Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom vierdten Tagewerck Gottes
sprecht jhr/ es wird bald Regen. Vnd
es geschicht also. Der Westwindt
kompt von der Sonnen Niedergang/
Exod. 10.kalt vnd feucht. Da wendet der Herr
einen sehr starcken Westwind/ vnd hub
die Hewschrecken auff/ vnnd warff sie
ins Meer. Der Nordwindt kompt von
Syr. 43.Mitternacht/ ist kalt vnd trucken. So
der kalte Nordtwindt wehet/ so wird
auß dem Wasser ein heller Christall.

Früchte
des Him-
mels.

Diß sind nun diese Früchte deß
Himmels/ so Gott der Herr auß sei-
nen Schätzen zu seiner zeit herfürbrin-
get/ vnd können die vntern Elementa
derselben gantz nicht entrahten. Dar-
umb hat es der getrewe Schöpffer also
verordnet/ das die vntern der obern
kreffte vnd einfluß empfahen müssen.
Gantze
Natur
henget an
emander.
Vnd hanget die gantze Natur an ein-
ander als an einer Ketten/ wie solche
auream catenam Naturae, & Pro-
videntiae divinae
der Prophet Ose-
Oseae. 2.as beschreibet: Ich wil den Himmel
erhören/ spricht der Herr/ vnnd der

Him-

Vom vierdten Tagewerck Gottes
ſprecht jhr/ es wird bald Regen. Vnd
es geſchicht alſo. Der Weſtwindt
kompt von der Sonnen Niedergang/
Exod. 10.kalt vnd feucht. Da wendet der Herr
einen ſehr ſtarcken Weſtwind/ vnd hub
die Hewſchrecken auff/ vnnd warff ſie
ins Meer. Der Nordwindt kompt von
Syr. 43.Mitternacht/ iſt kalt vnd trucken. So
der kalte Nordtwindt wehet/ ſo wird
auß dem Waſſer ein heller Chriſtall.

Fruͤchte
des Him-
mels.

Diß ſind nun dieſe Fruͤchte deß
Himmels/ ſo Gott der Herr auß ſei-
nen Schaͤtzen zu ſeiner zeit herfuͤrbrin-
get/ vnd koͤnnen die vntern Elementa
derſelben gantz nicht entrahten. Dar-
umb hat es der getrewe Schoͤpffer alſo
verordnet/ das die vntern der obern
kreffte vnd einfluß empfahen muͤſſen.
Gantze
Natur
henget an
emander.
Vnd hanget die gantze Natur an ein-
ander als an einer Ketten/ wie ſolche
auream catenam Naturæ, & Pro-
videntiæ divinæ
der Prophet Oſe-
Oſeæ. 2.as beſchreibet: Ich wil den Himmel
erhoͤren/ ſpricht der Herr/ vnnd der

Him-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0134" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom vierdten Tagewerck Gottes</hi></fw><lb/>
&#x017F;precht jhr/ es wird bald Regen. Vnd<lb/>
es ge&#x017F;chicht al&#x017F;o. Der We&#x017F;twindt<lb/>
kompt von der Sonnen Niedergang/<lb/><note place="left">Exod. 10.</note>kalt vnd feucht. Da wendet der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/>
einen &#x017F;ehr &#x017F;tarcken We&#x017F;twind/ vnd hub<lb/>
die Hew&#x017F;chrecken auff/ vnnd warff &#x017F;ie<lb/>
ins Meer. Der Nordwindt kompt von<lb/><note place="left">Syr. 43.</note>Mitternacht/ i&#x017F;t kalt vnd trucken. So<lb/>
der kalte Nordtwindt wehet/ &#x017F;o wird<lb/>
auß dem Wa&#x017F;&#x017F;er ein heller Chri&#x017F;tall.</p><lb/>
        <note place="left">Fru&#x0364;chte<lb/>
des Him-<lb/>
mels.</note>
        <p>Diß &#x017F;ind nun die&#x017F;e Fru&#x0364;chte deß<lb/>
Himmels/ &#x017F;o Gott der <hi rendition="#k">He</hi>rr auß &#x017F;ei-<lb/>
nen Scha&#x0364;tzen zu &#x017F;einer zeit herfu&#x0364;rbrin-<lb/>
get/ vnd ko&#x0364;nnen die vntern Elementa<lb/>
der&#x017F;elben gantz nicht entrahten. Dar-<lb/>
umb hat es der getrewe Scho&#x0364;pffer al&#x017F;o<lb/>
verordnet/ das die vntern der obern<lb/>
kreffte vnd einfluß empfahen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.<lb/><note place="left">Gantze<lb/>
Natur<lb/>
henget an<lb/>
emander.</note>Vnd hanget die gantze Natur an ein-<lb/>
ander als an einer Ketten/ wie &#x017F;olche<lb/><hi rendition="#aq">auream catenam Naturæ, &amp; Pro-<lb/>
videntiæ divinæ</hi> der Prophet O&#x017F;e-<lb/><note place="left">O&#x017F;e<hi rendition="#aq">æ</hi>. 2.</note>as be&#x017F;chreibet: Ich wil den Himmel<lb/>
erho&#x0364;ren/ &#x017F;pricht der <hi rendition="#k">He</hi>rr/ vnnd der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Him-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0134] Vom vierdten Tagewerck Gottes ſprecht jhr/ es wird bald Regen. Vnd es geſchicht alſo. Der Weſtwindt kompt von der Sonnen Niedergang/ kalt vnd feucht. Da wendet der Herr einen ſehr ſtarcken Weſtwind/ vnd hub die Hewſchrecken auff/ vnnd warff ſie ins Meer. Der Nordwindt kompt von Mitternacht/ iſt kalt vnd trucken. So der kalte Nordtwindt wehet/ ſo wird auß dem Waſſer ein heller Chriſtall. Exod. 10. Syr. 43. Diß ſind nun dieſe Fruͤchte deß Himmels/ ſo Gott der Herr auß ſei- nen Schaͤtzen zu ſeiner zeit herfuͤrbrin- get/ vnd koͤnnen die vntern Elementa derſelben gantz nicht entrahten. Dar- umb hat es der getrewe Schoͤpffer alſo verordnet/ das die vntern der obern kreffte vnd einfluß empfahen muͤſſen. Vnd hanget die gantze Natur an ein- ander als an einer Ketten/ wie ſolche auream catenam Naturæ, & Pro- videntiæ divinæ der Prophet Oſe- as beſchreibet: Ich wil den Himmel erhoͤren/ ſpricht der Herr/ vnnd der Him- Gantze Natur henget an emander. Oſeæ. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/134
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/134>, abgerufen am 23.04.2024.