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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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dem Liecht.
Tageliecht zusammen gefasset/ den
Tag zuerleuchten vnd zu regieren. Dar-Jer. 31.
Gen. 4.

umb auch der Allmechtige Schöpffer
das Liecht den Tag genennet hat.

Weil nun einem Christen gebühret
die Creaturen Gottes mit Geistlichen
Augen also anzuschawen/ das er
Gott seinen Schöpffer darin sehe/ vnd
aus den Wercken den Werckmeister
preise: So wollen wir vns damit belu-
stigen/ wie das Liecht oder die Sonne
ein zeuge Gottes vnd Christi sey.

Schliessen demnach also: HatWie das
Liecht von
Gott zeu-
ge.

GOtt so ein schönes anmutiges/ er-
frewendes/ lebendigmachendes/ kla-
res/ hellscheinendes/ glentzendes Liecht
geschaffen/ wie viel ein schöner/ herrli-
cher/ erfrewendes/ vnd lebendigmachen-
des Liecht muß Er selbst seyn? Darumb
fraget der Interpres S. Dionysii,
warumb Gott das Liecht zu erst ge-
schaffen? vnd antwortet: Quia ab ipsa
Diuina luce plusquam intelligibi-
li statim emanat lux omnium si-

milli-
B 4

dem Liecht.
Tageliecht zuſammen gefaſſet/ den
Tag zuerleuchten vñ zu regieren. Dar-Jer. 31.
Gen. 4.

umb auch der Allmechtige Schoͤpffer
das Liecht den Tag genennet hat.

Weil nun einem Chriſten gebuͤhret
die Creaturen Gottes mit Geiſtlichen
Augen alſo anzuſchawen/ das er
Gott ſeinen Schoͤpffer darin ſehe/ vnd
aus den Wercken den Werckmeiſter
preiſe: So wollen wir vns damit belu-
ſtigen/ wie das Liecht oder die Sonne
ein zeuge Gottes vnd Chriſti ſey.

Schlieſſen demnach alſo: HatWie das
Liecht võ
Gott zeu-
ge.

GOtt ſo ein ſchoͤnes anmutiges/ er-
frewendes/ lebendigmachendes/ kla-
res/ hellſcheinendes/ glentzendes Liecht
geſchaffen/ wie viel ein ſchoͤner/ herrli-
cher/ erfrewendes/ vñ lebendigmachen-
des Liecht muß Er ſelbſt ſeyn? Darumb
fraget der Interpres S. Dionyſii,
warumb Gott das Liecht zu erſt ge-
ſchaffen? vnd antwortet: Quia ab ipſa
Diuina luce pluſquam intelligibi-
li ſtatim emanat lux omnium ſi-

milli-
B 4
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[3/0025] dem Liecht. Tageliecht zuſammen gefaſſet/ den Tag zuerleuchten vñ zu regieren. Dar- umb auch der Allmechtige Schoͤpffer das Liecht den Tag genennet hat. Jer. 31. Gen. 4. Weil nun einem Chriſten gebuͤhret die Creaturen Gottes mit Geiſtlichen Augen alſo anzuſchawen/ das er Gott ſeinen Schoͤpffer darin ſehe/ vnd aus den Wercken den Werckmeiſter preiſe: So wollen wir vns damit belu- ſtigen/ wie das Liecht oder die Sonne ein zeuge Gottes vnd Chriſti ſey. Schlieſſen demnach alſo: Hat GOtt ſo ein ſchoͤnes anmutiges/ er- frewendes/ lebendigmachendes/ kla- res/ hellſcheinendes/ glentzendes Liecht geſchaffen/ wie viel ein ſchoͤner/ herrli- cher/ erfrewendes/ vñ lebendigmachen- des Liecht muß Er ſelbſt ſeyn? Darumb fraget der Interpres S. Dionyſii, warumb Gott das Liecht zu erſt ge- ſchaffen? vnd antwortet: Quia ab ipſa Diuina luce pluſquam intelligibi- li ſtatim emanat lux omnium ſi- milli- Wie das Liecht võ Gott zeu- ge. B 4

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/25>, abgerufen am 25.04.2024.