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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] nicht gebrochen/ noch ein eintziger tittel vom
gesetz hindan gesetzt werden/ der nicht erfüllet
und also mit der zeit verstanden werde Matth. 5.
Dannenhero schreibt Augustinus in Ps. 54. al-
legante Flacio
recht und wol: Si locus aliquis
intellectu difficilis occurrat in S. literis, du-
rur sit ille impio, non Christiano, quandoque
enim solvetur, & fiet oleum usque ad ossa pene-
trans.

(7) Unter zwo oder mehr meynungen/ so
nicht zusammen stimmen/ ist die jenige am ge-
wissesten und beständigsten/ die am nächsten
das [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] oder den aus gedruckten buchstaben
der schrifft vor sich hat. Weil denn nun die
Fol. 33.lehre vom 1000. jährigen reich Christi auff er-
den in meinem manuscripto abgefasset/ nichts
anders ist/ als das ausgedrückte wort Gottes/
da das [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] zum ersten grund oder Argu-
ment
gelegt ist; Als halt ich sie um solcher und
anderer angeführten Hypothesium willen so
lang vor gültig und beständig/ biß das contra-
rium
erwiesen wird.

3. Christi Officium triplex.

Weiter meine erklärung betreffend/ glaub
ich ohn allen zweiffel mit andern fest und ge-
wiß/ daß dem HErrn Christo wegen seiner 3.
göttlichen ämpter/ als dem prophetischen/ ho-
hen-priesterlichen und königlichen/ an einem so
viel gelegen als am andern/ und daß sie alle 3.
dahingehen/ wie uns armen sündern an seel
und leib zugleich möge durch gewisse gradus zur
ewigen seeligkeit verholffen werden. Nachdem
er nun so offt und vielmahl ein König genen-
net wird in heiliger schrifft/ so wird und kan er
auch sich dermassen auff erden/ doch alles auff
himmlische/ heiligliche und uns noch unergrün-
dete arth/ so wol einen König sichtbahrer weise
mit seinem heiligen 2. Thess. 1. in seiner herr-
lichkeit erzeigen/ als er vor dessen auff erden ein
prophet und hoherpriester eine zeitlang gewe-
sen/ beydes ohne abgang seiner ehren und göttli-
cher majestät/ die damals in den tagen seines
fleisches im verborgen/ noch gelegen/ hernach
sich zwar offenbahret an ihm/ als dem haupt/
inskünfftige aber an seinen gliedern sämptlich
offenbar werden wird Rom. 8. Col. 3. Dar-
um bleibt er nun jetzt und inskünfftig billig ein
König/ deme Gott seines vatters Davids-stuhl
(so auff erden gewesen) geben wird Luc. 1. Der
auff erden recht und gerechtigkeit anrichte Jer.
23.
Der das elende volck bey recht erhält/ und
den armen hilfft und die lästerer zuschmeisset
Ps. 72. wie solcher Psalm neben vielen andern
örtern (Dan. 2.) mehr das herrliche reich Chri-
sti auff erden nach der länge beschreibet. Wel-
che weissagungen zwar bißhero im reich der
gnaden erfüllet zu werden angefangen/ noch
endlich aber auch im reich der herrlichkeit ihr
gäntzliches complementum an den gliedern
Fol. 34.und dem haupt erreichen müssen: Weil
beyde reich einander nicht zuwider/ son-
dern vielmehr einander praesupponiren oder
eins vom andern dependiret. Christus hilfft
seinen gläubigen im reich der gnaden zuförderst
an der Seel innerlich und im glauben/ noch
unterm Creutz: Jm reich der herrlichkeit wird
er auch ihr gäntzlicher Erlöser/ Helffer und
Seeligmacher an ihren glorificirten leibern bey-
[Spaltenumbruch] des innerlich und äuserlich in der herrlichkeit und
also ein völliger und überflüssiger wiederbrin-
ger alles im paradieß verlohrnen gutes seyn
Act. 3. Rom. 5.

4. Regni Christi Qualitas.

Dannenhero ich mich ferner also erkläre
(welches sonderlich begehret worden) wofür ich
solch reich des HErrn Christi auff erden mit
seinem heiligen/ da er mit ihnen/ und sie mit
ihm Apoc. 1. cap. 2. c. 5. c. 20. 2. Tim. 2. &c.
regieren werden/ halten thue? Nemlich für
kein weltliches/ jrrdisches/ wollüstiges/ etc. son-
dern himmlisches heiliges und geistliches reich/
ja das ewig seyn und bleiben wird Luc. 1. je-
doch mit solchem Unterscheid/ daß nach innhalt
der schrifft solch reich der herrlichkeit secundum
duas
[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] oder nach zweyerley verwal-
tungs arten verstanden werden müsse; Die ei-
ne ist Antecedens visibilis & certo tempora di-
vinitus limitata,
die 1000. jahr über währen-
de nach ergangener particular oder ersten auffer-
stehung Apoc. 20. so der gerechten genannt
wird Luc. 14. Conf. cap. 20. von welcher [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]-
[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] Regni Christi in terris gloriosi in meinem
Scripto aus vielen sprüchen der schrifft gehan-
delt wird: Die andere ist Succedens pure coe-
lestis & illimitata,
wann Christus das reich
Gott und dem Vatter überantworten wird
1. Cor. 15. v. 24. da alles sichtbare weltwesen
mit vergehen wird/ nach ergangener letzten oder
allgemeinen aufferstehung der todten Apoc. 20.
v. 11. 12.
Beyde reichs-arten gehören zur herr-
lichkeit unsers Königs JEsu Christi und seiner
treuen reichs-genossen: Nur die eine wird zwar
auff erden/ doch nicht jrrdisch sondern himm-
lisch/ nicht menschlich sondern göttlich/ nicht
unsichtbar sondern vor aller welt sichtbar
seyn: Die andere wird gantz himmlisch/
unsichtbar und unauffhörlich seyn/ beyde aberFol. 35.
werden ein reich der herrlichkeit zusammen
machen/ so künfftig noch zu hoffen stehet.
Joh. 18.

5. Exemplum Christi Capitis s. Regis.

Solche sache desto deutlicher zu machen und
fester zu bestätigen/ hat man das exempel des
HErrn Christi selbsten nach seiner eigenen per-
son zu betrachten/ welcher nachdem er von den
todten erstanden/ so balden in seine herrlichkeit
eingegangen/ und doch noch eine zeitlang (in
solcher herrlichkeit unverhindert) 40. tage über
mit seinen jüngern auff erden conversiret hat
Act. 1. c. 10. zum muster und exempel dessen/
was sich künfftig mit seinem geistlichen leibe
als der triumphirenden kirchen/ nach vorher-
gangener aufferstehung der gerechten auch be-
geben solle/ massen solches der alte Theologus
D. Justus Jonas
in seiner im manuscripto alle-
gir
ten predigt genugsam bezeuget. Summa/
wie er Christus als das haupt seiner gemeine
noch auff erden vor diesem in 2. fachen Stan-
de/ wie bekannt/ Exinanitionis & Exaltationis
betrachtet wird: Also verhält sichs ebener mas-
sen mit seiner kirchen/ welches dißmahl wegen
mangel der zeit allhier noch weiter auszuführen
nicht möglich. Sage also/ daß das reich Chri-
sti künfftig auff erden wie die Propheten viel-
fältig lehren/ einen weg als den andern Re-

gnum

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] nicht gebrochen/ noch ein eintziger tittel vom
geſetz hindan geſetzt werden/ der nicht erfuͤllet
und alſo mit der zeit verſtanden werde Matth. 5.
Dannenhero ſchreibt Auguſtinus in Pſ. 54. al-
legante Flacio
recht und wol: Si locus aliquis
intellectu difficilis occurrat in S. literis, du-
rur ſit ille impio, non Chriſtiano, quandoque
enim ſolvetur, & fiet oleum uſque ad oſſa pene-
trans.

(7) Unter zwo oder mehr meynungen/ ſo
nicht zuſammen ſtimmen/ iſt die jenige am ge-
wiſſeſten und beſtaͤndigſten/ die am naͤchſten
das [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] oder den aus gedruckten buchſtaben
der ſchrifft vor ſich hat. Weil denn nun die
Fol. 33.lehre vom 1000. jaͤhrigen reich Chriſti auff er-
den in meinem manuſcripto abgefaſſet/ nichts
anders iſt/ als das ausgedruͤckte wort Gottes/
da das [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] zum erſten grund oder Argu-
ment
gelegt iſt; Als halt ich ſie um ſolcher und
anderer angefuͤhrten Hypotheſium willen ſo
lang vor guͤltig und beſtaͤndig/ biß das contra-
rium
erwieſen wird.

3. Chriſti Officium triplex.

Weiter meine erklaͤrung betreffend/ glaub
ich ohn allen zweiffel mit andern feſt und ge-
wiß/ daß dem HErrn Chriſto wegen ſeiner 3.
goͤttlichen aͤmpter/ als dem prophetiſchen/ ho-
hen-prieſterlichen und koͤniglichen/ an einem ſo
viel gelegen als am andern/ und daß ſie alle 3.
dahingehen/ wie uns armen ſuͤndern an ſeel
und leib zugleich moͤge durch gewiſſe gradus zur
ewigen ſeeligkeit verholffen werden. Nachdem
er nun ſo offt und vielmahl ein Koͤnig genen-
net wird in heiliger ſchrifft/ ſo wird und kan er
auch ſich dermaſſen auff erden/ doch alles auff
himmliſche/ heiligliche und uns noch unergruͤn-
dete arth/ ſo wol einen Koͤnig ſichtbahrer weiſe
mit ſeinem heiligen 2. Theſſ. 1. in ſeiner herr-
lichkeit erzeigen/ als er vor deſſen auff erden ein
prophet und hoherprieſter eine zeitlang gewe-
ſen/ beydes ohne abgang ſeiner ehren uñ goͤttli-
cher majeſtaͤt/ die damals in den tagen ſeines
fleiſches im verborgen/ noch gelegen/ hernach
ſich zwar offenbahret an ihm/ als dem haupt/
inskuͤnfftige aber an ſeinen gliedern ſaͤmptlich
offenbar werden wird Rom. 8. Col. 3. Dar-
um bleibt er nun jetzt und inskuͤnfftig billig ein
Koͤnig/ deme Gott ſeines vatters Davids-ſtuhl
(ſo auff erden geweſen) geben wird Luc. 1. Der
auff erden recht und gerechtigkeit anrichte Jer.
23.
Der das elende volck bey recht erhaͤlt/ und
den armen hilfft und die laͤſterer zuſchmeiſſet
Pſ. 72. wie ſolcher Pſalm neben vielen andern
oͤrtern (Dan. 2.) mehr das herrliche reich Chri-
ſti auff erden nach der laͤnge beſchreibet. Wel-
che weiſſagungen zwar bißhero im reich der
gnaden erfuͤllet zu werden angefangen/ noch
endlich aber auch im reich der herrlichkeit ihr
gaͤntzliches complementum an den gliedern
Fol. 34.und dem haupt erreichen muͤſſen: Weil
beyde reich einander nicht zuwider/ ſon-
dern vielmehr einander præſupponiren oder
eins vom andern dependiret. Chriſtus hilfft
ſeinen glaͤubigen im reich der gnaden zufoͤrderſt
an der Seel innerlich und im glauben/ noch
unterm Creutz: Jm reich der herrlichkeit wird
er auch ihr gaͤntzlicher Erloͤſer/ Helffer und
Seeligmacher an ihren glorificirten leibern bey-
[Spaltenumbruch] des innerlich und aͤuſerlich in der herrlichkeit uñ
alſo ein voͤlliger und uͤberfluͤſſiger wiederbrin-
ger alles im paradieß verlohrnen gutes ſeyn
Act. 3. Rom. 5.

4. Regni Chriſti Qualitas.

Dannenhero ich mich ferner alſo erklaͤre
(welches ſonderlich begehret worden) wofuͤr ich
ſolch reich des HErrn Chriſti auff erden mit
ſeinem heiligen/ da er mit ihnen/ und ſie mit
ihm Apoc. 1. cap. 2. c. 5. c. 20. 2. Tim. 2. &c.
regieren werden/ halten thue? Nemlich fuͤr
kein weltliches/ jrrdiſches/ wolluͤſtiges/ ꝛc. ſon-
dern himmliſches heiliges und geiſtliches reich/
ja das ewig ſeyn und bleiben wird Luc. 1. je-
doch mit ſolchem Unterſcheid/ daß nach innhalt
der ſchrifft ſolch reich der herrlichkeit ſecundum
duas
[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] oder nach zweyerley verwal-
tungs arten verſtanden werden muͤſſe; Die ei-
ne iſt Antecedens viſibilis & certo tempora di-
vinitus limitata,
die 1000. jahr uͤber waͤhren-
de nach ergangener particular oder erſten auffer-
ſtehung Apoc. 20. ſo der gerechten genannt
wird Luc. 14. Conf. cap. 20. von welcher [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]-
[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] Regni Chriſti in terris glorioſi in meinem
Scripto aus vielen ſpruͤchen der ſchrifft gehan-
delt wird: Die andere iſt Succedens purè cœ-
leſtis & illimitata,
wann Chriſtus das reich
Gott und dem Vatter uͤberantworten wird
1. Cor. 15. v. 24. da alles ſichtbare weltweſen
mit vergehen wird/ nach ergangener letzten oder
allgemeinen aufferſtehung der todten Apoc. 20.
v. 11. 12.
Beyde reichs-arten gehoͤren zur herr-
lichkeit unſers Koͤnigs JEſu Chriſti und ſeiner
treuen reichs-genoſſen: Nur die eine wird zwar
auff erden/ doch nicht jrrdiſch ſondern himm-
liſch/ nicht menſchlich ſondern goͤttlich/ nicht
unſichtbar ſondern vor aller welt ſichtbar
ſeyn: Die andere wird gantz himmliſch/
unſichtbar und unauffhoͤrlich ſeyn/ beyde aberFol. 35.
werden ein reich der herrlichkeit zuſammen
machen/ ſo kuͤnfftig noch zu hoffen ſtehet.
Joh. 18.

5. Exemplum Chriſti Capitis ſ. Regis.

Solche ſache deſto deutlicher zu machen und
feſter zu beſtaͤtigen/ hat man das exempel des
HErrn Chriſti ſelbſten nach ſeiner eigenen per-
ſon zu betrachten/ welcher nachdem er von den
todten erſtanden/ ſo balden in ſeine herrlichkeit
eingegangen/ und doch noch eine zeitlang (in
ſolcher herrlichkeit unverhindert) 40. tage uͤber
mit ſeinen juͤngern auff erden converſiret hat
Act. 1. c. 10. zum muſter und exempel deſſen/
was ſich kuͤnfftig mit ſeinem geiſtlichen leibe
als der triumphirenden kirchen/ nach vorher-
gangener aufferſtehung der gerechten auch be-
geben ſolle/ maſſen ſolches der alte Theologus
D. Juſtus Jonas
in ſeiner im manuſcripto alle-
gir
ten predigt genugſam bezeuget. Summa/
wie er Chriſtus als das haupt ſeiner gemeine
noch auff erden vor dieſem in 2. fachen Stan-
de/ wie bekannt/ Exinanitionis & Exaltationis
betrachtet wird: Alſo verhaͤlt ſichs ebener maſ-
ſen mit ſeiner kirchen/ welches dißmahl wegen
mangel der zeit allhier noch weiter auszufuͤhren
nicht moͤglich. Sage alſo/ daß das reich Chri-
ſti kuͤnfftig auff erden wie die Propheten viel-
faͤltig lehren/ einen weg als den andern Re-

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[822/1130] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers. nicht gebrochen/ noch ein eintziger tittel vom geſetz hindan geſetzt werden/ der nicht erfuͤllet und alſo mit der zeit verſtanden werde Matth. 5. Dannenhero ſchreibt Auguſtinus in Pſ. 54. al- legante Flacio recht und wol: Si locus aliquis intellectu difficilis occurrat in S. literis, du- rur ſit ille impio, non Chriſtiano, quandoque enim ſolvetur, & fiet oleum uſque ad oſſa pene- trans. (7) Unter zwo oder mehr meynungen/ ſo nicht zuſammen ſtimmen/ iſt die jenige am ge- wiſſeſten und beſtaͤndigſten/ die am naͤchſten das _ oder den aus gedruckten buchſtaben der ſchrifft vor ſich hat. Weil denn nun die lehre vom 1000. jaͤhrigen reich Chriſti auff er- den in meinem manuſcripto abgefaſſet/ nichts anders iſt/ als das ausgedruͤckte wort Gottes/ da das _ zum erſten grund oder Argu- ment gelegt iſt; Als halt ich ſie um ſolcher und anderer angefuͤhrten Hypotheſium willen ſo lang vor guͤltig und beſtaͤndig/ biß das contra- rium erwieſen wird. Fol. 33. 3. Chriſti Officium triplex. Weiter meine erklaͤrung betreffend/ glaub ich ohn allen zweiffel mit andern feſt und ge- wiß/ daß dem HErrn Chriſto wegen ſeiner 3. goͤttlichen aͤmpter/ als dem prophetiſchen/ ho- hen-prieſterlichen und koͤniglichen/ an einem ſo viel gelegen als am andern/ und daß ſie alle 3. dahingehen/ wie uns armen ſuͤndern an ſeel und leib zugleich moͤge durch gewiſſe gradus zur ewigen ſeeligkeit verholffen werden. Nachdem er nun ſo offt und vielmahl ein Koͤnig genen- net wird in heiliger ſchrifft/ ſo wird und kan er auch ſich dermaſſen auff erden/ doch alles auff himmliſche/ heiligliche und uns noch unergruͤn- dete arth/ ſo wol einen Koͤnig ſichtbahrer weiſe mit ſeinem heiligen 2. Theſſ. 1. in ſeiner herr- lichkeit erzeigen/ als er vor deſſen auff erden ein prophet und hoherprieſter eine zeitlang gewe- ſen/ beydes ohne abgang ſeiner ehren uñ goͤttli- cher majeſtaͤt/ die damals in den tagen ſeines fleiſches im verborgen/ noch gelegen/ hernach ſich zwar offenbahret an ihm/ als dem haupt/ inskuͤnfftige aber an ſeinen gliedern ſaͤmptlich offenbar werden wird Rom. 8. Col. 3. Dar- um bleibt er nun jetzt und inskuͤnfftig billig ein Koͤnig/ deme Gott ſeines vatters Davids-ſtuhl (ſo auff erden geweſen) geben wird Luc. 1. Der auff erden recht und gerechtigkeit anrichte Jer. 23. Der das elende volck bey recht erhaͤlt/ und den armen hilfft und die laͤſterer zuſchmeiſſet Pſ. 72. wie ſolcher Pſalm neben vielen andern oͤrtern (Dan. 2.) mehr das herrliche reich Chri- ſti auff erden nach der laͤnge beſchreibet. Wel- che weiſſagungen zwar bißhero im reich der gnaden erfuͤllet zu werden angefangen/ noch endlich aber auch im reich der herrlichkeit ihr gaͤntzliches complementum an den gliedern und dem haupt erreichen muͤſſen: Weil beyde reich einander nicht zuwider/ ſon- dern vielmehr einander præſupponiren oder eins vom andern dependiret. Chriſtus hilfft ſeinen glaͤubigen im reich der gnaden zufoͤrderſt an der Seel innerlich und im glauben/ noch unterm Creutz: Jm reich der herrlichkeit wird er auch ihr gaͤntzlicher Erloͤſer/ Helffer und Seeligmacher an ihren glorificirten leibern bey- des innerlich und aͤuſerlich in der herrlichkeit uñ alſo ein voͤlliger und uͤberfluͤſſiger wiederbrin- ger alles im paradieß verlohrnen gutes ſeyn Act. 3. Rom. 5. Fol. 34. 4. Regni Chriſti Qualitas. Dannenhero ich mich ferner alſo erklaͤre (welches ſonderlich begehret worden) wofuͤr ich ſolch reich des HErrn Chriſti auff erden mit ſeinem heiligen/ da er mit ihnen/ und ſie mit ihm Apoc. 1. cap. 2. c. 5. c. 20. 2. Tim. 2. &c. regieren werden/ halten thue? Nemlich fuͤr kein weltliches/ jrrdiſches/ wolluͤſtiges/ ꝛc. ſon- dern himmliſches heiliges und geiſtliches reich/ ja das ewig ſeyn und bleiben wird Luc. 1. je- doch mit ſolchem Unterſcheid/ daß nach innhalt der ſchrifft ſolch reich der herrlichkeit ſecundum duas _ oder nach zweyerley verwal- tungs arten verſtanden werden muͤſſe; Die ei- ne iſt Antecedens viſibilis & certo tempora di- vinitus limitata, die 1000. jahr uͤber waͤhren- de nach ergangener particular oder erſten auffer- ſtehung Apoc. 20. ſo der gerechten genannt wird Luc. 14. Conf. cap. 20. von welcher _ - _ Regni Chriſti in terris glorioſi in meinem Scripto aus vielen ſpruͤchen der ſchrifft gehan- delt wird: Die andere iſt Succedens purè cœ- leſtis & illimitata, wann Chriſtus das reich Gott und dem Vatter uͤberantworten wird 1. Cor. 15. v. 24. da alles ſichtbare weltweſen mit vergehen wird/ nach ergangener letzten oder allgemeinen aufferſtehung der todten Apoc. 20. v. 11. 12. Beyde reichs-arten gehoͤren zur herr- lichkeit unſers Koͤnigs JEſu Chriſti und ſeiner treuen reichs-genoſſen: Nur die eine wird zwar auff erden/ doch nicht jrrdiſch ſondern himm- liſch/ nicht menſchlich ſondern goͤttlich/ nicht unſichtbar ſondern vor aller welt ſichtbar ſeyn: Die andere wird gantz himmliſch/ unſichtbar und unauffhoͤrlich ſeyn/ beyde aber werden ein reich der herrlichkeit zuſammen machen/ ſo kuͤnfftig noch zu hoffen ſtehet. Joh. 18. Fol. 35. 5. Exemplum Chriſti Capitis ſ. Regis. Solche ſache deſto deutlicher zu machen und feſter zu beſtaͤtigen/ hat man das exempel des HErrn Chriſti ſelbſten nach ſeiner eigenen per- ſon zu betrachten/ welcher nachdem er von den todten erſtanden/ ſo balden in ſeine herrlichkeit eingegangen/ und doch noch eine zeitlang (in ſolcher herrlichkeit unverhindert) 40. tage uͤber mit ſeinen juͤngern auff erden converſiret hat Act. 1. c. 10. zum muſter und exempel deſſen/ was ſich kuͤnfftig mit ſeinem geiſtlichen leibe als der triumphirenden kirchen/ nach vorher- gangener aufferſtehung der gerechten auch be- geben ſolle/ maſſen ſolches der alte Theologus D. Juſtus Jonas in ſeiner im manuſcripto alle- girten predigt genugſam bezeuget. Summa/ wie er Chriſtus als das haupt ſeiner gemeine noch auff erden vor dieſem in 2. fachen Stan- de/ wie bekannt/ Exinanitionis & Exaltationis betrachtet wird: Alſo verhaͤlt ſichs ebener maſ- ſen mit ſeiner kirchen/ welches dißmahl wegen mangel der zeit allhier noch weiter auszufuͤhren nicht moͤglich. Sage alſo/ daß das reich Chri- ſti kuͤnfftig auff erden wie die Propheten viel- faͤltig lehren/ einen weg als den andern Re- gnum

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 822. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1130>, abgerufen am 23.04.2024.