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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Vom dritten Tagewerck Gottes
Seele schön für Gott/ mit Gaben deß
1. Cor. 15.H. Geistes gezieret/ wann nun das
sterbliche anziehen wird die vnsterblig-
keit/ vnd die vnehre die Herrligkeit.

Psal. 104.

6. Das die Beume des Herrn voll
safftes stehen/ die Cedern Libanon/ die
der Herr gepflantzet hat. An den Beu-
An den
Beumen
sind viel
wunder
zubeden-
cken.
men haben wir viel Natürliche wunder
zubedencken/ deren zwey in diesem
Sprüchlein beschrieben sein. 1. Dz sie
voll Safftes stehen/ vnd dasselb zu ge-
wisser zeit im Früling/ da sie im Winter
stehen als wann sie Todt weren. Auß
welchen Safft hernach die grünen Blet-
ter werden/ vnd dann die Früchte. Wel-
ches hoch zuuerwundern ist. Dann
welcher Künstler könte auß einem
Safft/ auß einem Baum einen Apffel
formiren/ oder auß einem Safft deß
Weinstocks eine Traube machen? Die
Bircken geben im Früling so eine menge
Saffts/ dz mans herauß zapffen kan/
als auß einem Faß. In India Oc-
cidentali
ist eine Insel/ darein

kein

Vom dritten Tagewerck Gottes
Seele ſchoͤn fuͤr Gott/ mit Gaben deß
1. Cor. 15.H. Geiſtes gezieret/ wann nun das
ſterbliche anziehen wird die vnſterblig-
keit/ vnd die vnehre die Herrligkeit.

Pſal. 104.

6. Das die Beume des Herrn voll
ſafftes ſtehen/ die Cedern Libanon/ die
der Herr gepflantzet hat. An den Beu-
An den
Beumen
ſind viel
wunder
zubeden-
cken.
men haben wir viel Natuͤrliche wunder
zubedencken/ deren zwey in dieſem
Spruͤchlein beſchrieben ſein. 1. Dz ſie
voll Safftes ſtehen/ vnd daſſelb zu ge-
wiſſer zeit im Fruͤling/ da ſie im Winter
ſtehen als wann ſie Todt weren. Auß
welchẽ Safft hernach die gruͤnen Blet-
ter werden/ vnd dañ die Fruͤchte. Wel-
ches hoch zuuerwundern iſt. Dann
welcher Kuͤnſtler koͤnte auß einem
Safft/ auß einem Baum einen Apffel
formiren/ oder auß einem Safft deß
Weinſtocks eine Traube machen? Die
Bircken gebẽ im Fruͤling ſo eine menge
Saffts/ dz mans herauß zapffen kan/
als auß einem Faß. In India Oc-
cidentali
iſt eine Inſel/ darein

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[74/0096] Vom dritten Tagewerck Gottes Seele ſchoͤn fuͤr Gott/ mit Gaben deß H. Geiſtes gezieret/ wann nun das ſterbliche anziehen wird die vnſterblig- keit/ vnd die vnehre die Herrligkeit. 1. Cor. 15. 6. Das die Beume des Herrn voll ſafftes ſtehen/ die Cedern Libanon/ die der Herr gepflantzet hat. An den Beu- men haben wir viel Natuͤrliche wunder zubedencken/ deren zwey in dieſem Spruͤchlein beſchrieben ſein. 1. Dz ſie voll Safftes ſtehen/ vnd daſſelb zu ge- wiſſer zeit im Fruͤling/ da ſie im Winter ſtehen als wann ſie Todt weren. Auß welchẽ Safft hernach die gruͤnen Blet- ter werden/ vnd dañ die Fruͤchte. Wel- ches hoch zuuerwundern iſt. Dann welcher Kuͤnſtler koͤnte auß einem Safft/ auß einem Baum einen Apffel formiren/ oder auß einem Safft deß Weinſtocks eine Traube machen? Die Bircken gebẽ im Fruͤling ſo eine menge Saffts/ dz mans herauß zapffen kan/ als auß einem Faß. In India Oc- cidentali iſt eine Inſel/ darein kein An den Beumen ſind viel wunder zubeden- cken.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/96>, abgerufen am 24.04.2024.