Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom sechsten Tagewerck Gottes
bist die zuuersicht aller auff Erden/ vnd
ferne am Meer. Du machest frölich
was da Webet/ beyde des Morgens
vnd des Abends. Gottes Brünlein
hat Wasser die fülle.

Mit diesem tröstlichen Sprüchlein
preiset der H. Prophet die Väterliche
Barmhertzigkeit Gottes/ das Er sich
vber alles Fleisch erbarme/ vnd wie er
Psal. 36.am andern Orte sagt: Herr/ du hilffst
beyde Menschen vnd Viehe. Darumb
wir jhn auch getrost anruffen sollen/
vnd durch vnser Gebet zu jm kommen.
Gott er-
barmet
sich vber
alle Thier.
Vnnd erinnert der Prophet durch das
Wort Fleisch/ Gott den Herrn vnser
dürfftigkeit/ vnsers hungers vnnd dur-
stes/ vnd aller Menschlichen blödigkeit/
vber welche sich Gott wolle erharmen/
Esa. 40.vns aber vnser nichtigkeit: Alles
Fleisch ist wie Hew/ etc. Darnach so
tröstet vns der Prophet/ das kein
Mensch bey GOtt so verachtet vnnd
verlassen sey/ auff welchen Gott nicht
ein gnediges Auge hette. Dann er

spricht:

Vom ſechſten Tagewerck Gottes
biſt die zuuerſicht aller auff Erden/ vnd
ferne am Meer. Du macheſt froͤlich
was da Webet/ beyde des Morgens
vnd des Abends. Gottes Bruͤnlein
hat Waſſer die fuͤlle.

Mit dieſem troͤſtlichen Spruͤchlein
preiſet der H. Prophet die Vaͤterliche
Barmhertzigkeit Gottes/ das Er ſich
vber alles Fleiſch erbarme/ vnd wie er
Pſal. 36.am andern Orte ſagt: Herr/ du hilffſt
beyde Menſchen vnd Viehe. Darumb
wir jhn auch getroſt anruffen ſollen/
vnd durch vnſer Gebet zu jm kommen.
Gott er-
barmet
ſich vber
alle Thier.
Vnnd erinnert der Prophet durch das
Wort Fleiſch/ Gott den Herrn vnſer
duͤrfftigkeit/ vnſers hungers vnnd dur-
ſtes/ vnd aller Menſchlichen bloͤdigkeit/
vber welche ſich Gott wolle erharmen/
Eſa. 40.vns aber vnſer nichtigkeit: Alles
Fleiſch iſt wie Hew/ etc. Darnach ſo
troͤſtet vns der Prophet/ das kein
Menſch bey GOtt ſo verachtet vnnd
verlaſſen ſey/ auff welchen Gott nicht
ein gnediges Auge hette. Dann er

ſpricht:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0204" n="182"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom &#x017F;ech&#x017F;ten Tagewerck Gottes</hi></fw><lb/>
bi&#x017F;t die zuuer&#x017F;icht aller auff Erden/ vnd<lb/>
ferne am Meer. Du mache&#x017F;t fro&#x0364;lich<lb/>
was da Webet/ beyde des Morgens<lb/>
vnd des Abends. Gottes Bru&#x0364;nlein<lb/>
hat Wa&#x017F;&#x017F;er die fu&#x0364;lle.</p><lb/>
        <p>Mit die&#x017F;em tro&#x0364;&#x017F;tlichen Spru&#x0364;chlein<lb/>
prei&#x017F;et der H. Prophet die Va&#x0364;terliche<lb/>
Barmhertzigkeit Gottes/ das Er &#x017F;ich<lb/>
vber alles Flei&#x017F;ch erbarme/ vnd wie er<lb/><note place="left">P&#x017F;al. 36.</note>am andern Orte &#x017F;agt: <hi rendition="#k">He</hi>rr/ du hilff&#x017F;t<lb/>
beyde Men&#x017F;chen vnd Viehe. Darumb<lb/>
wir jhn auch getro&#x017F;t anruffen &#x017F;ollen/<lb/>
vnd durch vn&#x017F;er Gebet zu jm kommen.<lb/><note place="left">Gott er-<lb/>
barmet<lb/>
&#x017F;ich vber<lb/>
alle Thier.</note>Vnnd erinnert der Prophet durch das<lb/>
Wort Flei&#x017F;ch/ Gott den <hi rendition="#k">He</hi>rrn vn&#x017F;er<lb/>
du&#x0364;rfftigkeit/ vn&#x017F;ers hungers vnnd dur-<lb/>
&#x017F;tes/ vnd aller Men&#x017F;chlichen blo&#x0364;digkeit/<lb/>
vber welche &#x017F;ich Gott wolle erharmen/<lb/><note place="left">E&#x017F;a. 40.</note>vns aber vn&#x017F;er nichtigkeit: Alles<lb/>
Flei&#x017F;ch i&#x017F;t wie Hew/ etc. Darnach &#x017F;o<lb/>
tro&#x0364;&#x017F;tet vns der Prophet/ das kein<lb/>
Men&#x017F;ch bey GOtt &#x017F;o verachtet vnnd<lb/>
verla&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ey/ auff welchen Gott nicht<lb/>
ein gnediges Auge hette. Dann er<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;pricht:</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0204] Vom ſechſten Tagewerck Gottes biſt die zuuerſicht aller auff Erden/ vnd ferne am Meer. Du macheſt froͤlich was da Webet/ beyde des Morgens vnd des Abends. Gottes Bruͤnlein hat Waſſer die fuͤlle. Mit dieſem troͤſtlichen Spruͤchlein preiſet der H. Prophet die Vaͤterliche Barmhertzigkeit Gottes/ das Er ſich vber alles Fleiſch erbarme/ vnd wie er am andern Orte ſagt: Herr/ du hilffſt beyde Menſchen vnd Viehe. Darumb wir jhn auch getroſt anruffen ſollen/ vnd durch vnſer Gebet zu jm kommen. Vnnd erinnert der Prophet durch das Wort Fleiſch/ Gott den Herrn vnſer duͤrfftigkeit/ vnſers hungers vnnd dur- ſtes/ vnd aller Menſchlichen bloͤdigkeit/ vber welche ſich Gott wolle erharmen/ vns aber vnſer nichtigkeit: Alles Fleiſch iſt wie Hew/ etc. Darnach ſo troͤſtet vns der Prophet/ das kein Menſch bey GOtt ſo verachtet vnnd verlaſſen ſey/ auff welchen Gott nicht ein gnediges Auge hette. Dann er ſpricht: Pſal. 36. Gott er- barmet ſich vber alle Thier. Eſa. 40.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/204
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/204>, abgerufen am 28.03.2024.