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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Schlaf, Kindlein, schlaf,
Geh fort und hüt die Schaaf,
Geh fort du schwarzes Hündelein,
Und weck mir nicht mein Kindelein,
Schlaf, Kindlein, schlaf.


Wiegenlied im Freien.
Da oben auf dem Berge,
Da rauscht der Wind,
Da sitzet Maria,
Und wieget ihr Kind,
Sie wiegt es mit ihrer schneeweisen Hand,
Dazu braucht sie kein Wiegenband.


Reiterlied auf des Vaters Knie.
Troß troß trill,
Der Bauer hat ein Füll,
Das Füllen will nicht laufen,
Der Bauer wills verkaufen,
Verkaufen wills der Bauer,
Das Leben wird ihm sauer,
Sauer wird ihm das Leben,
Der Weinstock, der trägt Reben,
Reben trägt der Weinstock,
Schlaf, Kindlein, ſchlaf,
Geh fort und huͤt die Schaaf,
Geh fort du ſchwarzes Huͤndelein,
Und weck mir nicht mein Kindelein,
Schlaf, Kindlein, ſchlaf.


Wiegenlied im Freien.
Da oben auf dem Berge,
Da rauſcht der Wind,
Da ſitzet Maria,
Und wieget ihr Kind,
Sie wiegt es mit ihrer ſchneeweiſen Hand,
Dazu braucht ſie kein Wiegenband.


Reiterlied auf des Vaters Knie.
Troß troß trill,
Der Bauer hat ein Fuͤll,
Das Fuͤllen will nicht laufen,
Der Bauer wills verkaufen,
Verkaufen wills der Bauer,
Das Leben wird ihm ſauer,
Sauer wird ihm das Leben,
Der Weinſtock, der traͤgt Reben,
Reben traͤgt der Weinſtock,
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[60/0328] Schlaf, Kindlein, ſchlaf, Geh fort und huͤt die Schaaf, Geh fort du ſchwarzes Huͤndelein, Und weck mir nicht mein Kindelein, Schlaf, Kindlein, ſchlaf. Wiegenlied im Freien. Da oben auf dem Berge, Da rauſcht der Wind, Da ſitzet Maria, Und wieget ihr Kind, Sie wiegt es mit ihrer ſchneeweiſen Hand, Dazu braucht ſie kein Wiegenband. Reiterlied auf des Vaters Knie. Troß troß trill, Der Bauer hat ein Fuͤll, Das Fuͤllen will nicht laufen, Der Bauer wills verkaufen, Verkaufen wills der Bauer, Das Leben wird ihm ſauer, Sauer wird ihm das Leben, Der Weinſtock, der traͤgt Reben, Reben traͤgt der Weinſtock,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/328>, abgerufen am 28.03.2024.