Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

Schmückt ihre Kron,
Den Köcher füllt mit Pfeilen;
Ihr beste Roß
Läßt lauffen los
Auf marmorglatten Meilen.

Mit ihr die kühlen Sommerwind,
All Jüngling still von Sitten,
In Luft zu spielen seyn gesinnt,
Auf Wolken leicht beritten;
Die Bäum und Aest
Auch thun das best,
Bereichen sich mit Schatten,
Wo sich verhalt
Das Wild im Wald,
Wenns will von Hitz ermatten.
Die Meng der Vöglein hören laßt
Ihr Schir von Tire Lire,
Da sauset auch so mancher Ast,
Als ob er musicire;
Die Zweiglein schwank,
Zum Vogelsang,
Sich auf- und nieder neigen,
Auch höret man
Auf grünem Plan,
Spazieren Laut und Geigen.
Wo man nur schaut, fast alle Welt
Zu Freuden sich thut rüsten,

Schmuͤckt ihre Kron,
Den Koͤcher fuͤllt mit Pfeilen;
Ihr beſte Roß
Laͤßt lauffen los
Auf marmorglatten Meilen.

Mit ihr die kuͤhlen Sommerwind,
All Juͤngling ſtill von Sitten,
In Luft zu ſpielen ſeyn geſinnt,
Auf Wolken leicht beritten;
Die Baͤum und Aeſt
Auch thun das beſt,
Bereichen ſich mit Schatten,
Wo ſich verhalt
Das Wild im Wald,
Wenns will von Hitz ermatten.
Die Meng der Voͤglein hoͤren laßt
Ihr Schir von Tire Lire,
Da ſauſet auch ſo mancher Aſt,
Als ob er muſicire;
Die Zweiglein ſchwank,
Zum Vogelſang,
Sich auf- und nieder neigen,
Auch hoͤret man
Auf gruͤnem Plan,
Spazieren Laut und Geigen.
Wo man nur ſchaut, faſt alle Welt
Zu Freuden ſich thut ruͤſten,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="3">
              <pb facs="#f0182" n="143[173]"/>
              <l>Schmu&#x0364;ckt ihre Kron,</l><lb/>
              <l>Den Ko&#x0364;cher fu&#x0364;llt mit Pfeilen;</l><lb/>
              <l>Ihr be&#x017F;te Roß</l><lb/>
              <l>La&#x0364;ßt lauffen los</l><lb/>
              <l>Auf marmorglatten Meilen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Mit ihr die ku&#x0364;hlen Sommerwind,</l><lb/>
              <l>All Ju&#x0364;ngling &#x017F;till von Sitten,</l><lb/>
              <l>In Luft zu &#x017F;pielen &#x017F;eyn ge&#x017F;innt,</l><lb/>
              <l>Auf Wolken leicht beritten;</l><lb/>
              <l>Die Ba&#x0364;um und Ae&#x017F;t</l><lb/>
              <l>Auch thun das be&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Bereichen &#x017F;ich mit Schatten,</l><lb/>
              <l>Wo &#x017F;ich verhalt</l><lb/>
              <l>Das Wild im Wald,</l><lb/>
              <l>Wenns will von Hitz ermatten.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Die Meng der Vo&#x0364;glein ho&#x0364;ren laßt</l><lb/>
              <l>Ihr Schir von Tire Lire,</l><lb/>
              <l>Da &#x017F;au&#x017F;et auch &#x017F;o mancher A&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Als ob er mu&#x017F;icire;</l><lb/>
              <l>Die Zweiglein &#x017F;chwank,</l><lb/>
              <l>Zum Vogel&#x017F;ang,</l><lb/>
              <l>Sich auf- und nieder neigen,</l><lb/>
              <l>Auch ho&#x0364;ret man</l><lb/>
              <l>Auf gru&#x0364;nem Plan,</l><lb/>
              <l>Spazieren Laut und Geigen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Wo man nur &#x017F;chaut, fa&#x017F;t alle Welt</l><lb/>
              <l>Zu Freuden &#x017F;ich thut ru&#x0364;&#x017F;ten,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143[173]/0182] Schmuͤckt ihre Kron, Den Koͤcher fuͤllt mit Pfeilen; Ihr beſte Roß Laͤßt lauffen los Auf marmorglatten Meilen. Mit ihr die kuͤhlen Sommerwind, All Juͤngling ſtill von Sitten, In Luft zu ſpielen ſeyn geſinnt, Auf Wolken leicht beritten; Die Baͤum und Aeſt Auch thun das beſt, Bereichen ſich mit Schatten, Wo ſich verhalt Das Wild im Wald, Wenns will von Hitz ermatten. Die Meng der Voͤglein hoͤren laßt Ihr Schir von Tire Lire, Da ſauſet auch ſo mancher Aſt, Als ob er muſicire; Die Zweiglein ſchwank, Zum Vogelſang, Sich auf- und nieder neigen, Auch hoͤret man Auf gruͤnem Plan, Spazieren Laut und Geigen. Wo man nur ſchaut, faſt alle Welt Zu Freuden ſich thut ruͤſten,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/182
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 143[173]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/182>, abgerufen am 19.04.2024.