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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Vom sechsten Tagewerck Gottes
Hebre. 1.Er helt vnd tregt alles durch sein Kreff-
tiges Wort. Wie solt Er dessen ver-
gessen können/ das seine Handt ge-
Esa. 64.macht hat? Wir sind Thon/ du vnser
Töpffer/ vnd wir alle sein deiner Hen-
de Werck. Wie solt GOtt dessen
vergessen/ den Er durch den Todt sei-
nes Sohns hat erlösen lassen? Wie
solt Er deren vergessen/ die Er mit sei-
nem H. Geist versiegelt hat? GOtt
muste seiner selbst vergessen/ wann Er
solt vnser vergessen. Darumb war-
ten wir Herr auff dich/ das du vns
Speise gebest.

Psal. 104.

Ferner spricht angezogener Psalm:
Wann du jhnen gibst/ so samlen sie.
Gott hat
allen Thie
ren einge-
pflantzet
die art
Speise zu-
suchen.
Wann du deine Handt auffthust/ so
werden sie mit Güte gesättiget/ Hie ist
beschrieben erstlich die erhaltende Krafft
der Creaturen/ das Gott einer jeden
Creatur eingenaturet vnnd einge-
pflantzet hat die erhaltung vnnd die
Art Speise zu suchen. Das hat Gott
darumb gethan/ auff das Er erquicke

vnd

Vom ſechſten Tagewerck Gottes
Hebre. 1.Er helt vñ tregt alles durch ſein Kreff-
tiges Wort. Wie ſolt Er deſſen ver-
geſſen koͤnnen/ das ſeine Handt ge-
Eſa. 64.macht hat? Wir ſind Thon/ du vnſer
Toͤpffer/ vnd wir alle ſein deiner Hen-
de Werck. Wie ſolt GOtt deſſen
vergeſſen/ den Er durch den Todt ſei-
nes Sohns hat erloͤſen laſſen? Wie
ſolt Er deren vergeſſen/ die Er mit ſei-
nem H. Geiſt verſiegelt hat? GOtt
muſte ſeiner ſelbſt vergeſſen/ wann Er
ſolt vnſer vergeſſen. Darumb war-
ten wir Herr auff dich/ das du vns
Speiſe gebeſt.

Pſal. 104.

Ferner ſpricht angezogener Pſalm:
Wann du jhnen gibſt/ ſo ſamlen ſie.
Gott hat
allen Thie
ren einge-
pflantzet
die art
Speiſe zu-
ſuchen.
Wann du deine Handt auffthuſt/ ſo
werden ſie mit Guͤte geſaͤttiget/ Hie iſt
beſchriebẽ erſtlich die erhaltende Krafft
der Creaturen/ das Gott einer jeden
Creatur eingenaturet vnnd einge-
pflantzet hat die erhaltung vnnd die
Art Speiſe zu ſuchen. Das hat Gott
darumb gethan/ auff das Er erquicke

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[186/0208] Vom ſechſten Tagewerck Gottes Er helt vñ tregt alles durch ſein Kreff- tiges Wort. Wie ſolt Er deſſen ver- geſſen koͤnnen/ das ſeine Handt ge- macht hat? Wir ſind Thon/ du vnſer Toͤpffer/ vnd wir alle ſein deiner Hen- de Werck. Wie ſolt GOtt deſſen vergeſſen/ den Er durch den Todt ſei- nes Sohns hat erloͤſen laſſen? Wie ſolt Er deren vergeſſen/ die Er mit ſei- nem H. Geiſt verſiegelt hat? GOtt muſte ſeiner ſelbſt vergeſſen/ wann Er ſolt vnſer vergeſſen. Darumb war- ten wir Herr auff dich/ das du vns Speiſe gebeſt. Hebre. 1. Eſa. 64. Ferner ſpricht angezogener Pſalm: Wann du jhnen gibſt/ ſo ſamlen ſie. Wann du deine Handt auffthuſt/ ſo werden ſie mit Guͤte geſaͤttiget/ Hie iſt beſchriebẽ erſtlich die erhaltende Krafft der Creaturen/ das Gott einer jeden Creatur eingenaturet vnnd einge- pflantzet hat die erhaltung vnnd die Art Speiſe zu ſuchen. Das hat Gott darumb gethan/ auff das Er erquicke vnd Gott hat allen Thie ren einge- pflantzet die art Speiſe zu- ſuchen.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/208>, abgerufen am 29.03.2024.