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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

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Und ihr, ihr seyd erschienen,
Mich Fürsten zu bedienen.

Spann Jäger dein Gefieder,
Schieß mir das Wildpret nieder,
Erhebet dann die Stimme,
Und singt mit rechtem Grimme.
Ins Horn, ins Horn, ins Jägerhorn,
Und wer es hört der wird zum Thorn,
Und springt und singt mit Schalle,
Drauf trinken wir wohl alle.
Alle. So springt und singt mit Schallen,
Der König soll leben vor allen.


Das Gnadenbild Mariä-Hülf bey Passau.

Procopii Mariale festivale. S. 9.

Es wohnt ein schönes Jungfräulein
Bekleidet mit Sammt und Seiden,
Ob Passau in ein Kirchel klein,
Auf einer grünen Heiden,
Dort auf dem Kapuziner-Berg,
In Gnaden sie verbleibet,
Mit Zeichen und mit Wunderwerk
Ihr meiste Zeit vertreibet.
Aus fremden Landen führt sie her,
Erzherzog Leopoldus,

Und ihr, ihr ſeyd erſchienen,
Mich Fuͤrſten zu bedienen.

Spann Jaͤger dein Gefieder,
Schieß mir das Wildpret nieder,
Erhebet dann die Stimme,
Und ſingt mit rechtem Grimme.
Ins Horn, ins Horn, ins Jaͤgerhorn,
Und wer es hoͤrt der wird zum Thorn,
Und ſpringt und ſingt mit Schalle,
Drauf trinken wir wohl alle.
Alle. So ſpringt und ſingt mit Schallen,
Der Koͤnig ſoll leben vor allen.


Das Gnadenbild Mariaͤ-Huͤlf bey Paſſau.

Procopii Mariale festivale. S. 9.

Es wohnt ein ſchoͤnes Jungfraͤulein
Bekleidet mit Sammt und Seiden,
Ob Paſſau in ein Kirchel klein,
Auf einer gruͤnen Heiden,
Dort auf dem Kapuziner-Berg,
In Gnaden ſie verbleibet,
Mit Zeichen und mit Wunderwerk
Ihr meiſte Zeit vertreibet.
Aus fremden Landen fuͤhrt ſie her,
Erzherzog Leopoldus,
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[366[376]/0385] Und ihr, ihr ſeyd erſchienen, Mich Fuͤrſten zu bedienen. Spann Jaͤger dein Gefieder, Schieß mir das Wildpret nieder, Erhebet dann die Stimme, Und ſingt mit rechtem Grimme. Ins Horn, ins Horn, ins Jaͤgerhorn, Und wer es hoͤrt der wird zum Thorn, Und ſpringt und ſingt mit Schalle, Drauf trinken wir wohl alle. Alle. So ſpringt und ſingt mit Schallen, Der Koͤnig ſoll leben vor allen. Das Gnadenbild Mariaͤ-Huͤlf bey Paſſau. Procopii Mariale festivale. S. 9. Es wohnt ein ſchoͤnes Jungfraͤulein Bekleidet mit Sammt und Seiden, Ob Paſſau in ein Kirchel klein, Auf einer gruͤnen Heiden, Dort auf dem Kapuziner-Berg, In Gnaden ſie verbleibet, Mit Zeichen und mit Wunderwerk Ihr meiſte Zeit vertreibet. Aus fremden Landen fuͤhrt ſie her, Erzherzog Leopoldus,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 366[376]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/385>, abgerufen am 29.03.2024.