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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortung.
[Spaltenumbruch] reinen ist alles rein. Wer mag darwider etwas sa-
gen? Abgötterey aber muß ferne von uns seyn
zusambt dem geitz; denn wir glauben an den ei-
nigen/ heiligen/ Majestätischen GOTT/ der
himmel und erde/ sichtbare und unsichtbare
dinge geschaffen und gemacht hat.

21.

Daß man die kinder taufft/ ist mit den Hey-
den Abendmahl halten. Sehet/ diese Lehre
läugne ich auch gäntzlich/ ist auch mir nie in den
sinn gekommen.

22.

Daß die Lehre Pauli ein unvollkommen werck
ist gegen Davids Lehre/ habe ich nicht gesagt/
sondern Paulus bekennet selber/ daß sein wissen
stückwerck seye/ und daß es auffhören müsse/
wenn das vollkommene kömmt. Welches ich
dann auch wohl sagen kan. Das wort stück-
werck war den Leuten gar zu bekandt. Ein un-
vollkommen werck ist ein hart wort. Wolte
GOTT/ daß sie es recht verstünden/ und ihr
läster-maul stille hielten/ darmit sie niemand
darmit tödteten. Sonsten daß ich das wort
der grossen erkäntniß/ welches mir geoffenbah-
ret und kund gethan ist/ hoch lobe/ und kein
stückwerck zu seyn gesagt habe/ wie Paulus
von ihme selber gestehet/ darmit will ich vor dem
angesicht des firmaments wohl bestehen gegen
alle Gelehrte und Weise dieser welt/ nur bloß die
ewige weißheit und warheit herrlich zu machen.
Man gebe mir sanfftmüthig gehör/ und unter-
suche/ ob meine Lehre die ihrige übertreffe oder
nicht/ ob diese zeit nicht die vorige übertreffen
werde. Man lege meine worte bey die ihrige/
wie Moses gegen Jannes und Jambres gethan/
was gilts/ ihre Reden werden von den Meini-
gen übertroffen werden.

23.

Daß lügen und die warheit verläugnen kei-
ne sünde sey/ man auch die Articul drs Glau-
bens/ die zu hoch seyen/ frey niederlegen möge.
Das erste läugne ich daß ichs geschrieben habe;
Das andere habe ich auch nicht berühret; denn
ich halte mich an das wort Christi; sorget nicht/
was ihr reden sollet; Jch will auch nach seinem
rath thun/ erwarten zu der Stunde zu reden/ so
mir der vatter geben wird. Das ist meine Lehre/
und nichts anderst.

24.

Daß die welt Geistlich vergehen solle/ das be-
kenne ich noch mahls mit hertz und mund; aber
nicht/ wie der gemeine mann meinet/ der nichts
von GOtt weiß/ weder rechts noch lincks/ weder
liecht noch finsterniß/ Geist noch fleisch in der
warheit zu erkennen; nemlich daß holtz und
stoltz &c. vergehen solle/ anderst/ als mantäglich
siehet; denn solches ist nicht in der welt/ dann die-
se ist in dem Menschen/ und der Mensch in der
welt; dieselben machen zusammen eine welt
voller boßheit/ darum wird sie je länger je schlim-
mer/ welche welt GOtt im zorn und ungnade
wird vergehen lassen/ welcher er doch anfangs so
grosse liebe zugesaget/ nicht sage ich den steinen
und dem holtze/ sondern den Menschen; und daß
die auch alle nicht entschlaffen sollen/ zeuget Pau-
lus 1. Cor.
15. Doch wenn die welt holtz und stei-
ne ist/ so solle sie darinn auch vergehen; aber
die worte bedeuten/ wie ihr höret/ was anderes/
denn das hat jedermann nicht gewust.

[Spaltenumbruch]
25.

Daß die seligkeit der Heiligen auff erden/ und
nicht im himmel seyn werde; das habe ich auch
also nicht geredet/ doch hat diese rede ein doppel-
tes ansehen; denn einige sagen möchten/ daß es
geredet wäre von denen/ die ihre seligkeit in allen
irrdischen dingen und lust des fleisches setzen;
welche ihren bauch zum Gott haben; das sind die
feinde des creutzes CHristi/ die nach irrdischen
dingen gesinnet sind. Andere möchten sagen/ es
wäre geredet von deren seligkeit/ die ihren wan-
del hier auff erden/ und nicht im himmel wolten
haben. Worauf ich kürtzlich antworte und sage:
wenn das Reich Gottes in uns ist/ so sind wir al-
lenthalben in dem himmel/ wie solches an unserm
Heylande vor seiner verklärung und nach dersel-
bigen geschehen ist/ wie er gegessen und getrun-
cken hat. Was ist das gesagt: die seligkeit soll
in GOtt und in seinem Sohne in ewigkeit seyn?
Wenn dieser uns unselige selig zu machen/ wie er
verheissen hat/ nicht kommen wird/ und unter
uns wohnen und wandeln/ die erde nach seiner
zusage zu besitzen/ so werde ich mit denen/ die sol-
ches glauben/ zu schanden werden. Aber alles
fleisch ist heu/ verdorret und nimbt ab/ aber das
wort des HErrn bleibet in ewigkeit; wol deme/
der sich darin in der warheit befindet.

Sehet/ das ist kürtzlich die Summa meiner
antwort und defension an Ew. Gn. wegen ob-
gedachter mir zugeschriebener Glaubens-Arti-
cu
len/ die ich bißhero mit gedult angehöret/ und
solches auch noch weiterhin thun will; denn ich
gedencke an das alte sprichwort: Veritas premi-
tur, sed non opprimitur.
Ob sich nun wol mei-
ne sache GOtt und Ew. Gn. befehle/ so begehre
ich doch gleichwol/ daß Ew. Gn. so viel an ihr ist/
diese defension lese/ und der warheit gehör gebe/
die sonsten durch böse mittel den elenden gemü-
thern entzogen wird; woran daun auch viele
schrifften schuld sind/ die unter meinem namen
mit meinem stylo hin und wieder zu finden sind;
worüber aber die gantze welt soll zum Lügner
werden/ wie sich bißhero noch allezeit befunden/
wie leyd es auch unsern wiedersachern ist/ als
welche begierig sind unschuldig blut zu vergies-
sen/ darmit Gottes zorn über das gantze Land
gezogen wird. Und also muß Ew. Gn. wissen/
und alle/ die diese Schrifft lesen/ daß ich solchem
verkehrten sinne niemals zugethan gewesen sey/
vielmehr das schwerdt zum blutver giessen nie-
derzulegen/ und ein ander schwerdt des Geistes
in die hände zu nehmen/ darmit also so viel blut-
vergiessung/ mordt u. brandt verhindert werde.

Du solt den unschuldigen nicht tödten/
spricht der Herr/ Deuteron.

Beschirmet mit euerm munde/ das billig und
recht ist/ der armen und elenden sache/ Pro-
verb.
31.

E[r] rettet die/ so in todtes-nöthen sind/ Pro-
verb. 24. &c.

Nun kan denn Ew. wohlgebohrne Gn. und
ihr ehrsame Herren nicht sagen: wir wustens
nicht; dencket nicht/ daß/ der das hertze ge-
macht/ solches nicht wisse/ Proverb. 24.

Anno 1540.

Ein kurtzer begriff des Christlichen
glaubens.

Unser Glaube und Lehre ist von/ an und in
dem einigen/ ewigen/ allmächtigen GOTT/

Vatter/
A. K. H. Vierter Theil. K k 2

Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortūng.
[Spaltenumbruch] reinen iſt alles rein. Wer mag darwider etwas ſa-
gen? Abgoͤtterey aber muß ferne von uns ſeyn
zuſambt dem geitz; denn wir glauben an den ei-
nigen/ heiligen/ Majeſtaͤtiſchen GOTT/ der
himmel und erde/ ſichtbare und unſichtbare
dinge geſchaffen und gemacht hat.

21.

Daß man die kinder taufft/ iſt mit den Hey-
den Abendmahl halten. Sehet/ dieſe Lehre
laͤugne ich auch gaͤntzlich/ iſt auch mir nie in den
ſinn gekommen.

22.

Daß die Lehre Pauli ein unvollkommen werck
iſt gegen Davids Lehre/ habe ich nicht geſagt/
ſondern Paulus bekennet ſelber/ daß ſein wiſſen
ſtuͤckwerck ſeye/ und daß es auffhoͤren muͤſſe/
wenn das vollkommene koͤmmt. Welches ich
dann auch wohl ſagen kan. Das wort ſtuͤck-
werck war den Leuten gar zu bekandt. Ein un-
vollkommen werck iſt ein hart wort. Wolte
GOTT/ daß ſie es recht verſtuͤnden/ und ihr
laͤſter-maul ſtille hielten/ darmit ſie niemand
darmit toͤdteten. Sonſten daß ich das wort
der groſſen erkaͤntniß/ welches mir geoffenbah-
ret und kund gethan iſt/ hoch lobe/ und kein
ſtuͤckwerck zu ſeyn geſagt habe/ wie Paulus
von ihme ſelber geſtehet/ darmit will ich vor dem
angeſicht des firmaments wohl beſtehen gegen
alle Gelehrte und Weiſe dieſer welt/ nur bloß die
ewige weißheit und warheit herrlich zu machen.
Man gebe mir ſanfftmuͤthig gehoͤr/ und unter-
ſuche/ ob meine Lehre die ihrige uͤbertreffe oder
nicht/ ob dieſe zeit nicht die vorige uͤbertreffen
werde. Man lege meine worte bey die ihrige/
wie Moſes gegen Jannes und Jambres gethan/
was gilts/ ihre Reden werden von den Meini-
gen uͤbertroffen werden.

23.

Daß luͤgen und die warheit verlaͤugnen kei-
ne ſuͤnde ſey/ man auch die Articul dꝛs Glau-
bens/ die zu hoch ſeyen/ frey niederlegen moͤge.
Das erſte laͤugne ich daß ichs geſchrieben habe;
Das andere habe ich auch nicht beruͤhret; denn
ich halte mich an das wort Chriſti; ſorget nicht/
was ihr reden ſollet; Jch will auch nach ſeinem
rath thun/ erwarten zu der Stunde zu reden/ ſo
mir der vatter geben wird. Das iſt meine Lehre/
und nichts anderſt.

24.

Daß die welt Geiſtlich vergehen ſolle/ das be-
kenne ich noch mahls mit hertz und mund; aber
nicht/ wie der gemeine mann meinet/ der nichts
von GOtt weiß/ weder rechts noch lincks/ weder
liecht noch finſterniß/ Geiſt noch fleiſch in der
warheit zu erkennen; nemlich daß holtz und
ſtoltz &c. vergehen ſolle/ anderſt/ als mantaͤglich
ſiehet; denn ſolches iſt nicht in der welt/ dann die-
ſe iſt in dem Menſchen/ und der Menſch in der
welt; dieſelben machen zuſammen eine welt
voller boßheit/ darum wird ſie je laͤnger je ſchlim-
mer/ welche welt GOtt im zorn und ungnade
wird vergehen laſſen/ welcher er doch anfangs ſo
groſſe liebe zugeſaget/ nicht ſage ich den ſteinen
und dem holtze/ ſondern den Menſchen; und daß
die auch alle nicht entſchlaffen ſollen/ zeuget Pau-
lus 1. Cor.
15. Doch wenn die welt holtz und ſtei-
ne iſt/ ſo ſolle ſie darinn auch vergehen; aber
die worte bedeuten/ wie ihr hoͤret/ was anderes/
denn das hat jedermann nicht gewuſt.

[Spaltenumbruch]
25.

Daß die ſeligkeit der Heiligen auff erden/ und
nicht im himmel ſeyn werde; das habe ich auch
alſo nicht geredet/ doch hat dieſe rede ein doppel-
tes anſehen; denn einige ſagen moͤchten/ daß es
geredet waͤre von denen/ die ihre ſeligkeit in allen
irrdiſchen dingen und luſt des fleiſches ſetzen;
welche ihren bauch zum Gott haben; das ſind die
feinde des creutzes CHriſti/ die nach irrdiſchen
dingen geſinnet ſind. Andere moͤchten ſagen/ es
waͤre geredet von deren ſeligkeit/ die ihren wan-
del hier auff erden/ und nicht im himmel wolten
haben. Worauf ich kuͤrtzlich antworte und ſage:
wenn das Reich Gottes in uns iſt/ ſo ſind wir al-
lenthalben in dem him̃el/ wie ſolches an unſerm
Heylande vor ſeiner verklaͤrung und nach derſel-
bigen geſchehen iſt/ wie er gegeſſen und getrun-
cken hat. Was iſt das geſagt: die ſeligkeit ſoll
in GOtt und in ſeinem Sohne in ewigkeit ſeyn?
Wenn dieſer uns unſelige ſelig zu machen/ wie er
verheiſſen hat/ nicht kommen wird/ und unter
uns wohnen und wandeln/ die erde nach ſeiner
zuſage zu beſitzen/ ſo werde ich mit denen/ die ſol-
ches glauben/ zu ſchanden werden. Aber alles
fleiſch iſt heu/ verdorret und nimbt ab/ aber das
wort des HErrn bleibet in ewigkeit; wol deme/
der ſich darin in der warheit befindet.

Sehet/ das iſt kuͤrtzlich die Summa meiner
antwort und defenſion an Ew. Gn. wegen ob-
gedachter mir zugeſchriebener Glaubens-Arti-
cu
len/ die ich bißhero mit gedult angehoͤret/ und
ſolches auch noch weiterhin thun will; denn ich
gedencke an das alte ſprichwort: Veritas premi-
tur, ſed non opprimitur.
Ob ſich nun wol mei-
ne ſache GOtt und Ew. Gn. befehle/ ſo begehre
ich doch gleichwol/ daß Ew. Gn. ſo viel an ihr iſt/
dieſe defenſion leſe/ und der warheit gehoͤr gebe/
die ſonſten durch boͤſe mittel den elenden gemuͤ-
thern entzogen wird; woran daun auch viele
ſchrifften ſchuld ſind/ die unter meinem namen
mit meinem ſtylo hin und wiedeꝛ zu finden ſind;
woruͤber aber die gantze welt ſoll zum Luͤgner
werden/ wie ſich bißhero noch allezeit befunden/
wie leyd es auch unſern wiederſachern iſt/ als
welche begierig ſind unſchuldig blut zu vergieſ-
ſen/ darmit Gottes zorn uͤber das gantze Land
gezogen wird. Und alſo muß Ew. Gn. wiſſen/
und alle/ die dieſe Schrifft leſen/ daß ich ſolchem
verkehrten ſinne niemals zugethan geweſen ſey/
vielmehr das ſchwerdt zum blutver gieſſen nie-
derzulegen/ und ein ander ſchwerdt des Geiſtes
in die haͤnde zu nehmen/ darmit alſo ſo viel blut-
vergieſſung/ mordt u. brandt verhindert werde.

Du ſolt den unſchuldigen nicht toͤdten/
ſpricht der Herr/ Deuteron.

Beſchirmet mit euerm munde/ das billig und
recht iſt/ der armen und elenden ſache/ Pro-
verb.
31.

E[r] rettet die/ ſo in todtes-noͤthen ſind/ Pro-
verb. 24. &c.

Nun kan denn Ew. wohlgebohrne Gn. und
ihr ehrſame Herren nicht ſagen: wir wuſtens
nicht; dencket nicht/ daß/ der das hertze ge-
macht/ ſolches nicht wiſſe/ Proverb. 24.

Anno 1540.

Ein kurtzer begriff des Chriſtlichen
glaubens.

Unſer Glaube und Lehre iſt von/ an und in
dem einigen/ ewigen/ allmaͤchtigen GOTT/

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[259/0555] Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortūng. reinen iſt alles rein. Wer mag darwider etwas ſa- gen? Abgoͤtterey aber muß ferne von uns ſeyn zuſambt dem geitz; denn wir glauben an den ei- nigen/ heiligen/ Majeſtaͤtiſchen GOTT/ der himmel und erde/ ſichtbare und unſichtbare dinge geſchaffen und gemacht hat. 21. Daß man die kinder taufft/ iſt mit den Hey- den Abendmahl halten. Sehet/ dieſe Lehre laͤugne ich auch gaͤntzlich/ iſt auch mir nie in den ſinn gekommen. 22. Daß die Lehre Pauli ein unvollkommen werck iſt gegen Davids Lehre/ habe ich nicht geſagt/ ſondern Paulus bekennet ſelber/ daß ſein wiſſen ſtuͤckwerck ſeye/ und daß es auffhoͤren muͤſſe/ wenn das vollkommene koͤmmt. Welches ich dann auch wohl ſagen kan. Das wort ſtuͤck- werck war den Leuten gar zu bekandt. Ein un- vollkommen werck iſt ein hart wort. Wolte GOTT/ daß ſie es recht verſtuͤnden/ und ihr laͤſter-maul ſtille hielten/ darmit ſie niemand darmit toͤdteten. Sonſten daß ich das wort der groſſen erkaͤntniß/ welches mir geoffenbah- ret und kund gethan iſt/ hoch lobe/ und kein ſtuͤckwerck zu ſeyn geſagt habe/ wie Paulus von ihme ſelber geſtehet/ darmit will ich vor dem angeſicht des firmaments wohl beſtehen gegen alle Gelehrte und Weiſe dieſer welt/ nur bloß die ewige weißheit und warheit herrlich zu machen. Man gebe mir ſanfftmuͤthig gehoͤr/ und unter- ſuche/ ob meine Lehre die ihrige uͤbertreffe oder nicht/ ob dieſe zeit nicht die vorige uͤbertreffen werde. Man lege meine worte bey die ihrige/ wie Moſes gegen Jannes und Jambres gethan/ was gilts/ ihre Reden werden von den Meini- gen uͤbertroffen werden. 23. Daß luͤgen und die warheit verlaͤugnen kei- ne ſuͤnde ſey/ man auch die Articul dꝛs Glau- bens/ die zu hoch ſeyen/ frey niederlegen moͤge. Das erſte laͤugne ich daß ichs geſchrieben habe; Das andere habe ich auch nicht beruͤhret; denn ich halte mich an das wort Chriſti; ſorget nicht/ was ihr reden ſollet; Jch will auch nach ſeinem rath thun/ erwarten zu der Stunde zu reden/ ſo mir der vatter geben wird. Das iſt meine Lehre/ und nichts anderſt. 24. Daß die welt Geiſtlich vergehen ſolle/ das be- kenne ich noch mahls mit hertz und mund; aber nicht/ wie der gemeine mann meinet/ der nichts von GOtt weiß/ weder rechts noch lincks/ weder liecht noch finſterniß/ Geiſt noch fleiſch in der warheit zu erkennen; nemlich daß holtz und ſtoltz &c. vergehen ſolle/ anderſt/ als mantaͤglich ſiehet; denn ſolches iſt nicht in der welt/ dann die- ſe iſt in dem Menſchen/ und der Menſch in der welt; dieſelben machen zuſammen eine welt voller boßheit/ darum wird ſie je laͤnger je ſchlim- mer/ welche welt GOtt im zorn und ungnade wird vergehen laſſen/ welcher er doch anfangs ſo groſſe liebe zugeſaget/ nicht ſage ich den ſteinen und dem holtze/ ſondern den Menſchen; und daß die auch alle nicht entſchlaffen ſollen/ zeuget Pau- lus 1. Cor. 15. Doch wenn die welt holtz und ſtei- ne iſt/ ſo ſolle ſie darinn auch vergehen; aber die worte bedeuten/ wie ihr hoͤret/ was anderes/ denn das hat jedermann nicht gewuſt. 25. Daß die ſeligkeit der Heiligen auff erden/ und nicht im himmel ſeyn werde; das habe ich auch alſo nicht geredet/ doch hat dieſe rede ein doppel- tes anſehen; denn einige ſagen moͤchten/ daß es geredet waͤre von denen/ die ihre ſeligkeit in allen irrdiſchen dingen und luſt des fleiſches ſetzen; welche ihren bauch zum Gott haben; das ſind die feinde des creutzes CHriſti/ die nach irrdiſchen dingen geſinnet ſind. Andere moͤchten ſagen/ es waͤre geredet von deren ſeligkeit/ die ihren wan- del hier auff erden/ und nicht im himmel wolten haben. Worauf ich kuͤrtzlich antworte und ſage: wenn das Reich Gottes in uns iſt/ ſo ſind wir al- lenthalben in dem him̃el/ wie ſolches an unſerm Heylande vor ſeiner verklaͤrung und nach derſel- bigen geſchehen iſt/ wie er gegeſſen und getrun- cken hat. Was iſt das geſagt: die ſeligkeit ſoll in GOtt und in ſeinem Sohne in ewigkeit ſeyn? Wenn dieſer uns unſelige ſelig zu machen/ wie er verheiſſen hat/ nicht kommen wird/ und unter uns wohnen und wandeln/ die erde nach ſeiner zuſage zu beſitzen/ ſo werde ich mit denen/ die ſol- ches glauben/ zu ſchanden werden. Aber alles fleiſch iſt heu/ verdorret und nimbt ab/ aber das wort des HErrn bleibet in ewigkeit; wol deme/ der ſich darin in der warheit befindet. Sehet/ das iſt kuͤrtzlich die Summa meiner antwort und defenſion an Ew. Gn. wegen ob- gedachter mir zugeſchriebener Glaubens-Arti- culen/ die ich bißhero mit gedult angehoͤret/ und ſolches auch noch weiterhin thun will; denn ich gedencke an das alte ſprichwort: Veritas premi- tur, ſed non opprimitur. Ob ſich nun wol mei- ne ſache GOtt und Ew. Gn. befehle/ ſo begehre ich doch gleichwol/ daß Ew. Gn. ſo viel an ihr iſt/ dieſe defenſion leſe/ und der warheit gehoͤr gebe/ die ſonſten durch boͤſe mittel den elenden gemuͤ- thern entzogen wird; woran daun auch viele ſchrifften ſchuld ſind/ die unter meinem namen mit meinem ſtylo hin und wiedeꝛ zu finden ſind; woruͤber aber die gantze welt ſoll zum Luͤgner werden/ wie ſich bißhero noch allezeit befunden/ wie leyd es auch unſern wiederſachern iſt/ als welche begierig ſind unſchuldig blut zu vergieſ- ſen/ darmit Gottes zorn uͤber das gantze Land gezogen wird. Und alſo muß Ew. Gn. wiſſen/ und alle/ die dieſe Schrifft leſen/ daß ich ſolchem verkehrten ſinne niemals zugethan geweſen ſey/ vielmehr das ſchwerdt zum blutver gieſſen nie- derzulegen/ und ein ander ſchwerdt des Geiſtes in die haͤnde zu nehmen/ darmit alſo ſo viel blut- vergieſſung/ mordt u. brandt verhindert werde. Du ſolt den unſchuldigen nicht toͤdten/ ſpricht der Herr/ Deuteron. Beſchirmet mit euerm munde/ das billig und recht iſt/ der armen und elenden ſache/ Pro- verb. 31. Er rettet die/ ſo in todtes-noͤthen ſind/ Pro- verb. 24. &c. Nun kan denn Ew. wohlgebohrne Gn. und ihr ehrſame Herren nicht ſagen: wir wuſtens nicht; dencket nicht/ daß/ der das hertze ge- macht/ ſolches nicht wiſſe/ Proverb. 24. Anno 1540. Ein kurtzer begriff des Chriſtlichen glaubens. Unſer Glaube und Lehre iſt von/ an und in dem einigen/ ewigen/ allmaͤchtigen GOTT/ Vatter/ A. K. H. Vierter Theil. K k 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/555>, abgerufen am 25.04.2024.