Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der scheidung der Wasser.
gründet/ mit Wasser bekleidet/ mit
Bergen gezieret/ mit Brunnen erfül-
let vnd geschmücket: Darnach kompt
er ad speciem, auff die Früchte der
Erden/ der erzehlt er siebennerley:
1. Den Thaw/ damit Gott die Berge
feuchtet/ wiewol diß eine Frucht ist
der Morgenröte. 2. das Graß/ 3. das
Brot/ 4. den Wein/ 5. Oel oder Bal-
sam/ 6. die Baumfrüchte. 7. die Walt-
vögelein vnnd Thierlein/ so auff den
hohen Bergen wohnen. Denn so sagt
der Psalm:

1. Du feuchtest die Berge von obenPsal. 104.
herab. Du machest das Land voll
Früchte/ die du schaffest. Man siehetWunder-
lich hengen
die Wol-
cken vber
den Ber-
gen.

offt mit verwunderung an/ wie die
Wolcken vber den Bergen hangen/
vnd gleichsam die Berge anrüren vnd
bedecken/ da die Wolcken gleichsam
wie in einem Schlauch die Wasser
halten/ wie Job sagt: Das auch Was-Job 38.
ser vber den Bergen stehen/ da siehet
man auch wie die Wolcken an den

Ber-

Von der ſcheidung der Waſſer.
gruͤndet/ mit Waſſer bekleidet/ mit
Bergen gezieret/ mit Brunnen erfuͤl-
let vnd geſchmuͤcket: Darnach kompt
er ad ſpeciem, auff die Fruͤchte der
Erden/ der erzehlt er ſiebennerley:
1. Den Thaw/ damit Gott die Berge
feuchtet/ wiewol diß eine Frucht iſt
der Morgenroͤte. 2. das Graß/ 3. das
Brot/ 4. den Wein/ 5. Oel oder Bal-
ſam/ 6. die Baumfruͤchte. 7. die Walt-
voͤgelein vnnd Thierlein/ ſo auff den
hohen Bergen wohnen. Denn ſo ſagt
der Pſalm:

1. Du feuchteſt die Berge von obenPſal. 104.
herab. Du macheſt das Land voll
Fruͤchte/ die du ſchaffeſt. Man ſiehetWunder-
lich hengẽ
die Wol-
cken vber
den Ber-
gen.

offt mit verwunderung an/ wie die
Wolcken vber den Bergen hangen/
vnd gleichſam die Berge anruͤren vnd
bedecken/ da die Wolcken gleichſam
wie in einem Schlauch die Waſſer
halten/ wie Job ſagt: Das auch Waſ-Job 38.
ſer vber den Bergen ſtehen/ da ſiehet
man auch wie die Wolcken an den

Ber-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0079" n="57"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der &#x017F;cheidung der Wa&#x017F;&#x017F;er.</hi></fw><lb/>
gru&#x0364;ndet/ mit Wa&#x017F;&#x017F;er bekleidet/ mit<lb/>
Bergen gezieret/ mit Brunnen erfu&#x0364;l-<lb/>
let vnd ge&#x017F;chmu&#x0364;cket: Darnach kompt<lb/>
er <hi rendition="#aq">ad &#x017F;peciem,</hi> auff die Fru&#x0364;chte der<lb/>
Erden/ der erzehlt er &#x017F;iebennerley:<lb/>
1. Den Thaw/ damit Gott die Berge<lb/>
feuchtet/ wiewol diß eine Frucht i&#x017F;t<lb/>
der Morgenro&#x0364;te. 2. das Graß/ 3. das<lb/>
Brot/ 4. den Wein/ 5. Oel oder Bal-<lb/>
&#x017F;am/ 6. die Baumfru&#x0364;chte. 7. die Walt-<lb/>
vo&#x0364;gelein vnnd Thierlein/ &#x017F;o auff den<lb/>
hohen Bergen wohnen. Denn &#x017F;o &#x017F;agt<lb/>
der P&#x017F;alm:</p><lb/>
        <p>1. Du feuchte&#x017F;t die Berge von oben<note place="right">P&#x017F;al. 104.</note><lb/>
herab. Du mache&#x017F;t das Land voll<lb/>
Fru&#x0364;chte/ die du &#x017F;chaffe&#x017F;t. Man &#x017F;iehet<note place="right">Wunder-<lb/>
lich henge&#x0303;<lb/>
die Wol-<lb/>
cken vber<lb/>
den Ber-<lb/>
gen.</note><lb/>
offt mit verwunderung an/ wie die<lb/>
Wolcken vber den Bergen hangen/<lb/>
vnd gleich&#x017F;am die Berge anru&#x0364;ren vnd<lb/>
bedecken/ da die Wolcken gleich&#x017F;am<lb/>
wie in einem Schlauch die Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
halten/ wie Job &#x017F;agt: Das auch Wa&#x017F;-<note place="right">Job 38.</note><lb/>
&#x017F;er vber den Bergen &#x017F;tehen/ da &#x017F;iehet<lb/>
man auch wie die Wolcken an den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ber-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0079] Von der ſcheidung der Waſſer. gruͤndet/ mit Waſſer bekleidet/ mit Bergen gezieret/ mit Brunnen erfuͤl- let vnd geſchmuͤcket: Darnach kompt er ad ſpeciem, auff die Fruͤchte der Erden/ der erzehlt er ſiebennerley: 1. Den Thaw/ damit Gott die Berge feuchtet/ wiewol diß eine Frucht iſt der Morgenroͤte. 2. das Graß/ 3. das Brot/ 4. den Wein/ 5. Oel oder Bal- ſam/ 6. die Baumfruͤchte. 7. die Walt- voͤgelein vnnd Thierlein/ ſo auff den hohen Bergen wohnen. Denn ſo ſagt der Pſalm: 1. Du feuchteſt die Berge von oben herab. Du macheſt das Land voll Fruͤchte/ die du ſchaffeſt. Man ſiehet offt mit verwunderung an/ wie die Wolcken vber den Bergen hangen/ vnd gleichſam die Berge anruͤren vnd bedecken/ da die Wolcken gleichſam wie in einem Schlauch die Waſſer halten/ wie Job ſagt: Das auch Waſ- ſer vber den Bergen ſtehen/ da ſiehet man auch wie die Wolcken an den Ber- Pſal. 104. Wunder- lich hengẽ die Wol- cken vber den Ber- gen. Job 38.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/79
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/79>, abgerufen am 28.03.2024.