Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Vom sechsten Tagewerck Gottes
dingen. Erstlich in der Wissenschafft
Actor. 17.GOttes. GOTT sind alle seine
Wege von Ewigkeit her bekant gewe-
Gott sie-
het alles.
Gen. 16.sen. Durch diese seine vnbegreiffli-
che vnendliche Weißheit weiß/ siehet/
vnnd höret er alles. Darumb Er in
der Schrifft genant wird der sehende
Hebr. 5.vnnd lebendige. Also ist keine Creatur
für jhm verborgen/ sondern alle ding
sind bloß/ lauter/ vnd offenbar für sei-
nen Augen. So ist Er auch der rechte
lebendige/ nicht allein/ daß er von E-
wigkeit zu Ewigkeit von jhm selbst le-
bet/ sondern auch/ daß er alle ding le-
bendig machet.

Gott sor-
get für al-
les.

Vors ander beruhet diese Lehr
auff der väterlichen güte Gottes/ da-
durch er für alle ding sorget/ auch für
die Vogel vnter dem Himmel. Ja
Er lest auch die Sonne auffgehen
vber gute vnd böse. Welche grosse
Matth. 6.vnehr thun wir nun an diesem vnsern
allergnedigsten Vater/ wann wir an
seiner versehung zweyffeln/ ob er auch

für

Vom ſechſten Tagewerck Gottes
dingen. Erſtlich in der Wiſſenſchafft
Actor. 17.GOttes. GOTT ſind alle ſeine
Wege von Ewigkeit her bekant gewe-
Gott ſie-
het alles.
Gen. 16.ſen. Durch dieſe ſeine vnbegreiffli-
che vnendliche Weißheit weiß/ ſiehet/
vnnd hoͤret er alles. Darumb Er in
der Schrifft genant wird der ſehende
Hebr. 5.vnnd lebendige. Alſo iſt keine Creatur
fuͤr jhm verborgen/ ſondern alle ding
ſind bloß/ lauter/ vnd offenbar fuͤr ſei-
nen Augen. So iſt Er auch der rechte
lebendige/ nicht allein/ daß er von E-
wigkeit zu Ewigkeit von jhm ſelbſt le-
bet/ ſondern auch/ daß er alle ding le-
bendig machet.

Gott ſor-
get fuͤr al-
les.

Vors ander beruhet dieſe Lehr
auff der vaͤterlichen guͤte Gottes/ da-
durch er fuͤr alle ding ſorget/ auch fuͤr
die Vogel vnter dem Himmel. Ja
Er leſt auch die Sonne auffgehen
vber gute vnd boͤſe. Welche groſſe
Matth. 6.vnehr thun wir nun an dieſem vnſern
allergnedigſten Vater/ wann wir an
ſeiner verſehung zweyffeln/ ob er auch

fuͤr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0214" n="192"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom &#x017F;ech&#x017F;ten Tagewerck Gottes</hi></fw><lb/>
dingen. Er&#x017F;tlich in der Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft<lb/><note place="left">Actor. 17.</note>GOttes. <hi rendition="#g">GOTT</hi> &#x017F;ind alle &#x017F;eine<lb/>
Wege von Ewigkeit her bekant gewe-<lb/><note place="left">Gott &#x017F;ie-<lb/>
het alles.<lb/>
Gen. 16.</note>&#x017F;en. Durch die&#x017F;e &#x017F;eine vnbegreiffli-<lb/>
che vnendliche Weißheit weiß/ &#x017F;iehet/<lb/>
vnnd ho&#x0364;ret er alles. Darumb Er in<lb/>
der Schrifft genant wird der &#x017F;ehende<lb/><note place="left">Hebr. 5.</note>vnnd lebendige. Al&#x017F;o i&#x017F;t keine Creatur<lb/>
fu&#x0364;r jhm verborgen/ &#x017F;ondern alle ding<lb/>
&#x017F;ind bloß/ lauter/ vnd offenbar fu&#x0364;r &#x017F;ei-<lb/>
nen Augen. So i&#x017F;t Er auch der rechte<lb/>
lebendige/ nicht allein/ daß er von E-<lb/>
wigkeit zu Ewigkeit von jhm &#x017F;elb&#x017F;t le-<lb/>
bet/ &#x017F;ondern auch/ daß er alle ding le-<lb/>
bendig machet.</p><lb/>
        <note place="left">Gott &#x017F;or-<lb/>
get fu&#x0364;r al-<lb/>
les.</note>
        <p>Vors ander beruhet die&#x017F;e Lehr<lb/>
auff der va&#x0364;terlichen gu&#x0364;te Gottes/ da-<lb/>
durch er fu&#x0364;r alle ding &#x017F;orget/ auch fu&#x0364;r<lb/>
die Vogel vnter dem Himmel. Ja<lb/>
Er le&#x017F;t auch die Sonne auffgehen<lb/>
vber gute vnd bo&#x0364;&#x017F;e. Welche gro&#x017F;&#x017F;e<lb/><note place="left">Matth. 6.</note>vnehr thun wir nun an die&#x017F;em vn&#x017F;ern<lb/>
allergnedig&#x017F;ten Vater/ wann wir an<lb/>
&#x017F;einer ver&#x017F;ehung zweyffeln/ ob er auch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fu&#x0364;r</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0214] Vom ſechſten Tagewerck Gottes dingen. Erſtlich in der Wiſſenſchafft GOttes. GOTT ſind alle ſeine Wege von Ewigkeit her bekant gewe- ſen. Durch dieſe ſeine vnbegreiffli- che vnendliche Weißheit weiß/ ſiehet/ vnnd hoͤret er alles. Darumb Er in der Schrifft genant wird der ſehende vnnd lebendige. Alſo iſt keine Creatur fuͤr jhm verborgen/ ſondern alle ding ſind bloß/ lauter/ vnd offenbar fuͤr ſei- nen Augen. So iſt Er auch der rechte lebendige/ nicht allein/ daß er von E- wigkeit zu Ewigkeit von jhm ſelbſt le- bet/ ſondern auch/ daß er alle ding le- bendig machet. Actor. 17. Gott ſie- het alles. Gen. 16. Hebr. 5. Vors ander beruhet dieſe Lehr auff der vaͤterlichen guͤte Gottes/ da- durch er fuͤr alle ding ſorget/ auch fuͤr die Vogel vnter dem Himmel. Ja Er leſt auch die Sonne auffgehen vber gute vnd boͤſe. Welche groſſe vnehr thun wir nun an dieſem vnſern allergnedigſten Vater/ wann wir an ſeiner verſehung zweyffeln/ ob er auch fuͤr Matth. 6.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/214
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/214>, abgerufen am 19.04.2024.