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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XIIX. Noch einige exempel
[Spaltenumbruch] freund hat zugebracht. Denn hiemit hastu dei-
ne grosse liebe gegen mich bewiesen! wo ich schon
irgend daran gezweiffelt hätte/ mögtestu fürwar
dasselbe haben abgelegt.

Daß du mich aber bittest/ ich soll dir ausle-
gen das gesichte eines sonderlichen Einsiedels/
welcher nachdem er hat in der wüsten 22. jahr ein
gar heiliges leben geführet/ in den erleuchteten
himmel gefahren sey/ verheiß ich dir nicht/ daß
ichs thun möge/ also/ daß ich dir den besten und
wahrhafftigsten sinn eröffne und herfür
bringe.

Denn das kan niemand zuwege bringen/ oh-
ne allein derselbe gröste geist verleihe das zuvor
mit solcher grossen gabe. Doch will ich dir kürtz-
lich meine meinung offenbaren: daß ichs dafür
halte/ man muß das bild also deuten/ welches der
selige mann in ungeheurer nacht in der wüsten/
da er betete/ gesehen hat/ also/ daß durch das
menschliche haupt/ mit dreyfachigter oder Päbst-
licher crone gecrönet/ etwa ein höchster geistli-
cher Fürst bedeutet werde.

Daß aber dieses haupts angesicht nicht al-
lein roth war/ sondern auch dräuung und grim-
migen zorn bedeutet hat/ ist gnugsam damit an-
gezeiget die künfftige grausamkeit desselben.

Was fragstu mehr? Wiltu/ daß ich auch
das andere erkläre? Höre/ das schwerdt/ welches
breiter theil an der stirn stunde/ und seine spitze
auffgerichtet an das heilige creutz/ bedeutet/ daß
derselbe geistliche Fürst würde ein Wiederchrist
seyn. Das schwerdt aber/ das nicht alleine rüh-
ret das eine auge/ sondern auch verblendet/ be-
deutet die finsterniß des geitzes/ damit er solt ver-
blendet werden.

Das andere schwerdt/ welches das andere
auge stach/ und alsdenn auch mit seiner spitze ver-
blendet/ zeigt an seine grosse unkeuschheit und
geiligkeit.

Ferner/ die zweyer schwerdter spitze/ welcher
breiter theil stecken in den naßlöchern/ und ver-
stopffen dieselbigen/ beweisen/ daß derselbe ein
solcher mensch wird seyn/ der keine lust an himm-
lischen wolriechenden sachen wird empfahen
und haben mögen. Denn ihm wird seine un-
menschliche grausamkeit/ so durch die schwerd-
ter bedeutet/ wieder hierinn bringen hinderniß.

Das letzte schwerdt/ welches die | lippen an ein
ander stieß/ und gleich zusammen nehete mit sei-
ner spitzen/ daß trift und bemerckt ihn allermeist/
und bedeutet/ daß er so ein fauler schelm werden
solt/ der seinem volck das wort GOttes selbst
nicht predigen würde.

Das haben aber bedeut die hefft der schwerd-
ter/ die davon genommen waren/ daß zuglei-
cher weise/ wenn einer wahrhafftig solch und
so viel schwerdter/ die keine heffte hätten/ wolt
aus seines bruders angesicht rücken/ müste sich
darin verschneiden/ also thät auch den Juncker
niemand straffen. Wer sich des unterstehet/
muß von solchem schrecklichem und greulichem
wüterich gepeinigt werden.

Es war auch sein bart dreyfachig/ lang und
hart/ daraus mag man ein solch vermuthen
nehmen/ daß er eine künfftige ursach wird
seyn alles übels/ darin sich etwa alles volck
besudeln würde.

Denn ob er gleich wol darzu verbunden war/
daß er jedermann straffen solte; hat ers doch zu-
[Spaltenumbruch] gelassen/ daß man offt GOttes gesetz übertret-
ten hat.

Diß ist meine meinung/ die du zu wissen be-
gehret hast/ welches ich auch dir zuschicken wol-
te/ aus liebe und freundschafft/ so ich gegen dir
trage. Gehab dich wol. Gegeben zu Rems
in der stadt den 28. Augusti anno 1508.

DOCT. MART. LUTHER.

Dieses gesicht bedeutet/ wie das Papstthum
für aller welt solle offenbaret werden/ was es
für ein ding sey/ denn bey dem angesicht kennet
man alles.

Erstlich ist es roth und zorniger gestalt/ denn
es ist ein tyrannisch und mörderisch/ blutiges
regiment/ beyde über leib und seele/ das mit al-
lem dräuen und zwang regieret.

Zum andern gehen drey schwerdtspitzen her-
aus/ eine von der stirn über sich/ und zwey zu
beyden seiten der nasen aus und untersich: wie-
derum 3. schwerdtspitzen gehen hinein/ eine von
unten auff zum maul ein/ und zwey bey den au-
gen ein/ 3. gegen 3. etc.

Die erste schwerdtspitze ist die menschen-lehre/
so aus menschen-kopff und gehirn kommt/ und
erdicht ist/ als die lehre vom geistlichen leben
und guten wercken/ welche gehet über sich/ und
ficht wider CHristus lehre und den glauben in
der Christenheit/ und verstöret das wort des
kreutzes.

Die andere spitze zur rechten seiten der nasen
ist das geistliche recht/ damit er die geistlichen
sachen richtet und regiert/ und ist ein zornig
strenge gesetz. Denn die nase bedeutet zorn
in der Schrifft/ Psalm. 74.

Die dritte zur lincken seiten ist ein weltlich re-
giment. Da er auch zeitlich in regieret. Jst
auch zornig und alle beyde aus seiner nase kom-
mend/ das ist/ daß sie selbst mit dräuen und zorn
in die welt getrieben sind/ ohne GOttes befehl/
gleich wie das erste aus der stirn kommt/ das
ist/ aus menschlicher weißheit.

Die andern 3. spitzen/ haben keinen anfang
noch ursprung/ fahren gleich als aus der lufft in
sein angesicht; das ist der geist/ der ihm das
Evangelium öffentlich in das angesicht stöst/
also/ daß er es sich nicht kan erwehren/ ob er wol
darum zürnet und sauer siehet.

Die erste spitze von unten auff in sein maul ist
das wort GOttes/ das ihn lügen strafft in seiner
menschen-lehr und richtet wieder auff den glau-
ben wieder seine heucheley.

Die spitze zum rechten auge ein/ ist das wort/
so alle seine klugen und weisen blind und zu
schanden machet in ihrem geistlichem recht.
Denn das Evangelium verdammt solches regi-
ment und geistliche pracht aller dinge.

Die dritte spitze ins lincke auge ist das-
selbige wort/ so da verdammt/ und strafft seine
weltweisen/ und weltlich regiment: Denn nach
dem Evangelio ist solches nicht recht/ und denen
Aposteln von CHristo verbothen.

Daß er aber keinen leib hat/ bedeut/ daß es die
Christen und die kirche mit dem Pabst nicht
hält/ erkennet ihn auch nicht für ihr haupt/ wie-
wol sie sich unter ihm leyden muß.

Der dreytheiligte bart sind die/ so ihm in den
dreyen ständen anhangen/ nemlich/ die werck-
heiligen/ als Münche/ Pfaffen/ Nonnen; die
Juristen/ Theologen/ Magistri; die Gewalti-

gen/

Th. IV. Sect. II. Num. XIIX. Noch einige exempel
[Spaltenumbruch] freund hat zugebracht. Denn hiemit haſtu dei-
ne groſſe liebe gegen mich bewieſen! wo ich ſchon
irgend daran gezweiffelt haͤtte/ moͤgteſtu fuͤrwar
daſſelbe haben abgelegt.

Daß du mich aber bitteſt/ ich ſoll dir ausle-
gen das geſichte eines ſonderlichen Einſiedels/
welcher nachdem er hat in der wuͤſten 22. jahr ein
gar heiliges leben gefuͤhret/ in den erleuchteten
himmel gefahren ſey/ verheiß ich dir nicht/ daß
ichs thun moͤge/ alſo/ daß ich dir den beſten und
wahrhafftigſten ſinn eroͤffne und herfuͤr
bringe.

Denn das kan niemand zuwege bringen/ oh-
ne allein derſelbe groͤſte geiſt verleihe das zuvor
mit ſolcher groſſen gabe. Doch will ich dir kuͤrtz-
lich meine meinung offenbaren: daß ichs dafuͤr
halte/ man muß das bild alſo deuten/ welches deꝛ
ſelige mann in ungeheurer nacht in der wuͤſten/
da er betete/ geſehen hat/ alſo/ daß durch das
menſchliche haupt/ mit dreyfachigteꝛ oder Paͤbſt-
licher crone gecroͤnet/ etwa ein hoͤchſter geiſtli-
cher Fuͤrſt bedeutet werde.

Daß aber dieſes haupts angeſicht nicht al-
lein roth war/ ſondern auch draͤuung und grim-
migen zorn bedeutet hat/ iſt gnugſam damit an-
gezeiget die kuͤnfftige grauſamkeit deſſelben.

Was fragſtu mehr? Wiltu/ daß ich auch
das andere erklaͤre? Hoͤre/ das ſchwerdt/ welches
breiter theil an der ſtirn ſtunde/ und ſeine ſpitze
auffgerichtet an das heilige creutz/ bedeutet/ daß
derſelbe geiſtliche Fuͤrſt wuͤrde ein Wiederchriſt
ſeyn. Das ſchwerdt aber/ das nicht alleine ruͤh-
ret das eine auge/ ſondern auch verblendet/ be-
deutet die finſterniß des geitzes/ damit er ſolt ver-
blendet werden.

Das andere ſchwerdt/ welches das andere
auge ſtach/ und alsdenn auch mit ſeineꝛ ſpitze ver-
blendet/ zeigt an ſeine groſſe unkeuſchheit und
geiligkeit.

Ferner/ die zweyer ſchwerdter ſpitze/ welcher
breiter theil ſtecken in den naßloͤchern/ und ver-
ſtopffen dieſelbigen/ beweiſen/ daß derſelbe ein
ſolcheꝛ menſch wird ſeyn/ der keine luſt an himm-
liſchen wolriechenden ſachen wird empfahen
und haben moͤgen. Denn ihm wird ſeine un-
menſchliche grauſamkeit/ ſo durch die ſchwerd-
ter bedeutet/ wieder hierinn bringen hinderniß.

Das letzte ſchwerdt/ welches die | lippen an ein
ander ſtieß/ und gleich zuſammen nehete mit ſei-
ner ſpitzen/ daß trift und bemerckt ihn allermeiſt/
und bedeutet/ daß er ſo ein fauler ſchelm werden
ſolt/ der ſeinem volck das wort GOttes ſelbſt
nicht predigen wuͤrde.

Das haben aber bedeut die hefft der ſchwerd-
ter/ die davon genommen waren/ daß zuglei-
cher weiſe/ wenn einer wahrhafftig ſolch und
ſo viel ſchwerdter/ die keine heffte haͤtten/ wolt
aus ſeines bruders angeſicht ruͤcken/ muͤſte ſich
darin verſchneiden/ alſo thaͤt auch den Juncker
niemand ſtraffen. Wer ſich des unterſtehet/
muß von ſolchem ſchrecklichem und greulichem
wuͤterich gepeinigt werden.

Es war auch ſein bart dreyfachig/ lang und
hart/ daraus mag man ein ſolch vermuthen
nehmen/ daß er eine kuͤnfftige urſach wird
ſeyn alles uͤbels/ darin ſich etwa alles volck
beſudeln wuͤrde.

Denn ob er gleich wol darzu verbunden war/
daß er jedermann ſtraffen ſolte; hat ers doch zu-
[Spaltenumbruch] gelaſſen/ daß man offt GOttes geſetz uͤbertret-
ten hat.

Diß iſt meine meinung/ die du zu wiſſen be-
gehret haſt/ welches ich auch dir zuſchicken wol-
te/ aus liebe und freundſchafft/ ſo ich gegen dir
trage. Gehab dich wol. Gegeben zu Rems
in der ſtadt den 28. Auguſti anno 1508.

DOCT. MART. LUTHER.

Dieſes geſicht bedeutet/ wie das Papſtthum
fuͤr aller welt ſolle offenbaret werden/ was es
fuͤr ein ding ſey/ denn bey dem angeſicht kennet
man alles.

Erſtlich iſt es roth und zorniger geſtalt/ denn
es iſt ein tyranniſch und moͤrderiſch/ blutiges
regiment/ beyde uͤber leib und ſeele/ das mit al-
lem draͤuen und zwang regieret.

Zum andern gehen drey ſchwerdtſpitzen her-
aus/ eine von der ſtirn uͤber ſich/ und zwey zu
beyden ſeiten der naſen aus und unterſich: wie-
derum 3. ſchwerdtſpitzen gehen hinein/ eine von
unten auff zum maul ein/ und zwey bey den au-
gen ein/ 3. gegen 3. ꝛc.

Die erſte ſchwerdtſpitze iſt die menſchen-lehre/
ſo aus menſchen-kopff und gehirn kommt/ und
erdicht iſt/ als die lehre vom geiſtlichen leben
und guten wercken/ welche gehet uͤber ſich/ und
ficht wider CHriſtus lehre und den glauben in
der Chriſtenheit/ und verſtoͤret das wort des
kreutzes.

Die andere ſpitze zur rechten ſeiten der naſen
iſt das geiſtliche recht/ damit er die geiſtlichen
ſachen richtet und regiert/ und iſt ein zornig
ſtrenge geſetz. Denn die naſe bedeutet zorn
in der Schrifft/ Pſalm. 74.

Die dritte zur lincken ſeiten iſt ein weltlich re-
giment. Da er auch zeitlich in regieret. Jſt
auch zornig und alle beyde aus ſeiner naſe kom-
mend/ das iſt/ daß ſie ſelbſt mit draͤuen und zorn
in die welt getrieben ſind/ ohne GOttes befehl/
gleich wie das erſte aus der ſtirn kommt/ das
iſt/ aus menſchlicher weißheit.

Die andern 3. ſpitzen/ haben keinen anfang
noch urſprung/ fahren gleich als aus der lufft in
ſein angeſicht; das iſt der geiſt/ der ihm das
Evangelium oͤffentlich in das angeſicht ſtoͤſt/
alſo/ daß er es ſich nicht kan erwehren/ ob er wol
darum zuͤrnet und ſauer ſiehet.

Die erſte ſpitze von unten auff in ſein maul iſt
das wort GOttes/ das ihn luͤgen ſtrafft in ſeiner
menſchen-lehr und richtet wieder auff den glau-
ben wieder ſeine heucheley.

Die ſpitze zum rechten auge ein/ iſt das wort/
ſo alle ſeine klugen und weiſen blind und zu
ſchanden machet in ihrem geiſtlichem recht.
Denn das Evangelium verdammt ſolches regi-
ment und geiſtliche pracht aller dinge.

Die dritte ſpitze ins lincke auge iſt daſ-
ſelbige wort/ ſo da verdammt/ und ſtrafft ſeine
weltweiſen/ und weltlich regiment: Denn nach
dem Evangelio iſt ſolches nicht recht/ und denen
Apoſteln von CHriſto verbothen.

Daß er aber keinen leib hat/ bedeut/ daß es die
Chriſten und die kirche mit dem Pabſt nicht
haͤlt/ erkennet ihn auch nicht fuͤr ihr haupt/ wie-
wol ſie ſich unter ihm leyden muß.

Der dreytheiligte bart ſind die/ ſo ihm in den
dreyen ſtaͤnden anhangen/ nemlich/ die werck-
heiligen/ als Muͤnche/ Pfaffen/ Nonnen; die
Juriſten/ Theologen/ Magiſtri; die Gewalti-

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[136/0432] Th. IV. Sect. II. Num. XIIX. Noch einige exempel freund hat zugebracht. Denn hiemit haſtu dei- ne groſſe liebe gegen mich bewieſen! wo ich ſchon irgend daran gezweiffelt haͤtte/ moͤgteſtu fuͤrwar daſſelbe haben abgelegt. Daß du mich aber bitteſt/ ich ſoll dir ausle- gen das geſichte eines ſonderlichen Einſiedels/ welcher nachdem er hat in der wuͤſten 22. jahr ein gar heiliges leben gefuͤhret/ in den erleuchteten himmel gefahren ſey/ verheiß ich dir nicht/ daß ichs thun moͤge/ alſo/ daß ich dir den beſten und wahrhafftigſten ſinn eroͤffne und herfuͤr bringe. Denn das kan niemand zuwege bringen/ oh- ne allein derſelbe groͤſte geiſt verleihe das zuvor mit ſolcher groſſen gabe. Doch will ich dir kuͤrtz- lich meine meinung offenbaren: daß ichs dafuͤr halte/ man muß das bild alſo deuten/ welches deꝛ ſelige mann in ungeheurer nacht in der wuͤſten/ da er betete/ geſehen hat/ alſo/ daß durch das menſchliche haupt/ mit dreyfachigteꝛ oder Paͤbſt- licher crone gecroͤnet/ etwa ein hoͤchſter geiſtli- cher Fuͤrſt bedeutet werde. Daß aber dieſes haupts angeſicht nicht al- lein roth war/ ſondern auch draͤuung und grim- migen zorn bedeutet hat/ iſt gnugſam damit an- gezeiget die kuͤnfftige grauſamkeit deſſelben. Was fragſtu mehr? Wiltu/ daß ich auch das andere erklaͤre? Hoͤre/ das ſchwerdt/ welches breiter theil an der ſtirn ſtunde/ und ſeine ſpitze auffgerichtet an das heilige creutz/ bedeutet/ daß derſelbe geiſtliche Fuͤrſt wuͤrde ein Wiederchriſt ſeyn. Das ſchwerdt aber/ das nicht alleine ruͤh- ret das eine auge/ ſondern auch verblendet/ be- deutet die finſterniß des geitzes/ damit er ſolt ver- blendet werden. Das andere ſchwerdt/ welches das andere auge ſtach/ und alsdenn auch mit ſeineꝛ ſpitze ver- blendet/ zeigt an ſeine groſſe unkeuſchheit und geiligkeit. Ferner/ die zweyer ſchwerdter ſpitze/ welcher breiter theil ſtecken in den naßloͤchern/ und ver- ſtopffen dieſelbigen/ beweiſen/ daß derſelbe ein ſolcheꝛ menſch wird ſeyn/ der keine luſt an himm- liſchen wolriechenden ſachen wird empfahen und haben moͤgen. Denn ihm wird ſeine un- menſchliche grauſamkeit/ ſo durch die ſchwerd- ter bedeutet/ wieder hierinn bringen hinderniß. Das letzte ſchwerdt/ welches die | lippen an ein ander ſtieß/ und gleich zuſammen nehete mit ſei- ner ſpitzen/ daß trift und bemerckt ihn allermeiſt/ und bedeutet/ daß er ſo ein fauler ſchelm werden ſolt/ der ſeinem volck das wort GOttes ſelbſt nicht predigen wuͤrde. Das haben aber bedeut die hefft der ſchwerd- ter/ die davon genommen waren/ daß zuglei- cher weiſe/ wenn einer wahrhafftig ſolch und ſo viel ſchwerdter/ die keine heffte haͤtten/ wolt aus ſeines bruders angeſicht ruͤcken/ muͤſte ſich darin verſchneiden/ alſo thaͤt auch den Juncker niemand ſtraffen. Wer ſich des unterſtehet/ muß von ſolchem ſchrecklichem und greulichem wuͤterich gepeinigt werden. Es war auch ſein bart dreyfachig/ lang und hart/ daraus mag man ein ſolch vermuthen nehmen/ daß er eine kuͤnfftige urſach wird ſeyn alles uͤbels/ darin ſich etwa alles volck beſudeln wuͤrde. Denn ob er gleich wol darzu verbunden war/ daß er jedermann ſtraffen ſolte; hat ers doch zu- gelaſſen/ daß man offt GOttes geſetz uͤbertret- ten hat. Diß iſt meine meinung/ die du zu wiſſen be- gehret haſt/ welches ich auch dir zuſchicken wol- te/ aus liebe und freundſchafft/ ſo ich gegen dir trage. Gehab dich wol. Gegeben zu Rems in der ſtadt den 28. Auguſti anno 1508. DOCT. MART. LUTHER. Dieſes geſicht bedeutet/ wie das Papſtthum fuͤr aller welt ſolle offenbaret werden/ was es fuͤr ein ding ſey/ denn bey dem angeſicht kennet man alles. Erſtlich iſt es roth und zorniger geſtalt/ denn es iſt ein tyranniſch und moͤrderiſch/ blutiges regiment/ beyde uͤber leib und ſeele/ das mit al- lem draͤuen und zwang regieret. Zum andern gehen drey ſchwerdtſpitzen her- aus/ eine von der ſtirn uͤber ſich/ und zwey zu beyden ſeiten der naſen aus und unterſich: wie- derum 3. ſchwerdtſpitzen gehen hinein/ eine von unten auff zum maul ein/ und zwey bey den au- gen ein/ 3. gegen 3. ꝛc. Die erſte ſchwerdtſpitze iſt die menſchen-lehre/ ſo aus menſchen-kopff und gehirn kommt/ und erdicht iſt/ als die lehre vom geiſtlichen leben und guten wercken/ welche gehet uͤber ſich/ und ficht wider CHriſtus lehre und den glauben in der Chriſtenheit/ und verſtoͤret das wort des kreutzes. Die andere ſpitze zur rechten ſeiten der naſen iſt das geiſtliche recht/ damit er die geiſtlichen ſachen richtet und regiert/ und iſt ein zornig ſtrenge geſetz. Denn die naſe bedeutet zorn in der Schrifft/ Pſalm. 74. Die dritte zur lincken ſeiten iſt ein weltlich re- giment. Da er auch zeitlich in regieret. Jſt auch zornig und alle beyde aus ſeiner naſe kom- mend/ das iſt/ daß ſie ſelbſt mit draͤuen und zorn in die welt getrieben ſind/ ohne GOttes befehl/ gleich wie das erſte aus der ſtirn kommt/ das iſt/ aus menſchlicher weißheit. Die andern 3. ſpitzen/ haben keinen anfang noch urſprung/ fahren gleich als aus der lufft in ſein angeſicht; das iſt der geiſt/ der ihm das Evangelium oͤffentlich in das angeſicht ſtoͤſt/ alſo/ daß er es ſich nicht kan erwehren/ ob er wol darum zuͤrnet und ſauer ſiehet. Die erſte ſpitze von unten auff in ſein maul iſt das wort GOttes/ das ihn luͤgen ſtrafft in ſeiner menſchen-lehr und richtet wieder auff den glau- ben wieder ſeine heucheley. Die ſpitze zum rechten auge ein/ iſt das wort/ ſo alle ſeine klugen und weiſen blind und zu ſchanden machet in ihrem geiſtlichem recht. Denn das Evangelium verdammt ſolches regi- ment und geiſtliche pracht aller dinge. Die dritte ſpitze ins lincke auge iſt daſ- ſelbige wort/ ſo da verdammt/ und ſtrafft ſeine weltweiſen/ und weltlich regiment: Denn nach dem Evangelio iſt ſolches nicht recht/ und denen Apoſteln von CHriſto verbothen. Daß er aber keinen leib hat/ bedeut/ daß es die Chriſten und die kirche mit dem Pabſt nicht haͤlt/ erkennet ihn auch nicht fuͤr ihr haupt/ wie- wol ſie ſich unter ihm leyden muß. Der dreytheiligte bart ſind die/ ſo ihm in den dreyen ſtaͤnden anhangen/ nemlich/ die werck- heiligen/ als Muͤnche/ Pfaffen/ Nonnen; die Juriſten/ Theologen/ Magiſtri; die Gewalti- gen/

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/432>, abgerufen am 29.03.2024.