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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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vnd das Gnaden Liecht auffgehen.
das der Mensch von innen Erleuchtet
werde/ das seine Sinne/ Vernunfft/
Verstandt/ Wille vnd Gedechtnis/
von innen auß dem grund der Seelen/
Erleuchtet werden. Da höret der
Mensch anders als zuuor/ siehet an-
ders als zuuor/ redet anders als zuuor/
denn dasselbe sind denn nicht schlech-
te gemeine Wort/ sondern kräfftige
Wort des Geistes/ da schawet die Er-
leuchte Seele im Geist die Herrlich-"
keit Gottes/ vnnd seufftzet nach jhm"
vnd spricht: Ach Gott du bist meinen"
Augen der aller schönste: Meinem"
Munde der aller süssete/ meinen Oh-
ren der allerlieblichste/ meinem Her-
tzen der allerliebste: So ist denn des
Menschen thun nicht sein/ sondern es
ist Gottes Werck in vns/ vnnd so viel
GOtt Edler ist denn alle Creaturen/
so viel ist auch Gottes Werck Edler
denn der Menschen/ darmnb liegt auch
vnsere Seligkeit nicht an vnsern

Wer-
G iiij

vnd das Gnaden Liecht auffgehen.
das der Menſch von innen Erleuchtet
werde/ das ſeine Sinne/ Vernunfft/
Verſtandt/ Wille vnd Gedechtnis/
von innen auß dem grund der Seelen/
Erleuchtet werden. Da hoͤret der
Menſch anders als zuuor/ ſiehet an-
ders als zuuor/ redet anders als zuuor/
denn daſſelbe ſind denn nicht ſchlech-
te gemeine Wort/ ſondern kraͤfftige
Wort des Geiſtes/ da ſchawet die Er-
leuchte Seele im Geiſt die Herrlich-„
keit Gottes/ vnnd ſeufftzet nach jhm„
vnd ſpricht: Ach Gott du biſt meinen„
Augen der aller ſchoͤnſte: Meinem„
Munde der aller ſuͤſſete/ meinen Oh-
ren der allerlieblichſte/ meinem Her-
tzen der allerliebſte: So iſt denn des
Menſchen thun nicht ſein/ ſondern es
iſt Gottes Werck in vns/ vnnd ſo viel
GOtt Edler iſt denn alle Creaturen/
ſo viel iſt auch Gottes Werck Edler
denn der Menſchen/ darmnb liegt auch
vnſere Seligkeit nicht an vnſern

Wer-
G iiij
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[81/0105] vnd das Gnaden Liecht auffgehen. das der Menſch von innen Erleuchtet werde/ das ſeine Sinne/ Vernunfft/ Verſtandt/ Wille vnd Gedechtnis/ von innen auß dem grund der Seelen/ Erleuchtet werden. Da hoͤret der Menſch anders als zuuor/ ſiehet an- ders als zuuor/ redet anders als zuuor/ denn daſſelbe ſind denn nicht ſchlech- te gemeine Wort/ ſondern kraͤfftige Wort des Geiſtes/ da ſchawet die Er- leuchte Seele im Geiſt die Herrlich-„ keit Gottes/ vnnd ſeufftzet nach jhm„ vnd ſpricht: Ach Gott du biſt meinen„ Augen der aller ſchoͤnſte: Meinem„ Munde der aller ſuͤſſete/ meinen Oh- ren der allerlieblichſte/ meinem Her- tzen der allerliebſte: So iſt denn des Menſchen thun nicht ſein/ ſondern es iſt Gottes Werck in vns/ vnnd ſo viel GOtt Edler iſt denn alle Creaturen/ ſo viel iſt auch Gottes Werck Edler denn der Menſchen/ darmnb liegt auch vnſere Seligkeit nicht an vnſern Wer- G iiij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/105>, abgerufen am 25.04.2024.