Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

damit der Mensch Gott verpflichtet.
thaten der Creaturen/ so were er doch
Gott mehr denn gnugschüldig.

Das IX. Capittel.
Daß der Mensch Gott mehr schüldig
ist für das jenige/ was er in Ihm selbst hat/
denn für alles das in der Welt ist/ vnd
wird hie bewiesen die vnsterblig-
keit der Seelen.
Sap. 11. Du Liebhaber des Le-
bens/ vnd dein vnuergengli-
cher Geist ist in allen. Gen. 9.
Ewre Furcht sey vber alle
Thier. Sap. 2. Gott hat den
Menschen geschaffen zum e-
wigen Leben/ vnd hat jhn ge-
gemacht zum Bilde daß er
gleich sein soll wie er ist.

WEil der Mensch erkennet/ daß
er die edleste Creatur ist vnter
allen/ so ist er Gott vielmehr
für sich selbst schüldig vnd verpflichtet/

denn

damit der Menſch Gott verpflichtet.
thaten der Creaturen/ ſo were er doch
Gott mehr denn gnugſchuͤldig.

Das IX. Capittel.
Daß der Menſch Gott mehr ſchuͤldig
iſt fuͤr das jenige/ was er in Ihm ſelbſt hat/
denn fuͤr alles das in der Welt iſt/ vnd
wird hie bewieſen die vnſterblig-
keit der Seelen.
Sap. 11. Du Liebhaber des Le-
bens/ vnd dein vnuergengli-
cher Geiſt iſt in allen. Gen. 9.
Ewre Furcht ſey vber alle
Thier. Sap. 2. Gott hat den
Menſchen geſchaffen zum e-
wigen Leben/ vnd hat jhn ge-
gemacht zum Bilde daß er
gleich ſein ſoll wie er iſt.

WEil der Menſch erkennet/ daß
er die edleſte Creatur iſt vnter
allen/ ſo iſt er Gott vielmehr
fuͤr ſich ſelbſt ſchuͤldig vnd verpflichtet/

denn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0255" n="233"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">damit der Men&#x017F;ch Gott verpflichtet.</hi></fw><lb/>
thaten der Creaturen/ &#x017F;o were er doch<lb/>
Gott mehr denn gnug&#x017F;chu&#x0364;ldig.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">IX.</hi></hi></hi> Capittel.</hi> </head><lb/>
        <head>Daß der Men&#x017F;ch Gott mehr &#x017F;chu&#x0364;ldig<lb/>
i&#x017F;t fu&#x0364;r das jenige/ was er in Ihm &#x017F;elb&#x017F;t hat/<lb/>
denn fu&#x0364;r alles das in der Welt i&#x017F;t/ vnd<lb/>
wird hie bewie&#x017F;en die vn&#x017F;terblig-<lb/>
keit der Seelen.</head><lb/>
        <cit>
          <quote> <hi rendition="#b">Sap. 11. Du Liebhaber des Le-<lb/>
bens/ vnd dein vnuergengli-<lb/>
cher Gei&#x017F;t i&#x017F;t in allen. Gen. 9.<lb/>
Ewre Furcht &#x017F;ey vber alle<lb/>
Thier. Sap. 2. Gott hat den<lb/>
Men&#x017F;chen ge&#x017F;chaffen zum e-<lb/>
wigen Leben/ vnd hat jhn ge-<lb/>
gemacht zum Bilde daß er<lb/>
gleich &#x017F;ein &#x017F;oll wie er i&#x017F;t.</hi> </quote>
        </cit><lb/>
        <p><hi rendition="#in">W</hi>Eil der Men&#x017F;ch erkennet/ daß<lb/>
er die edle&#x017F;te Creatur i&#x017F;t vnter<lb/>
allen/ &#x017F;o i&#x017F;t er Gott vielmehr<lb/>
fu&#x0364;r &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;chu&#x0364;ldig vnd verpflichtet/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">denn</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[233/0255] damit der Menſch Gott verpflichtet. thaten der Creaturen/ ſo were er doch Gott mehr denn gnugſchuͤldig. Das IX. Capittel. Daß der Menſch Gott mehr ſchuͤldig iſt fuͤr das jenige/ was er in Ihm ſelbſt hat/ denn fuͤr alles das in der Welt iſt/ vnd wird hie bewieſen die vnſterblig- keit der Seelen. Sap. 11. Du Liebhaber des Le- bens/ vnd dein vnuergengli- cher Geiſt iſt in allen. Gen. 9. Ewre Furcht ſey vber alle Thier. Sap. 2. Gott hat den Menſchen geſchaffen zum e- wigen Leben/ vnd hat jhn ge- gemacht zum Bilde daß er gleich ſein ſoll wie er iſt. WEil der Menſch erkennet/ daß er die edleſte Creatur iſt vnter allen/ ſo iſt er Gott vielmehr fuͤr ſich ſelbſt ſchuͤldig vnd verpflichtet/ denn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/255
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/255>, abgerufen am 28.03.2024.