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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] gnum Gloriae seyn und bleiben werde (wie es
sonsten insgemein secundum posteriorem [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]-
[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] also genennet wird) in welchem die aus-
erwehlten und seeligen stetig bey Christo seyn
und bleiben 1. Thess. 4. alles leiblich und geist-
lichen übels vollkommen befreyet seyn/ sich ste-
tig in GOtt/ seinen geschöpffen und wercken
hertzlich erfreuen/ ein stetig Halleluja singen/
sich für keinem eintzigen feinde (weil Satanas
gebunden Apoc. 20. Und das thier sampt al-
len gottlosen ausgerottet cap. 19. Sie auch
nicht mehr leiden oder sterben können) zu fürch-
ten/ hergegen aber noch leute/ völcker und zun-
gen auff der erneuerten erden ihnen dienen Dan-
7. wodurch der name des HErrn vom auff-
gang der sonnen biß zum wiedergang durch be-
kehrung aller völcker sonderlich auch der Juden
Röm. 11. 2. Cor. 3. Deut. 30. etc. gefürchtet/
geehret und gepreiset/ und also in aller welt ein
gantz anderer friedsamer und frölicher zustand
Fol. 36.gefunden werden Jes. 2. c. 4. v. 11. biß so lan-
ge Satanas nach denen 1000. jahren/ da er
wieder loßgelassen werden sol/ auff erden bey
etlichen das spiel wiederum verderben/ den Gog
und Magog versamlen werde/ alles aber dem
reich Christi ohne Abbruch oder schaden. Apo-
calyps. 20.

6. Usus hujus Doctrinae.

Schließlich betreffend den nutzen/ welchen
sothane lehre vom 1000. jährigen reich Christi
auff Erden geben kan/ beruhet solcher vornem-
lich darauff: (1) Können alle Vaticinia oder
weissagungen in der schrifft vom reich Christi
deutlicher und vollkommner ausgelegt werden/
da man sonsten viel figuren/ Tropos und andere
arten zu lehren brauchen muß/ wenn man nach
gemeiner art solche weissagungen lehren thut/
wie leichtlich aus allen Propheten zu erweisen/
und die angeführte worte Castellionis in ma-
nuscripto
dahin gehen. Dienet also zu völ-
ligem verstand der schrifft/ und kommen die ge-
heimnissen/ so in den zahlen liegen/ solcher ge-
stalt antag/ und schickt sich eben hieher/ was
beym Flacio in seinem Clave part. 2. an einem
orth zu lesen/ da er die regel ex Chrysostomo
alleg
irt: In S. literis nihil est supervacuum,
und weiter also: Sunt homines quidam, qui
postquam S. libros in manus sumserunt deinde
repererunt vel ANNORUM NUMERUM vel
nomina recensionum, illico praetercurrunt, &
incusantibus respondent: Nomina tantum
sunt, neque quicquam habent utilitatis: Quid
ais? Deus loquitur & tu audes dicere: Nul-
la est dictorum utilitas. Hieronymus in
Cap. 3. Epist. ad. Ephes. Singuli, inquit,
serinones, syllabae, apices & puncta in divi-
nis scripturis plena sunt sensibus.
(2) Die
jenigen absurda, welche aus der andern ge-
meinen meynung des widerparts nothwendig
folgen müssen (wie in meinem scripto beym 5.
Argument dargethan) werden nach dieser mey-
Fol. 37.nung alle abgelehnt. Man betrachte nur was
von der kleinen zeit Apoc. 20. v. 3. 7. ge-
sagt wird/ welche sonst von An. Christi 1300.
bißhieher über 350. jahr gewähret hätte (von
Constantino M. anzurechnen) so siehet man al-
sobald den nutzen/ so aus dieser meynung von
[Spaltenumbruch] denen noch zukünfftigen 1000. jahren entste-
het. (3) Erläutert solch Dogma die wolthaten
unsers Erlösers JEsu Christi/ von welchen
Apoc. 5. also stehet: Du bist erwürget und
hast uns erkaufft mit deinem blut aus allerley
geschlecht und zungen/ und völckern/ und heiden/
und hast uns unserm GOtt zu königen und
priestern gemächt/ und wir werden Könige
seyn auff Erden.
Solche wort reden die 4.
thiere und 24. Eltesten zum erwürgeten lamm/
so Christum bedeutet/ und melden damit auch
zugleich an den zustand/ den sie inskünfftige
noch nach ihren tod haben werden auff erden
zur zeit des reichs Christi auff erden. Gehöret
also auch hieher die sententz Tertulliani:
Justum est & Deo dignum, illic exultare fa-
mulos ejus, ubi & sunt afflicti in nomine
ipsius.

(4) Die sanfftmüthigen sollen ja das erdreich
besitzen Matth. 5. Was es vor eine besitzung
seyn werde/ lehret der 37. Psal. als locus paral-
lelus,
eine solche/ nemlich/ da die gottlosen her-
gegen ausgerottet werden sollen Conf. Prov. 2.
ult.
Gibt also diese lehre beyde einen schönen
trost für die frommen/ und auch zugleich ein
stärck incentivum oder anreitzung zur wahren
gottesfurcht/ die also sol belohnet/ und öffentlich
vor aller welt noch auff erden coroniret
und beehret werden. Vide Sap. V. v. 16. 17.
Dannenhero Petrus solchen nutzen ausdrück-
lich anführet 2. Epist. 3. da er von der neuen er-
den und himmel redet/ wie auch Paulus an vielen
orten v. 9. 1. Cor. 6. v. 9. Offenb. Johan.
22/ 13. 7.

(5) Dienet zur rettung der unschuldigen
warheit/ welche bey den ältesten Patribus, ja
wie Justinus meldet/ zu seiner zeit bey allen Or-
thodoxis Christianis
und rechtgläubigen Chri-
sten in der ersten kirchen sich gefunden und öf-
fentlich gelehret worden/ hernach mit der zeit/
als es zum abfall gerathen/ verloschen/ und also
noch heutiges tages injuria temporum & prae-
judiciis eruditoru plerorumq;
fast vor schwer-
merey oder eine irrrige meynung ohne ursachFol. 38.
gehalten wird. Ob nun zwarwol bey solcher war-
heit auch heutiges tages wie vor diese noch vo
unterschiedlichen/ unterschiedlich/ von etlichen
wol gar (wenig oder viel) verstossen/ auch weil ir-
ren menschlich/ nicht allerdings überall schrifft-
mässig davon gelehret/ und also das übrige
gantz mit verdächtig gemacht wird/ so hätte man
doch gleichwol auff andere seite nicht alsobald
das kind mit dem bade gantz auszuschütten/
noch die unschuldige mit den schuldigen zu ver-
dammen/ zumahl Paulus selbst befiehlet:
Alles zu prüfen/ das gute zu behalten 1. Thes-
sal. 5.

(6) Dienet zur vermeydung der sehr ersten
Bedrohung der schrecklichen straffen/ denjeni-
gen angekündiget/ welche an solchem buch Jo-
hannis oder vielmehr des sohnes Gottes auff
zweyerley weise sich vergreiffen/ davon die
wort im letzten cap. v. 17. 18. 19. also lauten.
Weil denn nun in meinem gewissen anders
ich nicht halte/ als daß ich mich solcher ernstli-
chen bedrohung des allerhöchsten auch würde
unterwürffig machen/ wann ich an meinem

orth

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] gnum Gloriæ ſeyn und bleiben werde (wie es
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[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] alſo genennet wird) in welchem die aus-
erwehlten und ſeeligen ſtetig bey Chriſto ſeyn
und bleiben 1. Theſſ. 4. alles leiblich und geiſt-
lichen uͤbels vollkommen befreyet ſeyn/ ſich ſte-
tig in GOtt/ ſeinen geſchoͤpffen und wercken
hertzlich erfreuen/ ein ſtetig Halleluja ſingen/
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len gottloſen ausgerottet cap. 19. Sie auch
nicht mehr leiden oder ſterben koͤnnen) zu fuͤrch-
ten/ hergegen aber noch leute/ voͤlcker und zun-
gen auff der erneuerten erden ihnẽ dienen Dan-
7. wodurch der name des HErrn vom auff-
gang der ſonnen biß zum wiedergang durch be-
kehrung aller voͤlcker ſonderlich auch der Juden
Roͤm. 11. 2. Cor. 3. Deut. 30. ꝛc. gefuͤrchtet/
geehret und gepreiſet/ und alſo in aller welt ein
gantz anderer friedſamer und froͤlicher zuſtand
Fol. 36.gefunden werden Jeſ. 2. c. 4. v. 11. biß ſo lan-
ge Satanas nach denen 1000. jahren/ da er
wieder loßgelaſſen werden ſol/ auff erden bey
etlichen das ſpiel wiederum verderben/ den Gog
und Magog verſamlen werde/ alles aber dem
reich Chriſti ohne Abbruch oder ſchaden. Apo-
calypſ. 20.

6. Uſus hujus Doctrinæ.

Schließlich betreffend den nutzen/ welchen
ſothane lehre vom 1000. jaͤhrigen reich Chriſti
auff Erden geben kan/ beruhet ſolcher vornem-
lich darauff: (1) Koͤnnen alle Vaticinia oder
weiſſagungen in der ſchrifft vom reich Chriſti
deutlicher und vollkom̃ner ausgelegt werden/
da man ſonſten viel figuren/ Tropos und andere
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gemeiner art ſolche weiſſagungen lehren thut/
wie leichtlich aus allen Propheten zu erweiſen/
und die angefuͤhrte worte Caſtellionis in ma-
nuſcripto
dahin gehen. Dienet alſo zu voͤl-
ligem verſtand der ſchrifft/ und kommen die ge-
heimniſſen/ ſo in den zahlen liegen/ ſolcher ge-
ſtalt antag/ und ſchickt ſich eben hieher/ was
beym Flacio in ſeinem Clave part. 2. an einem
orth zu leſen/ da er die regel ex Chryſoſtomo
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irt: In S. literis nihil eſt ſupervacuum,
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poſtquam S. libros in manus ſumſerunt deinde
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incuſantibus reſpondent: Nomina tantùm
ſunt, neque quicquam habent utilitatis: Quid
ais? Deus loquitur & tu audes dicere: Nul-
la eſt dictorum utilitas. Hieronymus in
Cap. 3. Epiſt. ad. Epheſ. Singuli, inquit,
ſerinones, ſyllabæ, apices & puncta in divi-
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(2) Die
jenigen abſurda, welche aus der andern ge-
meinen meynung des widerparts nothwendig
folgen muͤſſen (wie in meinem ſcripto beym 5.
Argument dargethan) werden nach dieſer mey-
Fol. 37.nung alle abgelehnt. Man betrachte nur was
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[Spaltenumbruch] denen noch zukuͤnfftigen 1000. jahren entſte-
het. (3) Erlaͤutert ſolch Dogma die wolthaten
unſers Erloͤſers JEſu Chriſti/ von welchen
Apoc. 5. alſo ſtehet: Du biſt erwuͤrget und
haſt uns erkaufft mit deinem blut aus allerley
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prieſtern gemaͤcht/ und wir werden Koͤnige
ſeyn auff Erden.
Solche wort reden die 4.
thiere und 24. Elteſten zum erwuͤrgeten lamm/
ſo Chriſtum bedeutet/ und melden damit auch
zugleich an den zuſtand/ den ſie inskuͤnfftige
noch nach ihren tod haben werden auff erden
zur zeit des reichs Chriſti auff erden. Gehoͤret
alſo auch hieher die ſententz Tertulliani:
Juſtum eſt & Deo dignum, illic exultare fa-
mulos ejus, ubi & ſunt afflicti in nomine
ipſius.

(4) Die ſanfftmuͤthigen ſollen ja das erdreich
beſitzen Matth. 5. Was es vor eine beſitzung
ſeyn werde/ lehret der 37. Pſal. als locus paral-
lelus,
eine ſolche/ nemlich/ da die gottloſen her-
gegen ausgerottet werden ſollen Conf. Prov. 2.
ult.
Gibt alſo dieſe lehre beyde einen ſchoͤnen
troſt fuͤr die frommen/ und auch zugleich ein
ſtaͤrck incentivum oder anreitzung zur wahren
gottesfurcht/ die alſo ſol belohnet/ und oͤffentlich
vor aller welt noch auff erden coroniret
und beehret werden. Vide Sap. V. v. 16. 17.
Dannenhero Petrus ſolchen nutzen ausdruͤck-
lich anfuͤhret 2. Epiſt. 3. da er von der neuen er-
den und him̃el redet/ wie auch Paulus an vielen
orten v. 9. 1. Cor. 6. v. 9. Offenb. Johan.
22/ 13. 7.

(5) Dienet zur rettung der unſchuldigen
warheit/ welche bey den aͤlteſten Patribus, ja
wie Juſtinus meldet/ zu ſeiner zeit bey allen Or-
thodoxis Chriſtianis
und rechtglaͤubigen Chri-
ſten in der erſten kirchen ſich gefunden und oͤf-
fentlich gelehret worden/ hernach mit der zeit/
als es zum abfall gerathen/ verloſchen/ und alſo
noch heutiges tages injuria temporum & præ-
judiciis eruditorũ plerorumq;
faſt vor ſchwer-
merey oder eine irrrige meynung ohne urſachFol. 38.
gehaltẽ wiꝛd. Ob nun zwaꝛwol bey ſolcheꝛ war-
heit auch heutiges tages wie vor dieſe noch võ
unterſchiedlichen/ unterſchiedlich/ von etlichen
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maͤſſig davon gelehret/ und alſo das uͤbrige
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doch gleichwol auff andere ſeite nicht alſobald
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dammen/ zumahl Paulus ſelbſt befiehlet:
Alles zu pruͤfen/ das gute zu behalten 1. Theſ-
ſal. 5.

(6) Dienet zur vermeydung der ſehr erſten
Bedrohung der ſchrecklichen ſtraffen/ denjeni-
gen angekuͤndiget/ welche an ſolchem buch Jo-
hannis oder vielmehr des ſohnes Gottes auff
zweyerley weiſe ſich vergreiffen/ davon die
wort im letzten cap. v. 17. 18. 19. alſo lauten.
Weil denn nun in meinem gewiſſen anders
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[821/1131] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers. gnum Gloriæ ſeyn und bleiben werde (wie es ſonſten insgemein ſecundum poſteriorem _ - _ alſo genennet wird) in welchem die aus- erwehlten und ſeeligen ſtetig bey Chriſto ſeyn und bleiben 1. Theſſ. 4. alles leiblich und geiſt- lichen uͤbels vollkommen befreyet ſeyn/ ſich ſte- tig in GOtt/ ſeinen geſchoͤpffen und wercken hertzlich erfreuen/ ein ſtetig Halleluja ſingen/ ſich fuͤr keinem eintzigen feinde (weil Satanas gebunden Apoc. 20. Und das thier ſampt al- len gottloſen ausgerottet cap. 19. Sie auch nicht mehr leiden oder ſterben koͤnnen) zu fuͤrch- ten/ hergegen aber noch leute/ voͤlcker und zun- gen auff der erneuerten erden ihnẽ dienen Dan- 7. wodurch der name des HErrn vom auff- gang der ſonnen biß zum wiedergang durch be- kehrung aller voͤlcker ſonderlich auch der Juden Roͤm. 11. 2. Cor. 3. Deut. 30. ꝛc. gefuͤrchtet/ geehret und gepreiſet/ und alſo in aller welt ein gantz anderer friedſamer und froͤlicher zuſtand gefunden werden Jeſ. 2. c. 4. v. 11. biß ſo lan- ge Satanas nach denen 1000. jahren/ da er wieder loßgelaſſen werden ſol/ auff erden bey etlichen das ſpiel wiederum verderben/ den Gog und Magog verſamlen werde/ alles aber dem reich Chriſti ohne Abbruch oder ſchaden. Apo- calypſ. 20. Fol. 36. 6. Uſus hujus Doctrinæ. Schließlich betreffend den nutzen/ welchen ſothane lehre vom 1000. jaͤhrigen reich Chriſti auff Erden geben kan/ beruhet ſolcher vornem- lich darauff: (1) Koͤnnen alle Vaticinia oder weiſſagungen in der ſchrifft vom reich Chriſti deutlicher und vollkom̃ner ausgelegt werden/ da man ſonſten viel figuren/ Tropos und andere arten zu lehren brauchen muß/ wenn man nach gemeiner art ſolche weiſſagungen lehren thut/ wie leichtlich aus allen Propheten zu erweiſen/ und die angefuͤhrte worte Caſtellionis in ma- nuſcripto dahin gehen. Dienet alſo zu voͤl- ligem verſtand der ſchrifft/ und kommen die ge- heimniſſen/ ſo in den zahlen liegen/ ſolcher ge- ſtalt antag/ und ſchickt ſich eben hieher/ was beym Flacio in ſeinem Clave part. 2. an einem orth zu leſen/ da er die regel ex Chryſoſtomo allegirt: In S. literis nihil eſt ſupervacuum, und weiter alſo: Sunt homines quidam, qui poſtquam S. libros in manus ſumſerunt deinde repererunt vel ANNORUM NUMERUM vel nomina recenſionum, illicò prætercurrunt, & incuſantibus reſpondent: Nomina tantùm ſunt, neque quicquam habent utilitatis: Quid ais? Deus loquitur & tu audes dicere: Nul- la eſt dictorum utilitas. Hieronymus in Cap. 3. Epiſt. ad. Epheſ. Singuli, inquit, ſerinones, ſyllabæ, apices & puncta in divi- nis ſcripturis plena ſunt ſenſibus. (2) Die jenigen abſurda, welche aus der andern ge- meinen meynung des widerparts nothwendig folgen muͤſſen (wie in meinem ſcripto beym 5. Argument dargethan) werden nach dieſer mey- nung alle abgelehnt. Man betrachte nur was von der kleinen zeit Apoc. 20. v. 3. 7. ge- ſagt wird/ welche ſonſt von An. Chriſti 1300. bißhieher uͤber 350. jahr gewaͤhret haͤtte (von Conſtantino M. anzurechnen) ſo ſiehet man al- ſobald den nutzen/ ſo aus dieſer meynung von denen noch zukuͤnfftigen 1000. jahren entſte- het. (3) Erlaͤutert ſolch Dogma die wolthaten unſers Erloͤſers JEſu Chriſti/ von welchen Apoc. 5. alſo ſtehet: Du biſt erwuͤrget und haſt uns erkaufft mit deinem blut aus allerley geſchlecht und zungen/ und voͤlckern/ uñ heiden/ und haſt uns unſerm GOtt zu koͤnigen und prieſtern gemaͤcht/ und wir werden Koͤnige ſeyn auff Erden. Solche wort reden die 4. thiere und 24. Elteſten zum erwuͤrgeten lamm/ ſo Chriſtum bedeutet/ und melden damit auch zugleich an den zuſtand/ den ſie inskuͤnfftige noch nach ihren tod haben werden auff erden zur zeit des reichs Chriſti auff erden. Gehoͤret alſo auch hieher die ſententz Tertulliani: Juſtum eſt & Deo dignum, illic exultare fa- mulos ejus, ubi & ſunt afflicti in nomine ipſius. Fol. 37. (4) Die ſanfftmuͤthigen ſollen ja das erdreich beſitzen Matth. 5. Was es vor eine beſitzung ſeyn werde/ lehret der 37. Pſal. als locus paral- lelus, eine ſolche/ nemlich/ da die gottloſen her- gegen ausgerottet werden ſollen Conf. Prov. 2. ult. Gibt alſo dieſe lehre beyde einen ſchoͤnen troſt fuͤr die frommen/ und auch zugleich ein ſtaͤrck incentivum oder anreitzung zur wahren gottesfurcht/ die alſo ſol belohnet/ und oͤffentlich vor aller welt noch auff erden coroniret und beehret werden. Vide Sap. V. v. 16. 17. Dannenhero Petrus ſolchen nutzen ausdruͤck- lich anfuͤhret 2. Epiſt. 3. da er von der neuen er- den und him̃el redet/ wie auch Paulus an vielen orten v. 9. 1. Cor. 6. v. 9. Offenb. Johan. 22/ 13. 7. (5) Dienet zur rettung der unſchuldigen warheit/ welche bey den aͤlteſten Patribus, ja wie Juſtinus meldet/ zu ſeiner zeit bey allen Or- thodoxis Chriſtianis und rechtglaͤubigen Chri- ſten in der erſten kirchen ſich gefunden und oͤf- fentlich gelehret worden/ hernach mit der zeit/ als es zum abfall gerathen/ verloſchen/ und alſo noch heutiges tages injuria temporum & præ- judiciis eruditorũ plerorumq; faſt vor ſchwer- merey oder eine irrrige meynung ohne urſach gehaltẽ wiꝛd. Ob nun zwaꝛwol bey ſolcheꝛ war- heit auch heutiges tages wie vor dieſe noch võ unterſchiedlichen/ unterſchiedlich/ von etlichen wol gar (wenig oder viel) verſtoſſẽ/ auch weil ir- ren menſchlich/ nicht allerdings uͤberall ſchrifft- maͤſſig davon gelehret/ und alſo das uͤbrige gantz mit veꝛdaͤchtig gemacht wiꝛd/ ſo haͤtte man doch gleichwol auff andere ſeite nicht alſobald das kind mit dem bade gantz auszuſchuͤtten/ noch die unſchuldige mit den ſchuldigen zu ver- dammen/ zumahl Paulus ſelbſt befiehlet: Alles zu pruͤfen/ das gute zu behalten 1. Theſ- ſal. 5. Fol. 38. (6) Dienet zur vermeydung der ſehr erſten Bedrohung der ſchrecklichen ſtraffen/ denjeni- gen angekuͤndiget/ welche an ſolchem buch Jo- hannis oder vielmehr des ſohnes Gottes auff zweyerley weiſe ſich vergreiffen/ davon die wort im letzten cap. v. 17. 18. 19. alſo lauten. Weil denn nun in meinem gewiſſen anders ich nicht halte/ als daß ich mich ſolcher ernſtli- chen bedrohung des allerhoͤchſten auch wuͤrde unterwuͤrffig machen/ wann ich an meinem orth

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 821. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1131>, abgerufen am 24.04.2024.