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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
N. 15.zuhält/ und sonst vor unwissenden ein unwissender heist/ und genennet
wird/ o blindheit über alle blindheit der Maul-CHristen/ Vale

Perseverando o mnia, anno 1669.
Meus Symbolum.

N. 16.Multa a DEO accepisti bona.
N. 17.Omne donum perfectum a DEO,
N. 18.Imperfectum a Diabolo.
N. 19.
Ein Christlicher Bericht an Herrn M. Schubarten/ Primario zu
S. Moritz zu bedencken geschrieben/ unser heyl im glauben/ le-
ben/ liebeen/ willen/ geboten/ hoffnung und erlösung Jesu Christi.

Meinen Christ-schuldigen und freundlichen gruß zuvor/ E. Hr. M. Jch
habe vernommen/ daß er sich offentlich und heimlich hat verlauten lassen von mir/NB. Mein und mei-
nes Heren Christi freun-
de/ soll sie ihr gewissen
überzeugen wider ihren
willen/ daß sie mir un-
recht thun/ darfür sie sol-
len rechen schafft geben
für dem gewaltigen rich-
terstul GOttes/ da wer-
den ihnen ihre wercke
nachfolgen.

als verachte ich das hochwürd. Sacrament des Abendmahls/ und das geoffenbarte
wort GOttes etc. Wie mir solches etliche mal von leuten angezeiget worden/
N. 20.und er selber zu aller ungebühr den 7. Junii den Küstner zu mir ge-
schicket/ mit solchen dingen/ die weder CHristus noch einiger wah-
rer Apostel gelehret noch gethan hat.
Daß so ferne ich mich nicht am 12.
Junii zur beichte einfinde/ und hernach den 13. das Sacrament nehme/ so wä-
N. 21.re es schon bey weltlicher Obrigkeit angegeben/ und wäre schon
der rath gehalten/ daß sie mich solten darzu zwingen.
Jst das nun
Christlich und Apostolisch? Das lasse ich einen jeden/ dem GOttes wort be-
kant ist/ erkennen etc. Als ob weltliche Obrigkeit über die seele macht hätte/ sie
glaubig zu machen/ oder gar zu tödten; nein/ das ist nicht also/ über alle
leibliche weltliche dinge hat sie macht/ (und sollen doch auch rechenschafft dar-
N. 22.von geben von irrdischen dingen) und nicht über geistliche etc. Nun sage
ich/ so ich den wahren glauben nicht hätte/ und weltliche Obrigkeit wolte/
N. 23.mich erst zum glauben zwingen/ das würde GOtt und rechten Christen
N. 24.übelgefallen etc. solches mercket. Daß mir solches aus feindschafft zugemes-
sen wird/
als verachtete ich das Sacrament und wort GOttes/ das wird sich
nicht so verhalten/ wie mir von Unchristlichen menschen/ ohne grund und rech-
tes wissen gezeihet/ beschuldiget werde etc. Jch wil durch krafft der H. Dreyfal-
tigkeit beweisen/ daß ich solches nicht verachte/ und mir soll das auch erwiesenN. 27. Jch will nun
alle zuhörer zu zeugen an-
nehmen/ daß ich bin
den
11. Junii an dem
bußtage öffentlich
belogen worden von
der cantzel
anno 1669.
und soll mir das gering-
ste darvon öffentlich er-
wiesen werden/ daß ich
solches gethan.
GOtt siehet nicht auff
die ceremonie/ sondern
auff das hertze/ darum
die 2. ersten menschen
Cain und Abel/ und
der Phariseer und Zöll-
ner etc. hiervon besiehe du
Johann Arndts wahres
Christenthum Lib. 2. 3.
2. cap. 11. 12. diese wer-
den dich in vielen mehr
berichten.

werden offentlich für jedermann/ daß ich solches verachte. So man das aber
beweisen will/ so wird das ein schwer beweisen werden/ aber ich werde das leicht
beweisen können ohne schaden meines zeitlichen und ewigen guts etc. Will
mans aber darmit beweisen/ daß ich mich nicht nach der gewohnheit darzu finde/
N. 25.zumal zur ohren-beichte etc. wie von andern geschiehet/ und will damit
N. 26.probiren/ so ist es elend über elend/ daß man einen Christen nicht anderst
zu
probiren weiß/ ob er ein Christ oder Unchrist seye/ so wird das wol
betrüglich seyn und bleiben etc. in der falschheit/ so man keinen bes-
sern prüff-stein hat als solchen/ einen Christen zu
probiren. Lutherus
saget in seiner Kirchen-Postill am 8. Sontag nach Trinit. und spricht: Nun
gehen ihrer viel dahin/ einer gebrauchts recht/ der ander unrecht/ nun sage man
nach der äusserlichen ceremonie, der hat es recht/ der andere hat es unrecht
genommen/ denn der maul-Christ und vernünfftige mensch kan nicht sagen/
wenn ihrer 2. zum Sacrament gehen/ dieser hat es recht/ der andere unrecht
empfangen; Nun saget er ferner also: Der eine ist glaubig/ der andere nicht/
uud ist doch ein äusserlich werck/ das sie alle beyde gebrauchen. Was scheidet
es dann? der glaube im hertzen (a) und der unglaube/ daß es der eine für ein
gut werck ansiehet/ der ander ander nicht; Kurtz um aus den äusserlichen wer-
cken und ceremonien kanst du nicht richten; Aber unten werdet ihr wol die rech-
te probe ein wenig erfahren/ worbey man erkennen soll und kan/ wer es hat recht
oder unrecht genommen. Weiter saget Lntherus also: Taulerus hat das auch
erkant/ daß die unglaubigen |und glaubigen offt so gleich sind im äussern
schein/ daß sie niemand scheiden könne/ noch keine vernunfft urtheilen mag;
sondern einer habe dann den H. Geist/ etc. S. Paulus saget 1. Cor. 2. Ein geist-
licher mensch (der in dem willen GOtt lebet) richtet alle andere/ und er wird
von niemand gerichtet. Nun saget Lutherus an obgemeldtem orte auch von
den früchten eines wahren Propheten/ Apostels und rechten Christen etc. daßC. Denn einer der se-
lig leben und seyn will/
der darff ihn nicht eine
stunde hindansetzen zu ge-
dencken mit fürsatz und
willen in seinem hertzen;
denn dieweil er keine stun-
de sicher ist zu leben; das
mercket alle fleischliche
Maul-und Heuchel-
Christen.

uns solches hier zulange wird zu beschreiben. Jch frage und sage: Soll ich
nun solches verachten/ was CHristus gestifftet hatte (ihn) dardurch seinen
tod um unserthalben zugedencken/ mit dem äusserlichen siegel und pfande
N. 28.meinen erlöser damit zu bezeugen und zu verkündigen; Der ich doch solches
mehr liebe in der that/ als alle falsche und fleischlich gesinnte maul-
heuchel-Christen/
die ihr nicht ehe gedencken oder verkündigen wollen/
N. 29.als etwan des jahrs 3. oder 4. mal. Phy Satan! So lange als die maul-
Christen fleischlich gesinnet seynd und bleiben/ so lange können sie CHristi Sa-
crament des leibes und blutes nicht recht zu seiner gedächtniß gebrauchen und
verkündigen etc. Daß man nun einem wahren Christen will gesetze/ maaß und

ziehl

Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
N. 15.zuhaͤlt/ und ſonſt vor unwiſſenden ein unwiſſender heiſt/ und genennet
wird/ o blindheit uͤber alle blindheit der Maul-CHriſten/ Vale

Perſeverando o mnia, anno 1669.
Meus Symbolum.

N. 16.Multa à DEO accepiſti bona.
N. 17.Omne donum perfectum à DEO,
N. 18.Imperfectum à Diabolo.
N. 19.
Ein Chriſtlicher Bericht an Herꝛn M. Schubarten/ Primario zu
S. Moritz zu bedencken geſchrieben/ unſer heyl im glauben/ le-
ben/ liebeẽ/ willen/ geboten/ hoffnung und erloͤſung Jeſu Chriſti.

Meinen Chriſt-ſchuldigen und freundlichen gruß zuvor/ E. Hr. M. Jch
habe vernommen/ daß er ſich offentlich uñ heimlich hat verlauten laſſen von mir/NB. Mein und mei-
nes Heren Chriſti freun-
de/ ſoll ſie ihr gewiſſen
uͤberzeugen wider ihren
willen/ daß ſie mir un-
recht thun/ darfuͤr ſie ſol-
len rechen ſchafft geben
fuͤr dem gewaltigen rich-
terſtul GOttes/ da wer-
den ihnen ihre wercke
nachfolgen.

als verachte ich das hochwuͤꝛd. Sacꝛament des Abendmahls/ uñ das geoffenbarte
wort GOttes ꝛc. Wie mir ſolches etliche mal von leuten angezeiget worden/
N. 20.und er ſelber zu aller ungebuͤhr den 7. Junii den Kuͤſtner zu mir ge-
ſchicket/ mit ſolchen dingen/ die weder CHriſtus noch einiger wah-
rer Apoſtel gelehret noch gethan hat.
Daß ſo ferne ich mich nicht am 12.
Junii zur beichte einfinde/ und hernach den 13. das Sacrament nehme/ ſo waͤ-
N. 21.re es ſchon bey weltlicher Obrigkeit angegeben/ und waͤre ſchon
der rath gehalten/ daß ſie mich ſolten darzu zwingen.
Jſt das nun
Chriſtlich und Apoſtoliſch? Das laſſe ich einen jeden/ dem GOttes wort be-
kant iſt/ erkennen ꝛc. Als ob weltliche Obrigkeit uͤber die ſeele macht haͤtte/ ſie
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N. 22.von geben von irrdiſchen dingen) und nicht uͤber geiſtliche ꝛc. Nun ſage
ich/ ſo ich den wahren glauben nicht haͤtte/ und weltliche Obrigkeit wolte/
N. 23.mich erſt zum glauben zwingen/ das wuͤrde GOtt und rechten Chriſten
N. 24.uͤbelgefallen ꝛc. ſolches mercket. Daß mir ſolches aus feindſchafft zugemeſ-
ſen wird/
als verachtete ich das Sacrament und wort GOttes/ das wird ſich
nicht ſo verhalten/ wie mir von Unchriſtlichen menſchen/ ohne grund und rech-
tes wiſſen gezeihet/ beſchuldiget werde ꝛc. Jch wil durch krafft der H. Dreyfal-
tigkeit beweiſen/ daß ich ſolches nicht verachte/ und mir ſoll das auch erwieſenN. 27. Jch will nun
alle zuhoͤrer zu zeugen an-
nehmen/ daß ich bin
den
11. Junii an dem
bußtage oͤffentlich
belogen worden von
der cantzel
anno 1669.
und ſoll mir das gering-
ſte darvon oͤffentlich er-
wieſen werden/ daß ich
ſolches gethan.
GOtt ſiehet nicht auff
die ceremonie/ ſondern
auff das hertze/ darum
die 2. erſten menſchen
Cain und Abel/ und
der Phariſeer und Zoͤll-
ner ꝛc. hiervon beſiehe du
Johann Arndts wahres
Chriſtenthum Lib. 2. 3.
2. cap. 11. 12. dieſe wer-
den dich in vielen mehr
berichten.

werden offentlich fuͤr jedermañ/ daß ich ſolches verachte. So man das aber
beweiſen will/ ſo wird das ein ſchwer beweiſen werden/ aber ich werde das leicht
beweiſen koͤnnen ohne ſchaden meines zeitlichen und ewigen guts ꝛc. Will
mans aber darmit beweiſen/ daß ich mich nicht nach der gewohnheit darzu finde/
N. 25.zumal zur ohren-beichte ꝛc. wie von andern geſchiehet/ und will damit
N. 26.probiren/ ſo iſt es elend uͤber elend/ daß man einen Chriſten nicht anderſt
zu
probiren weiß/ ob er ein Chriſt oder Unchriſt ſeye/ ſo wird das wol
betruͤglich ſeyn und bleiben ꝛc. in der falſchheit/ ſo man keinen beſ-
ſern pruͤff-ſtein hat als ſolchen/ einen Chriſten zu
probiren. Lutherus
ſaget in ſeiner Kirchen-Poſtill am 8. Sontag nach Trinit. und ſpricht: Nun
gehen ihrer viel dahin/ einer gebrauchts recht/ der ander unrecht/ nun ſage man
nach der aͤuſſerlichen ceremonie, der hat es recht/ der andere hat es unrecht
genommen/ denn der maul-Chriſt und vernuͤnfftige menſch kan nicht ſagen/
wenn ihrer 2. zum Sacrament gehen/ dieſer hat es recht/ der andere unrecht
empfangen; Nun ſaget er ferner alſo: Der eine iſt glaubig/ der andere nicht/
uud iſt doch ein aͤuſſerlich werck/ das ſie alle beyde gebrauchen. Was ſcheidet
es dann? der glaube im hertzen (a) und der unglaube/ daß es der eine fuͤr ein
gut werck anſiehet/ der ander ander nicht; Kurtz um aus den aͤuſſerlichen wer-
cken und ceremonien kanſt du nicht richten; Aber unten werdet ihr wol die rech-
te probe ein wenig erfahren/ worbey man erkennen ſoll und kan/ wer es hat recht
oder unrecht genommen. Weiter ſaget Lntherus alſo: Taulerus hat das auch
erkant/ daß die unglaubigen |und glaubigen offt ſo gleich ſind im aͤuſſern
ſchein/ daß ſie niemand ſcheiden koͤnne/ noch keine vernunfft urtheilen mag;
ſondern einer habe dann den H. Geiſt/ ꝛc. S. Paulus ſaget 1. Cor. 2. Ein geiſt-
licher menſch (der in dem willen GOtt lebet) richtet alle andere/ und er wird
von niemand gerichtet. Nun ſaget Lutherus an obgemeldtem orte auch von
den fruͤchten eines wahren Propheten/ Apoſtels und rechten Chriſten ꝛc. daßC. Denn einer der ſe-
lig leben und ſeyn will/
der darff ihn nicht eine
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dencken mit fuͤrſatz und
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de ſicher iſt zu leben; das
mercket alle fleiſchliche
Maul-und Heuchel-
Chriſten.

uns ſolches hier zulange wird zu beſchreiben. Jch frage und ſage: Soll ich
nun ſolches verachten/ was CHriſtus geſtifftet hatte (ihn) dardurch ſeinen
tod um unſerthalben zugedencken/ mit dem aͤuſſerlichen ſiegel und pfande
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Chriſten fleiſchlich geſinnet ſeynd und bleiben/ ſo lange koͤnnen ſie CHriſti Sa-
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[695/1003] Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle. zuhaͤlt/ und ſonſt vor unwiſſenden ein unwiſſender heiſt/ und genennet wird/ o blindheit uͤber alle blindheit der Maul-CHriſten/ Vale N. 15. Perſeverando o mnia, anno 1669. Meus Symbolum. Multa à DEO accepiſti bona. Omne donum perfectum à DEO, Imperfectum à Diabolo. Ein Chriſtlicher Bericht an Herꝛn M. Schubarten/ Primario zu S. Moritz zu bedencken geſchrieben/ unſer heyl im glauben/ le- ben/ liebeẽ/ willen/ geboten/ hoffnung und erloͤſung Jeſu Chriſti. Meinen Chriſt-ſchuldigen und freundlichen gruß zuvor/ E. Hr. M. Jch habe vernommen/ daß er ſich offentlich uñ heimlich hat verlauten laſſen von mir/ als verachte ich das hochwuͤꝛd. Sacꝛament des Abendmahls/ uñ das geoffenbarte wort GOttes ꝛc. Wie mir ſolches etliche mal von leuten angezeiget worden/ und er ſelber zu aller ungebuͤhr den 7. Junii den Kuͤſtner zu mir ge- ſchicket/ mit ſolchen dingen/ die weder CHriſtus noch einiger wah- rer Apoſtel gelehret noch gethan hat. Daß ſo ferne ich mich nicht am 12. Junii zur beichte einfinde/ und hernach den 13. das Sacrament nehme/ ſo waͤ- re es ſchon bey weltlicher Obrigkeit angegeben/ und waͤre ſchon der rath gehalten/ daß ſie mich ſolten darzu zwingen. Jſt das nun Chriſtlich und Apoſtoliſch? Das laſſe ich einen jeden/ dem GOttes wort be- kant iſt/ erkennen ꝛc. Als ob weltliche Obrigkeit uͤber die ſeele macht haͤtte/ ſie glaubig zu machen/ oder gar zu toͤdten; nein/ das iſt nicht alſo/ uͤber alle leibliche weltliche dinge hat ſie macht/ (und ſollen doch auch rechenſchafft dar- von geben von irrdiſchen dingen) und nicht uͤber geiſtliche ꝛc. Nun ſage ich/ ſo ich den wahren glauben nicht haͤtte/ und weltliche Obrigkeit wolte/ mich erſt zum glauben zwingen/ das wuͤrde GOtt und rechten Chriſten uͤbelgefallen ꝛc. ſolches mercket. Daß mir ſolches aus feindſchafft zugemeſ- ſen wird/ als verachtete ich das Sacrament und wort GOttes/ das wird ſich nicht ſo verhalten/ wie mir von Unchriſtlichen menſchen/ ohne grund und rech- tes wiſſen gezeihet/ beſchuldiget werde ꝛc. Jch wil durch krafft der H. Dreyfal- tigkeit beweiſen/ daß ich ſolches nicht verachte/ und mir ſoll das auch erwieſen werden offentlich fuͤr jedermañ/ daß ich ſolches verachte. So man das aber beweiſen will/ ſo wird das ein ſchwer beweiſen werden/ aber ich werde das leicht beweiſen koͤnnen ohne ſchaden meines zeitlichen und ewigen guts ꝛc. Will mans aber darmit beweiſen/ daß ich mich nicht nach der gewohnheit darzu finde/ zumal zur ohren-beichte ꝛc. wie von andern geſchiehet/ und will damit probiren/ ſo iſt es elend uͤber elend/ daß man einen Chriſten nicht anderſt zu probiren weiß/ ob er ein Chriſt oder Unchriſt ſeye/ ſo wird das wol betruͤglich ſeyn und bleiben ꝛc. in der falſchheit/ ſo man keinen beſ- ſern pruͤff-ſtein hat als ſolchen/ einen Chriſten zu probiren. Lutherus ſaget in ſeiner Kirchen-Poſtill am 8. Sontag nach Trinit. und ſpricht: Nun gehen ihrer viel dahin/ einer gebrauchts recht/ der ander unrecht/ nun ſage man nach der aͤuſſerlichen ceremonie, der hat es recht/ der andere hat es unrecht genommen/ denn der maul-Chriſt und vernuͤnfftige menſch kan nicht ſagen/ wenn ihrer 2. zum Sacrament gehen/ dieſer hat es recht/ der andere unrecht empfangen; Nun ſaget er ferner alſo: Der eine iſt glaubig/ der andere nicht/ uud iſt doch ein aͤuſſerlich werck/ das ſie alle beyde gebrauchen. Was ſcheidet es dann? der glaube im hertzen (a) und der unglaube/ daß es der eine fuͤr ein gut werck anſiehet/ der ander ander nicht; Kurtz um aus den aͤuſſerlichen wer- cken und ceremonien kanſt du nicht richten; Aber unten werdet ihr wol die rech- te probe ein wenig erfahren/ worbey man erkennen ſoll und kan/ wer es hat recht oder unrecht genommen. Weiter ſaget Lntherus alſo: Taulerus hat das auch erkant/ daß die unglaubigen |und glaubigen offt ſo gleich ſind im aͤuſſern ſchein/ daß ſie niemand ſcheiden koͤnne/ noch keine vernunfft urtheilen mag; ſondern einer habe dann den H. Geiſt/ ꝛc. S. Paulus ſaget 1. Cor. 2. Ein geiſt- licher menſch (der in dem willen GOtt lebet) richtet alle andere/ und er wird von niemand gerichtet. Nun ſaget Lutherus an obgemeldtem orte auch von den fruͤchten eines wahren Propheten/ Apoſtels und rechten Chriſten ꝛc. daß uns ſolches hier zulange wird zu beſchreiben. Jch frage und ſage: Soll ich nun ſolches verachten/ was CHriſtus geſtifftet hatte (ihn) dardurch ſeinen tod um unſerthalben zugedencken/ mit dem aͤuſſerlichen ſiegel und pfande meinen erloͤſer damit zu bezeugen und zu verkuͤndigen; Der ich doch ſolches mehr liebe in der that/ als alle falſche und fleiſchlich geſinnte maul- heuchel-Chriſten/ die ihr nicht ehe gedencken oder verkuͤndigen wollen/ als etwan des jahrs 3. oder 4. mal. Phy Satan! So lange als die maul- Chriſten fleiſchlich geſinnet ſeynd und bleiben/ ſo lange koͤnnen ſie CHriſti Sa- crament des leibes und blutes nicht recht zu ſeiner gedaͤchtniß gebrauchen und verkuͤndigen ꝛc. Daß man nun einem wahren Chriſten will geſetze/ maaß und ziehl NB. Mein und mei- nes Heren Chriſti freun- de/ ſoll ſie ihr gewiſſen uͤberzeugen wider ihren willen/ daß ſie mir un- recht thun/ darfuͤr ſie ſol- len rechen ſchafft geben fuͤr dem gewaltigen rich- terſtul GOttes/ da wer- den ihnen ihre wercke nachfolgen. N. 20. N. 21. N. 22. N. 23. N. 24. N. 27. Jch will nun alle zuhoͤrer zu zeugen an- nehmen/ daß ich bin den 11. Junii an dem bußtage oͤffentlich belogen worden von der cantzel anno 1669. und ſoll mir das gering- ſte darvon oͤffentlich er- wieſen werden/ daß ich ſolches gethan. GOtt ſiehet nicht auff die ceremonie/ ſondern auff das hertze/ darum die 2. erſten menſchen Cain und Abel/ und der Phariſeer und Zoͤll- ner ꝛc. hiervon beſiehe du Johann Arndts wahres Chriſtenthum Lib. 2. 3. 2. cap. 11. 12. dieſe wer- den dich in vielen mehr berichten. N. 25. N. 26. C. Denn einer der ſe- lig leben und ſeyn will/ der darff ihn nicht eine ſtunde hindanſetzen zu ge- dencken mit fuͤrſatz und willen in ſeinem hertzen; deñ dieweil er keine ſtun- de ſicher iſt zu leben; das mercket alle fleiſchliche Maul-und Heuchel- Chriſten. N. 28. N. 29.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1003>, abgerufen am 29.03.2024.