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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. David Joris Schrifft/
[Spaltenumbruch] nach dem Geist durch den unglaubigen und
wiederspänstigen seinen fortgang und erschei-
nung hat/ wie der sinn hievon an einem an-
dern orte reichlich bewiesen/ und erzehlet ist.
Derohalben irren und fehlen sie alle/ die der
Apostel lehre vor die vollkommenheit/ und
den verstand der heiligen/ warhafftigen/ e-
wigen dinge halten/ die doch ihr wissen
1. Cor. XIII
v. 9.
und weissagen selbst nichts als stückwerck
nenneten/ ich schweige die jenigen/ die noch
ausser dem hause GOttes/ und nach dem
Geist unwiedergebohren sind. Sie wissen
nicht/ was sie reden/ zeugen auch nicht/ was
sie im Geist der ewigen Warheit gehöret
und gesehen haben/ wie die rechten wahren kin-
der GOttes und Christi diener in der warheit.

Das 4. Capitel.

Als der ewige/ allmächtige GOtt/ dem al-
le dinge in allem weißlichem vorhersehen zuvor
(ehe etwas wesentliches auff erden war) be-
kandt waren/ sich selbst durch sich selbst
und in sich selbst zu sehen geben oder erschei-
nen wolte/ hat er (dieweil er allmächtig/ und
in allen dingen war/ ist und bleibt) sich selbst
erst natürlich in sichtbarlichen geschaffenen
und gemachten dingen wollen bekant machen/
und darnach immer herrlicher und besser zu
seinem preiß und lob in ewigkeit erscheinen.
Derowegen hat er das alleraußwendigste o-
der geringste/ wie sichs gebuhret/ voran lassen
gehen/ und zwar zu einer figur oder auffsehen
des nachkommenden wesens. Jn welchem
er die herrligkeit seines reichs/ und den gan-
tzen sinn vorher in die stummen elementischen
dinge/ das vidimus, entworffen/ vorge-
mahlt oder abgeschattet hat/ und einem je-
den aus seinem werck und krafft den namen
durch den menschen hervorbracht/ daß er
durch die benahmte dinge/ die dem menschen
wiederfahren oder begegnet sind/ ihm seinen
willen und sinn möchte aussprechen/ wie an A-
dam/ der abfällig wurde/ item, an Noah nnd
Abraham/ Jsaac/ Jacob/ Mose und Da-
vid erhellet/ daran er sich geistlich zeigen/ und
darinn zuvor kommen wolte/ wie ers denn
bewiesen/ und uns in schrifften hinterlassen
hat. Wozu uns der HErr vom himmel ge-
ruffen/ erwehlet und darinn geliebet/ oder
dazu hat bringen wollen/ davon die vorher-
gehende äusserliche dinge in bildern/ figuren
und schatten zeugen/ und uns auff die voll-
kommene hoheit und schönheit GOttes wei-
sen/ darum sie auch uns/ immer weiter zu
forschen und zu ergreiffen gegeben sind/ nem-
lich den gloriösen GOtt/ HErrn und König
der welt (der solches alles durch sein wort
und weißheit zu seinem namen bereitet oder
gemacht hat) zu finden: Welches doch nicht
in dergleichen obgemeldten dingen/ als
gleichnissen/ bildern/ figuren und schatten
müglich ist; nein/ man muß GOtt/ der ein
Geist ist/ in GOtt oder in seines Geistes wort
finden/ das ist/ im Geist oder lebendigen wor-
te der warheit/ welches uns warhafftig geist
und leben bringt oder darreichet/ und wir
auch darein oder dazu kommen müssen/ oder
es ist sonst unmüglich/ und alles stückwerck/
was da erkant/ gelehrt oder geweissaget wird.
Jsts nicht recht?

[Spaltenumbruch]

Nun ist offenbahr/ daß die vorbilde oder
gleichnisse/ die figuren und schatten nicht al-
lein Adam und Eva/ Cain und Abel sind/
oder sich auff Noah mit den seinen erstrecken/
sondern Abraham/ Melchisedech/ Jsaar/ Ja-
cob und Joseph; ferner: Moses/ Aaron
und Josua/ Simson/ David und Jonas
sind auch vorbilde und figuren gewesen; aus
und bey welchen er Zion und Jerusalem/ eine
stadt 'Davids/ und eine wohnung GOttes/ des
friedes/ lebens und lichts erkohren/ und son-
derlich herrlich gemacht/ und über alle städte
gesetzet hat. Aber obgleich die burg Davids/
Zion/ die gezimmerte steinerne stadt/ Jeru-
salem genennet ward/ so kans doch nicht aus
den steinen/ sondern aus dem erwehlten volcke
Gottes/ das darinnen wohnte/ welchem/ ob
sie wol damit genennet wurden/ gleichwol der
name und ehre zukommt/ wie es denn mit al-
len nennbahren worten/ und sichtbahren din-
gen (als oben gesagt) gleicher weise zugehet/
welche zwar das auffsehen und erkäntniß noth-
wendig erst vorher haben/ und der teuffel an
sich gezogen hat; aber es erstrecket sich nicht
weiter/ als wie ein bild/ das im wahren we-
sen auffhöret/ oder wie ein schatte bey dem
gesetz/ das ein rechter geistlicher schatten des
zukünfftigen heiligen wesens bleibet/ das drauff
folget. Welches in allen seinen herrlichen
aussprüchen/ namen/ wirckungen und tha-
ten in dem wahren wesen CHRisti auffhöret/
und mit seinem glantz wiederum vergehet.
Darum wird es eben mit den fleischlichen/
als wie mit dem gezimmerten steinernen Zion
und Jerusalem befunden werden/ wenn dasEine hütte
die nicht
mehr soll
weggefüh-
ret wer-
den/ etc.

geistliche auffgebauete Zion ihren vollkom-
menen schein geben/ Jerusalem/ die herrliche
wohnung/ den wahren neuen menschen Got-
tes von oben herab praesentiren und offen-
bahren wird/ der in den glaubigen gantz ver-Esa.
XXXIII. 20

borgentlich/ sonder hammer oder beil/ stille
inwendig durch den geist der gerechtigkeit1. Kön. VI.
v. 7.

mit treu und warheit ewiglich bereitet
wird.

Denn sehet/ hievon hat GOtt der HErr
ein vorbild und ein gleichniß gegeben/ durch
einen äusserlichen berg und gezimmerte stadt/
und durch ein buchstäblich oder fleischlich
volck den sinn wollen abmahlen/ wie im
buch der Weißheit gemeldet wird/ nemlich
also: Du hast mich heissen einen tem-Sap. IX. 8
pel auff deinem heil. berg bauen/ und
einen altar in die stadt/ da du wohnen
wilst/ ja ein gleichniß deines heiligen
tabernackels oder hütten/ die du von
anfang bereitet hast.
Diese stadt hat
GOtt (ich bins gewiß) sonderlich außer-
kohren/ ja sich zu einer wohnung erwehlet;
Denn (sprach er) das sol meine ruhePsalm.
LXXXIX.
und
CXXXII.

seyn ewiglich/ (verstehets) hier wil ich
wohnen/ denn ich habe lust dran.

Deßwegen hat er/ so köstlich als er immer
gekonnt/ sein heiligthum allda gebauet/ ja
so feste gegründet/ daß es auch wie der
erdboden ewiglich vor ihm bestehen solte.
Aber nun sehet drauff/ es ist überflüßig (weiß
ich wol) von Zion und Jerusalem allein ge-
schrieben/ und grosse mächtige dinge davon ge-
sagt; aber das hat GOtt eigentlich nicht
von dem steinern berg/ oder der gezimmer-

ten

Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. David Joris Schrifft/
[Spaltenumbruch] nach dem Geiſt durch den unglaubigen und
wiederſpaͤnſtigen ſeinen fortgang und erſchei-
nung hat/ wie der ſinn hievon an einem an-
dern orte reichlich bewieſen/ und erzehlet iſt.
Derohalben irren und fehlen ſie alle/ die der
Apoſtel lehre vor die vollkommenheit/ und
den verſtand der heiligen/ warhafftigen/ e-
wigen dinge halten/ die doch ihr wiſſen
1. Cor. XIII
v. 9.
und weiſſagen ſelbſt nichts als ſtuͤckwerck
nenneten/ ich ſchweige die jenigen/ die noch
auſſer dem hauſe GOttes/ und nach dem
Geiſt unwiedergebohren ſind. Sie wiſſen
nicht/ was ſie reden/ zeugen auch nicht/ was
ſie im Geiſt der ewigen Warheit gehoͤret
und geſehen haben/ wie die rechten wahren kin-
der GOttes und Chriſti diener in der warheit.

Das 4. Capitel.

Als der ewige/ allmaͤchtige GOtt/ dem al-
le dinge in allem weißlichem vorherſehen zuvor
(ehe etwas weſentliches auff erden war) be-
kandt waren/ ſich ſelbſt durch ſich ſelbſt
und in ſich ſelbſt zu ſehen geben oder erſchei-
nen wolte/ hat er (dieweil er allmaͤchtig/ und
in allen dingen war/ iſt und bleibt) ſich ſelbſt
erſt natuͤrlich in ſichtbarlichen geſchaffenen
und gemachten dingen wollen bekant machen/
und darnach immer herrlicher und beſſer zu
ſeinem preiß und lob in ewigkeit erſcheinen.
Derowegen hat er das alleraußwendigſte o-
der geringſte/ wie ſichs gebuhret/ voran laſſen
gehen/ und zwar zu einer figur oder auffſehen
des nachkommenden weſens. Jn welchem
er die herrligkeit ſeines reichs/ und den gan-
tzen ſinn vorher in die ſtummen elementiſchen
dinge/ das vidimus, entworffen/ vorge-
mahlt oder abgeſchattet hat/ und einem je-
den aus ſeinem werck und krafft den namen
durch den menſchen hervorbracht/ daß er
durch die benahmte dinge/ die dem menſchen
wiederfahren oder begegnet ſind/ ihm ſeinen
willen und ſinn moͤchte ausſprechen/ wie an A-
dam/ der abfaͤllig wurde/ item, an Noah nnd
Abraham/ Jſaac/ Jacob/ Moſe und Da-
vid erhellet/ daran er ſich geiſtlich zeigen/ und
darinn zuvor kommen wolte/ wie ers denn
bewieſen/ und uns in ſchrifften hinterlaſſen
hat. Wozu uns der HErr vom himmel ge-
ruffen/ erwehlet und darinn geliebet/ oder
dazu hat bringen wollen/ davon die vorher-
gehende aͤuſſerliche dinge in bildern/ figuren
und ſchatten zeugen/ und uns auff die voll-
kommene hoheit und ſchoͤnheit GOttes wei-
ſen/ darum ſie auch uns/ immer weiter zu
forſchen und zu ergreiffen gegeben ſind/ nem-
lich den glorioͤſen GOtt/ HErrn und Koͤnig
der welt (der ſolches alles durch ſein wort
und weißheit zu ſeinem namen bereitet oder
gemacht hat) zu finden: Welches doch nicht
in dergleichen obgemeldten dingen/ als
gleichniſſen/ bildern/ figuren und ſchatten
muͤglich iſt; nein/ man muß GOtt/ der ein
Geiſt iſt/ in GOtt oder in ſeines Geiſtes wort
finden/ das iſt/ im Geiſt oder lebendigen wor-
te der warheit/ welches uns warhafftig geiſt
und leben bringt oder darreichet/ und wir
auch darein oder dazu kommen muͤſſen/ oder
es iſt ſonſt unmuͤglich/ und alles ſtuͤckwerck/
was da erkant/ gelehrt oder geweiſſaget wird.
Jſts nicht recht?

[Spaltenumbruch]

Nun iſt offenbahr/ daß die vorbilde oder
gleichniſſe/ die figuren und ſchatten nicht al-
lein Adam und Eva/ Cain und Abel ſind/
oder ſich auff Noah mit den ſeinen erſtrecken/
ſondern Abraham/ Melchiſedech/ Jſaar/ Ja-
cob und Joſeph; ferner: Moſes/ Aaron
und Joſua/ Simſon/ David und Jonas
ſind auch vorbilde und figuren geweſen; aus
und bey welchen er Zion und Jeruſalem/ eine
ſtadt ‘Davids/ und eine wohnung GOttes/ des
friedes/ lebens und lichts erkohren/ und ſon-
derlich herrlich gemacht/ und uͤber alle ſtaͤdte
geſetzet hat. Aber obgleich die burg Davids/
Zion/ die gezimmerte ſteinerne ſtadt/ Jeru-
ſalem genennet ward/ ſo kans doch nicht aus
den ſteinen/ ſondern aus dem erwehlten volcke
Gottes/ das darinnen wohnte/ welchem/ ob
ſie wol damit genennet wurden/ gleichwol der
name und ehre zukom̃t/ wie es denn mit al-
len nennbahren worten/ und ſichtbahren din-
gen (als oben geſagt) gleicher weiſe zugehet/
welche zwar das auffſehen und erkaͤntniß noth-
wendig erſt vorher haben/ und der teuffel an
ſich gezogen hat; aber es erſtrecket ſich nicht
weiter/ als wie ein bild/ das im wahren we-
ſen auffhoͤret/ oder wie ein ſchatte bey dem
geſetz/ das ein rechter geiſtlicher ſchatten des
zukuͤnfftigen heiligen weſens bleibet/ das drauff
folget. Welches in allen ſeinen herrlichen
ausſpruͤchen/ namen/ wirckungen und tha-
ten in dem wahren weſen CHRiſti auffhoͤret/
und mit ſeinem glantz wiederum vergehet.
Darum wird es eben mit den fleiſchlichen/
als wie mit dem gezimmerten ſteinernen Zion
und Jeruſalem befunden werden/ wenn dasEine huͤtte
die nicht
mehr ſoll
weggefuͤh-
ret wer-
den/ ꝛc.

geiſtliche auffgebauete Zion ihren vollkom-
menen ſchein geben/ Jeruſalem/ die herrliche
wohnung/ den wahren neuen menſchen Got-
tes von oben herab præſentiren und offen-
bahren wird/ der in den glaubigen gantz ver-Eſa.
XXXIII. 20

borgentlich/ ſonder hammer oder beil/ ſtille
inwendig durch den geiſt der gerechtigkeit1. Koͤn. VI.
v. 7.

mit treu und warheit ewiglich bereitet
wird.

Denn ſehet/ hievon hat GOtt der HErr
ein vorbild und ein gleichniß gegeben/ durch
einen aͤuſſerlichen berg und gezimmerte ſtadt/
und durch ein buchſtaͤblich oder fleiſchlich
volck den ſinn wollen abmahlen/ wie im
buch der Weißheit gemeldet wird/ nemlich
alſo: Du haſt mich heiſſen einen tem-Sap. IX. 8
pel auff deinem heil. berg bauen/ und
einen altar in die ſtadt/ da du wohnen
wilſt/ ja ein gleichniß deines heiligen
tabernackels oder huͤtten/ die du von
anfang bereitet haſt.
Dieſe ſtadt hat
GOtt (ich bins gewiß) ſonderlich außer-
kohren/ ja ſich zu einer wohnung erwehlet;
Denn (ſprach er) das ſol meine ruhePſalm.
LXXXIX.
und
CXXXII.

ſeyn ewiglich/ (verſtehets) hier wil ich
wohnen/ denn ich habe luſt dran.

Deßwegen hat er/ ſo koͤſtlich als er immer
gekonnt/ ſein heiligthum allda gebauet/ ja
ſo feſte gegruͤndet/ daß es auch wie der
erdboden ewiglich vor ihm beſtehen ſolte.
Aber nun ſehet drauff/ es iſt uͤberfluͤßig (weiß
ich wol) von Zion und Jeruſalem allein ge-
ſchrieben/ und groſſe maͤchtige dinge davon ge-
ſagt; aber das hat GOtt eigentlich nicht
von dem ſteinern berg/ oder der gezimmer-

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[378/0674] Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. David Joris Schrifft/ nach dem Geiſt durch den unglaubigen und wiederſpaͤnſtigen ſeinen fortgang und erſchei- nung hat/ wie der ſinn hievon an einem an- dern orte reichlich bewieſen/ und erzehlet iſt. Derohalben irren und fehlen ſie alle/ die der Apoſtel lehre vor die vollkommenheit/ und den verſtand der heiligen/ warhafftigen/ e- wigen dinge halten/ die doch ihr wiſſen und weiſſagen ſelbſt nichts als ſtuͤckwerck nenneten/ ich ſchweige die jenigen/ die noch auſſer dem hauſe GOttes/ und nach dem Geiſt unwiedergebohren ſind. Sie wiſſen nicht/ was ſie reden/ zeugen auch nicht/ was ſie im Geiſt der ewigen Warheit gehoͤret und geſehen haben/ wie die rechten wahren kin- der GOttes und Chriſti diener in der warheit. 1. Cor. XIII v. 9. Das 4. Capitel. Als der ewige/ allmaͤchtige GOtt/ dem al- le dinge in allem weißlichem vorherſehen zuvor (ehe etwas weſentliches auff erden war) be- kandt waren/ ſich ſelbſt durch ſich ſelbſt und in ſich ſelbſt zu ſehen geben oder erſchei- nen wolte/ hat er (dieweil er allmaͤchtig/ und in allen dingen war/ iſt und bleibt) ſich ſelbſt erſt natuͤrlich in ſichtbarlichen geſchaffenen und gemachten dingen wollen bekant machen/ und darnach immer herrlicher und beſſer zu ſeinem preiß und lob in ewigkeit erſcheinen. Derowegen hat er das alleraußwendigſte o- der geringſte/ wie ſichs gebuhret/ voran laſſen gehen/ und zwar zu einer figur oder auffſehen des nachkommenden weſens. Jn welchem er die herrligkeit ſeines reichs/ und den gan- tzen ſinn vorher in die ſtummen elementiſchen dinge/ das vidimus, entworffen/ vorge- mahlt oder abgeſchattet hat/ und einem je- den aus ſeinem werck und krafft den namen durch den menſchen hervorbracht/ daß er durch die benahmte dinge/ die dem menſchen wiederfahren oder begegnet ſind/ ihm ſeinen willen und ſinn moͤchte ausſprechen/ wie an A- dam/ der abfaͤllig wurde/ item, an Noah nnd Abraham/ Jſaac/ Jacob/ Moſe und Da- vid erhellet/ daran er ſich geiſtlich zeigen/ und darinn zuvor kommen wolte/ wie ers denn bewieſen/ und uns in ſchrifften hinterlaſſen hat. Wozu uns der HErr vom himmel ge- ruffen/ erwehlet und darinn geliebet/ oder dazu hat bringen wollen/ davon die vorher- gehende aͤuſſerliche dinge in bildern/ figuren und ſchatten zeugen/ und uns auff die voll- kommene hoheit und ſchoͤnheit GOttes wei- ſen/ darum ſie auch uns/ immer weiter zu forſchen und zu ergreiffen gegeben ſind/ nem- lich den glorioͤſen GOtt/ HErrn und Koͤnig der welt (der ſolches alles durch ſein wort und weißheit zu ſeinem namen bereitet oder gemacht hat) zu finden: Welches doch nicht in dergleichen obgemeldten dingen/ als gleichniſſen/ bildern/ figuren und ſchatten muͤglich iſt; nein/ man muß GOtt/ der ein Geiſt iſt/ in GOtt oder in ſeines Geiſtes wort finden/ das iſt/ im Geiſt oder lebendigen wor- te der warheit/ welches uns warhafftig geiſt und leben bringt oder darreichet/ und wir auch darein oder dazu kommen muͤſſen/ oder es iſt ſonſt unmuͤglich/ und alles ſtuͤckwerck/ was da erkant/ gelehrt oder geweiſſaget wird. Jſts nicht recht? Nun iſt offenbahr/ daß die vorbilde oder gleichniſſe/ die figuren und ſchatten nicht al- lein Adam und Eva/ Cain und Abel ſind/ oder ſich auff Noah mit den ſeinen erſtrecken/ ſondern Abraham/ Melchiſedech/ Jſaar/ Ja- cob und Joſeph; ferner: Moſes/ Aaron und Joſua/ Simſon/ David und Jonas ſind auch vorbilde und figuren geweſen; aus und bey welchen er Zion und Jeruſalem/ eine ſtadt ‘Davids/ und eine wohnung GOttes/ des friedes/ lebens und lichts erkohren/ und ſon- derlich herrlich gemacht/ und uͤber alle ſtaͤdte geſetzet hat. Aber obgleich die burg Davids/ Zion/ die gezimmerte ſteinerne ſtadt/ Jeru- ſalem genennet ward/ ſo kans doch nicht aus den ſteinen/ ſondern aus dem erwehlten volcke Gottes/ das darinnen wohnte/ welchem/ ob ſie wol damit genennet wurden/ gleichwol der name und ehre zukom̃t/ wie es denn mit al- len nennbahren worten/ und ſichtbahren din- gen (als oben geſagt) gleicher weiſe zugehet/ welche zwar das auffſehen und erkaͤntniß noth- wendig erſt vorher haben/ und der teuffel an ſich gezogen hat; aber es erſtrecket ſich nicht weiter/ als wie ein bild/ das im wahren we- ſen auffhoͤret/ oder wie ein ſchatte bey dem geſetz/ das ein rechter geiſtlicher ſchatten des zukuͤnfftigen heiligen weſens bleibet/ das drauff folget. Welches in allen ſeinen herrlichen ausſpruͤchen/ namen/ wirckungen und tha- ten in dem wahren weſen CHRiſti auffhoͤret/ und mit ſeinem glantz wiederum vergehet. Darum wird es eben mit den fleiſchlichen/ als wie mit dem gezimmerten ſteinernen Zion und Jeruſalem befunden werden/ wenn das geiſtliche auffgebauete Zion ihren vollkom- menen ſchein geben/ Jeruſalem/ die herrliche wohnung/ den wahren neuen menſchen Got- tes von oben herab præſentiren und offen- bahren wird/ der in den glaubigen gantz ver- borgentlich/ ſonder hammer oder beil/ ſtille inwendig durch den geiſt der gerechtigkeit mit treu und warheit ewiglich bereitet wird. Eine huͤtte die nicht mehr ſoll weggefuͤh- ret wer- den/ ꝛc. Eſa. XXXIII. 20 1. Koͤn. VI. v. 7. Denn ſehet/ hievon hat GOtt der HErr ein vorbild und ein gleichniß gegeben/ durch einen aͤuſſerlichen berg und gezimmerte ſtadt/ und durch ein buchſtaͤblich oder fleiſchlich volck den ſinn wollen abmahlen/ wie im buch der Weißheit gemeldet wird/ nemlich alſo: Du haſt mich heiſſen einen tem- pel auff deinem heil. berg bauen/ und einen altar in die ſtadt/ da du wohnen wilſt/ ja ein gleichniß deines heiligen tabernackels oder huͤtten/ die du von anfang bereitet haſt. Dieſe ſtadt hat GOtt (ich bins gewiß) ſonderlich außer- kohren/ ja ſich zu einer wohnung erwehlet; Denn (ſprach er) das ſol meine ruhe ſeyn ewiglich/ (verſtehets) hier wil ich wohnen/ denn ich habe luſt dran. Deßwegen hat er/ ſo koͤſtlich als er immer gekonnt/ ſein heiligthum allda gebauet/ ja ſo feſte gegruͤndet/ daß es auch wie der erdboden ewiglich vor ihm beſtehen ſolte. Aber nun ſehet drauff/ es iſt uͤberfluͤßig (weiß ich wol) von Zion und Jeruſalem allein ge- ſchrieben/ und groſſe maͤchtige dinge davon ge- ſagt; aber das hat GOtt eigentlich nicht von dem ſteinern berg/ oder der gezimmer- ten Sap. IX. 8 Pſalm. LXXXIX. und CXXXII.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/674>, abgerufen am 28.03.2024.