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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
keinem menschen mehr gehorsamen als GOtt/ er muß auch keinemkan nun einer das gantze
cap. lesen/ aber im fleische
soll er es nicht verstehen/
sondern im geiste/ das
mercket.

menschen nichts zuleyde thun mit wissen und willen/ und sich mit niemanden um
N. 81.des zeitlichen willen in rechten und fechten einlassen etc. sondern GOTT
die rache und sache befehlen/ ist das allerbeste und liebste; um GOttes und CHri-
sti willen soll er die wahrheit nicht verschweigen/ sondern offentlich bekennen
und sagen vor jederman/ es werde angenommen oder nicht/ so hat er das seinige1. Cor. 1. 5. da spricht
St. Paulus also: Daß
ihr seyd durch CHristum
in allen stücken reich ge-
macht/ an aller lehre und
in aller er käntniß/ damit
wir alles prüfen und recht
urtheilen können und
mögen.

gethan; Thut ers aber nicht/ so er die wahrheit weiß und verschweiget sie/ es
sey in Göttlicher oder natürlicher. Der hat GOtt verläugnet etc. Er kan auch
mit gutem hertz/ muth/ und gewissen nicht sterben etc. Wo er in seinem leben die
wahrheit ums menschen willen verschwiegen und die zeitliche schanden mehr ge-
fürchtet dann GOtt/ will einer seiner seligkeit vergewissert seyn und bleiben/ hat
und weiß er die wahrheit/ wie oben gedacht/ der heuchele nicht/ und sehe auch
nicht das zeitliche gut mehr an/ dann das ewige gut; Denn CHristus und
Paulus sagen: So ein mensch die gantze welt gewinnete/ und litte doch schaden
an seiner seelen/ so wäre doch alles dahin/ und helffe ihm das zeitliche in demMatth. 5. 10. 11.
Selig seyd ihr/ die ihr
um gerechtigkeit willen
verfolget werdet/ denn
das himmelreich ist euer;
selig seyd ihr/ wenn euch
die menschen um meinet
willen schmähen und ver-
folgen/ und reden aller-
ley übels wider euch/ so
sie dran liegen.

ewigen nichts; Also bekenne ein jeder die wahrheit bey jedermann/ so er hat/
und solcher fürchte sich nicht/ daß er die welt und ihren GOTT den satan zum
feind bekomme und erlange/ er setze sein vertrauen und zuversicht allein auff GOtt
in JEsu CHristo/ so werden sie ihm nicht schaden können/ der satan und seine
engel die bösen menschen. Aber die CHristum gantz lieb haben/ und im wah-
ren glauben sich mit ihm vereiniget/ die sind seine freunde. Viel freunde der
wahrheit halben/ viel ehr und liebe bey verständigen und GOttes ehr liebenden
leuten/ ist ein altes Teutsches sprüchwort. NB. Die fleischlich gesinneten
trachten tag und nacht/ wie sie den menschen mögen gefällig und angenehm
werden und leben/ darzu wie sie groß/ reich und herrlich vor der welt mögen wer-
N. 82.den/ daß sie sich können über den armen nächsten erheben/ das mercket;
Die das thun/ die haben noch niemals ihre gedancken gehabt/ daß sie GOtt
wollen gefallen in CHristo JEsu etc. Also machen sie GOtt zum lügener/ und
N. 83.sein wort ist nicht in ihnen; Das wort GOttes ist CHristus JEsus etc.
Solches ist das lebendige wort des ewigen lebens aller seligen/ und ist auch al-
ler verdammten tod etc. So nun solches in seinen nachfolgern lebet/ so über herr-
schen sie die welt etc. mit dem teuffel und ihrem eigenen fleisch und blut etc. in der
krafft des worts als CHristi JEsu und seines geistes etc. Darvon ein andermal
nach GOttes willen ein mehrers/ denn solches ist bey ungelegener zeit geschehen
N. 84.und auffgezeichnet und gemercket worden durch den willen Gottes worts
in mir/
damit nehmet vor willen/ biß ein mehreres kommt/ vale.

EPILOGUS.1. Joh. 3. 4. saget er
also: Wer in der liebe
bleibet/ der bleibet in
GOtt/ oder GOtt in
ihm/ und wer seinen bru-
der hasset/ der seye ein
todtschläger. Ephes. 4.
saget Paulus: Alle bit-
terkeit/ grimm/ zorn/ und
geschrey/ alle lästerung
sey ferne von euch/ samt
aller boßheit/ seyd aber
unter einander hertzlich
und freundlich/ und ver-
gebet einer dem andern.

Dieser soll fürhalten eine gewisse sorte derer/ die mit mir zu thun haben etc.
N. 85.Dieweil sie sich Christen nennen/ so sollen sie an mir probieret werden/ ob
sie Christen oder Unchristen sind/
seind sie Christen/ so werden sie mit
sanfftem geiste sehen und hören die wahrheit/ und nicht verbergen oder verkehren/
N. 86.wie sie dann vielmehr auff ihre autorität sehen als auff GOttes und
wollen nicht haben/ daß ein mensch in CHristo JEsu (der nicht auff hohen
schulen gewesen und solches gelernet) was wissen soll von der wahrheit und der
menschen blindheit etc. Nun soll es gewiß ersehen und erfahren werden/ wer sie
sind/ die keinen Christen sehen noch hören können etc. Das soll also probieret
N. 87.werden/ daß solche alle falsche maul-heuchlerische Christen seind/ welche
ihre ehre und ansehen der weltlieber haben denn GOttes ehre/ ansehen und ih-
N. 88.re seligkeit mit des nächsten nutz etc. Die sich wider mich und meines glei-
chen setzen/
und machen süsse sauer und das sauer süsse/ wehe denen/ die da
N. 89.sprechen/ das gute sey böse/ und das böse gut/ die aus licht finsterniß/ und
aus finsterniß licht machen; wehe euch/ die ihr in euren augen weiß und bey euchNum. 94.
Es. 5. Es wäre gnug/
so GOtt seine gaben
an
Universitäten ge-
bunden hätte/ mit

dem H. Geist und an
das geld. Da solte
St. Peter kommen und
sagen: Daß du ver-
flucht
wärest mit dei-
nem geld/ meinestu/ daß
man die gaben GOttes
und den H. Geist um
geld erkauffet/ bey men-
schen/ Eph. 4. gleich-
wie euch Gott in Christo
JEsu vergeben hat.

selber witzig seid und verachtet den einfältigen * dieweil er nicht auff hohen
schulen ist gewesen/ wie ihr etc. Darum muß er ein narr/ phantast/ schwär-
N. 90.mer und kätzer seyn. Jch meine/ ihr werdet schwärmen an dem gros-
N. 91.sen gerichts-tag JEsu CHristi etc. Denn Lutherus sagts: wer mich
einen Schwärmer heist/ der ist ein 1000. fältiger Schwärmer
selbst
aus-und inwendig; Das mercket alle/ die ihr den nächsten lästert/ urtheilet und
schändet/ und machet andere leute auch also/ die euch hören/ dieweil ihr mich
richtet und urtheilet/ so habt ihr euch selber gerichtet und verurtheilet zur ewigen
verdammniß/ so solche boßheit nicht bereuet wird/ und nicht mehr gethan.
Aber die welche GOttes ehre/ ansehen und die wahrheit mit ihrer seligkeit lieber
haben als die welt etc. die werden der wahrheit beyfallen/ und mit sich zur ewigen
seligkeit vereinigen etc. Die aber/ welche die wahrheit fliehen/ hassen und verleug-
nen/ die haben gewiß die verdammnis in der ewigen finsterniß. NB. Solche
N. 92.die sich feindselig gegen mich verhalten und setzen/ die setzen sich wi-
der CHristum/
und welche mich verfolgen/ die verfolgen CHristum in den
N. 93.seinigen; Denn CHristus spricht: wer die meinen verfolget und böses

anthut/
T t t t 3

Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
keinem menſchen mehr gehorſamen als GOtt/ er muß auch keinemkan nun einer das gantze
cap. leſen/ aber im fleiſche
ſoll er es nicht verſtehen/
ſondern im geiſte/ das
mercket.

menſchen nichts zuleyde thun mit wiſſen und willen/ und ſich mit niemanden um
N. 81.des zeitlichen willen in rechten und fechten einlaſſen ꝛc. ſondern GOTT
die rache und ſache befehlen/ iſt das allerbeſte und liebſte; um GOttes und CHri-
ſti willen ſoll er die wahrheit nicht verſchweigen/ ſondern offentlich bekennen
und ſagen vor jederman/ es werde angenommen oder nicht/ ſo hat er das ſeinige1. Cor. 1. 5. da ſpricht
St. Paulus alſo: Daß
ihr ſeyd durch CHriſtum
in allen ſtuͤcken reich ge-
macht/ an aller lehre und
in aller er kaͤntniß/ damit
wir alles pruͤfen und recht
urtheilen koͤnnen und
moͤgen.

gethan; Thut ers aber nicht/ ſo er die wahrheit weiß und verſchweiget ſie/ es
ſey in Goͤttlicher oder natuͤrlicher. Der hat GOtt verlaͤugnet ꝛc. Er kan auch
mit gutem hertz/ muth/ und gewiſſen nicht ſterben ꝛc. Wo er in ſeinem leben die
wahrheit ums menſchen willen verſchwiegen und die zeitliche ſchanden mehr ge-
fuͤrchtet dann GOtt/ will einer ſeiner ſeligkeit vergewiſſert ſeyn und bleiben/ hat
und weiß er die wahrheit/ wie oben gedacht/ der heuchele nicht/ und ſehe auch
nicht das zeitliche gut mehr an/ dann das ewige gut; Denn CHriſtus und
Paulus ſagen: So ein menſch die gantze welt gewinnete/ und litte doch ſchaden
an ſeiner ſeelen/ ſo waͤre doch alles dahin/ und helffe ihm das zeitliche in demMatth. 5. 10. 11.
Selig ſeyd ihr/ die ihr
um gerechtigkeit willen
verfolget werdet/ denn
das himmelreich iſt euer;
ſelig ſeyd ihr/ wenn euch
die menſchen um meinet
willen ſchmaͤhen und ver-
folgen/ und reden aller-
ley uͤbels wider euch/ ſo
ſie dran liegen.

ewigen nichts; Alſo bekenne ein jeder die wahrheit bey jedermann/ ſo er hat/
und ſolcher fuͤrchte ſich nicht/ daß er die welt und ihren GOTT den ſatan zum
feind bekomme und erlange/ er ſetze ſein vertrauen und zuverſicht allein auff GOtt
in JEſu CHriſto/ ſo werden ſie ihm nicht ſchaden koͤnnen/ der ſatan und ſeine
engel die boͤſen menſchen. Aber die CHriſtum gantz lieb haben/ und im wah-
ren glauben ſich mit ihm vereiniget/ die ſind ſeine freunde. Viel freunde der
wahrheit halben/ viel ehr und liebe bey verſtaͤndigen und GOttes ehr liebenden
leuten/ iſt ein altes Teutſches ſpruͤchwort. NB. Die fleiſchlich geſinneten
trachten tag und nacht/ wie ſie den menſchen moͤgen gefaͤllig und angenehm
werden und leben/ darzu wie ſie groß/ reich und herꝛlich vor der welt moͤgen wer-
N. 82.den/ daß ſie ſich koͤnnen uͤber den armen naͤchſten erheben/ das mercket;
Die das thun/ die haben noch niemals ihre gedancken gehabt/ daß ſie GOtt
wollen gefallen in CHriſto JEſu ꝛc. Alſo machen ſie GOtt zum luͤgener/ und
N. 83.ſein wort iſt nicht in ihnen; Das wort GOttes iſt CHriſtus JEſus ꝛc.
Solches iſt das lebendige wort des ewigen lebens aller ſeligen/ und iſt auch al-
ler verdammten tod ꝛc. So nun ſolches in ſeinen nachfolgern lebet/ ſo uͤber herꝛ-
ſchen ſie die welt ꝛc. mit dem teuffel und ihrem eigenen fleiſch und blut ꝛc. in der
krafft des worts als CHriſti JEſu und ſeines geiſtes ꝛc. Darvon ein andermal
nach GOttes willen ein mehrers/ denn ſolches iſt bey ungelegener zeit geſchehen
N. 84.und auffgezeichnet und gemercket worden durch den willen Gottes worts
in mir/
damit nehmet vor willen/ biß ein mehreres kommt/ vale.

EPILOGUS.1. Joh. 3. 4. ſaget er
alſo: Wer in der liebe
bleibet/ der bleibet in
GOtt/ oder GOtt in
ihm/ und wer ſeinen bru-
der haſſet/ der ſeye ein
todtſchlaͤger. Epheſ. 4.
ſaget Paulus: Alle bit-
terkeit/ grimm/ zorn/ und
geſchrey/ alle laͤſterung
ſey ferne von euch/ ſamt
aller boßheit/ ſeyd aber
unter einander hertzlich
und freundlich/ und ver-
gebet einer dem andern.

Dieſer ſoll fuͤrhalten eine gewiſſe ſorte derer/ die mit mir zu thun haben ꝛc.
N. 85.Dieweil ſie ſich Chriſten nennen/ ſo ſollen ſie an mir probieret werden/ ob
ſie Chriſten oder Unchriſten ſind/
ſeind ſie Chriſten/ ſo werden ſie mit
ſanfftem geiſte ſehen und hoͤren die wahrheit/ und nicht verbergen oder verkehren/
N. 86.wie ſie dann vielmehr auff ihre autoritaͤt ſehen als auff GOttes und
wollen nicht haben/ daß ein menſch in CHriſto JEſu (der nicht auff hohen
ſchulen geweſen und ſolches gelernet) was wiſſen ſoll von der wahrheit und der
menſchen blindheit ꝛc. Nun ſoll es gewiß erſehen und erfahren werden/ wer ſie
ſind/ die keinen Chriſten ſehen noch hoͤren koͤnnen ꝛc. Das ſoll alſo probieret
N. 87.werden/ daß ſolche alle falſche maul-heuchleriſche Chriſten ſeind/ welche
ihre ehre und anſehen der weltlieber haben denn GOttes ehre/ anſehen und ih-
N. 88.re ſeligkeit mit des naͤchſten nutz ꝛc. Die ſich wider mich und meines glei-
chen ſetzen/
und machen ſuͤſſe ſauer und das ſauer ſuͤſſe/ wehe denen/ die da
N. 89.ſprechen/ das gute ſey boͤſe/ und das boͤſe gut/ die aus licht finſterniß/ und
aus finſterniß licht machen; wehe euch/ die ihr in euren augen weiß und bey euchNum. 94.
Eſ. 5. Es waͤre gnug/
ſo GOtt ſeine gaben
an
Univerſitaͤten ge-
bunden haͤtte/ mit

dem H. Geiſt und an
das geld. Da ſolte
St. Peter kommen und
ſagen: Daß du ver-
flucht
waͤreſt mit dei-
nem geld/ meineſtu/ daß
man die gaben GOttes
und den H. Geiſt um
geld erkauffet/ bey men-
ſchen/ Eph. 4. gleich-
wie euch Gott in Chriſto
JEſu vergeben hat.

ſelber witzig ſeid und verachtet den einfaͤltigen * dieweil er nicht auff hohen
ſchulen iſt geweſen/ wie ihr ꝛc. Darum muß er ein narr/ phantaſt/ ſchwaͤr-
N. 90.mer und kaͤtzer ſeyn. Jch meine/ ihr werdet ſchwaͤrmen an dem groſ-
N. 91.ſen gerichts-tag JEſu CHriſti ꝛc. Denn Lutherus ſagts: wer mich
einen Schwaͤrmer heiſt/ der iſt ein 1000. faͤltiger Schwaͤrmer
ſelbſt
aus-und inwendig; Das mercket alle/ die ihr den naͤchſten laͤſtert/ urtheilet und
ſchaͤndet/ und machet andere leute auch alſo/ die euch hoͤren/ dieweil ihr mich
richtet und urtheilet/ ſo habt ihr euch ſelber gerichtet und verurtheilet zur ewigen
verdammniß/ ſo ſolche boßheit nicht bereuet wird/ und nicht mehr gethan.
Aber die welche GOttes ehre/ anſehen und die wahrheit mit ihrer ſeligkeit lieber
haben als die welt ꝛc. die werden der wahrheit beyfallen/ und mit ſich zur ewigen
ſeligkeit vereinigen ꝛc. Die aber/ welche die wahrheit fliehen/ haſſen und verleug-
nen/ die haben gewiß die verdammnis in der ewigen finſterniß. NB. Solche
N. 92.die ſich feindſelig gegen mich verhalten und ſetzen/ die ſetzen ſich wi-
der CHriſtum/
und welche mich verfolgen/ die verfolgen CHriſtum in den
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[701/1009] Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle. keinem menſchen mehr gehorſamen als GOtt/ er muß auch keinem menſchen nichts zuleyde thun mit wiſſen und willen/ und ſich mit niemanden um des zeitlichen willen in rechten und fechten einlaſſen ꝛc. ſondern GOTT die rache und ſache befehlen/ iſt das allerbeſte und liebſte; um GOttes und CHri- ſti willen ſoll er die wahrheit nicht verſchweigen/ ſondern offentlich bekennen und ſagen vor jederman/ es werde angenommen oder nicht/ ſo hat er das ſeinige gethan; Thut ers aber nicht/ ſo er die wahrheit weiß und verſchweiget ſie/ es ſey in Goͤttlicher oder natuͤrlicher. Der hat GOtt verlaͤugnet ꝛc. Er kan auch mit gutem hertz/ muth/ und gewiſſen nicht ſterben ꝛc. Wo er in ſeinem leben die wahrheit ums menſchen willen verſchwiegen und die zeitliche ſchanden mehr ge- fuͤrchtet dann GOtt/ will einer ſeiner ſeligkeit vergewiſſert ſeyn und bleiben/ hat und weiß er die wahrheit/ wie oben gedacht/ der heuchele nicht/ und ſehe auch nicht das zeitliche gut mehr an/ dann das ewige gut; Denn CHriſtus und Paulus ſagen: So ein menſch die gantze welt gewinnete/ und litte doch ſchaden an ſeiner ſeelen/ ſo waͤre doch alles dahin/ und helffe ihm das zeitliche in dem ewigen nichts; Alſo bekenne ein jeder die wahrheit bey jedermann/ ſo er hat/ und ſolcher fuͤrchte ſich nicht/ daß er die welt und ihren GOTT den ſatan zum feind bekomme und erlange/ er ſetze ſein vertrauen und zuverſicht allein auff GOtt in JEſu CHriſto/ ſo werden ſie ihm nicht ſchaden koͤnnen/ der ſatan und ſeine engel die boͤſen menſchen. Aber die CHriſtum gantz lieb haben/ und im wah- ren glauben ſich mit ihm vereiniget/ die ſind ſeine freunde. Viel freunde der wahrheit halben/ viel ehr und liebe bey verſtaͤndigen und GOttes ehr liebenden leuten/ iſt ein altes Teutſches ſpruͤchwort. NB. Die fleiſchlich geſinneten trachten tag und nacht/ wie ſie den menſchen moͤgen gefaͤllig und angenehm werden und leben/ darzu wie ſie groß/ reich und herꝛlich vor der welt moͤgen wer- den/ daß ſie ſich koͤnnen uͤber den armen naͤchſten erheben/ das mercket; Die das thun/ die haben noch niemals ihre gedancken gehabt/ daß ſie GOtt wollen gefallen in CHriſto JEſu ꝛc. Alſo machen ſie GOtt zum luͤgener/ und ſein wort iſt nicht in ihnen; Das wort GOttes iſt CHriſtus JEſus ꝛc. Solches iſt das lebendige wort des ewigen lebens aller ſeligen/ und iſt auch al- ler verdammten tod ꝛc. So nun ſolches in ſeinen nachfolgern lebet/ ſo uͤber herꝛ- ſchen ſie die welt ꝛc. mit dem teuffel und ihrem eigenen fleiſch und blut ꝛc. in der krafft des worts als CHriſti JEſu und ſeines geiſtes ꝛc. Darvon ein andermal nach GOttes willen ein mehrers/ denn ſolches iſt bey ungelegener zeit geſchehen und auffgezeichnet und gemercket worden durch den willen Gottes worts in mir/ damit nehmet vor willen/ biß ein mehreres kommt/ vale. kan nun einer das gantze cap. leſen/ aber im fleiſche ſoll er es nicht verſtehen/ ſondern im geiſte/ das mercket. N. 81. 1. Cor. 1. 5. da ſpricht St. Paulus alſo: Daß ihr ſeyd durch CHriſtum in allen ſtuͤcken reich ge- macht/ an aller lehre und in aller er kaͤntniß/ damit wir alles pruͤfen und recht urtheilen koͤnnen und moͤgen. Matth. 5. 10. 11. Selig ſeyd ihr/ die ihr um gerechtigkeit willen verfolget werdet/ denn das himmelreich iſt euer; ſelig ſeyd ihr/ wenn euch die menſchen um meinet willen ſchmaͤhen und ver- folgen/ und reden aller- ley uͤbels wider euch/ ſo ſie dran liegen. N. 82. N. 83. N. 84. EPILOGUS. Dieſer ſoll fuͤrhalten eine gewiſſe ſorte derer/ die mit mir zu thun haben ꝛc. Dieweil ſie ſich Chriſten nennen/ ſo ſollen ſie an mir probieret werden/ ob ſie Chriſten oder Unchriſten ſind/ ſeind ſie Chriſten/ ſo werden ſie mit ſanfftem geiſte ſehen und hoͤren die wahrheit/ und nicht verbergen oder verkehren/ wie ſie dann vielmehr auff ihre autoritaͤt ſehen als auff GOttes und wollen nicht haben/ daß ein menſch in CHriſto JEſu (der nicht auff hohen ſchulen geweſen und ſolches gelernet) was wiſſen ſoll von der wahrheit und der menſchen blindheit ꝛc. Nun ſoll es gewiß erſehen und erfahren werden/ wer ſie ſind/ die keinen Chriſten ſehen noch hoͤren koͤnnen ꝛc. Das ſoll alſo probieret werden/ daß ſolche alle falſche maul-heuchleriſche Chriſten ſeind/ welche ihre ehre und anſehen der weltlieber haben denn GOttes ehre/ anſehen und ih- re ſeligkeit mit des naͤchſten nutz ꝛc. Die ſich wider mich und meines glei- chen ſetzen/ und machen ſuͤſſe ſauer und das ſauer ſuͤſſe/ wehe denen/ die da ſprechen/ das gute ſey boͤſe/ und das boͤſe gut/ die aus licht finſterniß/ und aus finſterniß licht machen; wehe euch/ die ihr in euren augen weiß und bey euch ſelber witzig ſeid und verachtet den einfaͤltigen * dieweil er nicht auff hohen ſchulen iſt geweſen/ wie ihr ꝛc. Darum muß er ein narr/ phantaſt/ ſchwaͤr- mer und kaͤtzer ſeyn. Jch meine/ ihr werdet ſchwaͤrmen an dem groſ- ſen gerichts-tag JEſu CHriſti ꝛc. Denn Lutherus ſagts: wer mich einen Schwaͤrmer heiſt/ der iſt ein 1000. faͤltiger Schwaͤrmer ſelbſt aus-und inwendig; Das mercket alle/ die ihr den naͤchſten laͤſtert/ urtheilet und ſchaͤndet/ und machet andere leute auch alſo/ die euch hoͤren/ dieweil ihr mich richtet und urtheilet/ ſo habt ihr euch ſelber gerichtet und verurtheilet zur ewigen verdammniß/ ſo ſolche boßheit nicht bereuet wird/ und nicht mehr gethan. Aber die welche GOttes ehre/ anſehen und die wahrheit mit ihrer ſeligkeit lieber haben als die welt ꝛc. die werden der wahrheit beyfallen/ und mit ſich zur ewigen ſeligkeit vereinigen ꝛc. Die aber/ welche die wahrheit fliehen/ haſſen und verleug- nen/ die haben gewiß die verdammnis in der ewigen finſterniß. NB. Solche die ſich feindſelig gegen mich verhalten und ſetzen/ die ſetzen ſich wi- der CHriſtum/ und welche mich verfolgen/ die verfolgen CHriſtum in den ſeinigen; Denn CHriſtus ſpricht: wer die meinen verfolget und boͤſes anthut/ N. 85. N. 86. N. 87. N. 88. N. 89. Num. 94. Eſ. 5. Es waͤre gnug/ ſo GOtt ſeine gaben an Univerſitaͤten ge- bunden haͤtte/ mit dem H. Geiſt und an das geld. Da ſolte St. Peter kommen und ſagen: Daß du ver- flucht waͤreſt mit dei- nem geld/ meineſtu/ daß man die gaben GOttes und den H. Geiſt um geld erkauffet/ bey men- ſchen/ Eph. 4. gleich- wie euch Gott in Chriſto JEſu vergeben hat. N. 90. N. 91. N. 92. N. 93. T t t t 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 701. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1009>, abgerufen am 19.04.2024.