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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] berg Sion/ daraus das gesetz GOttes wesent-
lich bedient wird/ zu GOttes lob und dancke.
Und ist das reich GOttes und seines CHristi
worden.

Cap. 32.

Daß der wesentliche GOtt den berg Sion/
lehre des geistes/ auffgericht/ sein volck die
wesentliche gerechtigkeit/ und wie sie seine wür-
ckung in sich wesentlich wahrnehmen sollen/ zu
lehren. 2. Nachdem die würckung des väterli-
chen wesens in uns verricht/ wird CHristus in
unser menschheit/ dem inwendigsten gemü-
ths-geiste oder wesen des hertzens/ seine we-
sentliche wohnung machen/ zum reiche GOt-
tes 3. Alsdann wird die menschheit nicht mehr
bildlich/ sondern wesentlich mit der Gottheit
gesinnet und das leben GOttes ihr leben seyn.
4. Wie eng und genau die vereinigung GOt-
tes und der menschheit/ kan aber in der mensch-
heit nicht geschehen/ so lange sie ausser dem le-
ben GOttes etwas für sich selbst hält.

Cap. 33.

Daß die/ so die würckung der Gottheit in
sich kennen/ die augen des geists auffthun/ sich
über den wunderthaten GOttes verwundern/
und in einem lust zu GOttes gerechtigkeit erwe-
cken lassen sollen/ des HErrn willen zu thun. 2.
Wer begreiffen kan/ wie GOtt durch CHri-
stum in die bilde/ und aus dem bilden wieder
in sein vollkommen wesen eingeflossen/ der wird
in der würckung verstehen/ wie er CHristus
nachfolgen solle: Erst in der figur nach dem
leidsamen fleische/ durch die würckung des ge-
setzes und der Propheten/ dann wieder aus der
figur biß in die wesentliche Gottheit zur ruhe
des lebens. 3. Daß man CHristum in seiner
würcklichen lieb/ fried und gerechtigkeit zum
vorbilde wesentlich in sich wahrnehmen solle
und ihm nachfolgen/ wolle man im glauben in
sein einwesig leben kommen. 4. Mit lust seiner
seelen alle natürliche bildliche sinne/ wercke und
gedancken im fleische verlassen. 5. Vornemlich
seine eigne/ dann auff die würckung und figuren
mercken/ die Gott in uns wider den sinn im flei-
sche würcken muß durch seine Propheten/ En-
gel und figürliche geister/ ehe man zum voll-
kommnen wesen kommen möge. 6. Würckung
und figuren GOttes dienstbare geister vom
wesen GOttes zum dienste ausgesandt. 7. Alle
Engel und figürliche geister von GOTT zum
dienst ins menschen hertz gesandt/ sind GOtt
gehorsam/ lauffen nicht selbst/ und thun alles
Gott und dem menschen zu willen. 8. Wer Got-
tes botten in sich nicht annimmt/ erwehlt sich
irrdische eigne bilde/ die er anbetet/ und wird von
der Göttlichen würckung dadurch entfremdet.
9. Daß man alle in sich gemachte bilde verlas-
sen und zum wesen CHristi einkehren solle/ will
man nicht zum tode gebracht werden. 10. Den
bilden und figuren/ die GOtt durchs gesetz und
Propheten in uns würckt/ die boßheit zu ver-
stören/ soll man unterthan seyn/ daß wir zu
GOtt kommen mögen. 11. Diese nehmen die
irrdische bildung und zerstreuung der sinnen in
uns weg/ und leiten zu Gott/ der nun im gehor-
samen menschen verklärt erscheint/ nachdem er
da lange als todt begraben unter dem irrdischen
wesen gelegen/ und die irrdische bilde über sich
regieien lassen/ biß die zeit erfüllt/ daß er sie alle
[Spaltenumbruch] überwande. 12. Alle bildliche und figürliche
geister müssen dem einig-wesentlichen geiste
weichen/ weil die einigkeit GOttes kräfftiger
dann sie. 13. Die eintracht in GOttes einwe-
sigkeit regiert in krafft/ wird nun himmel und
erden einnehmen/ zu regieren zur ewigen ruhe/ in
allen/ die ihre beschirmung bey ihr suchen.

Cap. 34.

Daß/ wo der mensch im sinne des fleisches
nicht zu grund gehen wolle/ er nun/ weil Gott
allein in der menschheit regieren will/ alle sinne
und gedancken dem wesen Gottes einer geben
müsse. 2. Sollen des heiligen wesens Gottes
mit lust und liebe darzu in uns wahrnehmen/
und den uns vorgangenen Heiligen GOT-
tes aus der figur ins vollkommene wesen nach-
folgen. 3. Die Heilige/ nach dem sie die zeit ih-
rer figürlichen wirckungen erfüllt/ sind ins
vollkommene wesen wieder aufgenommen:
Durch die lust und liebe zu demselbigen. 4.
Auch JEsus selbst. 5. Diese aufnehmung kan
nicht geschehen/ biß das figürliche wesen seine
ihme bestimmte zeit im figürlichen menschen
vollendet/ und seinen dienst/ den es dem vollkom-
menen wesen schuldig/ ausgedient/ und voll-
bracht/ was in den Propheten von ihm ge-
schrieben ist. 6. Jn sich acht zu haben auf die
figuren und bilde/ von denen man getrieben
wird/ ob sie auffs fleisch oder geist anweisen. 7.
Worauf die figur zeigt/ davon ist sie ausge-
gangen vom geist oder fleische. Die vom flei-
sche macht den menschen krafftloß ins wesen
und leben der Göttlichen natur/ darinn die
ruhe der seelen steht zu kommen. 8. Darum
das irrdische wesen ohne verzug zu verlassen/
und ins einwesige leben/ darinne allein die ru-
he zu finden/ einzugehen.

Cap. 35.

1. Warnung an das menschliche geschlechte
dieses zu hertzen zu nehmen/ ehe sie zu grunde
gehen. 2. Die im bildlichen wesen gefangen
und keine begierde in sich haben/ darvon zu
scheiden/ werden im herzueilenden gerichte
ohne erbarmung geurtheilet werden. 3. Al-
les/ was der mensch im bildlichen wesen| er-
wehlet/ es seyen Gottes-dienste oder andere
beglerden zu seinen lüsten/ darinne er das ein-
wesige leben Gottes nicht sucht/ wird ihm in
erscheinung des gerechten wesens Gottes zum
tode des verdammnis vorgestellt. 4. Was
nicht im einwesigen leben GOttes begrieffen/
und mit ihm zu einem wesen vereinigt/ ist kein
leben. 5. Wo wollen doch die bildliche Wahn-
sinne im irrdischen wesen/ im gerichte Gottes
bleiben. 6. Müssen vom geiste des HErrn wie
staub zerstäuben; weil sie keine zusammenhal-
tende krafft in sich haben. 7. Ausser dem
wesen und einwesigen leben Gottes nichts/ so
die sinne zusammen halten kan. Die menschen
arbeiten nach einigkeit/ wie sie wollen/ mögen
sie zur wahren einigkeit nicht kommen. 8. Je
mehr sie irrdische einigkeit mit falschem kalche
tünchen/ je mehr sie durch irrdische sinne
in uneinigkeit verfallen. Und das ende ist ver-
streuung. 9. Wers im lichte Christi siehet/ kan
darvon aus erfahrung zeugen/ und im hertzen
empfinden. 10. Ermahnung an die irrdischen
hertzen/ ihren schutz im odem GOttes/ der in

ihrer
A. K. H. Vierter Theil. U u u

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] berg Sion/ daraus das geſetz GOttes weſent-
lich bedient wird/ zu GOttes lob und dancke.
Und iſt das reich GOttes und ſeines CHriſti
worden.

Cap. 32.

Daß der weſentliche GOtt den berg Sion/
lehre des geiſtes/ auffgericht/ ſein volck die
weſentliche gerechtigkeit/ und wie ſie ſeine wuͤr-
ckung in ſich weſentlich wahrnehmen ſollen/ zu
lehren. 2. Nachdem die wuͤrckung des vaͤterli-
chen weſens in uns verricht/ wird CHriſtus in
unſer menſchheit/ dem inwendigſten gemuͤ-
ths-geiſte oder weſen des hertzens/ ſeine we-
ſentliche wohnung machen/ zum reiche GOt-
tes 3. Alsdann wird die menſchheit nicht mehr
bildlich/ ſondern weſentlich mit der Gottheit
geſinnet und das leben GOttes ihr leben ſeyn.
4. Wie eng und genau die vereinigung GOt-
tes und der menſchheit/ kan aber in der menſch-
heit nicht geſchehen/ ſo lange ſie auſſer dem le-
ben GOttes etwas fuͤr ſich ſelbſt haͤlt.

Cap. 33.

Daß die/ ſo die wuͤrckung der Gottheit in
ſich kennen/ die augen des geiſts auffthun/ ſich
uͤber den wunderthaten GOttes verwundern/
und in einem luſt zu GOttes gerechtigkeit erwe-
cken laſſen ſollen/ des HErꝛn willen zu thun. 2.
Wer begreiffen kan/ wie GOtt durch CHri-
ſtum in die bilde/ und aus dem bilden wieder
in ſein vollkommen weſen eingefloſſen/ der wird
in der wuͤrckung verſtehen/ wie er CHriſtus
nachfolgen ſolle: Erſt in der figur nach dem
leidſamen fleiſche/ durch die wuͤrckung des ge-
ſetzes und der Propheten/ dann wieder aus der
figur biß in die weſentliche Gottheit zur ruhe
des lebens. 3. Daß man CHriſtum in ſeiner
wuͤrcklichen lieb/ fried und gerechtigkeit zum
vorbilde weſentlich in ſich wahrnehmen ſolle
und ihm nachfolgen/ wolle man im glauben in
ſein einweſig leben kommen. 4. Mit luſt ſeiner
ſeelen alle natuͤrliche bildliche ſinne/ wercke und
gedancken im fleiſche verlaſſen. 5. Vornemlich
ſeine eigne/ dann auff die wuͤrckung und figuren
mercken/ die Gott in uns wider den ſinn im flei-
ſche wuͤrcken muß durch ſeine Propheten/ En-
gel und figuͤrliche geiſter/ ehe man zum voll-
kommnen weſen kommen moͤge. 6. Wuͤrckung
und figuren GOttes dienſtbare geiſter vom
weſen GOttes zum dienſte ausgeſandt. 7. Alle
Engel und figuͤrliche geiſter von GOTT zum
dienſt ins menſchen hertz geſandt/ ſind GOtt
gehorſam/ lauffen nicht ſelbſt/ und thun alles
Gott und dem menſchẽ zu willen. 8. Wer Got-
tes botten in ſich nicht annimmt/ erwehlt ſich
irꝛdiſche eigne bilde/ die er anbetet/ und wird von
der Goͤttlichen wuͤrckung dadurch entfremdet.
9. Daß man alle in ſich gemachte bilde verlaſ-
ſen und zum weſen CHriſti einkehren ſolle/ will
man nicht zum tode gebracht werden. 10. Den
bilden und figuren/ die GOtt durchs geſetz und
Propheten in uns wuͤrckt/ die boßheit zu ver-
ſtoͤren/ ſoll man unterthan ſeyn/ daß wir zu
GOtt kommen moͤgen. 11. Dieſe nehmen die
irꝛdiſche bildung und zerſtreuung der ſinnen in
uns weg/ und leiten zu Gott/ der nun im gehor-
ſamen menſchen verklaͤrt erſcheint/ nachdem er
da lange als todt begraben unter dem irꝛdiſchen
weſen gelegen/ und die irꝛdiſche bilde uͤber ſich
regieien laſſen/ biß die zeit erfuͤllt/ daß er ſie alle
[Spaltenumbruch] uͤberwande. 12. Alle bildliche und figuͤrliche
geiſter muͤſſen dem einig-weſentlichen geiſte
weichen/ weil die einigkeit GOttes kraͤfftiger
dann ſie. 13. Die eintracht in GOttes einwe-
ſigkeit regiert in krafft/ wird nun himmel und
erden einnehmen/ zu regieren zur ewigen ruhe/ in
allen/ die ihre beſchirmung bey ihr ſuchen.

Cap. 34.

Daß/ wo der menſch im ſinne des fleiſches
nicht zu grund gehen wolle/ er nun/ weil Gott
allein in der menſchheit regieren will/ alle ſiñe
und gedancken dem weſen Gottes einer geben
muͤſſe. 2. Sollen des heiligen weſens Gottes
mit luſt und liebe darzu in uns wahrnehmen/
und den uns vorgangenen Heiligen GOT-
tes aus der figur ins vollkom̃ene weſen nach-
folgen. 3. Die Heilige/ nach dem ſie die zeit ih-
rer figuͤrlichen wirckungen erfuͤllt/ ſind ins
vollkommene weſen wieder aufgenommen:
Durch die luſt und liebe zu demſelbigen. 4.
Auch JEſus ſelbſt. 5. Dieſe aufnehmung kan
nicht geſchehen/ biß das figuͤrliche weſen ſeine
ihme beſtimmte zeit im figuͤrlichen menſchen
vollendet/ uñ ſeinen dienſt/ den es dem vollkom-
menen weſen ſchuldig/ ausgedient/ und voll-
bracht/ was in den Propheten von ihm ge-
ſchrieben iſt. 6. Jn ſich acht zu haben auf die
figuren und bilde/ von denen man getrieben
wird/ ob ſie auffs fleiſch oder geiſt anweiſen. 7.
Worauf die figur zeigt/ davon iſt ſie ausge-
gangen vom geiſt oder fleiſche. Die vom flei-
ſche macht den menſchen krafftloß ins weſen
und leben der Goͤttlichen natur/ darinn die
ruhe der ſeelen ſteht zu kommen. 8. Darum
das irrdiſche weſen ohne verzug zu verlaſſen/
und ins einweſige leben/ darinne allein die ru-
he zu finden/ einzugehen.

Cap. 35.

1. Warnung an das menſchliche geſchlechte
dieſes zu hertzen zu nehmen/ ehe ſie zu grunde
gehen. 2. Die im bildlichen weſen gefangen
und keine begierde in ſich haben/ darvon zu
ſcheiden/ werden im herzueilenden gerichte
ohne erbarmung geurtheilet werden. 3. Al-
les/ was der menſch im bildlichen weſen| er-
wehlet/ es ſeyen Gottes-dienſte oder andere
beglerden zu ſeinen luͤſten/ darinne er das ein-
weſige leben Gottes nicht ſucht/ wird ihm in
erſcheinung des gerechten weſens Gottes zum
tode des verdammnis vorgeſtellt. 4. Was
nicht im einweſigen leben GOttes begrieffen/
und mit ihm zu einem weſen vereinigt/ iſt kein
leben. 5. Wo wollen doch die bildliche Wahn-
ſinne im irrdiſchen weſen/ im gerichte Gottes
bleiben. 6. Muͤſſen vom geiſte des HErrn wie
ſtaub zerſtaͤuben; weil ſie keine zuſammenhal-
tende krafft in ſich haben. 7. Auſſer dem
weſen und einweſigen leben Gottes nichts/ ſo
die ſinne zuſammen halten kan. Die menſchen
arbeiten nach einigkeit/ wie ſie wollen/ moͤgen
ſie zur wahren einigkeit nicht kommen. 8. Je
mehr ſie irrdiſche einigkeit mit falſchem kalche
tuͤnchen/ je mehr ſie durch irrdiſche ſinne
in uneinigkeit verfallen. Und das ende iſt ver-
ſtreuung. 9. Wers im lichte Chriſti ſiehet/ kan
darvon aus erfahrung zeugen/ und im hertzen
empfinden. 10. Ermahnung an die irrdiſchen
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A. K. H. Vierter Theil. U u u
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[521/0829] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. berg Sion/ daraus das geſetz GOttes weſent- lich bedient wird/ zu GOttes lob und dancke. Und iſt das reich GOttes und ſeines CHriſti worden. Cap. 32. Daß der weſentliche GOtt den berg Sion/ lehre des geiſtes/ auffgericht/ ſein volck die weſentliche gerechtigkeit/ und wie ſie ſeine wuͤr- ckung in ſich weſentlich wahrnehmen ſollen/ zu lehren. 2. Nachdem die wuͤrckung des vaͤterli- chen weſens in uns verricht/ wird CHriſtus in unſer menſchheit/ dem inwendigſten gemuͤ- ths-geiſte oder weſen des hertzens/ ſeine we- ſentliche wohnung machen/ zum reiche GOt- tes 3. Alsdann wird die menſchheit nicht mehr bildlich/ ſondern weſentlich mit der Gottheit geſinnet und das leben GOttes ihr leben ſeyn. 4. Wie eng und genau die vereinigung GOt- tes und der menſchheit/ kan aber in der menſch- heit nicht geſchehen/ ſo lange ſie auſſer dem le- ben GOttes etwas fuͤr ſich ſelbſt haͤlt. Cap. 33. Daß die/ ſo die wuͤrckung der Gottheit in ſich kennen/ die augen des geiſts auffthun/ ſich uͤber den wunderthaten GOttes verwundern/ und in einem luſt zu GOttes gerechtigkeit erwe- cken laſſen ſollen/ des HErꝛn willen zu thun. 2. Wer begreiffen kan/ wie GOtt durch CHri- ſtum in die bilde/ und aus dem bilden wieder in ſein vollkommen weſen eingefloſſen/ der wird in der wuͤrckung verſtehen/ wie er CHriſtus nachfolgen ſolle: Erſt in der figur nach dem leidſamen fleiſche/ durch die wuͤrckung des ge- ſetzes und der Propheten/ dann wieder aus der figur biß in die weſentliche Gottheit zur ruhe des lebens. 3. Daß man CHriſtum in ſeiner wuͤrcklichen lieb/ fried und gerechtigkeit zum vorbilde weſentlich in ſich wahrnehmen ſolle und ihm nachfolgen/ wolle man im glauben in ſein einweſig leben kommen. 4. Mit luſt ſeiner ſeelen alle natuͤrliche bildliche ſinne/ wercke und gedancken im fleiſche verlaſſen. 5. Vornemlich ſeine eigne/ dann auff die wuͤrckung und figuren mercken/ die Gott in uns wider den ſinn im flei- ſche wuͤrcken muß durch ſeine Propheten/ En- gel und figuͤrliche geiſter/ ehe man zum voll- kommnen weſen kommen moͤge. 6. Wuͤrckung und figuren GOttes dienſtbare geiſter vom weſen GOttes zum dienſte ausgeſandt. 7. Alle Engel und figuͤrliche geiſter von GOTT zum dienſt ins menſchen hertz geſandt/ ſind GOtt gehorſam/ lauffen nicht ſelbſt/ und thun alles Gott und dem menſchẽ zu willen. 8. Wer Got- tes botten in ſich nicht annimmt/ erwehlt ſich irꝛdiſche eigne bilde/ die er anbetet/ und wird von der Goͤttlichen wuͤrckung dadurch entfremdet. 9. Daß man alle in ſich gemachte bilde verlaſ- ſen und zum weſen CHriſti einkehren ſolle/ will man nicht zum tode gebracht werden. 10. Den bilden und figuren/ die GOtt durchs geſetz und Propheten in uns wuͤrckt/ die boßheit zu ver- ſtoͤren/ ſoll man unterthan ſeyn/ daß wir zu GOtt kommen moͤgen. 11. Dieſe nehmen die irꝛdiſche bildung und zerſtreuung der ſinnen in uns weg/ und leiten zu Gott/ der nun im gehor- ſamen menſchen verklaͤrt erſcheint/ nachdem er da lange als todt begraben unter dem irꝛdiſchen weſen gelegen/ und die irꝛdiſche bilde uͤber ſich regieien laſſen/ biß die zeit erfuͤllt/ daß er ſie alle uͤberwande. 12. Alle bildliche und figuͤrliche geiſter muͤſſen dem einig-weſentlichen geiſte weichen/ weil die einigkeit GOttes kraͤfftiger dann ſie. 13. Die eintracht in GOttes einwe- ſigkeit regiert in krafft/ wird nun himmel und erden einnehmen/ zu regieren zur ewigen ruhe/ in allen/ die ihre beſchirmung bey ihr ſuchen. Cap. 34. Daß/ wo der menſch im ſinne des fleiſches nicht zu grund gehen wolle/ er nun/ weil Gott allein in der menſchheit regieren will/ alle ſiñe und gedancken dem weſen Gottes einer geben muͤſſe. 2. Sollen des heiligen weſens Gottes mit luſt und liebe darzu in uns wahrnehmen/ und den uns vorgangenen Heiligen GOT- tes aus der figur ins vollkom̃ene weſen nach- folgen. 3. Die Heilige/ nach dem ſie die zeit ih- rer figuͤrlichen wirckungen erfuͤllt/ ſind ins vollkommene weſen wieder aufgenommen: Durch die luſt und liebe zu demſelbigen. 4. Auch JEſus ſelbſt. 5. Dieſe aufnehmung kan nicht geſchehen/ biß das figuͤrliche weſen ſeine ihme beſtimmte zeit im figuͤrlichen menſchen vollendet/ uñ ſeinen dienſt/ den es dem vollkom- menen weſen ſchuldig/ ausgedient/ und voll- bracht/ was in den Propheten von ihm ge- ſchrieben iſt. 6. Jn ſich acht zu haben auf die figuren und bilde/ von denen man getrieben wird/ ob ſie auffs fleiſch oder geiſt anweiſen. 7. Worauf die figur zeigt/ davon iſt ſie ausge- gangen vom geiſt oder fleiſche. Die vom flei- ſche macht den menſchen krafftloß ins weſen und leben der Goͤttlichen natur/ darinn die ruhe der ſeelen ſteht zu kommen. 8. Darum das irrdiſche weſen ohne verzug zu verlaſſen/ und ins einweſige leben/ darinne allein die ru- he zu finden/ einzugehen. Cap. 35. 1. Warnung an das menſchliche geſchlechte dieſes zu hertzen zu nehmen/ ehe ſie zu grunde gehen. 2. Die im bildlichen weſen gefangen und keine begierde in ſich haben/ darvon zu ſcheiden/ werden im herzueilenden gerichte ohne erbarmung geurtheilet werden. 3. Al- les/ was der menſch im bildlichen weſen| er- wehlet/ es ſeyen Gottes-dienſte oder andere beglerden zu ſeinen luͤſten/ darinne er das ein- weſige leben Gottes nicht ſucht/ wird ihm in erſcheinung des gerechten weſens Gottes zum tode des verdammnis vorgeſtellt. 4. Was nicht im einweſigen leben GOttes begrieffen/ und mit ihm zu einem weſen vereinigt/ iſt kein leben. 5. Wo wollen doch die bildliche Wahn- ſinne im irrdiſchen weſen/ im gerichte Gottes bleiben. 6. Muͤſſen vom geiſte des HErrn wie ſtaub zerſtaͤuben; weil ſie keine zuſammenhal- tende krafft in ſich haben. 7. Auſſer dem weſen und einweſigen leben Gottes nichts/ ſo die ſinne zuſammen halten kan. Die menſchen arbeiten nach einigkeit/ wie ſie wollen/ moͤgen ſie zur wahren einigkeit nicht kommen. 8. Je mehr ſie irrdiſche einigkeit mit falſchem kalche tuͤnchen/ je mehr ſie durch irrdiſche ſinne in uneinigkeit verfallen. Und das ende iſt ver- ſtreuung. 9. Wers im lichte Chriſti ſiehet/ kan darvon aus erfahrung zeugen/ und im hertzen empfinden. 10. Ermahnung an die irrdiſchen hertzen/ ihren ſchutz im odem GOttes/ der in ihrer A. K. H. Vierter Theil. U u u

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/829>, abgerufen am 19.04.2024.