Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

Und wundert sich so sehr;
Ihm ward darob auch bange,
Wo doch herkommen wär
Ein solch greuliche Trachte
Wider alle Billigkeit;
Wer sie doch wohl erdachte,
Ist Gott im Himmel leid.
Ihr Fürsten und ihr Herrn
Laßt's euch zu Herzen gehn;
Thut diesem Laster wehren,
Heißt sie davon abstehn.
Denn Gott wills an euch rächen,
Er gab euch die Gewalt;
Thut ihren Willen brechen,
Denn Gottes Straf kommt bald.
O Gott thu du drein sehen,
Verzeih uns unsre Sünd;
Und laß uns nicht geschehen,
Den Sündern trag Erbarmen
Ueber ihre Hosen weit,
Und hilf zuletzt uns Armen
In die ewige Seligkeit,
Amen.



Aufklärung.

(Fliegendes Blatt in Preussen.)

Was soll ich thun, was soll ich glauben?
Und was ist meine Zuversicht?

Und wundert ſich ſo ſehr;
Ihm ward darob auch bange,
Wo doch herkommen waͤr
Ein ſolch greuliche Trachte
Wider alle Billigkeit;
Wer ſie doch wohl erdachte,
Iſt Gott im Himmel leid.
Ihr Fuͤrſten und ihr Herrn
Laßt's euch zu Herzen gehn;
Thut dieſem Laſter wehren,
Heißt ſie davon abſtehn.
Denn Gott wills an euch raͤchen,
Er gab euch die Gewalt;
Thut ihren Willen brechen,
Denn Gottes Straf kommt bald.
O Gott thu du drein ſehen,
Verzeih uns unſre Suͤnd;
Und laß uns nicht geſchehen,
Den Suͤndern trag Erbarmen
Ueber ihre Hoſen weit,
Und hilf zuletzt uns Armen
In die ewige Seligkeit,
Amen.



Aufklaͤrung.

(Fliegendes Blatt in Preuſſen.)

Was ſoll ich thun, was ſoll ich glauben?
Und was iſt meine Zuverſicht?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <pb facs="#f0177" n="167"/>
              <l>Und wundert &#x017F;ich &#x017F;o &#x017F;ehr;</l><lb/>
              <l>Ihm ward darob auch bange,</l><lb/>
              <l>Wo doch herkommen wa&#x0364;r</l><lb/>
              <l>Ein &#x017F;olch greuliche Trachte</l><lb/>
              <l>Wider alle Billigkeit;</l><lb/>
              <l>Wer &#x017F;ie doch wohl erdachte,</l><lb/>
              <l>I&#x017F;t Gott im Himmel leid.</l><lb/>
              <l>Ihr Fu&#x0364;r&#x017F;ten und ihr Herrn</l><lb/>
              <l>Laßt's euch zu Herzen gehn;</l><lb/>
              <l>Thut die&#x017F;em La&#x017F;ter wehren,</l><lb/>
              <l>Heißt &#x017F;ie davon ab&#x017F;tehn.</l><lb/>
              <l>Denn Gott wills an euch ra&#x0364;chen,</l><lb/>
              <l>Er gab euch die Gewalt;</l><lb/>
              <l>Thut ihren Willen brechen,</l><lb/>
              <l>Denn Gottes Straf kommt bald.</l><lb/>
              <l>O Gott thu du drein &#x017F;ehen,</l><lb/>
              <l>Verzeih uns un&#x017F;re Su&#x0364;nd;</l><lb/>
              <l>Und laß uns nicht ge&#x017F;chehen,</l><lb/>
              <l>Den Su&#x0364;ndern trag Erbarmen</l><lb/>
              <l>Ueber ihre Ho&#x017F;en weit,</l><lb/>
              <l>Und hilf zuletzt uns Armen</l><lb/>
              <l>In die ewige Seligkeit,</l><lb/>
              <l>Amen.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Aufkla&#x0364;rung</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">(Fliegendes Blatt in Preu&#x017F;&#x017F;en.)</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>as &#x017F;oll ich thun, was &#x017F;oll ich glauben?</l><lb/>
              <l>Und was i&#x017F;t meine Zuver&#x017F;icht?</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0177] Und wundert ſich ſo ſehr; Ihm ward darob auch bange, Wo doch herkommen waͤr Ein ſolch greuliche Trachte Wider alle Billigkeit; Wer ſie doch wohl erdachte, Iſt Gott im Himmel leid. Ihr Fuͤrſten und ihr Herrn Laßt's euch zu Herzen gehn; Thut dieſem Laſter wehren, Heißt ſie davon abſtehn. Denn Gott wills an euch raͤchen, Er gab euch die Gewalt; Thut ihren Willen brechen, Denn Gottes Straf kommt bald. O Gott thu du drein ſehen, Verzeih uns unſre Suͤnd; Und laß uns nicht geſchehen, Den Suͤndern trag Erbarmen Ueber ihre Hoſen weit, Und hilf zuletzt uns Armen In die ewige Seligkeit, Amen. Aufklaͤrung. (Fliegendes Blatt in Preuſſen.) Was ſoll ich thun, was ſoll ich glauben? Und was iſt meine Zuverſicht?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/177
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/177>, abgerufen am 28.03.2024.