Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom ersten Tagewerck Gottes
millima Deo. Darumb nennet er
Lucem imaginem bonitatis. Dei.
vnd sagt. Lux superintelligibilis sey
in Gott. Lux intelligibilis in En-
geln vnd Menschen/ Lux visibilis in
der Sonnen.

Durchs
Liecht
werden
die Crea-
turen er-
kennet.

Vnd weil Gott das Liecht zu dem
Ende geschaffen/ das dardurch alle
Creaturen in jhrer eigenen eusserlichen
Form/ Gestalt/ Zierligkeit vnnd Lieb-
ligkeit erkant/ vnd vnterschieden wer-
den: So ist daraus zuschliessen/ daß
ein ander verborgenes Liecht seyn müs-
se/ dardurch alle innerliche Form vnnd
Gestalt aller Creaturen erkant wer-
den. Für welchem Liecht sich nichts
verbergen kan/ es sey so heimlich als
es wolle. Vnnd dasselbige ist die ewige
Weißheit Gottes/ welche nach rechter
Art des natürlichen erschaffenen
Sap. 7.Liechts genant wird Candor aeternae
lucis.

Dauon sagt S. Dionysius: Gleich
wie das geschaffene Liecht dsichtbaren

Welt/

Vom erſten Tagewerck Gottes
millima Deo. Darumb nennet er
Lucem imaginem bonitatis. Dei.
vnd ſagt. Lux ſuperintelligibilis ſey
in Gott. Lux intelligibilis in En-
geln vnd Menſchen/ Lux viſibilis in
der Sonnen.

Durchs
Liecht
werden
die Crea-
turen er-
kennet.

Vnd weil Gott das Liecht zu dem
Ende geſchaffen/ das dardurch alle
Creaturen in jhrer eigenen euſſerlichen
Form/ Geſtalt/ Zierligkeit vnnd Lieb-
ligkeit erkant/ vnd vnterſchieden wer-
den: So iſt daraus zuſchlieſſen/ daß
ein ander verborgenes Liecht ſeyn muͤſ-
ſe/ dardurch alle innerliche Form vnnd
Geſtalt aller Creaturen erkant wer-
den. Fuͤr welchem Liecht ſich nichts
verbergen kan/ es ſey ſo heimlich als
es wolle. Vnnd daſſelbige iſt die ewige
Weißheit Gottes/ welche nach rechter
Art des natuͤrlichen erſchaffenen
Sap. 7.Liechts genant wird Candor æternæ
lucis.

Dauon ſagt S. Dionyſius: Gleich
wie das geſchaffene Liecht ďſichtbaren

Welt/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0026" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom er&#x017F;ten Tagewerck Gottes</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">millima Deo.</hi> Darumb nennet er<lb/><hi rendition="#aq">Lucem imaginem bonitatis. Dei.</hi><lb/>
vnd &#x017F;agt. <hi rendition="#aq">Lux &#x017F;uperintelligibilis</hi> &#x017F;ey<lb/>
in Gott. <hi rendition="#aq">Lux intelligibilis</hi> in En-<lb/>
geln vnd Men&#x017F;chen/ <hi rendition="#aq">Lux vi&#x017F;ibilis</hi> in<lb/>
der Sonnen.</p><lb/>
        <note place="left">Durchs<lb/>
Liecht<lb/>
werden<lb/>
die Crea-<lb/>
turen er-<lb/>
kennet.</note>
        <p>Vnd weil Gott das Liecht zu dem<lb/>
Ende ge&#x017F;chaffen/ das dardurch alle<lb/>
Creaturen in jhrer eigenen eu&#x017F;&#x017F;erlichen<lb/>
Form/ Ge&#x017F;talt/ Zierligkeit vnnd Lieb-<lb/>
ligkeit erkant/ vnd vnter&#x017F;chieden wer-<lb/>
den: So i&#x017F;t daraus zu&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/ daß<lb/>
ein ander verborgenes Liecht &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e/ dardurch alle innerliche Form vnnd<lb/>
Ge&#x017F;talt aller Creaturen erkant wer-<lb/>
den. Fu&#x0364;r welchem Liecht &#x017F;ich nichts<lb/>
verbergen kan/ es &#x017F;ey &#x017F;o heimlich als<lb/>
es wolle. Vnnd da&#x017F;&#x017F;elbige i&#x017F;t die ewige<lb/>
Weißheit Gottes/ welche nach rechter<lb/>
Art des natu&#x0364;rlichen er&#x017F;chaffenen<lb/><note place="left">Sap. 7.</note>Liechts genant wird <hi rendition="#aq">Candor æternæ<lb/>
lucis.</hi></p><lb/>
        <p>Dauon &#x017F;agt S. Diony&#x017F;ius: Gleich<lb/>
wie das ge&#x017F;chaffene Liecht &#x010F;&#x017F;ichtbaren<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Welt/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0026] Vom erſten Tagewerck Gottes millima Deo. Darumb nennet er Lucem imaginem bonitatis. Dei. vnd ſagt. Lux ſuperintelligibilis ſey in Gott. Lux intelligibilis in En- geln vnd Menſchen/ Lux viſibilis in der Sonnen. Vnd weil Gott das Liecht zu dem Ende geſchaffen/ das dardurch alle Creaturen in jhrer eigenen euſſerlichen Form/ Geſtalt/ Zierligkeit vnnd Lieb- ligkeit erkant/ vnd vnterſchieden wer- den: So iſt daraus zuſchlieſſen/ daß ein ander verborgenes Liecht ſeyn muͤſ- ſe/ dardurch alle innerliche Form vnnd Geſtalt aller Creaturen erkant wer- den. Fuͤr welchem Liecht ſich nichts verbergen kan/ es ſey ſo heimlich als es wolle. Vnnd daſſelbige iſt die ewige Weißheit Gottes/ welche nach rechter Art des natuͤrlichen erſchaffenen Liechts genant wird Candor æternæ lucis. Sap. 7. Dauon ſagt S. Dionyſius: Gleich wie das geſchaffene Liecht ďſichtbaren Welt/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/26
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/26>, abgerufen am 18.04.2024.