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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
N. 100.dammet etc. Vale. Deß dreyeinigen Schöpffers stäts geflissener diener
CHristi und meines nächsten.

N. 101.

Jch sage nun danck dem dreyeinigen GOtt/ der mich
im Gött-und natürlichen erleuchtet hat.

Bittet/ so wird euch gegeben/ suchet/ so werdet ihr
finden/ klopffet an/ so wird euch auffgethan:
Das mercket alle menschen-kinder.

N. 102.
PETER MORITZ/ Mystischer Sal Operarius.
[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] Geist/ [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] Seele/ [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] Leib.
Halleluja/ Halleluja/ Halleluja.
Heilig/ Heilig/ Heilig.
Lob/ Lob/ Lob/
Dem dreyeinigen GOtt/ dem billig solches heiliges lob zustehet/ Amen.
[Spaltenumbruch]
C.
M. Andr. Christoph.
Schubarts
Bedencken über Peter Moritzens
Apologie.

Eiligst entworffenes bedencken von Peter
Moritzens/ Freytags nach dem I. Sonn-
tag Trinit. war der 18. Junii, in Conses-
su Ministerii,
mir überreichten Schmach-
Schrifft.

Gleich wie aus der Inspection und durch-
gehend zu ersehen/ daß Peter Moritz ein rech-
ter Ertz-Idiot und grober ungeschliffener
Ignorant seye/ der in Teutscher Sprache fast
nicht eine zeile orthographice schreiben/ viel
weniger ein wort Latein (dessen er sich doch
zu gebrauchen unternommen/ auch Doctor Pe-
ter
oder den Hall-Doctor nennen lässet) zu-
sammen setzen kan/ wie alsobald Num. 1. bre-
vi Apologia, Num. 16. Meus symbolum,
und
Num. 19. an Primario zu S. Moritz auswei-
set/ also erhellet beym durchlesen/ daß in der un-
ordentlichen aus vielen schwärmerisch-verfüh-
rerischen büchern/ sonderlich aber auch aus
Precklings Schrifften ohne einigen verstand
zusammen geschmierten scartecken und misch-
masch zu finden sind

I. Abscheuliche schreckliche Schwär-
mereyen und grobe irrthümer.

Schwärmerisch ist (1) daß Prediger in glau-
benssachen weltliche Obrigkeit nicht zu hülffe
nehmen sollen/ Num. 11. & Num. 22.

Schwärmerisch/ (2) daß er die privat beicht
schändlich verlästere/ Num. 25. 75. & 78.

Schwärmerisch/ (3) daß Christus unser se-
ligkeit an das sacrament des heiligen Abend-
mahls gar nicht gebunden/ Num. 30. 32. 38. 39.

Schwärmerisch/ (4) daß er Christi hochheili-
ge stifftung reformiret/ Num. 31.

Schwärmerisch/ (5) daß das sacrament seye
dem schwachgläubigen ein Objectum, dadurch
der glaube bey ihm erwecket werde/ Num. 33.
Und seye sein zeichen und siegel/ damit er von
einem unterschieden wird/ der Christum nicht
bekennet/ Num. 34.

Schwärmerisch/ (6) ein Christ soll nicht mit
Menschen-gesetze genöthiget werden/ Num.
54. 58.

Schwärmerisch/ (7) daß drey unterschiedene
stücke an dem menschen befindlich/ der geist/
seele und leib/ Num. 55. & 102.

Schwärmerisch/ (8) der schlüssel zur gantzen
Bibel und geheimen weißheit Gottes und der
natur liege darinnen/ daß wir den menschen
[Spaltenumbruch] vollkömmlich verstehen können in- und aus-
wendig/ Num. 56.

Schwärmerisch/ (9) die Num. 62. angeführ-
te und seltsam probirte meynung von der
neuen geburt.

Schwärmerisch/ (10) daß er den gebrauch
des Heiligen Abendmahls unterlassen/ nicht
nach seinem/ sondern nach GOTTes willen/
Num. 65.

Schwärmerisch/ (11) daß Christus durch
ihn etwas werde eröffnen und an den tag
bringen vielen menschen zum besten/ Numer.
66. &
67,

Schwärmerisch/ (12) daß er die besitzung
zeitlicher güter über die nothdurfft verwirfft/
Num. 70. & 77.

Schwärmerisch/ (13) daß eine solche blind-
heit unter den Christen seye/ als noch nie ge-
wesen/ so lange die welt gestanden hat/ Nu-
mer.
12.

Schwärmerisch/ (14) daß man sich mit nie-
mand in rechten und fechten einlassen soll/
Num. 81.

Schwärmerisch/ (15) daß er sich zum prüf-
stein machet/ an welchem wahre Christen
sollen probiret werden/ Num. 85.

Schwärmerisch/ (16) daß Prediger die ein-
reissenden sünden von der cantzel nicht straf-
fen solten. Num. 96.

Schwärmerisch/ (17) daß niemand von sei-
nes nächsten gantz unrechten bösen worten und
wercken urtheilen soll/ ob sie Christlich oder
unchristlich seyen/ Num 97.

Schwärmerisch/ (18) es rühre vom teuffel
her/ wenn Prediger mit der weltlichen Obrig-
keit dräuen/ Num, 98.

Schwärmerisch/ (19) daß er sich fast Offen-
barungen post Num. 58. in margine über den
NB. Offenbarungen rühmet und saget: Wer
das geschmäcket hat/ der weiß das/
und
daß er Num. 101. schreibet: GOTT habe ihn
in Göttlichen und natürlichen dingen er-
leuchtet.

II. Eigene Glossen-erklärungen und ver-
kehrungen der Schrifft.

Als Num. 4. Num. 35. Darum sind so viel
krancke und ungesunde im wahren glauben
unter euch/
&c. Num. 58. & 69. Num. 64. sagt
der Idiot, der sich des Bibel-lesens so hoch
rühmet/ Maria Magdalena habe das beste
theil erwehlet/
Num. 92. Christus sage:
Wer die meinen verfolget und böses anthut/
der habe seinen Augapffel angegriffen.

III. Ver-

Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle.
N. 100.dammet ꝛc. Vale. Deß dreyeinigen Schoͤpffers ſtaͤts gefliſſener diener
CHriſti und meines naͤchſten.

N. 101.

Jch ſage nun danck dem dreyeinigen GOtt/ der mich
im Goͤtt-und natuͤrlichen erleuchtet hat.

Bittet/ ſo wird euch gegeben/ ſuchet/ ſo werdet ihr
finden/ klopffet an/ ſo wird euch auffgethan:
Das mercket alle menſchen-kinder.

N. 102.
PETER MORITZ/ Myſtiſcher Sal Operarius.
[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] Geiſt/ [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] Seele/ [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] Leib.
Halleluja/ Halleluja/ Halleluja.
Heilig/ Heilig/ Heilig.
Lob/ Lob/ Lob/
Dem dreyeinigen GOtt/ dem billig ſolches heiliges lob zuſtehet/ Amen.
[Spaltenumbruch]
C.
M. Andr. Chriſtoph.
Schubarts
Bedencken uͤber Peter Moritzens
Apologie.

Eiligſt entworffenes bedencken von Peter
Moritzens/ Freytags nach dem I. Sonn-
tag Trinit. war der 18. Junii, in Conſes-
ſu Miniſterii,
mir uͤberreichten Schmach-
Schrifft.

Gleich wie aus der Inſpection und durch-
gehend zu erſehen/ daß Peter Moritz ein rech-
ter Ertz-Idiot und grober ungeſchliffener
Ignorant ſeye/ der in Teutſcher Sprache faſt
nicht eine zeile orthographicè ſchreiben/ viel
weniger ein wort Latein (deſſen er ſich doch
zu gebrauchen unternommen/ auch Doctor Pe-
ter
oder den Hall-Doctor nennen laͤſſet) zu-
ſammen ſetzen kan/ wie alſobald Num. 1. bre-
vi Apologia, Num. 16. Meus ſymbolum,
und
Num. 19. an Primario zu S. Moritz auswei-
ſet/ alſo erhellet beym durchleſen/ daß in der un-
ordentlichen aus vielen ſchwaͤrmeriſch-verfuͤh-
reriſchen buͤchern/ ſonderlich aber auch aus
Precklings Schrifften ohne einigen verſtand
zuſammen geſchmierten ſcartecken und miſch-
maſch zu finden ſind

I. Abſcheuliche ſchreckliche Schwaͤr-
mereyen und grobe irrthuͤmer.

Schwaͤrmeriſch iſt (1) daß Prediger in glau-
bensſachen weltliche Obrigkeit nicht zu huͤlffe
nehmen ſollen/ Num. 11. & Num. 22.

Schwaͤrmeriſch/ (2) daß er die privat beicht
ſchaͤndlich verlaͤſtere/ Num. 25. 75. & 78.

Schwaͤrmeriſch/ (3) daß Chriſtus unſer ſe-
ligkeit an das ſacrament des heiligen Abend-
mahls gar nicht gebunden/ Num. 30. 32. 38. 39.

Schwaͤrmeriſch/ (4) daß er Chriſti hochheili-
ge ſtifftung reformiret/ Num. 31.

Schwaͤrmeriſch/ (5) daß das ſacrament ſeye
dem ſchwachglaͤubigen ein Objectum, dadurch
der glaube bey ihm erwecket werde/ Num. 33.
Und ſeye ſein zeichen und ſiegel/ damit er von
einem unterſchieden wird/ der Chriſtum nicht
bekennet/ Num. 34.

Schwaͤrmeriſch/ (6) ein Chriſt ſoll nicht mit
Menſchen-geſetze genoͤthiget werden/ Num.
54. 58.

Schwaͤrmeriſch/ (7) daß drey unterſchiedene
ſtuͤcke an dem menſchen befindlich/ der geiſt/
ſeele und leib/ Num. 55. & 102.

Schwaͤrmeriſch/ (8) der ſchluͤſſel zur gantzen
Bibel und geheimen weißheit Gottes und der
natur liege darinnen/ daß wir den menſchen
[Spaltenumbruch] vollkoͤmmlich verſtehen koͤnnen in- und aus-
wendig/ Num. 56.

Schwaͤrmeriſch/ (9) die Num. 62. angefuͤhr-
te und ſeltſam probirte meynung von der
neuen geburt.

Schwaͤrmeriſch/ (10) daß er den gebrauch
des Heiligen Abendmahls unterlaſſen/ nicht
nach ſeinem/ ſondern nach GOTTes willen/
Num. 65.

Schwaͤrmeriſch/ (11) daß Chriſtus durch
ihn etwas werde eroͤffnen und an den tag
bringen vielen menſchen zum beſten/ Numer.
66. &
67,

Schwaͤrmeriſch/ (12) daß er die beſitzung
zeitlicher guͤter uͤber die nothdurfft verwirfft/
Num. 70. & 77.

Schwaͤrmeriſch/ (13) daß eine ſolche blind-
heit unter den Chriſten ſeye/ als noch nie ge-
weſen/ ſo lange die welt geſtanden hat/ Nu-
mer.
12.

Schwaͤrmeriſch/ (14) daß man ſich mit nie-
mand in rechten und fechten einlaſſen ſoll/
Num. 81.

Schwaͤrmeriſch/ (15) daß er ſich zum pruͤf-
ſtein machet/ an welchem wahre Chriſten
ſollen probiret werden/ Num. 85.

Schwaͤrmeriſch/ (16) daß Prediger die ein-
reiſſenden ſuͤnden von der cantzel nicht ſtraf-
fen ſolten. Num. 96.

Schwaͤrmeriſch/ (17) daß niemand von ſei-
nes naͤchſten gantz unrechten boͤſen worten und
wercken urtheilen ſoll/ ob ſie Chriſtlich oder
unchriſtlich ſeyen/ Num 97.

Schwaͤrmeriſch/ (18) es ruͤhre vom teuffel
her/ wenn Prediger mit der weltlichen Obrig-
keit draͤuen/ Num, 98.

Schwaͤrmeriſch/ (19) daß er ſich faſt Offen-
barungen poſt Num. 58. in margine uͤber den
NB. Offenbarungen ruͤhmet und ſaget: Wer
das geſchmaͤcket hat/ der weiß das/
und
daß er Num. 101. ſchreibet: GOTT habe ihn
in Goͤttlichen und natuͤrlichen dingen er-
leuchtet.

II. Eigene Gloſſen-erklaͤrungen und ver-
kehrungen der Schrifft.

Als Num. 4. Num. 35. Darum ſind ſo viel
krancke und ungeſunde im wahren glauben
unter euch/
&c. Num. 58. & 69. Num. 64. ſagt
der Idiot, der ſich des Bibel-leſens ſo hoch
ruͤhmet/ Maria Magdalena habe das beſte
theil erwehlet/
Num. 92. Chriſtus ſage:
Wer die meinen verfolget und boͤſes anthut/
der habe ſeinen Augapffel angegriffen.

III. Ver-
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[703/1011] Th. IV. Sect. III. Num. XVI. Acta Peter Moritzens zu Halle. dammet ꝛc. Vale. Deß dreyeinigen Schoͤpffers ſtaͤts gefliſſener diener CHriſti und meines naͤchſten. N. 100. Jch ſage nun danck dem dreyeinigen GOtt/ der mich im Goͤtt-und natuͤrlichen erleuchtet hat. Bittet/ ſo wird euch gegeben/ ſuchet/ ſo werdet ihr finden/ klopffet an/ ſo wird euch auffgethan: Das mercket alle menſchen-kinder. PETER MORITZ/ Myſtiſcher Sal Operarius. _ Geiſt/ _ Seele/ _ Leib. Halleluja/ Halleluja/ Halleluja. Heilig/ Heilig/ Heilig. Lob/ Lob/ Lob/ Dem dreyeinigen GOtt/ dem billig ſolches heiliges lob zuſtehet/ Amen. C. M. Andr. Chriſtoph. Schubarts Bedencken uͤber Peter Moritzens Apologie. Eiligſt entworffenes bedencken von Peter Moritzens/ Freytags nach dem I. Sonn- tag Trinit. war der 18. Junii, in Conſes- ſu Miniſterii, mir uͤberreichten Schmach- Schrifft. Gleich wie aus der Inſpection und durch- gehend zu erſehen/ daß Peter Moritz ein rech- ter Ertz-Idiot und grober ungeſchliffener Ignorant ſeye/ der in Teutſcher Sprache faſt nicht eine zeile orthographicè ſchreiben/ viel weniger ein wort Latein (deſſen er ſich doch zu gebrauchen unternommen/ auch Doctor Pe- ter oder den Hall-Doctor nennen laͤſſet) zu- ſammen ſetzen kan/ wie alſobald Num. 1. bre- vi Apologia, Num. 16. Meus ſymbolum, und Num. 19. an Primario zu S. Moritz auswei- ſet/ alſo erhellet beym durchleſen/ daß in der un- ordentlichen aus vielen ſchwaͤrmeriſch-verfuͤh- reriſchen buͤchern/ ſonderlich aber auch aus Precklings Schrifften ohne einigen verſtand zuſammen geſchmierten ſcartecken und miſch- maſch zu finden ſind I. Abſcheuliche ſchreckliche Schwaͤr- mereyen und grobe irrthuͤmer. Schwaͤrmeriſch iſt (1) daß Prediger in glau- bensſachen weltliche Obrigkeit nicht zu huͤlffe nehmen ſollen/ Num. 11. & Num. 22. Schwaͤrmeriſch/ (2) daß er die privat beicht ſchaͤndlich verlaͤſtere/ Num. 25. 75. & 78. Schwaͤrmeriſch/ (3) daß Chriſtus unſer ſe- ligkeit an das ſacrament des heiligen Abend- mahls gar nicht gebunden/ Num. 30. 32. 38. 39. Schwaͤrmeriſch/ (4) daß er Chriſti hochheili- ge ſtifftung reformiret/ Num. 31. Schwaͤrmeriſch/ (5) daß das ſacrament ſeye dem ſchwachglaͤubigen ein Objectum, dadurch der glaube bey ihm erwecket werde/ Num. 33. Und ſeye ſein zeichen und ſiegel/ damit er von einem unterſchieden wird/ der Chriſtum nicht bekennet/ Num. 34. Schwaͤrmeriſch/ (6) ein Chriſt ſoll nicht mit Menſchen-geſetze genoͤthiget werden/ Num. 54. 58. Schwaͤrmeriſch/ (7) daß drey unterſchiedene ſtuͤcke an dem menſchen befindlich/ der geiſt/ ſeele und leib/ Num. 55. & 102. Schwaͤrmeriſch/ (8) der ſchluͤſſel zur gantzen Bibel und geheimen weißheit Gottes und der natur liege darinnen/ daß wir den menſchen vollkoͤmmlich verſtehen koͤnnen in- und aus- wendig/ Num. 56. Schwaͤrmeriſch/ (9) die Num. 62. angefuͤhr- te und ſeltſam probirte meynung von der neuen geburt. Schwaͤrmeriſch/ (10) daß er den gebrauch des Heiligen Abendmahls unterlaſſen/ nicht nach ſeinem/ ſondern nach GOTTes willen/ Num. 65. Schwaͤrmeriſch/ (11) daß Chriſtus durch ihn etwas werde eroͤffnen und an den tag bringen vielen menſchen zum beſten/ Numer. 66. & 67, Schwaͤrmeriſch/ (12) daß er die beſitzung zeitlicher guͤter uͤber die nothdurfft verwirfft/ Num. 70. & 77. Schwaͤrmeriſch/ (13) daß eine ſolche blind- heit unter den Chriſten ſeye/ als noch nie ge- weſen/ ſo lange die welt geſtanden hat/ Nu- mer. 12. Schwaͤrmeriſch/ (14) daß man ſich mit nie- mand in rechten und fechten einlaſſen ſoll/ Num. 81. Schwaͤrmeriſch/ (15) daß er ſich zum pruͤf- ſtein machet/ an welchem wahre Chriſten ſollen probiret werden/ Num. 85. Schwaͤrmeriſch/ (16) daß Prediger die ein- reiſſenden ſuͤnden von der cantzel nicht ſtraf- fen ſolten. Num. 96. Schwaͤrmeriſch/ (17) daß niemand von ſei- nes naͤchſten gantz unrechten boͤſen worten und wercken urtheilen ſoll/ ob ſie Chriſtlich oder unchriſtlich ſeyen/ Num 97. Schwaͤrmeriſch/ (18) es ruͤhre vom teuffel her/ wenn Prediger mit der weltlichen Obrig- keit draͤuen/ Num, 98. Schwaͤrmeriſch/ (19) daß er ſich faſt Offen- barungen poſt Num. 58. in margine uͤber den NB. Offenbarungen ruͤhmet und ſaget: Wer das geſchmaͤcket hat/ der weiß das/ und daß er Num. 101. ſchreibet: GOTT habe ihn in Goͤttlichen und natuͤrlichen dingen er- leuchtet. II. Eigene Gloſſen-erklaͤrungen und ver- kehrungen der Schrifft. Als Num. 4. Num. 35. Darum ſind ſo viel krancke und ungeſunde im wahren glauben unter euch/ &c. Num. 58. & 69. Num. 64. ſagt der Idiot, der ſich des Bibel-leſens ſo hoch ruͤhmet/ Maria Magdalena habe das beſte theil erwehlet/ Num. 92. Chriſtus ſage: Wer die meinen verfolget und boͤſes anthut/ der habe ſeinen Augapffel angegriffen. III. Ver-

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1011>, abgerufen am 25.04.2024.