Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835.

Bild:
<< vorherige Seite

Athmen am Herz hinstreife, was ich mir so sehr wünsche
zu fühlen, deinen Athem.

Bettine.
An Bettine.

Nun bin ich, liebe Bettine, wieder in Weimar an-
sässig und hätte Dir schon lange für deine lieben Blät-
ter *) danken sollen die mir alle nach und nach zuge-
kommen sind, besonders für dein Andenken vom 27. Au-
gust. Anstatt nun also Dir zu sagen wie es mir geht
wovon nicht viel zu sagen ist, so bring ich eine freund-
liche Bitte an Dich. Da Du doch nicht aufhören wirst
mir gerne zu schreiben, und ich nicht aufhören werde
Dich gern zu lesen, so könntest Du mir noch neben her
einen Gefallen thun. Ich will Dir nämlich bekennen
daß ich im Begriff bin meine Bekenntnisse zu schreiben,
daraus mag nun ein Roman oder eine Geschichte werden,
das läßt sich nicht voraussehen, aber in jedem Fall be-
darf ich deiner Beihülfe. Meine gute Mutter ist ab-
geschieden, und so manche andre die mir das Vergangne

*) Die Blätter fehlen.

Athmen am Herz hinſtreife, was ich mir ſo ſehr wünſche
zu fühlen, deinen Athem.

Bettine.
An Bettine.

Nun bin ich, liebe Bettine, wieder in Weimar an-
ſäſſig und hätte Dir ſchon lange für deine lieben Blät-
ter *) danken ſollen die mir alle nach und nach zuge-
kommen ſind, beſonders für dein Andenken vom 27. Au-
guſt. Anſtatt nun alſo Dir zu ſagen wie es mir geht
wovon nicht viel zu ſagen iſt, ſo bring ich eine freund-
liche Bitte an Dich. Da Du doch nicht aufhören wirſt
mir gerne zu ſchreiben, und ich nicht aufhören werde
Dich gern zu leſen, ſo könnteſt Du mir noch neben her
einen Gefallen thun. Ich will Dir nämlich bekennen
daß ich im Begriff bin meine Bekenntniſſe zu ſchreiben,
daraus mag nun ein Roman oder eine Geſchichte werden,
das läßt ſich nicht vorausſehen, aber in jedem Fall be-
darf ich deiner Beihülfe. Meine gute Mutter iſt ab-
geſchieden, und ſo manche andre die mir das Vergangne

*) Die Blätter fehlen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0245" n="235"/>
Athmen am Herz hin&#x017F;treife, was ich mir &#x017F;o &#x017F;ehr wün&#x017F;che<lb/>
zu fühlen, deinen Athem.</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Bettine.</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <opener>
            <salute>An Bettine.</salute><lb/>
            <dateline> <hi rendition="#et">Lücke in der Corre&#x017F;pondenz.</hi> </dateline>
          </opener><lb/>
          <p>Nun bin ich, liebe Bettine, wieder in Weimar an-<lb/>
&#x017F;ä&#x017F;&#x017F;ig und hätte Dir &#x017F;chon lange für deine lieben Blät-<lb/>
ter <note place="foot" n="*)">Die Blätter fehlen.</note> danken &#x017F;ollen die mir alle nach und nach zuge-<lb/>
kommen &#x017F;ind, be&#x017F;onders für dein Andenken vom 27. Au-<lb/>
gu&#x017F;t. An&#x017F;tatt nun al&#x017F;o Dir zu &#x017F;agen wie es mir geht<lb/>
wovon nicht viel zu &#x017F;agen i&#x017F;t, &#x017F;o bring ich eine freund-<lb/>
liche Bitte an Dich. Da Du doch nicht aufhören wir&#x017F;t<lb/>
mir gerne zu &#x017F;chreiben, und ich nicht aufhören werde<lb/>
Dich gern zu le&#x017F;en, &#x017F;o könnte&#x017F;t Du mir noch neben her<lb/>
einen Gefallen thun. Ich will Dir nämlich bekennen<lb/>
daß ich im Begriff bin meine Bekenntni&#x017F;&#x017F;e zu &#x017F;chreiben,<lb/>
daraus mag nun ein Roman oder eine Ge&#x017F;chichte werden,<lb/>
das läßt &#x017F;ich nicht voraus&#x017F;ehen, aber in jedem Fall be-<lb/>
darf ich deiner Beihülfe. Meine gute Mutter i&#x017F;t ab-<lb/>
ge&#x017F;chieden, und &#x017F;o manche andre die mir das Vergangne<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[235/0245] Athmen am Herz hinſtreife, was ich mir ſo ſehr wünſche zu fühlen, deinen Athem. Bettine. An Bettine. Lücke in der Correſpondenz. Nun bin ich, liebe Bettine, wieder in Weimar an- ſäſſig und hätte Dir ſchon lange für deine lieben Blät- ter *) danken ſollen die mir alle nach und nach zuge- kommen ſind, beſonders für dein Andenken vom 27. Au- guſt. Anſtatt nun alſo Dir zu ſagen wie es mir geht wovon nicht viel zu ſagen iſt, ſo bring ich eine freund- liche Bitte an Dich. Da Du doch nicht aufhören wirſt mir gerne zu ſchreiben, und ich nicht aufhören werde Dich gern zu leſen, ſo könnteſt Du mir noch neben her einen Gefallen thun. Ich will Dir nämlich bekennen daß ich im Begriff bin meine Bekenntniſſe zu ſchreiben, daraus mag nun ein Roman oder eine Geſchichte werden, das läßt ſich nicht vorausſehen, aber in jedem Fall be- darf ich deiner Beihülfe. Meine gute Mutter iſt ab- geſchieden, und ſo manche andre die mir das Vergangne *) Die Blätter fehlen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/245
Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/245>, abgerufen am 19.04.2024.