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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Vom dritten Tagewerck Gottes
Ja mit der eusserlichen Form vnd pro-
portion
zeigen sie offt an jre verborge-
ne Krafft. Dann eins hat die Gestalt
Signatur
der Kräu-
ter.
eines Haupts/ ein anders die Gestalt
vnd Signatur der Augen/ dz dritte der
Zeen/ das vierdte der Zungen/ das
fünffte der Hende vnd Füsse/ dz sechste
des Hertzens/ der Leber/ der Blasen/
der Nieren/ der Wunden/ vnd derglei-
chen. Vnd dz liegt da für deinen Augen
allenthalben. So bald du auff einen
grünen rasen trittest/ so hastu vnter dei-
nen Füssen deine Speise vnd Artzney.
Dann in dem allergeringsten Gräßlein
vnd Sämlein/ welches du gar gering
vnnd für vnnütz achtest/ ist grössere
Weißheit Gottes/ Krafft vnnd Wir-
ckung als du ergründen kanst. Dann
Gott hat nichts vnnützes geschaffen.
Darumb siehe zu/ dz du Gott in seinen
Tausende
theil der
Krafft in
Kräutern
noch vner
gründet.
Wercken nicht verachtest. Ich sage
dir/ es ist der tausende theil der Kräuter
krafft noch nie ergründet.

Wo du nun nicht allein die eusser-
liehe Form vnnd Signatur erkennest/

son-

Vom dritten Tagewerck Gottes
Ja mit der euſſerlichen Form vnd pro-
portion
zeigen ſie offt an jre verborge-
ne Krafft. Dann eins hat die Geſtalt
Signatur
der Kraͤu-
ter.
eines Haupts/ ein anders die Geſtalt
vnd Signatur der Augen/ dz dritte der
Zeen/ das vierdte der Zungen/ das
fuͤnffte der Hende vnd Fuͤſſe/ dz ſechſte
des Hertzens/ der Leber/ der Blaſen/
der Nieren/ der Wunden/ vnd derglei-
chen. Vnd dz liegt da fuͤr deinen Augen
allenthalben. So bald du auff einen
gruͤnẽ raſen tritteſt/ ſo haſtu vnter dei-
nen Fuͤſſen deine Speiſe vnd Artzney.
Dann in dem allergeringſten Graͤßlein
vnd Saͤmlein/ welches du gar gering
vnnd fuͤr vnnuͤtz achteſt/ iſt groͤſſere
Weißheit Gottes/ Krafft vnnd Wir-
ckung als du ergruͤnden kanſt. Dann
Gott hat nichts vnnuͤtzes geſchaffen.
Darumb ſiehe zu/ dz du Gott in ſeinen
Tauſende
theil der
Krafft in
Kraͤutern
noch vner
gruͤndet.
Wercken nicht verachteſt. Ich ſage
dir/ es iſt der tauſende theil der Kraͤuter
krafft noch nie ergruͤndet.

Wo du nun nicht allein die euſſer-
liehe Form vnnd Signatur erkenneſt/

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[42/0064] Vom dritten Tagewerck Gottes Ja mit der euſſerlichen Form vnd pro- portion zeigen ſie offt an jre verborge- ne Krafft. Dann eins hat die Geſtalt eines Haupts/ ein anders die Geſtalt vnd Signatur der Augen/ dz dritte der Zeen/ das vierdte der Zungen/ das fuͤnffte der Hende vnd Fuͤſſe/ dz ſechſte des Hertzens/ der Leber/ der Blaſen/ der Nieren/ der Wunden/ vnd derglei- chen. Vnd dz liegt da fuͤr deinen Augen allenthalben. So bald du auff einen gruͤnẽ raſen tritteſt/ ſo haſtu vnter dei- nen Fuͤſſen deine Speiſe vnd Artzney. Dann in dem allergeringſten Graͤßlein vnd Saͤmlein/ welches du gar gering vnnd fuͤr vnnuͤtz achteſt/ iſt groͤſſere Weißheit Gottes/ Krafft vnnd Wir- ckung als du ergruͤnden kanſt. Dann Gott hat nichts vnnuͤtzes geſchaffen. Darumb ſiehe zu/ dz du Gott in ſeinen Wercken nicht verachteſt. Ich ſage dir/ es iſt der tauſende theil der Kraͤuter krafft noch nie ergruͤndet. Signatur der Kraͤu- ter. Tauſende theil der Krafft in Kraͤutern noch vner gruͤndet. Wo du nun nicht allein die euſſer- liehe Form vnnd Signatur erkenneſt/ ſon-

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/64>, abgerufen am 18.04.2024.