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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. L. von Gnaphei Streit mit Isindero.
[Spaltenumbruch]
7. Daß die schrifft beyde gesetz und
Evangelium inhalte.

Dieweil nun offenbar ist/ daß die heilige
"schrifft allein soll geprediget werden/ wollen
"wir kürtzlich den gantzen innhalt desselbigen
"anzeigen; denn sie ist in zweyerley lehre gethei-
"let/ nemlich in das gesetz/ und in das Evan-
"gelium/ gleichwie auch Gott zweyerley werck
"in uns wircket: nemlich tödten und leben-
"dig machen. Das gesetz ist alles/ das uns gebeut
"solche werck zuthun/ die wir nicht vermögen/
"er sey dann in uns/ und wir in ihm/ dadurch
"wir unsere eigne schwachheit erkennen und er-
"schrecken; das Evangelium aber ist alles/ das
"Gottes güte/ gnad und barmhertzigkeit anzeigt/
"dadurch wir ihn erkennen/ und in unser hertz
"empfahen; das gesetz hat er durch Mosen ge-
"geben/ gnad und warheit aber ist uns durch
"Christum erzeigt.

NUM. L.
Gnaphei
Streit mit Isindero.

Der in der Kätzer-historie des XVI. seculi all-
zu kurtz erwehnte streit D. Isinderi mit Wilhelmo
Gnapheo
wird von Christophoro Hartknochio
also seinem anfang nach beschrieben/ L. III. der
Preußnischen kirchen-historie/ c. 1. p. 296. wo-
rauß man den sinn des Isinderi gnugsam erken-
nen kan: Jndessen ist einer an der Universität ge-
wesen/ ein geitziger mann/ wie ihn Gnapheus be-
schreibet/ deswegen er ihn auch offt Plutum oder
Philoplutum nennet/ welcher nicht allein selbst
wider den Gnapheum gestürmet/ sondern auch
andere wider ihn erreget/ und zwar/ nach des
Gnaphei erzehlung/ auß folgenden Ursachen:
Es sahe Gnapheus, daß dieser Philoplutus und an-
dere Professores viel geld von den Studenten er-
presseten/ propter privatas repetitiones, oder we-
gen der privat-Collegien, da es doch besser wäre/
daß sie allen ihren fleiß auff die publicas lectio-
nes
wenden möchten/ damit also dadurch allen
und jeden/ armen so wol als reichen/ geholffen
würde. Denn sonsten müste nothwendig die-
ses folgen/ daß zwar die reichen/ so die Collegia
bezahlen könten/ empor kämen/ die armen a-
ber nachbleiben müsten. Item/ er sahe/ daß die
Professores bey der Universität bey so grossen
Salariis, die ihnen der Hertzog Albrecht gemacht/
nur 4. stunden in der wochen lesen. Dasselbe
hat ihm mißfallen/ deswegen er solches einigen
Professoribus vorgeworffen. Und das ist nach
des Gnaphei außsag der rechte grund der grossen
uneinigkeit/ so dazumahl unter den Professori-
bus
und Gnapheo entstanden; denn dazumahl
fing alsobald gedachter Plutus an wider ihn auff
alle art und weise zu stürmen. Erstlich hat er
einen andern wider ihn auffgebracht/ der da zeu-
gen muste/ daß Gnapheus bey der Elbing.
Mühle einen block zu beschimpffung der heiligen
tauffe ins wasser getaucht/ und ihn gleichsam ge-
taufft habe. Allein der Hertzog Albertus hat
diese anklage nicht geachtet/ sondern ist auch nach
der zeit dem Gnapheo gewogen verblieben/ so
daß er auch des Gnaphei jüngsten sohn auß
der tauffe gehoben. Wie nun dieser streich
nicht angegangen/ hat gedachter Plutus die
[Spaltenumbruch] Hypodidascalos am Paedagogio wider ihn
als Archi-Paedagogum angehetzet/ die ihm viel
widerwillen gemacht. Als er aber auch dar-
durch nicht viel außgerichtet/ hat er endlich
den Gnapheum der Sacrament-schwärmerey
beschuldiget/ weil er wohl gewust/ daß die Un-
richtigkeit in der Religion am allerkräfftigsten
den haß in der Menschen hertzen würcket; brachte
es auch so weit/ daß ein Convent deswegen auff
anordnung des Fürsten angestellet ward/ all-
wo offtgedachter Philoplutus nichts über den
Gnapheum erweisen können. Dannenhero es
geschehen/ daß Gnapheus, als er eine richtige be-
käntnüß vom Sacrament der tauffe/ vom heili-
gen Abendmahl und vom wort Gottes von sich
gegeben/ von aller anklage absolviret ward. A-
ber sein widerpart war damit noch nicht gestillet/
sondern verläumdete den Gnapheum bey den
Wittenbergern durch briefe: brachte auch end-
lich den Fridericum Staphylum wider ihn auff/
welcher hernach dem Gnapheo am härtesten ge-
fallen/ und zwar deßwegen/ weil er dem Gna-
pheo
den ruhm/ so er mit seiner geschicklichkeit
erworben/ mißgönnete. Derselbe Staphylus
fieng hernach an/ mit dem Senatu Academiae da-
rauff zudringen/ daß Gnapheus solte öffentliche
Disputationes auff der Universität halten/ ob
er gleich durch die erste Academische gesetze davon
befreyet war/ weil er ohne das eine schwere last
bey dem Paedagogio tragen muste. Dieses ge-
schahe nur in der Intention, daß sie dadurch den
Gnapheum, weil er das Exercitium Disputato-
rium
schon in 20. Jahren nicht getrieben/ zu
schanden machen/ oder sonst eine irrige meynung
von ihm erpressen möchten. Hingegen weil
Gnapheus die Leges Academicas für sich hatte/
und auch schon bey ziemlichem Alter war/ bat er
den Senatum Academicum, daß er damit un-
beschweret bliebe.

NUM. LI.
Wigandi
streit mit Heshusio.

Die händel D. Wigandi wider Heshusium
können die nachgehenden anmerckungen nach ih-
rem grund und absichten etwas deutlicher entde-
cken/ welche uns Hartknoch am gedachten ort
an die hand giebt. Denn so schreibet er L. 2. c.
5. p.
470. Die außländischen Theologi haben
auch theils in privat-briefen/ theils auch in öf-
fentlichen Censuren solches geeiffert/ und ihn
deswegen gestraffet. Nemlich sie billigen zu
erst nicht/ daß D. Wigandus den streit mit dem
Heshusio durch seine Creaturen/ als den Mor-
genstern/ Wedemann/ Schlüsselburg und andere
angefangen/ oder zum wenigsten auß bösem ge-
müth/ wie der streit Anno 1574. sich erstlich er-
hoben/ stille dazu geschwiegen/ da es ihm doch
obgelegen/ daß er allen strittigkeiten hätte sollen
steuern. Denn so redet D. Martinus Chemni-
tius
in der Censur, die er an einen von Adel/
Andreas von Meyendorff genannt/ in die-
ser Preußnischen strittigkeit geschrieben/ und
die auch D. Timotheus Kirchnerus gebilliget und
unterschrieben. Es wird D. Wigando diß an
diesem orth nicht wol außgelegt/ daß er zu
diesem Handel so lange still gesessen/ und durch

sein
J i i 4
Th. IV. Sect. II. Num. L. von Gnaphei Streit mit Iſindero.
[Spaltenumbruch]
7. Daß die ſchrifft beyde geſetz und
Evangelium inhalte.

Dieweil nun offenbar iſt/ daß die heilige
„ſchrifft allein ſoll geprediget werden/ wollen
„wir kuͤrtzlich den gantzen innhalt deſſelbigen
„anzeigen; denn ſie iſt in zweyerley lehre gethei-
„let/ nemlich in das geſetz/ und in das Evan-
„gelium/ gleichwie auch Gott zweyerley werck
„in uns wircket: nemlich toͤdten und leben-
„dig machen. Das geſetz iſt alles/ das uns gebeut
„ſolche werck zuthun/ die wir nicht vermoͤgen/
„er ſey dann in uns/ und wir in ihm/ dadurch
„wir unſere eigne ſchwachheit erkennen und er-
„ſchrecken; das Evangelium aber iſt alles/ das
„Gottes guͤte/ gnad und barmhertzigkeit anzeigt/
„dadurch wir ihn erkennen/ und in unſer hertz
„empfahen; das geſetz hat er durch Moſen ge-
„geben/ gnad und warheit aber iſt uns durch
„Chriſtum erzeigt.

NUM. L.
Gnaphei
Streit mit Iſindero.

Der in der Kaͤtzer-hiſtorie des XVI. ſeculi all-
zu kurtz erwehnte ſtreit D. Iſinderi mit Wilhelmo
Gnapheo
wird von Chriſtophoro Hartknochio
alſo ſeinem anfang nach beſchrieben/ L. III. der
Preußniſchen kirchen-hiſtorie/ c. 1. p. 296. wo-
rauß man den ſinn des Iſinderi gnugſam erken-
nen kan: Jndeſſen iſt einer an der Univerſitaͤt ge-
weſen/ ein geitziger mann/ wie ihn Gnapheus be-
ſchreibet/ deswegen er ihn auch offt Plutum oder
Philoplutum nennet/ welcher nicht allein ſelbſt
wider den Gnapheum geſtuͤrmet/ ſondern auch
andere wider ihn erreget/ und zwar/ nach des
Gnaphei erzehlung/ auß folgenden Urſachen:
Es ſahe Gnapheus, daß dieſer Philoplutus und an-
dere Profeſſores viel geld von den Studenten er-
preſſeten/ propter privatas repetitiones, oder we-
gen der privat-Collegien, da es doch beſſer waͤre/
daß ſie allen ihren fleiß auff die publicas lectio-
nes
wenden moͤchten/ damit alſo dadurch allen
und jeden/ armen ſo wol als reichen/ geholffen
wuͤrde. Denn ſonſten muͤſte nothwendig die-
ſes folgen/ daß zwar die reichen/ ſo die Collegia
bezahlen koͤnten/ empor kaͤmen/ die armen a-
ber nachbleiben muͤſten. Item/ er ſahe/ daß die
Profeſſores bey der Univerſitaͤt bey ſo groſſen
Salariis, die ihnen der Hertzog Albrecht gemacht/
nur 4. ſtunden in der wochen leſen. Daſſelbe
hat ihm mißfallen/ deswegen er ſolches einigen
Profeſſoribus vorgeworffen. Und das iſt nach
des Gnaphei außſag der rechte grund der groſſen
uneinigkeit/ ſo dazumahl unter den Profeſſori-
bus
und Gnapheo entſtanden; denn dazumahl
fing alſobald gedachter Plutus an wider ihn auff
alle art und weiſe zu ſtuͤrmen. Erſtlich hat er
einen andern wider ihn auffgebracht/ der da zeu-
gen muſte/ daß Gnapheus bey der Elbing.
Muͤhle einen block zu beſchimpffung der heiligen
tauffe ins waſſer getaucht/ und ihn gleichſam ge-
taufft habe. Allein der Hertzog Albertus hat
dieſe anklage nicht geachtet/ ſondern iſt auch nach
der zeit dem Gnapheo gewogen verblieben/ ſo
daß er auch des Gnaphei juͤngſten ſohn auß
der tauffe gehoben. Wie nun dieſer ſtreich
nicht angegangen/ hat gedachter Plutus die
[Spaltenumbruch] Hypodidaſcalos am Pædagogio wider ihn
als Archi-Pædagogum angehetzet/ die ihm viel
widerwillen gemacht. Als er aber auch dar-
durch nicht viel außgerichtet/ hat er endlich
den Gnapheum der Sacrament-ſchwaͤrmerey
beſchuldiget/ weil er wohl gewuſt/ daß die Un-
richtigkeit in der Religion am allerkraͤfftigſten
den haß in der Menſchen hertzen wuͤrcket; brachte
es auch ſo weit/ daß ein Convent deswegen auff
anordnung des Fuͤrſten angeſtellet ward/ all-
wo offtgedachter Philoplutus nichts uͤber den
Gnapheum erweiſen koͤnnen. Dannenhero es
geſchehen/ daß Gnapheus, als er eine richtige be-
kaͤntnuͤß vom Sacrament der tauffe/ vom heili-
gen Abendmahl und vom wort Gottes von ſich
gegeben/ von aller anklage abſolviret ward. A-
ber ſein widerpart war damit noch nicht geſtillet/
ſondern verlaͤumdete den Gnapheum bey den
Wittenbergern durch briefe: brachte auch end-
lich den Fridericum Staphylum wider ihn auff/
welcher hernach dem Gnapheo am haͤrteſten ge-
fallen/ und zwar deßwegen/ weil er dem Gna-
pheo
den ruhm/ ſo er mit ſeiner geſchicklichkeit
erworben/ mißgoͤnnete. Derſelbe Staphylus
fieng hernach an/ mit dem Senatu Academiæ da-
rauff zudringen/ daß Gnapheus ſolte oͤffentliche
Diſputationes auff der Univerſitaͤt halten/ ob
er gleich durch die erſte Academiſche geſetze davon
befreyet war/ weil er ohne das eine ſchwere laſt
bey dem Pædagogio tragen muſte. Dieſes ge-
ſchahe nur in der Intention, daß ſie dadurch den
Gnapheum, weil er das Exercitium Diſputato-
rium
ſchon in 20. Jahren nicht getrieben/ zu
ſchanden machen/ oder ſonſt eine irrige meynung
von ihm erpreſſen moͤchten. Hingegen weil
Gnapheus die Leges Academicas fuͤr ſich hatte/
und auch ſchon bey ziemlichem Alter war/ bat er
den Senatum Academicum, daß er damit un-
beſchweret bliebe.

NUM. LI.
Wigandi
ſtreit mit Heshuſio.

Die haͤndel D. Wigandi wider Heshuſium
koͤnnen die nachgehenden anmerckungen nach ih-
rem grund und abſichten etwas deutlicher entde-
cken/ welche uns Hartknoch am gedachten ort
an die hand giebt. Denn ſo ſchreibet er L. 2. c.
5. p.
470. Die außlaͤndiſchen Theologi haben
auch theils in privat-briefen/ theils auch in oͤf-
fentlichen Cenſuren ſolches geeiffert/ und ihn
deswegen geſtraffet. Nemlich ſie billigen zu
erſt nicht/ daß D. Wigandus den ſtreit mit dem
Heshuſio durch ſeine Creaturen/ als den Mor-
genſtern/ Wedemañ/ Schluͤſſelburg und andere
angefangen/ oder zum wenigſten auß boͤſem ge-
muͤth/ wie der ſtreit Anno 1574. ſich erſtlich er-
hoben/ ſtille dazu geſchwiegen/ da es ihm doch
obgelegen/ daß er allen ſtrittigkeiten haͤtte ſollen
ſteuern. Denn ſo redet D. Martinus Chemni-
tius
in der Cenſur, die er an einen von Adel/
Andreas von Meyendorff genannt/ in die-
ſer Preußniſchen ſtrittigkeit geſchrieben/ und
die auch D. Timotheus Kirchnerus gebilliget und
unterſchrieben. Es wird D. Wigando diß an
dieſem orth nicht wol außgelegt/ daß er zu
dieſem Handel ſo lange ſtill geſeſſen/ und durch

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[439/0735] Th. IV. Sect. II. Num. L. von Gnaphei Streit mit Iſindero. 7. Daß die ſchrifft beyde geſetz und Evangelium inhalte. Dieweil nun offenbar iſt/ daß die heilige „ſchrifft allein ſoll geprediget werden/ wollen „wir kuͤrtzlich den gantzen innhalt deſſelbigen „anzeigen; denn ſie iſt in zweyerley lehre gethei- „let/ nemlich in das geſetz/ und in das Evan- „gelium/ gleichwie auch Gott zweyerley werck „in uns wircket: nemlich toͤdten und leben- „dig machen. Das geſetz iſt alles/ das uns gebeut „ſolche werck zuthun/ die wir nicht vermoͤgen/ „er ſey dann in uns/ und wir in ihm/ dadurch „wir unſere eigne ſchwachheit erkennen und er- „ſchrecken; das Evangelium aber iſt alles/ das „Gottes guͤte/ gnad und barmhertzigkeit anzeigt/ „dadurch wir ihn erkennen/ und in unſer hertz „empfahen; das geſetz hat er durch Moſen ge- „geben/ gnad und warheit aber iſt uns durch „Chriſtum erzeigt. NUM. L. Gnaphei Streit mit Iſindero. Der in der Kaͤtzer-hiſtorie des XVI. ſeculi all- zu kurtz erwehnte ſtreit D. Iſinderi mit Wilhelmo Gnapheo wird von Chriſtophoro Hartknochio alſo ſeinem anfang nach beſchrieben/ L. III. der Preußniſchen kirchen-hiſtorie/ c. 1. p. 296. wo- rauß man den ſinn des Iſinderi gnugſam erken- nen kan: Jndeſſen iſt einer an der Univerſitaͤt ge- weſen/ ein geitziger mann/ wie ihn Gnapheus be- ſchreibet/ deswegen er ihn auch offt Plutum oder Philoplutum nennet/ welcher nicht allein ſelbſt wider den Gnapheum geſtuͤrmet/ ſondern auch andere wider ihn erreget/ und zwar/ nach des Gnaphei erzehlung/ auß folgenden Urſachen: Es ſahe Gnapheus, daß dieſer Philoplutus und an- dere Profeſſores viel geld von den Studenten er- preſſeten/ propter privatas repetitiones, oder we- gen der privat-Collegien, da es doch beſſer waͤre/ daß ſie allen ihren fleiß auff die publicas lectio- nes wenden moͤchten/ damit alſo dadurch allen und jeden/ armen ſo wol als reichen/ geholffen wuͤrde. Denn ſonſten muͤſte nothwendig die- ſes folgen/ daß zwar die reichen/ ſo die Collegia bezahlen koͤnten/ empor kaͤmen/ die armen a- ber nachbleiben muͤſten. Item/ er ſahe/ daß die Profeſſores bey der Univerſitaͤt bey ſo groſſen Salariis, die ihnen der Hertzog Albrecht gemacht/ nur 4. ſtunden in der wochen leſen. Daſſelbe hat ihm mißfallen/ deswegen er ſolches einigen Profeſſoribus vorgeworffen. Und das iſt nach des Gnaphei außſag der rechte grund der groſſen uneinigkeit/ ſo dazumahl unter den Profeſſori- bus und Gnapheo entſtanden; denn dazumahl fing alſobald gedachter Plutus an wider ihn auff alle art und weiſe zu ſtuͤrmen. Erſtlich hat er einen andern wider ihn auffgebracht/ der da zeu- gen muſte/ daß Gnapheus bey der Elbing. Muͤhle einen block zu beſchimpffung der heiligen tauffe ins waſſer getaucht/ und ihn gleichſam ge- taufft habe. Allein der Hertzog Albertus hat dieſe anklage nicht geachtet/ ſondern iſt auch nach der zeit dem Gnapheo gewogen verblieben/ ſo daß er auch des Gnaphei juͤngſten ſohn auß der tauffe gehoben. Wie nun dieſer ſtreich nicht angegangen/ hat gedachter Plutus die Hypodidaſcalos am Pædagogio wider ihn als Archi-Pædagogum angehetzet/ die ihm viel widerwillen gemacht. Als er aber auch dar- durch nicht viel außgerichtet/ hat er endlich den Gnapheum der Sacrament-ſchwaͤrmerey beſchuldiget/ weil er wohl gewuſt/ daß die Un- richtigkeit in der Religion am allerkraͤfftigſten den haß in der Menſchen hertzen wuͤrcket; brachte es auch ſo weit/ daß ein Convent deswegen auff anordnung des Fuͤrſten angeſtellet ward/ all- wo offtgedachter Philoplutus nichts uͤber den Gnapheum erweiſen koͤnnen. Dannenhero es geſchehen/ daß Gnapheus, als er eine richtige be- kaͤntnuͤß vom Sacrament der tauffe/ vom heili- gen Abendmahl und vom wort Gottes von ſich gegeben/ von aller anklage abſolviret ward. A- ber ſein widerpart war damit noch nicht geſtillet/ ſondern verlaͤumdete den Gnapheum bey den Wittenbergern durch briefe: brachte auch end- lich den Fridericum Staphylum wider ihn auff/ welcher hernach dem Gnapheo am haͤrteſten ge- fallen/ und zwar deßwegen/ weil er dem Gna- pheo den ruhm/ ſo er mit ſeiner geſchicklichkeit erworben/ mißgoͤnnete. Derſelbe Staphylus fieng hernach an/ mit dem Senatu Academiæ da- rauff zudringen/ daß Gnapheus ſolte oͤffentliche Diſputationes auff der Univerſitaͤt halten/ ob er gleich durch die erſte Academiſche geſetze davon befreyet war/ weil er ohne das eine ſchwere laſt bey dem Pædagogio tragen muſte. Dieſes ge- ſchahe nur in der Intention, daß ſie dadurch den Gnapheum, weil er das Exercitium Diſputato- rium ſchon in 20. Jahren nicht getrieben/ zu ſchanden machen/ oder ſonſt eine irrige meynung von ihm erpreſſen moͤchten. Hingegen weil Gnapheus die Leges Academicas fuͤr ſich hatte/ und auch ſchon bey ziemlichem Alter war/ bat er den Senatum Academicum, daß er damit un- beſchweret bliebe. NUM. LI. Wigandi ſtreit mit Heshuſio. Die haͤndel D. Wigandi wider Heshuſium koͤnnen die nachgehenden anmerckungen nach ih- rem grund und abſichten etwas deutlicher entde- cken/ welche uns Hartknoch am gedachten ort an die hand giebt. Denn ſo ſchreibet er L. 2. c. 5. p. 470. Die außlaͤndiſchen Theologi haben auch theils in privat-briefen/ theils auch in oͤf- fentlichen Cenſuren ſolches geeiffert/ und ihn deswegen geſtraffet. Nemlich ſie billigen zu erſt nicht/ daß D. Wigandus den ſtreit mit dem Heshuſio durch ſeine Creaturen/ als den Mor- genſtern/ Wedemañ/ Schluͤſſelburg und andere angefangen/ oder zum wenigſten auß boͤſem ge- muͤth/ wie der ſtreit Anno 1574. ſich erſtlich er- hoben/ ſtille dazu geſchwiegen/ da es ihm doch obgelegen/ daß er allen ſtrittigkeiten haͤtte ſollen ſteuern. Denn ſo redet D. Martinus Chemni- tius in der Cenſur, die er an einen von Adel/ Andreas von Meyendorff genannt/ in die- ſer Preußniſchen ſtrittigkeit geſchrieben/ und die auch D. Timotheus Kirchnerus gebilliget und unterſchrieben. Es wird D. Wigando diß an dieſem orth nicht wol außgelegt/ daß er zu dieſem Handel ſo lange ſtill geſeſſen/ und durch ſein J i i 4

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/735>, abgerufen am 24.04.2024.