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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers
[Spaltenumbruch] orth solch vornehm stuck dieses buchs von de-
nen noch künfftigen 1000. jahren/ wie ich vor
GOtt und in der warheit (ohne zwang und
belästigung eines andern gewissens hierinn)
nicht anders glaube/ solte hindan setzen oder
anders glauben/ als ich überzeuget; So wil
hiermit ein hochlöbl. Fürstl. Consistorium in
tieffer demuth und unterthänigkeit geflehet
und gebeten haben/ mich nicht von solcher
meynung abzutretten zuheissen/ ich sey denn
aus Gottes wort/ der rechten Norma Fidei,
durch Christliche mittel und proceß eines an-
dern sattsam und beständig überwiesen.

Die gnade JEsu Christi (Apoc. 22. ult.)
sey mit uns allen Amen.

Sign. Gotha, den 14. Junii.
Georgius Laurentius Seidenbecher/
Pfarrer in Unter-Neubron.
Fol. 39.Tit. C.
Schrifftlicher Jnnhalt etlicher
sonderbahren Gewissens-Fragen über

der Lehre vom tausend-jährigen Reich
Christi auff Erden/ in nach fol-
gende Puncta verfasset.

Es wird gefragt:

1.

OB nicht alle und jede glaubens-articul in
der H. schrifft ihre sonderbahre und eige-
ne sedes oder örther haben/ da sie mit hellen und
deutlichen worten gefasset zu befinden/ also daß
man beym [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] der fchrifft alsdenn noth-
wendig verbleiben/ und sich nach demselben in
andern neben-puncten stetig richten müsse?
Jsts Nein/ so muß dessen ursach und unter-
scheid zur antwort gegeben werden; Jsts aber
Ja/ so bleiben die jenigen/ welche mit der äl-
testen kirchen den punct de regno Christi in ter-
ris millenario
für einen glaubens-articul in suo
genere & ordine
halten/ billig beym [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]
oder ausgedruckten buchstaben der schrifft/
welcher so wol in sede Cardinali Apoc. 20. als
an vielen andern örthern mehr zu finden/ und
verstehen also die wort/ wie sie an und vor sich
selben lauten.

2. Ob nicht zu beförchten sey/ wann so viel
und mancherley weissagung der H. Schrifft
sonderlich in denen Prophetischen Büchern/
da sie vom Reich Christi im Neuen Testa-
ment reden/ nur allein auch einen mystischen
und allegorischen verstand/ welcher sich zumal
nicht appliciren lässet/ nach menschlichen wil-
len (2. Pet. 1/ 20. 21.) gezogen/ und die eigent-
liche worte deß Heiligen Geistes/ darunter
kein Titel umbsonst in der Bibel stehet/ in
sensu literali
hindan gesetzet werden/ daß es
Gott den HErrn alsdenn mißfallen thue/ und
der bekandten regel aus Lactantio zu wider
lauffe: Num Deus & Mentis & Vocis & Lin-
guae Artifex diserte loqui non potest? Imo ve-
ro summa providentia carere fuco voluit ea,
quae divina sunt, ut omnes intelligerent, quae ipse
Omnibus loquebatur.
Und wie Augustinus
[Spaltenumbruch] schreibet: Nullo locutionis genere utitur S.
Scriptura, quod in consuetudine hominum
non inveniatur, quia utique hominibus loqui-
tur.
Wie wolten sonsten die Laien oder
einfältigen auch die Schrifft mit nutzen
lesen oder verstehen?

3. Weil die Evangelische Kirche bißheroFol. 40.
wider die Papisten beständig dargethan/ daß
die Heil. Schrifft hell und deutlich zu verste-
hen sey/ so fragt sichs nicht ohn ursach/ woher
es komme/ daß man bey diesem Punct vom
1000. jährigen reich Christi auff erden/ (wel-
ches doch wie schon gemeldet/ die ältisten
Patres selbsten für wahr/ und der schrifft ge-
mäß gehalten) solch principium an sehr vielen
orten der Schrifft hindan setzet/ und so herrli-
che Sprüch und Capitel nicht für hell/ sondern
gantz für dunckel hält? Da denn billig die je-
nige warnung des Allerhöchsten jederman sol-
te zu hertzen gehen/ welche gelesen wird Esai-
29. 9. seqq.

4. Ob und welcherley gestalt unsere evange-
lische kirchen/ nachdem sie sich vom Pabstthum
abgesondert/ sich dieses vorzugs und privilegii
rühmen können/ daß bey ergangener reforma-
tion Lutheri
zugleich alle und jede geheimnüß
in der schrifft (sonderlich auch der punct von den
1000. jahren Apoc. 20.) ihnen richtig entdeckt/
und sämptlich von ihnen bißhero gelehrt wer-
den? Jsts Ja/ so bitte ich solches auch gelehret
zu werden. Jsts Nein/ so kan man der weiß-
heit Gottes nicht vorschreiben/ wenn/ weme/
wo und wie viel er seiner geheimniß noch ins-
künfftige vermög seiner verheissung Dan. 12.
v. 4. 9. nacheinander soll lassen offenbahr
werden/ damit es nicht das ansehen gewinne/
als wolle man wider Gott streiten Act. 5. v. 39.
Cap. 23. v. 9.

5. Ob die Propheten/ indem sie den zustand
des reichs Christi auff erden im N. Testament
an vielen orten so herrlich und nachdencklich be-
schrieben/ nur allein Internam Gratiam, und
nicht auch zugleich
Externam Gloriam an-
deuten/ und zwar eine solche/ die noch niemals
auff erden gewesen/ derer auch alle creatur mit
sehnen erwartet zur herrlichen freyheit der kin-
der Gottes? Conf. Ps. 84. v. 12. Rom. 8.
v. 19.

6. Wenn alle schrifft von GOtt eingege-Fol. 41.
ben nutz ist 2. Tim. 3. theils zur lehr/ zur straff/
zur besserung/ zur züchtigung in der gerechtig-
keit/ daß ein mensch Gottes sey vollkommen/ zu
allem guten werck geschickt; So fragt sichs ob
solcher nutz nicht auch die Offenbahrung Joh.
und speciatim das 20. Cap. darinnen angehe?
Jsts Ja/ so kan und soll ein Christ nach de-
nen von GOtt verliehenen gaben und an die
hand gegebenen mitteln billig darinn lesen
und forschen ohne einbuß oder hinderung an
der gottseeligkeit. Conf. Apoc. 1/ 3. c. 22/ 7.
Wäre es Nein/ so entweder Paulus unrecht
das wörtlein alle schrifft gesetzt/ oder es müste
erwiesen werden/ daß die Offenbahrung Jo-
hannis kein Liber [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] oder von GOtt
eingegebenes buch sey.

7. Ob

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers
[Spaltenumbruch] orth ſolch vornehm ſtuck dieſes buchs von de-
nen noch kuͤnfftigen 1000. jahren/ wie ich vor
GOtt und in der warheit (ohne zwang und
belaͤſtigung eines andern gewiſſens hierinn)
nicht anders glaube/ ſolte hindan ſetzen oder
anders glauben/ als ich uͤberzeuget; So wil
hiermit ein hochloͤbl. Fuͤrſtl. Conſiſtorium in
tieffer demuth und unterthaͤnigkeit geflehet
und gebeten haben/ mich nicht von ſolcher
meynung abzutretten zuheiſſen/ ich ſey denn
aus Gottes wort/ der rechten Norma Fidei,
durch Chriſtliche mittel und proceß eines an-
dern ſattſam und beſtaͤndig uͤberwieſen.

Die gnade JEſu Chriſti (Apoc. 22. ult.)
ſey mit uns allen Amen.

Sign. Gotha, den 14. Junii.
Georgius Laurentius Seidenbecher/
Pfarrer in Unter-Neubron.
Fol. 39.Tit. C.
Schrifftlicher Jnnhalt etlicher
ſonderbahren Gewiſſens-Fragen uͤber

der Lehre vom tauſend-jaͤhrigen Reich
Chriſti auff Erden/ in nach fol-
gende Puncta verfaſſet.

Es wird gefragt:

1.

OB nicht alle und jede glaubens-articul in
der H. ſchrifft ihre ſonderbahre und eige-
ne ſedes oder oͤrther haben/ da ſie mit hellen und
deutlichen worten gefaſſet zu befinden/ alſo daß
man beym [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] der fchrifft alsdenn noth-
wendig verbleiben/ und ſich nach demſelben in
andern neben-puncten ſtetig richten muͤſſe?
Jſts Nein/ ſo muß deſſen urſach und unter-
ſcheid zur antwort gegeben werden; Jſts aber
Ja/ ſo bleiben die jenigen/ welche mit der aͤl-
teſten kirchen den punct de regno Chriſti in ter-
ris millenario
fuͤr einen glaubens-articul in ſuo
genere & ordine
halten/ billig beym [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]
oder ausgedruckten buchſtaben der ſchrifft/
welcher ſo wol in ſede Cardinali Apoc. 20. als
an vielen andern oͤrthern mehr zu finden/ und
verſtehen alſo die wort/ wie ſie an und vor ſich
ſelben lauten.

2. Ob nicht zu befoͤrchten ſey/ wann ſo viel
und mancherley weiſſagung der H. Schrifft
ſonderlich in denen Prophetiſchen Buͤchern/
da ſie vom Reich Chriſti im Neuen Teſta-
ment reden/ nur allein auch einen myſtiſchen
und allegoriſchen verſtand/ welcher ſich zumal
nicht appliciren laͤſſet/ nach menſchlichen wil-
len (2. Pet. 1/ 20. 21.) gezogen/ und die eigent-
liche worte deß Heiligen Geiſtes/ darunter
kein Titel umbſonſt in der Bibel ſtehet/ in
ſenſu literali
hindan geſetzet werden/ daß es
Gott den HErrn alsdenn mißfallen thue/ und
der bekandten regel aus Lactantio zu wider
lauffe: Num Deus & Mentis & Vocis & Lin-
guæ Artifex diſertè loqui non poteſt? Imò ve-
rò ſummâ providentiâ carere fucô voluit ea,
quæ divina ſunt, ut omnes intelligerent, quæ ipſe
Omnibus loquebatur.
Und wie Auguſtinus
[Spaltenumbruch] ſchreibet: Nullo locutionis genere utitur S.
Scriptura, quod in conſuetudine hominum
non inveniatur, quia utique hominibus loqui-
tur.
Wie wolten ſonſten die Laien oder
einfaͤltigen auch die Schrifft mit nutzen
leſen oder verſtehen?

3. Weil die Evangeliſche Kirche bißheroFol. 40.
wider die Papiſten beſtaͤndig dargethan/ daß
die Heil. Schrifft hell und deutlich zu verſte-
hen ſey/ ſo fragt ſichs nicht ohn urſach/ woher
es komme/ daß man bey dieſem Punct vom
1000. jaͤhrigen reich Chriſti auff erden/ (wel-
ches doch wie ſchon gemeldet/ die aͤltiſten
Patres ſelbſten fuͤr wahr/ und der ſchrifft ge-
maͤß gehalten) ſolch principium an ſehr vielen
orten der Schrifft hindan ſetzet/ und ſo herrli-
che Spruͤch und Capitel nicht fuͤr hell/ ſondern
gantz fuͤr dunckel haͤlt? Da denn billig die je-
nige warnung des Allerhoͤchſten jederman ſol-
te zu hertzen gehen/ welche geleſen wird Eſai-
29. 9. ſeqq.

4. Ob und welcherley geſtalt unſere evange-
liſche kirchen/ nachdem ſie ſich vom Pabſtthum
abgeſondert/ ſich dieſes vorzugs und privilegii
ruͤhmen koͤnnen/ daß bey ergangener reforma-
tion Lutheri
zugleich alle und jede geheimnuͤß
in der ſchrifft (ſonderlich auch der punct von den
1000. jahren Apoc. 20.) ihnen richtig entdeckt/
und ſaͤmptlich von ihnen bißhero gelehrt wer-
den? Jſts Ja/ ſo bitte ich ſolches auch gelehret
zu werden. Jſts Nein/ ſo kan man der weiß-
heit Gottes nicht vorſchreiben/ wenn/ weme/
wo und wie viel er ſeiner geheimniß noch ins-
kuͤnfftige vermoͤg ſeiner verheiſſung Dan. 12.
v. 4. 9. nacheinander ſoll laſſen offenbahr
werden/ damit es nicht das anſehen gewinne/
als wolle man wider Gott ſtreiten Act. 5. v. 39.
Cap. 23. v. 9.

5. Ob die Propheten/ indem ſie den zuſtand
des reichs Chriſti auff erden im N. Teſtament
an vielen orten ſo herrlich und nachdencklich be-
ſchrieben/ nur allein Internam Gratiam, und
nicht auch zugleich
Externam Gloriam an-
deuten/ und zwar eine ſolche/ die noch niemals
auff erden geweſen/ derer auch alle creatur mit
ſehnen erwartet zur herrlichen freyheit der kin-
der Gottes? Conf. Pſ. 84. v. 12. Rom. 8.
v. 19.

6. Wenn alle ſchrifft von GOtt eingege-Fol. 41.
ben nutz iſt 2. Tim. 3. theils zur lehr/ zur ſtraff/
zur beſſerung/ zur zuͤchtigung in der gerechtig-
keit/ daß ein menſch Gottes ſey vollkommen/ zu
allem guten werck geſchickt; So fragt ſichs ob
ſolcher nutz nicht auch die Offenbahrung Joh.
und ſpeciatim das 20. Cap. darinnen angehe?
Jſts Ja/ ſo kan und ſoll ein Chriſt nach de-
nen von GOtt verliehenen gaben und an die
hand gegebenen mitteln billig darinn leſen
und forſchen ohne einbuß oder hinderung an
der gottſeeligkeit. Conf. Apoc. 1/ 3. c. 22/ 7.
Waͤre es Nein/ ſo entweder Paulus unrecht
das woͤrtlein alle ſchrifft geſetzt/ oder es muͤſte
erwieſen werden/ daß die Offenbahrung Jo-
hannis kein Liber [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] oder von GOtt
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7. Ob
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[824/1132] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers orth ſolch vornehm ſtuck dieſes buchs von de- nen noch kuͤnfftigen 1000. jahren/ wie ich vor GOtt und in der warheit (ohne zwang und belaͤſtigung eines andern gewiſſens hierinn) nicht anders glaube/ ſolte hindan ſetzen oder anders glauben/ als ich uͤberzeuget; So wil hiermit ein hochloͤbl. Fuͤrſtl. Conſiſtorium in tieffer demuth und unterthaͤnigkeit geflehet und gebeten haben/ mich nicht von ſolcher meynung abzutretten zuheiſſen/ ich ſey denn aus Gottes wort/ der rechten Norma Fidei, durch Chriſtliche mittel und proceß eines an- dern ſattſam und beſtaͤndig uͤberwieſen. Die gnade JEſu Chriſti (Apoc. 22. ult.) ſey mit uns allen Amen. Sign. Gotha, den 14. Junii. Georgius Laurentius Seidenbecher/ Pfarrer in Unter-Neubron. Schrifftlicher Jnnhalt etlicher ſonderbahren Gewiſſens-Fragen uͤber der Lehre vom tauſend-jaͤhrigen Reich Chriſti auff Erden/ in nach fol- gende Puncta verfaſſet. Es wird gefragt: 1. OB nicht alle und jede glaubens-articul in der H. ſchrifft ihre ſonderbahre und eige- ne ſedes oder oͤrther haben/ da ſie mit hellen und deutlichen worten gefaſſet zu befinden/ alſo daß man beym _ der fchrifft alsdenn noth- wendig verbleiben/ und ſich nach demſelben in andern neben-puncten ſtetig richten muͤſſe? Jſts Nein/ ſo muß deſſen urſach und unter- ſcheid zur antwort gegeben werden; Jſts aber Ja/ ſo bleiben die jenigen/ welche mit der aͤl- teſten kirchen den punct de regno Chriſti in ter- ris millenario fuͤr einen glaubens-articul in ſuo genere & ordine halten/ billig beym _ oder ausgedruckten buchſtaben der ſchrifft/ welcher ſo wol in ſede Cardinali Apoc. 20. als an vielen andern oͤrthern mehr zu finden/ und verſtehen alſo die wort/ wie ſie an und vor ſich ſelben lauten. 2. Ob nicht zu befoͤrchten ſey/ wann ſo viel und mancherley weiſſagung der H. Schrifft ſonderlich in denen Prophetiſchen Buͤchern/ da ſie vom Reich Chriſti im Neuen Teſta- ment reden/ nur allein auch einen myſtiſchen und allegoriſchen verſtand/ welcher ſich zumal nicht appliciren laͤſſet/ nach menſchlichen wil- len (2. Pet. 1/ 20. 21.) gezogen/ und die eigent- liche worte deß Heiligen Geiſtes/ darunter kein Titel umbſonſt in der Bibel ſtehet/ in ſenſu literali hindan geſetzet werden/ daß es Gott den HErrn alsdenn mißfallen thue/ und der bekandten regel aus Lactantio zu wider lauffe: Num Deus & Mentis & Vocis & Lin- guæ Artifex diſertè loqui non poteſt? Imò ve- rò ſummâ providentiâ carere fucô voluit ea, quæ divina ſunt, ut omnes intelligerent, quæ ipſe Omnibus loquebatur. Und wie Auguſtinus ſchreibet: Nullo locutionis genere utitur S. Scriptura, quod in conſuetudine hominum non inveniatur, quia utique hominibus loqui- tur. Wie wolten ſonſten die Laien oder einfaͤltigen auch die Schrifft mit nutzen leſen oder verſtehen? 3. Weil die Evangeliſche Kirche bißhero wider die Papiſten beſtaͤndig dargethan/ daß die Heil. Schrifft hell und deutlich zu verſte- hen ſey/ ſo fragt ſichs nicht ohn urſach/ woher es komme/ daß man bey dieſem Punct vom 1000. jaͤhrigen reich Chriſti auff erden/ (wel- ches doch wie ſchon gemeldet/ die aͤltiſten Patres ſelbſten fuͤr wahr/ und der ſchrifft ge- maͤß gehalten) ſolch principium an ſehr vielen orten der Schrifft hindan ſetzet/ und ſo herrli- che Spruͤch und Capitel nicht fuͤr hell/ ſondern gantz fuͤr dunckel haͤlt? Da denn billig die je- nige warnung des Allerhoͤchſten jederman ſol- te zu hertzen gehen/ welche geleſen wird Eſai- 29. 9. ſeqq. Fol. 40. 4. Ob und welcherley geſtalt unſere evange- liſche kirchen/ nachdem ſie ſich vom Pabſtthum abgeſondert/ ſich dieſes vorzugs und privilegii ruͤhmen koͤnnen/ daß bey ergangener reforma- tion Lutheri zugleich alle und jede geheimnuͤß in der ſchrifft (ſonderlich auch der punct von den 1000. jahren Apoc. 20.) ihnen richtig entdeckt/ und ſaͤmptlich von ihnen bißhero gelehrt wer- den? Jſts Ja/ ſo bitte ich ſolches auch gelehret zu werden. Jſts Nein/ ſo kan man der weiß- heit Gottes nicht vorſchreiben/ wenn/ weme/ wo und wie viel er ſeiner geheimniß noch ins- kuͤnfftige vermoͤg ſeiner verheiſſung Dan. 12. v. 4. 9. nacheinander ſoll laſſen offenbahr werden/ damit es nicht das anſehen gewinne/ als wolle man wider Gott ſtreiten Act. 5. v. 39. Cap. 23. v. 9. 5. Ob die Propheten/ indem ſie den zuſtand des reichs Chriſti auff erden im N. Teſtament an vielen orten ſo herrlich und nachdencklich be- ſchrieben/ nur allein Internam Gratiam, und nicht auch zugleich Externam Gloriam an- deuten/ und zwar eine ſolche/ die noch niemals auff erden geweſen/ derer auch alle creatur mit ſehnen erwartet zur herrlichen freyheit der kin- der Gottes? Conf. Pſ. 84. v. 12. Rom. 8. v. 19. 6. Wenn alle ſchrifft von GOtt eingege- ben nutz iſt 2. Tim. 3. theils zur lehr/ zur ſtraff/ zur beſſerung/ zur zuͤchtigung in der gerechtig- keit/ daß ein menſch Gottes ſey vollkommen/ zu allem guten werck geſchickt; So fragt ſichs ob ſolcher nutz nicht auch die Offenbahrung Joh. und ſpeciatim das 20. Cap. darinnen angehe? Jſts Ja/ ſo kan und ſoll ein Chriſt nach de- nen von GOtt verliehenen gaben und an die hand gegebenen mitteln billig darinn leſen und forſchen ohne einbuß oder hinderung an der gottſeeligkeit. Conf. Apoc. 1/ 3. c. 22/ 7. Waͤre es Nein/ ſo entweder Paulus unrecht das woͤrtlein alle ſchrifft geſetzt/ oder es muͤſte erwieſen werden/ daß die Offenbahrung Jo- hannis kein Liber _ oder von GOtt eingegebenes buch ſey. Fol. 41. 7. Ob

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1132>, abgerufen am 23.04.2024.