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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] und gedancken im hertzen sehen/ was sie anrich-
ten wollen; Ob sie friede oder unruhe in der
seele wollen wircken/ und alsdann/ nach dem
man sie erkennt/ annehmen/ oder durchs gesetz
GOttes ausrotten. Wer so thut/ dem wer-
den alle wercke GOttes bekannt. Dann alles
was der geist/ für den schwachen menschen/ in
figuren/ gleichnüssen heraus gegeben kan der
geist/ der es ausgesprochen alsbald im wesen er-
kennen. Kennzeichen des geists der wahrheit/ auch
des lügenhafften geists der vernunfft. War-
um die geister in und ausser sich scharff zu prüf-
fen/ damit man nicht betrogen werde. Wer
dem einwesigen geist seine seele nicht in gehor-
sam ergibt/ mag die geistliche würckung GOt-
tes und die böse wirckungen des irrdischen
geistes nimmermehr erkennen.

Cap. 11.

Wer vom wesentlichen geist will gelehrt
werden/ muß mit vollkommenen luste des her-
tzens auff den geistlichen dienst acht haben: Und
fleisch und blut mit all seinen anhängen verlas-
sen. Himmlische geist so rein/ daß er keine lehr-
sünger annimmt/ es sey dann/ daß sie die unrei-
nigkeit des fleisches und bluts verlassen/ das
ist/ den lust von allen vergänglichen dingen
abgewandt/ und ins wesen GOttes gesetzt ha-
ben. CHristus nahm keinen zum lehrjünger
an/ biß sie alle ihre irrdische eigenschafft verlas-
sen hatten. Warum das eigene irrdische leben
so kräfftig vom himmlischen leben verboten sey.

Cap. 12.

Daß die vereinigte seele das freye Göttliche
leben vor erst nicht wesentlich könne eingehen/
sondern dienstlich-arbeitender weise/ vorab
mit dem luste des hertzens. Jn welchem her-
tzen die zeugnisse GOttes angenommen wer-
den/ da macht sich der geist selber durch sein licht
bekannt. Wie das Göttliche wesen sich in der
kindheit/ zuweilen in der seele verberge/ wor-
durch der mensch in zweiffel verfalle/ daß man
sich mit einem lust des hertzens drunter solle beu-
gen: Dann obschon das licht des wesens nicht
stäts im gemüthe/ ist doch die seele darum von
GOtt nicht verlassen/ sondern die gnade GOt-
tes/ die uns der freude des himmlischen lichts
theilhafftig macht/ will uns auch der leydsam-
keit seines wesens theilhafftig machen. Daß
man darinne nicht kleinmüthig seyn/ sondern
seinen lust allezeit (man sehe es/ oder sehe es
nicht) im andächtigen gehorsam GOttes hal-
ten solle. Dann der geist des HERRN läst
sich nicht binden/ ihn allezeit/ wann man wol-
le/ zu haben; zur zeit des alters aber/ nachdem
sein leydsamer geist sein werck in der gehorsa-
men seele vollbracht hat/ wird das gottselige le-
ben allzeit zur freude in der seelen bleiben. Ein
hauß mit arbeit bauen/ und mit ruhe bewoh-
nen/ ist ein unterscheid. Doch kans wol mit
luste gethan werden: Und so GOtt den lust
hat/ läst er sich so wol im auffbauen/ als im be-
wohnen gnügen. Dann GOtt fordert nichts
vom menschen/ dann den höchsten lust des her-
tzens. Darum der so GOtt dienen will/ wol
acht auff seinen lust haben mag. Daß das ein-
wesige leben in CHristo das hauß GOttes/ oder
der himmel.

[Spaltenumbruch]
Cap. 13.

Wer sich aus dem einwesigen leben wendet/
kan den lob-gesang des HErrn nicht singen;
Das gehöre der allersubtilste und verborgen-
ste geist. GOtt kan den schall seiner stimme
aus seinem verborgenen himmel im irrdischen
hertzen lassen hören; aber nicht sehen. Daß
GOtt ein verneuet gottselig leben fordere. Die
gottselige arbeit gebieret die gottselige ruhe.
Die gottselige arbeit muß mit einem lust gehor-
samlich unter GOttes heiligem wesen gebogen
stehen/ allzeit des HErrn willen zu thun/ und
nicht unsern willen. Beschluß. Daß dieses
zeugniß aus CHristi geist bezeugt zur anwei-
sung des gottseligen Christlichen lebens/ da sei-
ne krafft/ imhertzen des gehorsamen menschens/
alle irrdische geister auszutreiben beweist. Ur-
theiler dieses zeugnisses werden niemand als sich
selbst verwunden. Daß man sich selbst und
sein eigen böß hertz urtheilen solle. Autoris mei-
nung nicht wider jemandes Religion zu schrei-
ben. Erklärt allein den Göttlichen Christli-
chen grund im hertzen der menschheit. Des irr-
dischen geistes list den menschen zu betriegen.
Falsch vernunfft-licht für den geist GOttes
annehmen. Auffs wesentliche licht CHristi
achten/ daß die seele aus der sünde erlöst.
Blindheit des irrdischen menschen/ aus dem
vernunfft-lichte/ sich und andere mit schwätzen
zu bezaubern. Was denen/ die an diesem zeug-
niß zweiffeln/ ob es aus GOtt sey/ zu thun?
Dem zeugniß zu gehorsamen/ entweder geist-
lich im Göttlichen gehorsam/ oder in menschli-
cher dienstbarkeit/ unterm buchstaben. Mensch/
der das erkänntniß Gottes und sein selbst verloh-
ren/ nur der einbildung seiner vernunfft lebet.
Weder GOtt noch teuffel mögen den verhär-
teten menschen bewegen: Elend aber und trüb-
sal/ wanns nach seinem sinne nicht gehet. Er-
mahnung von der grossen verblendung auszu-
gehen Worvon diß grund-stück seinen na-
men führe?

Jnhalt der Capitel über den ersten
theil des Ackerschatzes Hiels.
Cap. 1.

Geheimer verstand der schöpffung GOttes
nach Genesis cap. 1. 5. Wie GOtt himmel und
erde/ licht und finsterniß scheide. 6. Alles was
aus des lichts wesen ist wird vom lichte/ das
GOtt selbst ist/ erleuchtet. 7. Was aber aus
der finsterniß/ muß durchs licht zu grunde gehen.
8. Alles/ was das licht vertragen kan/ wird da-
durch gereinigt. 9. Ein jedes empfähet daslicht
nach seiner art/ wesen und natur. Die himm-
lischen geister dienen im lichte dem himmlischen
wesen. Die natürliche geister/ durchs licht der
natur/ dem natürlichen wesen. Die finsterniß
durch die klarheit des lichts dem abgrunde.

Cap. 2.

1. Daß GOtt/ nachdem dem lichte alles
unterthan gemacht/ erkänntniß seiner allmacht;
2. Jedoch nicht ausser-sondern in seinem lich-
te/ leben und wesen haben wolle. Wordurch
er im menschen offenbar gemacht und ihme ge-
danckt werde. 4. Jn der erkänntniß kommt die
seel im lichte zur ruhe: 6. Dann in der finster-
niß ist das leben in eitel unruhe. 8. Um dieser
ruhe willen im lichte ist der mensch männlich

und
A. K. H. Vierter Theil. T t t 2

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] und gedancken im hertzen ſehen/ was ſie anrich-
ten wollen; Ob ſie friede oder unruhe in der
ſeele wollen wircken/ und alsdann/ nach dem
man ſie erkennt/ annehmen/ oder durchs geſetz
GOttes ausrotten. Wer ſo thut/ dem wer-
den alle wercke GOttes bekannt. Dann alles
was der geiſt/ fuͤr den ſchwachen menſchen/ in
figuren/ gleichnuͤſſen heraus gegeben kan der
geiſt/ der es ausgeſprochen alsbald im weſen er-
keñen. Kennzeichen des geiſts der wahrheit/ auch
des luͤgenhafften geiſts der vernunfft. War-
um die geiſter in und auſſer ſich ſcharff zu pruͤf-
fen/ damit man nicht betrogen werde. Wer
dem einweſigen geiſt ſeine ſeele nicht in gehor-
ſam ergibt/ mag die geiſtliche wuͤrckung GOt-
tes und die boͤſe wirckungen des irrdiſchen
geiſtes nimmermehr erkennen.

Cap. 11.

Wer vom weſentlichen geiſt will gelehrt
werden/ muß mit vollkommenen luſte des her-
tzens auff den geiſtlichen dienſt acht haben: Und
fleiſch und blut mit all ſeinen anhaͤngen verlaſ-
ſen. Himmliſche geiſt ſo rein/ daß er keine lehr-
ſuͤnger annimmt/ es ſey dann/ daß ſie die unrei-
nigkeit des fleiſches und bluts verlaſſen/ das
iſt/ den luſt von allen vergaͤnglichen dingen
abgewandt/ und ins weſen GOttes geſetzt ha-
ben. CHriſtus nahm keinen zum lehrjuͤnger
an/ biß ſie alle ihre irrdiſche eigenſchafft verlaſ-
ſen hatten. Warum das eigene irrdiſche leben
ſo kraͤfftig vom himmliſchen leben verboten ſey.

Cap. 12.

Daß die vereinigte ſeele das freye Goͤttliche
leben vor erſt nicht weſentlich koͤnne eingehen/
ſondern dienſtlich-arbeitender weiſe/ vorab
mit dem luſte des hertzens. Jn welchem her-
tzen die zeugniſſe GOttes angenommen wer-
den/ da macht ſich der geiſt ſelber durch ſein licht
bekannt. Wie das Goͤttliche weſen ſich in der
kindheit/ zuweilen in der ſeele verberge/ wor-
durch der menſch in zweiffel verfalle/ daß man
ſich mit einem luſt des hertzens drunter ſolle beu-
gen: Dann obſchon das licht des weſens nicht
ſtaͤts im gemuͤthe/ iſt doch die ſeele darum von
GOtt nicht verlaſſen/ ſondern die gnade GOt-
tes/ die uns der freude des himmliſchen lichts
theilhafftig macht/ will uns auch der leydſam-
keit ſeines weſens theilhafftig machen. Daß
man darinne nicht kleinmuͤthig ſeyn/ ſondern
ſeinen luſt allezeit (man ſehe es/ oder ſehe es
nicht) im andaͤchtigen gehorſam GOttes hal-
ten ſolle. Dann der geiſt des HERRN laͤſt
ſich nicht binden/ ihn allezeit/ wann man wol-
le/ zu haben; zur zeit des alters aber/ nachdem
ſein leydſamer geiſt ſein werck in der gehorſa-
men ſeele vollbracht hat/ wird das gottſelige le-
ben allzeit zur freude in der ſeelen bleiben. Ein
hauß mit arbeit bauen/ und mit ruhe bewoh-
nen/ iſt ein unterſcheid. Doch kans wol mit
luſte gethan werden: Und ſo GOtt den luſt
hat/ laͤſt er ſich ſo wol im auffbauen/ als im be-
wohnen gnuͤgen. Dann GOtt fordert nichts
vom menſchen/ dann den hoͤchſten luſt des her-
tzens. Darum der ſo GOtt dienen will/ wol
acht auff ſeinen luſt haben mag. Daß das ein-
weſige leben in CHriſto das hauß GOttes/ oder
der himmel.

[Spaltenumbruch]
Cap. 13.

Wer ſich aus dem einweſigen leben wendet/
kan den lob-geſang des HErrn nicht ſingen;
Das gehoͤre der allerſubtilſte und verborgen-
ſte geiſt. GOtt kan den ſchall ſeiner ſtimme
aus ſeinem verborgenen himmel im irrdiſchen
hertzen laſſen hoͤren; aber nicht ſehen. Daß
GOtt ein verneuet gottſelig leben fordere. Die
gottſelige arbeit gebieret die gottſelige ruhe.
Die gottſelige arbeit muß mit einem luſt gehor-
ſamlich unter GOttes heiligem weſen gebogen
ſtehen/ allzeit des HErrn willen zu thun/ und
nicht unſern willen. Beſchluß. Daß dieſes
zeugniß aus CHriſti geiſt bezeugt zur anwei-
ſung des gottſeligen Chriſtlichen lebens/ da ſei-
ne krafft/ imhertzen des gehorſamen menſchens/
alle irꝛdiſche geiſter auszutreiben beweiſt. Ur-
theiler dieſes zeugniſſes werden niemand als ſich
ſelbſt verwunden. Daß man ſich ſelbſt und
ſein eigen boͤß hertz urtheilen ſolle. Autoris mei-
nung nicht wider jemandes Religion zu ſchrei-
ben. Erklaͤrt allein den Goͤttlichen Chriſtli-
chen grund im hertzen der menſchheit. Des irꝛ-
diſchen geiſtes liſt den menſchen zu betriegen.
Falſch vernunfft-licht fuͤr den geiſt GOttes
annehmen. Auffs weſentliche licht CHriſti
achten/ daß die ſeele aus der ſuͤnde erloͤſt.
Blindheit des irꝛdiſchen menſchen/ aus dem
vernunfft-lichte/ ſich und andere mit ſchwaͤtzen
zu bezaubern. Was denen/ die an dieſem zeug-
niß zweiffeln/ ob es aus GOtt ſey/ zu thun?
Dem zeugniß zu gehorſamen/ entweder geiſt-
lich im Goͤttlichen gehorſam/ oder in menſchli-
cher dienſtbarkeit/ unterm buchſtaben. Menſch/
der das erkaͤñtniß Gottes und ſein ſelbſt verloh-
ren/ nur der einbildung ſeiner vernunfft lebet.
Weder GOtt noch teuffel moͤgen den verhaͤr-
teten menſchen bewegen: Elend aber und truͤb-
ſal/ wanns nach ſeinem ſinne nicht gehet. Er-
mahnung von der groſſen verblendung auszu-
gehen Worvon diß grund-ſtuͤck ſeinen na-
men fuͤhre?

Jnhalt der Capitel uͤber den erſten
theil des Ackerſchatzes Hiels.
Cap. 1.

Geheimer verſtand der ſchoͤpffung GOttes
nach Geneſis cap. 1. 5. Wie GOtt himmel und
erde/ licht und finſterniß ſcheide. 6. Alles was
aus des lichts weſen iſt wird vom lichte/ das
GOtt ſelbſt iſt/ erleuchtet. 7. Was aber aus
der finſteꝛniß/ muß duꝛchs licht zu grunde gehen.
8. Alles/ was das licht vertragen kan/ wird da-
durch gereinigt. 9. Ein jedes empfaͤhet daslicht
nach ſeiner art/ weſen und natur. Die himm-
liſchen geiſter dienen im lichte dem himmliſchen
weſen. Die natuͤrliche geiſter/ durchs licht der
natur/ dem natuͤrlichen weſen. Die finſterniß
durch die klarheit des lichts dem abgrunde.

Cap. 2.

1. Daß GOtt/ nachdem dem lichte alles
unterthan gemacht/ erkaͤnntniß ſeiner allmacht;
2. Jedoch nicht auſſer-ſondern in ſeinem lich-
te/ leben und weſen haben wolle. Wordurch
er im menſchen offenbar gemacht und ihme ge-
danckt werde. 4. Jn der erkaͤnntniß kommt die
ſeel im lichte zur ruhe: 6. Dann in der finſter-
niß iſt das leben in eitel unruhe. 8. Um dieſer
ruhe willen im lichte iſt der menſch maͤnnlich

und
A. K. H. Vierter Theil. T t t 2
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[515/0823] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. und gedancken im hertzen ſehen/ was ſie anrich- ten wollen; Ob ſie friede oder unruhe in der ſeele wollen wircken/ und alsdann/ nach dem man ſie erkennt/ annehmen/ oder durchs geſetz GOttes ausrotten. Wer ſo thut/ dem wer- den alle wercke GOttes bekannt. Dann alles was der geiſt/ fuͤr den ſchwachen menſchen/ in figuren/ gleichnuͤſſen heraus gegeben kan der geiſt/ der es ausgeſprochen alsbald im weſen er- keñen. Kennzeichen des geiſts der wahrheit/ auch des luͤgenhafften geiſts der vernunfft. War- um die geiſter in und auſſer ſich ſcharff zu pruͤf- fen/ damit man nicht betrogen werde. Wer dem einweſigen geiſt ſeine ſeele nicht in gehor- ſam ergibt/ mag die geiſtliche wuͤrckung GOt- tes und die boͤſe wirckungen des irrdiſchen geiſtes nimmermehr erkennen. Cap. 11. Wer vom weſentlichen geiſt will gelehrt werden/ muß mit vollkommenen luſte des her- tzens auff den geiſtlichen dienſt acht haben: Und fleiſch und blut mit all ſeinen anhaͤngen verlaſ- ſen. Himmliſche geiſt ſo rein/ daß er keine lehr- ſuͤnger annimmt/ es ſey dann/ daß ſie die unrei- nigkeit des fleiſches und bluts verlaſſen/ das iſt/ den luſt von allen vergaͤnglichen dingen abgewandt/ und ins weſen GOttes geſetzt ha- ben. CHriſtus nahm keinen zum lehrjuͤnger an/ biß ſie alle ihre irrdiſche eigenſchafft verlaſ- ſen hatten. Warum das eigene irrdiſche leben ſo kraͤfftig vom himmliſchen leben verboten ſey. Cap. 12. Daß die vereinigte ſeele das freye Goͤttliche leben vor erſt nicht weſentlich koͤnne eingehen/ ſondern dienſtlich-arbeitender weiſe/ vorab mit dem luſte des hertzens. Jn welchem her- tzen die zeugniſſe GOttes angenommen wer- den/ da macht ſich der geiſt ſelber durch ſein licht bekannt. Wie das Goͤttliche weſen ſich in der kindheit/ zuweilen in der ſeele verberge/ wor- durch der menſch in zweiffel verfalle/ daß man ſich mit einem luſt des hertzens drunter ſolle beu- gen: Dann obſchon das licht des weſens nicht ſtaͤts im gemuͤthe/ iſt doch die ſeele darum von GOtt nicht verlaſſen/ ſondern die gnade GOt- tes/ die uns der freude des himmliſchen lichts theilhafftig macht/ will uns auch der leydſam- keit ſeines weſens theilhafftig machen. Daß man darinne nicht kleinmuͤthig ſeyn/ ſondern ſeinen luſt allezeit (man ſehe es/ oder ſehe es nicht) im andaͤchtigen gehorſam GOttes hal- ten ſolle. Dann der geiſt des HERRN laͤſt ſich nicht binden/ ihn allezeit/ wann man wol- le/ zu haben; zur zeit des alters aber/ nachdem ſein leydſamer geiſt ſein werck in der gehorſa- men ſeele vollbracht hat/ wird das gottſelige le- ben allzeit zur freude in der ſeelen bleiben. Ein hauß mit arbeit bauen/ und mit ruhe bewoh- nen/ iſt ein unterſcheid. Doch kans wol mit luſte gethan werden: Und ſo GOtt den luſt hat/ laͤſt er ſich ſo wol im auffbauen/ als im be- wohnen gnuͤgen. Dann GOtt fordert nichts vom menſchen/ dann den hoͤchſten luſt des her- tzens. Darum der ſo GOtt dienen will/ wol acht auff ſeinen luſt haben mag. Daß das ein- weſige leben in CHriſto das hauß GOttes/ oder der himmel. Cap. 13. Wer ſich aus dem einweſigen leben wendet/ kan den lob-geſang des HErrn nicht ſingen; Das gehoͤre der allerſubtilſte und verborgen- ſte geiſt. GOtt kan den ſchall ſeiner ſtimme aus ſeinem verborgenen himmel im irrdiſchen hertzen laſſen hoͤren; aber nicht ſehen. Daß GOtt ein verneuet gottſelig leben fordere. Die gottſelige arbeit gebieret die gottſelige ruhe. Die gottſelige arbeit muß mit einem luſt gehor- ſamlich unter GOttes heiligem weſen gebogen ſtehen/ allzeit des HErrn willen zu thun/ und nicht unſern willen. Beſchluß. Daß dieſes zeugniß aus CHriſti geiſt bezeugt zur anwei- ſung des gottſeligen Chriſtlichen lebens/ da ſei- ne krafft/ imhertzen des gehorſamen menſchens/ alle irꝛdiſche geiſter auszutreiben beweiſt. Ur- theiler dieſes zeugniſſes werden niemand als ſich ſelbſt verwunden. Daß man ſich ſelbſt und ſein eigen boͤß hertz urtheilen ſolle. Autoris mei- nung nicht wider jemandes Religion zu ſchrei- ben. Erklaͤrt allein den Goͤttlichen Chriſtli- chen grund im hertzen der menſchheit. Des irꝛ- diſchen geiſtes liſt den menſchen zu betriegen. Falſch vernunfft-licht fuͤr den geiſt GOttes annehmen. Auffs weſentliche licht CHriſti achten/ daß die ſeele aus der ſuͤnde erloͤſt. Blindheit des irꝛdiſchen menſchen/ aus dem vernunfft-lichte/ ſich und andere mit ſchwaͤtzen zu bezaubern. Was denen/ die an dieſem zeug- niß zweiffeln/ ob es aus GOtt ſey/ zu thun? Dem zeugniß zu gehorſamen/ entweder geiſt- lich im Goͤttlichen gehorſam/ oder in menſchli- cher dienſtbarkeit/ unterm buchſtaben. Menſch/ der das erkaͤñtniß Gottes und ſein ſelbſt verloh- ren/ nur der einbildung ſeiner vernunfft lebet. Weder GOtt noch teuffel moͤgen den verhaͤr- teten menſchen bewegen: Elend aber und truͤb- ſal/ wanns nach ſeinem ſinne nicht gehet. Er- mahnung von der groſſen verblendung auszu- gehen Worvon diß grund-ſtuͤck ſeinen na- men fuͤhre? Jnhalt der Capitel uͤber den erſten theil des Ackerſchatzes Hiels. Cap. 1. Geheimer verſtand der ſchoͤpffung GOttes nach Geneſis cap. 1. 5. Wie GOtt himmel und erde/ licht und finſterniß ſcheide. 6. Alles was aus des lichts weſen iſt wird vom lichte/ das GOtt ſelbſt iſt/ erleuchtet. 7. Was aber aus der finſteꝛniß/ muß duꝛchs licht zu grunde gehen. 8. Alles/ was das licht vertragen kan/ wird da- durch gereinigt. 9. Ein jedes empfaͤhet daslicht nach ſeiner art/ weſen und natur. Die himm- liſchen geiſter dienen im lichte dem himmliſchen weſen. Die natuͤrliche geiſter/ durchs licht der natur/ dem natuͤrlichen weſen. Die finſterniß durch die klarheit des lichts dem abgrunde. Cap. 2. 1. Daß GOtt/ nachdem dem lichte alles unterthan gemacht/ erkaͤnntniß ſeiner allmacht; 2. Jedoch nicht auſſer-ſondern in ſeinem lich- te/ leben und weſen haben wolle. Wordurch er im menſchen offenbar gemacht und ihme ge- danckt werde. 4. Jn der erkaͤnntniß kommt die ſeel im lichte zur ruhe: 6. Dann in der finſter- niß iſt das leben in eitel unruhe. 8. Um dieſer ruhe willen im lichte iſt der menſch maͤnnlich und A. K. H. Vierter Theil. T t t 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/823>, abgerufen am 19.04.2024.