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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. David Joris Schrifft/
[Spaltenumbruch] ruhr? Jsts nicht daher/ daß die Sonne (das
Wort) ist mit fleisch verdunckelt worden/
und der mond seinen schein in blut der men-
schen lehren und leben verändert hat? Deß
wegen sie sich auch schämen/ und mit schan-
den zurücke bleiben sollen/ wenn sich der
HERR zu Zion zeigen wird. Fraget ihr
mich aber weiter/ wie das kommen ist? so
antworte ich also: Es ist nicht zu verhin-
dern gewest; Warum? Darum/ daß ihr
ampt/ lehren und predigen mit allem ihrem
1. Cor. XIII
v. 9.
wissen noch stückwerck gewest/ und nicht das
vollkommene war/ wie Paulus öffentlich
bekennet. Frage: Wie kommts denn/ daß
es auffgehöret? oder/ warum ists von dem
lügenhafften wesen/ und der betrieglichen
falschen menschen-lehre weggenommen wor-
den/ ehe das vollkommene kommen ist/ da-
vor es allein solte auffhören? Antwort:
Weil es unvollkommen/ und nicht perfect
war/ so war es durch die list des lügenhaff-
ten wesens in denen hertzen/ die verdunckelt/
und selbst nicht zur warheit kommen waren
(oder nicht bey der hand/ als die Apostel/ mit
namen auffgehalten wurden) leicht zu verhin-
dern durch GOttes zorn wider die sünde/ als
Dan. IIX.geschrieben stehet.

Wenn aber nun das vollkommene in den
menschen kommen ist/ sehet/ alsdann wird
der mensch nicht mehr durch die sünde zu
verführen seyn; nein. Wie das? Weil sich
GOtt selbst alsdann in seiner ewigen krafft
und höchstem gut hervor thut/ und seine
ewige liebe an ihm beweisen wird/ welche die
feindschafft GOttes (dadurch der teuffel
macht zu verderben kriegt) wegnehmen/ die
sünde zu nichte machen/ das übel außtilgen/
und den betrug außdämpffen wird. Auch
wird der HERR demselben selbst ein lehrer/
ein haubtmann/ ein könig und herr seyn/ und
nicht mehr ergrimmet werden/ noch seine gü-
te enthalten. Denn es werden seine kinder/
sein saame und geschlechte seyn. Und ob sie
schon nach der menschheit fehleten/ strau-
chelten oder fielen/ wil er sie doch nicht weg-
werffen/ sondern viel eher seine hand unter-
NB.halten/ und ihnen auffhelffen. Warum?
Darum/ weil es sein volck ist (sage ich) und
kinder die von hertzen nicht falsch sind; in
ihrem munde wird bey GOtt keine lügen o-
der betrug gefunden/ haben auch keine lust
Psalm.
LXXXIV.
5. 6. 7.
an der sünde/ sondern vielmehr einen greuel/
pein/ leiden und verdruß darüber/ angesehen
die wege GOttes in ihrem hertzen sind. Und
wie sie dennoch durch das jammerthal gehen
müssen/ so kommen sie doch gleichwol täglich
von einer klarheit zur andern/ von einer stär-
cke zur andern/ und erscheinen zu Zion.

Darum wer dieselbigen ängstet/ der
ängstet ihn auch/ denn er hat mitleiden mit
ihnen; er verheisset denselben auch aus den-
selbigen einen Erlöser/ wie geschrieben stehet:
Es sol kommen aus Zion/ der da erlö-
sen und abwenden sol das gottlose we-
sen
(verstehets) von Jacob. Und sehet/
das ist mein
testament oder bund/ den
ich mit ihnen machen wil/ spricht der
HERR/ wenn ich ihre sünde werde
wegnehmen.
Verstehet nun/ was vor
ein testament diß ist/ und worinnen es be-
[Spaltenumbruch] stehet. Denn ich bin versichert/ wie viel
man auch davon sehreibet/ lieset und redet/
daß es doch nicht verstanden wird/ weil
sich alles/ was sich auff erden CHRisti
rühmet/ dessen berühmet oder darinn seyn
wil/ nemlich in dem neuen. Aber ists denn
drum auch so? Ja ihr mögts wol glauben/
und noch mehr dazu/ nemlich/ daß er euch
zum bischoff oder könig machen wird/ ja zu
seinem kinde in ewigkeit. Aber/ meine Lieb-
sten/ sehet/ worinn ihr ein sohn des vaters
werden müsset; ists nicht aus seiner ewi-
gen Göttlichen natur durch das lebendige
wort GOttes? Ja gewiß/ ohne diß kans
nicht geschehen/ ihr möget euch noch so viel
glaubens davon rühmen oder dazu anmas-
sen. Darum lernet es recht verstehen/ wor-
inn das neue Testament/ oder der ewige
Bund GOttes bestehe/ damit ihr euch nicht
vergeblich rühmet/ darinnen zu seyn ohne die
lebendige geburt und art des geistes der lie-
be CHRisti. Vermisset ihr diese in euch/
so sage ich euch das gewiß zu/ alles äusser-
liche leibliche blut unsers HErrn JESU
CHRisti wird euch nichts helffen/ ob ihrs
noch so fest glaubetet/ daß es vor euch ver-
gossen wäre/ ja daß ihrs getruncken hättet.
Das fleisch ist euch kein nütze/ und solcher
glaube ohne die liebe CHRisti wird euch gar
nichts helffen; Nein/ o nein/ das wird
niemanden helffen/ wenn er gleich noch so
viel davon rühmet/ daß die liebe GOttes in
CHRisto JESU/ oder in einem andern
ist/ sie muß auch in euch/ und ihr in dersel-1. Joh. IV.
v. 11.

ben erfunden werden. Höret ihr das wol?
o ihr unnütze buchstaben-knechte/ die ihr sol-
ches glaubt/ und ein jeder lehret/ daß solcher
glaube gerecht/ lebendig und gesund mache/
wenn man nur das fest halte/ daß JEsus
CHRistus für uns gestorben/ und sein blut
zur abwaschung der sünden vergossen habe.
Zum theil wird sichs mit der zeit also befin-
den. Aber das ist eben auff die art/ (oder
ists etwas mehrers und bessers) als wie dem
Jsrael durch die äusserliche opffer und dien-
ste die sünde weggenommen/ vergeben/ und
bey dem HERRN versöhnet wurden; wiewol
es ihnen dennoch ihre sünden nicht wegneh-
men/ oder das gewissen frey machen konte/
sondern blieben gleichwol eben so böß als sie
waren/ so wurden sie doch in dem guten wil-
len mit dem blute des bundes besprenget/ und
dem HERRN zu einer bessern hoffnung ge-
heiliget. Aber nun wird das äusserliche blut2. B. Mos.
XXIV. 8.

JESU CHRisti niemanden/ der auff erden
lebt/ ohne die annehmung seines worts/ undNB.
ohne seines Geistes art und leben in ewigkeit
nicht helffen. Das sag ich euch gewiß als
ein wort des HERRN.

Das 8. Capitel.

Meine kinder/ betrieget und verführet euch
selbst nicht: Jhr seyd in-und nicht ausser
CHRisto versöhnet/ ihr müsset in ihm (das
sag ich euch) nemlich in seinem wort/ art/ geiste
und leben der warheit mit gantzem hertzen (aus-
ser Belial) erfunden werden. Denn ihr
könnet kein theil mit CHRisto und Belial zu-
gleich haben; nein/ keine gemeinschafft mit dem
Vater und Sohne zugleich/ und auch in der

finster-

Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. David Joris Schrifft/
[Spaltenumbruch] ruhr? Jſts nicht daher/ daß die Sonne (das
Wort) iſt mit fleiſch verdunckelt worden/
und der mond ſeinen ſchein in blut der men-
ſchen lehren und leben veraͤndert hat? Deß
wegen ſie ſich auch ſchaͤmen/ und mit ſchan-
den zuruͤcke bleiben ſollen/ wenn ſich der
HERR zu Zion zeigen wird. Fraget ihr
mich aber weiter/ wie das kommen iſt? ſo
antworte ich alſo: Es iſt nicht zu verhin-
dern geweſt; Warum? Darum/ daß ihr
ampt/ lehren und predigen mit allem ihrem
1. Cor. XIII
v. 9.
wiſſen noch ſtuͤckwerck geweſt/ und nicht das
vollkommene war/ wie Paulus oͤffentlich
bekennet. Frage: Wie kom̃ts denn/ daß
es auffgehoͤret? oder/ warum iſts von dem
luͤgenhafften weſen/ und der betrieglichen
falſchen menſchen-lehre weggenommen wor-
den/ ehe das vollkommene kommen iſt/ da-
vor es allein ſolte auffhoͤren? Antwort:
Weil es unvollkommen/ und nicht perfect
war/ ſo war es durch die liſt des luͤgenhaff-
ten weſens in denen hertzen/ die verdunckelt/
und ſelbſt nicht zur warheit kommen waren
(oder nicht bey der hand/ als die Apoſtel/ mit
namen auffgehalten wurden) leicht zu verhin-
dern durch GOttes zorn wider die ſuͤnde/ als
Dan. IIX.geſchrieben ſtehet.

Wenn aber nun das vollkommene in den
menſchen kommen iſt/ ſehet/ alsdann wird
der menſch nicht mehr durch die ſuͤnde zu
verfuͤhren ſeyn; nein. Wie das? Weil ſich
GOtt ſelbſt alsdann in ſeiner ewigen krafft
und hoͤchſtem gut hervor thut/ und ſeine
ewige liebe an ihm beweiſen wird/ welche die
feindſchafft GOttes (dadurch der teuffel
macht zu verderben kriegt) wegnehmen/ die
ſuͤnde zu nichte machen/ das uͤbel außtilgen/
und den betrug außdaͤmpffen wird. Auch
wird der HERR demſelben ſelbſt ein lehrer/
ein haubtmann/ ein koͤnig und herr ſeyn/ und
nicht mehr ergrimmet werden/ noch ſeine guͤ-
te enthalten. Denn es werden ſeine kinder/
ſein ſaame und geſchlechte ſeyn. Und ob ſie
ſchon nach der menſchheit fehleten/ ſtrau-
chelten oder fielen/ wil er ſie doch nicht weg-
werffen/ ſondern viel eher ſeine hand unter-
NB.halten/ und ihnen auffhelffen. Warum?
Darum/ weil es ſein volck iſt (ſage ich) und
kinder die von hertzen nicht falſch ſind; in
ihrem munde wird bey GOtt keine luͤgen o-
der betrug gefunden/ haben auch keine luſt
Pſalm.
LXXXIV.
5. 6. 7.
an der ſuͤnde/ ſondern vielmehr einen greuel/
pein/ leiden und verdruß daruͤber/ angeſehen
die wege GOttes in ihrem hertzen ſind. Und
wie ſie dennoch durch das jammerthal gehen
muͤſſen/ ſo kommen ſie doch gleichwol taͤglich
von einer klarheit zur andern/ von einer ſtaͤr-
cke zur andern/ und erſcheinen zu Zion.

Darum wer dieſelbigen aͤngſtet/ der
aͤngſtet ihn auch/ denn er hat mitleiden mit
ihnen; er verheiſſet denſelben auch aus den-
ſelbigen einen Erloͤſer/ wie geſchrieben ſtehet:
Es ſol kommen aus Zion/ der da erloͤ-
ſen und abwenden ſol das gottloſe we-
ſen
(verſtehets) von Jacob. Und ſehet/
das iſt mein
teſtament oder bund/ den
ich mit ihnen machen wil/ ſpricht der
HERR/ wenn ich ihre ſuͤnde werde
wegnehmen.
Verſtehet nun/ was vor
ein teſtament diß iſt/ und worinnen es be-
[Spaltenumbruch] ſtehet. Denn ich bin verſichert/ wie viel
man auch davon ſehreibet/ lieſet und redet/
daß es doch nicht verſtanden wird/ weil
ſich alles/ was ſich auff erden CHRiſti
ruͤhmet/ deſſen beruͤhmet oder darinn ſeyn
wil/ nemlich in dem neuen. Aber iſts denn
drum auch ſo? Ja ihr moͤgts wol glauben/
und noch mehr dazu/ nemlich/ daß er euch
zum biſchoff oder koͤnig machen wird/ ja zu
ſeinem kinde in ewigkeit. Aber/ meine Lieb-
ſten/ ſehet/ worinn ihr ein ſohn des vaters
werden muͤſſet; iſts nicht aus ſeiner ewi-
gen Goͤttlichen natur durch das lebendige
wort GOttes? Ja gewiß/ ohne diß kans
nicht geſchehen/ ihr moͤget euch noch ſo viel
glaubens davon ruͤhmen oder dazu anmaſ-
ſen. Darum lernet es recht verſtehen/ wor-
inn das neue Teſtament/ oder der ewige
Bund GOttes beſtehe/ damit ihr euch nicht
vergeblich ruͤhmet/ darinnen zu ſeyn ohne die
lebendige geburt und art des geiſtes der lie-
be CHRiſti. Vermiſſet ihr dieſe in euch/
ſo ſage ich euch das gewiß zu/ alles aͤuſſer-
liche leibliche blut unſers HErrn JESU
CHRiſti wird euch nichts helffen/ ob ihrs
noch ſo feſt glaubetet/ daß es vor euch ver-
goſſen waͤre/ ja daß ihrs getruncken haͤttet.
Das fleiſch iſt euch kein nuͤtze/ und ſolcher
glaube ohne die liebe CHRiſti wird euch gar
nichts helffen; Nein/ o nein/ das wird
niemanden helffen/ wenn er gleich noch ſo
viel davon ruͤhmet/ daß die liebe GOttes in
CHRiſto JESU/ oder in einem andern
iſt/ ſie muß auch in euch/ und ihr in derſel-1. Joh. IV.
v. 11.

ben erfunden werden. Hoͤret ihr das wol?
o ihr unnuͤtze buchſtaben-knechte/ die ihr ſol-
ches glaubt/ und ein jeder lehret/ daß ſolcher
glaube gerecht/ lebendig und geſund mache/
wenn man nur das feſt halte/ daß JEſus
CHRiſtus fuͤr uns geſtorben/ und ſein blut
zur abwaſchung der ſuͤnden vergoſſen habe.
Zum theil wird ſichs mit der zeit alſo befin-
den. Aber das iſt eben auff die art/ (oder
iſts etwas mehrers und beſſers) als wie dem
Jſrael durch die aͤuſſerliche opffer und dien-
ſte die ſuͤnde weggenommen/ vergeben/ und
bey dem HERRN verſoͤhnet wurden; wiewol
es ihnen dennoch ihre ſuͤnden nicht wegneh-
men/ oder das gewiſſen frey machen konte/
ſondern blieben gleichwol eben ſo boͤß als ſie
waren/ ſo wurden ſie doch in dem guten wil-
len mit dem blute des bundes beſprenget/ und
dem HERRN zu einer beſſern hoffnung ge-
heiliget. Aber nun wird das aͤuſſerliche blut2. B. Moſ.
XXIV. 8.

JESU CHRiſti niemanden/ der auff erden
lebt/ ohne die annehmung ſeines worts/ undNB.
ohne ſeines Geiſtes art und leben in ewigkeit
nicht helffen. Das ſag ich euch gewiß als
ein wort des HERRN.

Das 8. Capitel.

Meine kinder/ betrieget und verfuͤhret euch
ſelbſt nicht: Jhr ſeyd in-und nicht auſſer
CHRiſto verſoͤhnet/ ihr muͤſſet in ihm (das
ſag ich euch) nemlich in ſeinem wort/ art/ geiſte
und leben der warheit mit gantzem hertzen (auſ-
ſer Belial) erfunden werden. Denn ihr
koͤnnet kein theil mit CHRiſto und Belial zu-
gleich haben; nein/ keine gemeinſchafft mit dem
Vater und Sohne zugleich/ und auch in der

finſter-
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[382/0678] Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. David Joris Schrifft/ ruhr? Jſts nicht daher/ daß die Sonne (das Wort) iſt mit fleiſch verdunckelt worden/ und der mond ſeinen ſchein in blut der men- ſchen lehren und leben veraͤndert hat? Deß wegen ſie ſich auch ſchaͤmen/ und mit ſchan- den zuruͤcke bleiben ſollen/ wenn ſich der HERR zu Zion zeigen wird. Fraget ihr mich aber weiter/ wie das kommen iſt? ſo antworte ich alſo: Es iſt nicht zu verhin- dern geweſt; Warum? Darum/ daß ihr ampt/ lehren und predigen mit allem ihrem wiſſen noch ſtuͤckwerck geweſt/ und nicht das vollkommene war/ wie Paulus oͤffentlich bekennet. Frage: Wie kom̃ts denn/ daß es auffgehoͤret? oder/ warum iſts von dem luͤgenhafften weſen/ und der betrieglichen falſchen menſchen-lehre weggenommen wor- den/ ehe das vollkommene kommen iſt/ da- vor es allein ſolte auffhoͤren? Antwort: Weil es unvollkommen/ und nicht perfect war/ ſo war es durch die liſt des luͤgenhaff- ten weſens in denen hertzen/ die verdunckelt/ und ſelbſt nicht zur warheit kommen waren (oder nicht bey der hand/ als die Apoſtel/ mit namen auffgehalten wurden) leicht zu verhin- dern durch GOttes zorn wider die ſuͤnde/ als geſchrieben ſtehet. 1. Cor. XIII v. 9. Dan. IIX. Wenn aber nun das vollkommene in den menſchen kommen iſt/ ſehet/ alsdann wird der menſch nicht mehr durch die ſuͤnde zu verfuͤhren ſeyn; nein. Wie das? Weil ſich GOtt ſelbſt alsdann in ſeiner ewigen krafft und hoͤchſtem gut hervor thut/ und ſeine ewige liebe an ihm beweiſen wird/ welche die feindſchafft GOttes (dadurch der teuffel macht zu verderben kriegt) wegnehmen/ die ſuͤnde zu nichte machen/ das uͤbel außtilgen/ und den betrug außdaͤmpffen wird. Auch wird der HERR demſelben ſelbſt ein lehrer/ ein haubtmann/ ein koͤnig und herr ſeyn/ und nicht mehr ergrimmet werden/ noch ſeine guͤ- te enthalten. Denn es werden ſeine kinder/ ſein ſaame und geſchlechte ſeyn. Und ob ſie ſchon nach der menſchheit fehleten/ ſtrau- chelten oder fielen/ wil er ſie doch nicht weg- werffen/ ſondern viel eher ſeine hand unter- halten/ und ihnen auffhelffen. Warum? Darum/ weil es ſein volck iſt (ſage ich) und kinder die von hertzen nicht falſch ſind; in ihrem munde wird bey GOtt keine luͤgen o- der betrug gefunden/ haben auch keine luſt an der ſuͤnde/ ſondern vielmehr einen greuel/ pein/ leiden und verdruß daruͤber/ angeſehen die wege GOttes in ihrem hertzen ſind. Und wie ſie dennoch durch das jammerthal gehen muͤſſen/ ſo kommen ſie doch gleichwol taͤglich von einer klarheit zur andern/ von einer ſtaͤr- cke zur andern/ und erſcheinen zu Zion. NB. Pſalm. LXXXIV. 5. 6. 7. Darum wer dieſelbigen aͤngſtet/ der aͤngſtet ihn auch/ denn er hat mitleiden mit ihnen; er verheiſſet denſelben auch aus den- ſelbigen einen Erloͤſer/ wie geſchrieben ſtehet: Es ſol kommen aus Zion/ der da erloͤ- ſen und abwenden ſol das gottloſe we- ſen (verſtehets) von Jacob. Und ſehet/ das iſt mein teſtament oder bund/ den ich mit ihnen machen wil/ ſpricht der HERR/ wenn ich ihre ſuͤnde werde wegnehmen. Verſtehet nun/ was vor ein teſtament diß iſt/ und worinnen es be- ſtehet. Denn ich bin verſichert/ wie viel man auch davon ſehreibet/ lieſet und redet/ daß es doch nicht verſtanden wird/ weil ſich alles/ was ſich auff erden CHRiſti ruͤhmet/ deſſen beruͤhmet oder darinn ſeyn wil/ nemlich in dem neuen. Aber iſts denn drum auch ſo? Ja ihr moͤgts wol glauben/ und noch mehr dazu/ nemlich/ daß er euch zum biſchoff oder koͤnig machen wird/ ja zu ſeinem kinde in ewigkeit. Aber/ meine Lieb- ſten/ ſehet/ worinn ihr ein ſohn des vaters werden muͤſſet; iſts nicht aus ſeiner ewi- gen Goͤttlichen natur durch das lebendige wort GOttes? Ja gewiß/ ohne diß kans nicht geſchehen/ ihr moͤget euch noch ſo viel glaubens davon ruͤhmen oder dazu anmaſ- ſen. Darum lernet es recht verſtehen/ wor- inn das neue Teſtament/ oder der ewige Bund GOttes beſtehe/ damit ihr euch nicht vergeblich ruͤhmet/ darinnen zu ſeyn ohne die lebendige geburt und art des geiſtes der lie- be CHRiſti. Vermiſſet ihr dieſe in euch/ ſo ſage ich euch das gewiß zu/ alles aͤuſſer- liche leibliche blut unſers HErrn JESU CHRiſti wird euch nichts helffen/ ob ihrs noch ſo feſt glaubetet/ daß es vor euch ver- goſſen waͤre/ ja daß ihrs getruncken haͤttet. Das fleiſch iſt euch kein nuͤtze/ und ſolcher glaube ohne die liebe CHRiſti wird euch gar nichts helffen; Nein/ o nein/ das wird niemanden helffen/ wenn er gleich noch ſo viel davon ruͤhmet/ daß die liebe GOttes in CHRiſto JESU/ oder in einem andern iſt/ ſie muß auch in euch/ und ihr in derſel- ben erfunden werden. Hoͤret ihr das wol? o ihr unnuͤtze buchſtaben-knechte/ die ihr ſol- ches glaubt/ und ein jeder lehret/ daß ſolcher glaube gerecht/ lebendig und geſund mache/ wenn man nur das feſt halte/ daß JEſus CHRiſtus fuͤr uns geſtorben/ und ſein blut zur abwaſchung der ſuͤnden vergoſſen habe. Zum theil wird ſichs mit der zeit alſo befin- den. Aber das iſt eben auff die art/ (oder iſts etwas mehrers und beſſers) als wie dem Jſrael durch die aͤuſſerliche opffer und dien- ſte die ſuͤnde weggenommen/ vergeben/ und bey dem HERRN verſoͤhnet wurden; wiewol es ihnen dennoch ihre ſuͤnden nicht wegneh- men/ oder das gewiſſen frey machen konte/ ſondern blieben gleichwol eben ſo boͤß als ſie waren/ ſo wurden ſie doch in dem guten wil- len mit dem blute des bundes beſprenget/ und dem HERRN zu einer beſſern hoffnung ge- heiliget. Aber nun wird das aͤuſſerliche blut JESU CHRiſti niemanden/ der auff erden lebt/ ohne die annehmung ſeines worts/ und ohne ſeines Geiſtes art und leben in ewigkeit nicht helffen. Das ſag ich euch gewiß als ein wort des HERRN. 1. Joh. IV. v. 11. 2. B. Moſ. XXIV. 8. NB. Das 8. Capitel. Meine kinder/ betrieget und verfuͤhret euch ſelbſt nicht: Jhr ſeyd in-und nicht auſſer CHRiſto verſoͤhnet/ ihr muͤſſet in ihm (das ſag ich euch) nemlich in ſeinem wort/ art/ geiſte und leben der warheit mit gantzem hertzen (auſ- ſer Belial) erfunden werden. Denn ihr koͤnnet kein theil mit CHRiſto und Belial zu- gleich haben; nein/ keine gemeinſchafft mit dem Vater und Sohne zugleich/ und auch in der finſter-

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/678>, abgerufen am 24.04.2024.