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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] 4. Durch die lehre dieses worts kommt die see-
le in ruhe. 5. Dann wo die salbung in die see-
le ausgegossen wird/ sänfftigt sie alles was ver-
wundt ist. 6. Was die salbung lehrt/ ist
recht: Weil GOtt in CHristo der wesentliche
lehrmeister selbst ist. 7. Niedrigt die hohen/
erhöht die niedrigen. 8. Erlöst die gefangene.
9. Bekleidet die nackende. 10. Speist die
hungrigen. 11. Erlabt die dürstigen. 12.
Heilet die krancken vom luste des fleisches. 13
Eröffnet der blinden augen. 14. Macht die
aussätzige gesund. 15. Treibt die unreine
geister aus. 16. Stillet das ungestümme meer
im hertzen. 17. Thut alles was jeder von sei-
ner güte in demuth und verläugnung des irrdi-
schen wesens begehrt. 18. GOtt will barm-
hertzigkeit/ nicht böck- und thiers-opffer/ die
ohne den guten willen und liebe zum geiste des
HErrn geopffert werden. 19. Die böcke und
thiere durchs gebot zu opffern/ sind die unbe-
schnittene sinne im fleische/ müssen/ weil sie kei-
nen guten willen haben/ zur Gottheit gezwun-
gen werden.

Cap. 40.

Daß die wesentliche lehre die seele gesund ma-
che/ so der vernunfft-lehre unmöglich; was aus-
ser dem leben und wesen CHristi/ kan keine zum
Reich GOttes leitende lehre von sichgeben. 2.
Die geistlich gesinnte sollen diese wesentliche leh-
re warnehmen/ können von der unerleuchteten
vernunfft nichts Göttlichs lernen. 3. Was sie
heute von GOtt in die gedächtniß bildet/ ist
morgen vergessen/ ist ein faß ohne boden/ das
böse aber kan sie behalten. 4. Alles vergebens
mit der vernunfft GOttes gerechtigkeit errei-
chen wollen. 5. Erklärung der worte: Ver-
flucht/ der sich auff menschen verläst/ Jerem. 17.
5. 6. Daß man den geist des HErrn in sich
wahrnehmen/ und alle vernunfft verlassen sol-
te. 7. Wer sein leben aus GOtt nicht schöpfft/
sondern ein vernünfftlich wesen wehlt/ ist ver-
flucht. 8. Zwar kan eine vernunfft die andere
in betrübniß trösten/ der aber im einwesigen le-
ben GOttes verfallen/ muß vom selben wieder
auffgeholffen werden. 9. Des erleuchteten dienst
wird zum trost des unerleuchteten/ der den geist
Gottes nicht empfindt/ beygefügt/ auch freu-
dig angenommen/ reinigt aber/ ohne das in-
wendige werck GOttes/ die seele nicht. 10. Ein
mensch mag den andern zur tugend wol er mah-
nen/ darinn er vorgehet/ zur ergetzung der see-
len unter einander; doch die geistliche wür-
ckung GOttes im menschen nicht auff seine
dienstbarkeit ziehen/ und sich also in GOttes
statt setzen. 11. Grosse blindheit/ daß der
mensch in der würckung Gottes so unempfind-
lich worden/ daß er zwischen GOttes wirckung
und dem unerleuchteten menschlichen dienste kei-
nen unterschied kennet. 12. Jeder zuzusehen/
aus was krafft er seinen dienst/ dener für Got-
tes dienst bewähren will/ thut.

Cap. 41.

Vernunffts-einwurff/ daß die Propheten/
Apostel und CHristus auch menschen gewesen.
2. Antwort/ nicht in der abgetheiltheit unwe-
sentlich/ anders hätten sie im menschlichen ge-
schlechte nur auff eine zeit und orte den auffge-
legten dienst thun können. Erklärung Rom.
10. 18. Jhr schall ist ausgangen in alle welt.
[Spaltenumbruch] 4. Geschriebene schrifft nicht der Apostel lehre
selbst/ nur ein bild und anweisung zur er-
weckung der lehre im menschen verborgen. 5.
Lehre der Heiligen in sich zu erkennen. 6. Chri-
stum und alle Heiligen werden wir in uns
mit ihrer lehre in klarheit erkennen/ wo wir
wahre Jünger CHristi werden/ und sie im gei-
ste wesentlich wahrnehmen. 7. Erklärung 2.
Cor. 5. 17. Jst jemand in CHristo/ so ist er
eine neue creatur. 8. Wunsch/ daß wir wie
Paulus in unser eigenheit darnieder geschla-
gen würden. 9. Weil diß aber mangelt/ müs-
sen wir die lehre und würckung im geiste GOt-
tes in uns wahrnehmen. 10. Wie demüth-
und sanfftmüthig der mensch im erkäntniß
GOttes wird.

Cap. 42.

Daß wir die blindheit/ als ob CHristi und
der Apostel lehre nicht in uns sey/ so wir GOt-
tes willen zu thun begehren/ abschütten sollen.
2. Der alte GOtt lebt in seinem wesen und
würckung noch; die mittel/ so die vorige Heili-
gen GOttes gehabt/ haben alle gutwillige see-
len zu GOtt noch. Erklärung Luc. 16. Sie
haben Mosen und die Propheten. etc. 3. Mo-
ses und die Propheten waren bey den Heiligen
gestorben/ den sündern aber/ sie zu straffen/ noch
lebendige. Erklärung Act. 2. 29. David ist ge-
storben/ sein grab ist noch bey uns. Item 2.
Petr. 1. 19. Wir haben ein fest Prophetisch
wort. 4. Wann der morgenstern auffgegan-
gen/ hört die prophezeyhung und das Prophe-
tische wort auff/ und der in uns stehet/ wird
wesentlich erkannt. 5. Daß man sich durch
GOttes geist die augen des geistes öffnen lassen
solle/ die würckungen GOttes in sich wahrzu-
nehmen. 6. Wer vom geiste des HErrn ge-
rührt ist/ wird den geistlichen leib Gottes wol er-
kennen mit allen seinen gliedern. 7. Des geist-
lichen leibs glieder sind/ durch welche Gott sei-
ne lehre hervor bringt/ die nun verklärt werden
sollen in allen Heiligen. 8. Daß diesem hohen
geheimniß niemand vor vollendung seiner zeit
in den bilden und figuren nachjagen/ sondern
sich selbst erst gründlich erkennen lernen solle. 9.
Klage der wiedergebornen über den verfall des
menschen/ der aus der reinen erden/ darinnen
er erschaffen worden/ in die unreine erde verfal-
len ist/ nebenst ermahnung im staube der er den
in sich im schweiß des angesichts/ tieff nach den
verlohrnen schätzen zu graben/ und mit seinen
sinnen und gedancken nicht äusserlich umzu-
schweiffen. 10. Weitere warnung für unnü-
tzer arbeit/ und daß man das verlohrne mit
weißheitsuchen solle.

Cap. 43.

2. Daß man aufs einwesige leben Gottes/
das jeder/ wiewohl noch nicht aus dem tode
verklärt/ in sich hat/ sich alleine verlassen/ und
in seinen wegen nachfolgen solle/ so man von
seinem eiteln lauffe erlöst werden/ seine lust im
wesen Gottes und ihn zum Könige haben will.
2. Wer seine lust in den eiteln trost ausser sich
setzet/ wird betrogen und verblendt. 3. Auf Js-
raels recht zu achten/ die sie in bereitung ihres
weges/ zum angesicht des Herrn zu kommen hat-
ten/ da ihnen geboten war innerhalb ihren grän-
tzen zu bleiben/ um ihre nahrung alda innen zu
suchen. 4. Die erde giebt jeder seele/ leben oder
tode/ ihre speise. 5. Daß diese erde die irrdische.

lufftgei-
A. K. H. Vierter Theil. U u u 2

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] 4. Durch die lehre dieſes worts kommt die ſee-
le in ruhe. 5. Dann wo die ſalbung in die ſee-
le ausgegoſſen wird/ ſaͤnfftigt ſie alles was ver-
wundt iſt. 6. Was die ſalbung lehrt/ iſt
recht: Weil GOtt in CHriſto der weſentliche
lehrmeiſter ſelbſt iſt. 7. Niedrigt die hohen/
erhoͤht die niedrigen. 8. Erloͤſt die gefangene.
9. Bekleidet die nackende. 10. Speiſt die
hungrigen. 11. Erlabt die duͤrſtigen. 12.
Heilet die krancken vom luſte des fleiſches. 13
Eroͤffnet der blinden augen. 14. Macht die
auſſaͤtzige geſund. 15. Treibt die unreine
geiſter aus. 16. Stillet das ungeſtuͤmme meer
im hertzen. 17. Thut alles was jeder von ſei-
ner guͤte in demuth und verlaͤugnung des irꝛdi-
ſchen weſens begehrt. 18. GOtt will barm-
hertzigkeit/ nicht boͤck- und thiers-opffer/ die
ohne den guten willen und liebe zum geiſte des
HErꝛn geopffert werden. 19. Die boͤcke und
thiere durchs gebot zu opffern/ ſind die unbe-
ſchnittene ſinne im fleiſche/ muͤſſen/ weil ſie kei-
nen guten willen haben/ zur Gottheit gezwun-
gen werden.

Cap. 40.

Daß die weſentliche lehre die ſeele geſund ma-
che/ ſo der vernunfft-lehre unmoͤglich; was auſ-
ſer dem leben und weſen CHriſti/ kan keine zum
Reich GOttes leitende lehre von ſichgeben. 2.
Die geiſtlich geſinnte ſollen dieſe weſentliche leh-
re warnehmen/ koͤnnen von der unerleuchteten
vernunfft nichts Goͤttlichs lernen. 3. Was ſie
heute von GOtt in die gedaͤchtniß bildet/ iſt
morgen vergeſſen/ iſt ein faß ohne boden/ das
boͤſe aber kan ſie behalten. 4. Alles vergebens
mit der vernunfft GOttes gerechtigkeit errei-
chen wollen. 5. Erklaͤrung der worte: Ver-
flucht/ der ſich auff menſchen verlaͤſt/ Jerem. 17.
5. 6. Daß man den geiſt des HErꝛn in ſich
wahrnehmen/ und alle vernunfft verlaſſen ſol-
te. 7. Wer ſein leben aus GOtt nicht ſchoͤpfft/
ſondern ein vernuͤnfftlich weſen wehlt/ iſt ver-
flucht. 8. Zwar kan eine vernunfft die andere
in betruͤbniß troͤſten/ der aber im einweſigen le-
ben GOttes verfallen/ muß vom ſelben wieder
auffgeholffen werden. 9. Des erleuchteten dienſt
wird zum troſt des unerleuchteten/ der den geiſt
Gottes nicht empfindt/ beygefuͤgt/ auch freu-
dig angenommen/ reinigt aber/ ohne das in-
wendige werck GOttes/ die ſeele nicht. 10. Ein
menſch mag den andern zur tugend wol er mah-
nen/ darinn er vorgehet/ zur ergetzung der ſee-
len unter einander; doch die geiſtliche wuͤr-
ckung GOttes im menſchen nicht auff ſeine
dienſtbarkeit ziehen/ und ſich alſo in GOttes
ſtatt ſetzen. 11. Groſſe blindheit/ daß der
menſch in der wuͤrckung Gottes ſo unempfind-
lich worden/ daß er zwiſchen GOttes wirckung
uñ dem unerleuchteten menſchlichen dienſte kei-
nen unterſchied kennet. 12. Jeder zuzuſehen/
aus was krafft er ſeinen dienſt/ dener fuͤr Got-
tes dienſt bewaͤhren will/ thut.

Cap. 41.

Vernunffts-einwurff/ daß die Propheten/
Apoſtel und CHriſtus auch menſchen geweſen.
2. Antwort/ nicht in der abgetheiltheit unwe-
ſentlich/ anders haͤtten ſie im menſchlichen ge-
ſchlechte nur auff eine zeit und orte den auffge-
legten dienſt thun koͤnnen. Erklaͤrung Rom.
10. 18. Jhr ſchall iſt ausgangen in alle welt.
[Spaltenumbruch] 4. Geſchriebene ſchrifft nicht der Apoſtel lehre
ſelbſt/ nur ein bild und anweiſung zur er-
weckung der lehre im menſchen verborgen. 5.
Lehre der Heiligen in ſich zu erkennen. 6. Chri-
ſtum und alle Heiligen werden wir in uns
mit ihrer lehre in klarheit erkennen/ wo wir
wahre Juͤnger CHriſti werden/ und ſie im gei-
ſte weſentlich wahrnehmen. 7. Erklaͤrung 2.
Cor. 5. 17. Jſt jemand in CHriſto/ ſo iſt er
eine neue creatur. 8. Wunſch/ daß wir wie
Paulus in unſer eigenheit darnieder geſchla-
gen wuͤrden. 9. Weil diß aber mangelt/ muͤſ-
ſen wir die lehre und wuͤrckung im geiſte GOt-
tes in uns wahrnehmen. 10. Wie demuͤth-
und ſanfftmuͤthig der menſch im erkaͤntniß
GOttes wird.

Cap. 42.

Daß wir die blindheit/ als ob CHriſti und
der Apoſtel lehre nicht in uns ſey/ ſo wir GOt-
tes willen zu thun begehren/ abſchuͤtten ſollen.
2. Der alte GOtt lebt in ſeinem weſen und
wuͤrckung noch; die mittel/ ſo die vorige Heili-
gen GOttes gehabt/ haben alle gutwillige ſee-
len zu GOtt noch. Erklaͤrung Luc. 16. Sie
haben Moſen und die Propheten. ꝛc. 3. Mo-
ſes und die Propheten waren bey den Heiligen
geſtorben/ den ſuͤndern aber/ ſie zu ſtraffen/ noch
lebendige. Erklaͤrung Act. 2. 29. David iſt ge-
ſtorben/ ſein grab iſt noch bey uns. Item 2.
Petr. 1. 19. Wir haben ein feſt Prophetiſch
wort. 4. Wann der morgenſtern auffgegan-
gen/ hoͤrt die prophezeyhung und das Prophe-
tiſche wort auff/ und der in uns ſtehet/ wird
weſentlich erkannt. 5. Daß man ſich durch
GOttes geiſt die augen des geiſtes oͤffnen laſſen
ſolle/ die wuͤrckungen GOttes in ſich wahrzu-
nehmen. 6. Wer vom geiſte des HErꝛn ge-
ruͤhrt iſt/ wiꝛd den geiſtlichen leib Gottes wol eꝛ-
kennen mit allen ſeinen gliedern. 7. Des geiſt-
lichen leibs glieder ſind/ durch welche Gott ſei-
ne lehre hervor bringt/ die nun verklaͤrt werden
ſollen in allen Heiligen. 8. Daß dieſem hohen
geheimniß niemand vor vollendung ſeiner zeit
in den bilden und figuren nachjagen/ ſondern
ſich ſelbſt erſt gruͤndlich erkennen lernen ſolle. 9.
Klage der wiedergebornen uͤber den verfall des
menſchen/ der aus der reinen erden/ darinnen
er erſchaffen worden/ in die unreine erde verfal-
len iſt/ nebenſt ermahnung im ſtaube der er den
in ſich im ſchweiß des angeſichts/ tieff nach den
verlohrnen ſchaͤtzen zu graben/ und mit ſeinen
ſinnen und gedancken nicht aͤuſſerlich umzu-
ſchweiffen. 10. Weitere warnung fuͤr unnuͤ-
tzer arbeit/ und daß man das verlohrne mit
weißheitſuchen ſolle.

Cap. 43.

2. Daß man aufs einweſige leben Gottes/
das jeder/ wiewohl noch nicht aus dem tode
verklaͤrt/ in ſich hat/ ſich alleine verlaſſen/ und
in ſeinen wegen nachfolgen ſolle/ ſo man von
ſeinem eiteln lauffe erloͤſt werden/ ſeine luſt im
weſen Gottes und ihn zum Koͤnige haben will.
2. Wer ſeine luſt in den eiteln troſt auſſer ſich
ſetzet/ wird betrogen und verblendt. 3. Auf Jſ-
raels recht zu achten/ die ſie in bereitung ihres
weges/ zum angeſicht des Herrn zu kom̃en hat-
ten/ da ihnen geboten war innerhalb ihrẽ graͤn-
tzen zu bleiben/ um ihre nahrung alda iñen zu
ſuchen. 4. Die erde giebt jeder ſeele/ leben oder
tode/ ihre ſpeiſe. 5. Daß dieſe erde die irrdiſche.

lufftgei-
A. K. H. Vierter Theil. U u u 2
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[523/0831] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. 4. Durch die lehre dieſes worts kommt die ſee- le in ruhe. 5. Dann wo die ſalbung in die ſee- le ausgegoſſen wird/ ſaͤnfftigt ſie alles was ver- wundt iſt. 6. Was die ſalbung lehrt/ iſt recht: Weil GOtt in CHriſto der weſentliche lehrmeiſter ſelbſt iſt. 7. Niedrigt die hohen/ erhoͤht die niedrigen. 8. Erloͤſt die gefangene. 9. Bekleidet die nackende. 10. Speiſt die hungrigen. 11. Erlabt die duͤrſtigen. 12. Heilet die krancken vom luſte des fleiſches. 13 Eroͤffnet der blinden augen. 14. Macht die auſſaͤtzige geſund. 15. Treibt die unreine geiſter aus. 16. Stillet das ungeſtuͤmme meer im hertzen. 17. Thut alles was jeder von ſei- ner guͤte in demuth und verlaͤugnung des irꝛdi- ſchen weſens begehrt. 18. GOtt will barm- hertzigkeit/ nicht boͤck- und thiers-opffer/ die ohne den guten willen und liebe zum geiſte des HErꝛn geopffert werden. 19. Die boͤcke und thiere durchs gebot zu opffern/ ſind die unbe- ſchnittene ſinne im fleiſche/ muͤſſen/ weil ſie kei- nen guten willen haben/ zur Gottheit gezwun- gen werden. Cap. 40. Daß die weſentliche lehre die ſeele geſund ma- che/ ſo der vernunfft-lehre unmoͤglich; was auſ- ſer dem leben und weſen CHriſti/ kan keine zum Reich GOttes leitende lehre von ſichgeben. 2. Die geiſtlich geſinnte ſollen dieſe weſentliche leh- re warnehmen/ koͤnnen von der unerleuchteten vernunfft nichts Goͤttlichs lernen. 3. Was ſie heute von GOtt in die gedaͤchtniß bildet/ iſt morgen vergeſſen/ iſt ein faß ohne boden/ das boͤſe aber kan ſie behalten. 4. Alles vergebens mit der vernunfft GOttes gerechtigkeit errei- chen wollen. 5. Erklaͤrung der worte: Ver- flucht/ der ſich auff menſchen verlaͤſt/ Jerem. 17. 5. 6. Daß man den geiſt des HErꝛn in ſich wahrnehmen/ und alle vernunfft verlaſſen ſol- te. 7. Wer ſein leben aus GOtt nicht ſchoͤpfft/ ſondern ein vernuͤnfftlich weſen wehlt/ iſt ver- flucht. 8. Zwar kan eine vernunfft die andere in betruͤbniß troͤſten/ der aber im einweſigen le- ben GOttes verfallen/ muß vom ſelben wieder auffgeholffen werden. 9. Des erleuchteten dienſt wird zum troſt des unerleuchteten/ der den geiſt Gottes nicht empfindt/ beygefuͤgt/ auch freu- dig angenommen/ reinigt aber/ ohne das in- wendige werck GOttes/ die ſeele nicht. 10. Ein menſch mag den andern zur tugend wol er mah- nen/ darinn er vorgehet/ zur ergetzung der ſee- len unter einander; doch die geiſtliche wuͤr- ckung GOttes im menſchen nicht auff ſeine dienſtbarkeit ziehen/ und ſich alſo in GOttes ſtatt ſetzen. 11. Groſſe blindheit/ daß der menſch in der wuͤrckung Gottes ſo unempfind- lich worden/ daß er zwiſchen GOttes wirckung uñ dem unerleuchteten menſchlichen dienſte kei- nen unterſchied kennet. 12. Jeder zuzuſehen/ aus was krafft er ſeinen dienſt/ dener fuͤr Got- tes dienſt bewaͤhren will/ thut. Cap. 41. Vernunffts-einwurff/ daß die Propheten/ Apoſtel und CHriſtus auch menſchen geweſen. 2. Antwort/ nicht in der abgetheiltheit unwe- ſentlich/ anders haͤtten ſie im menſchlichen ge- ſchlechte nur auff eine zeit und orte den auffge- legten dienſt thun koͤnnen. Erklaͤrung Rom. 10. 18. Jhr ſchall iſt ausgangen in alle welt. 4. Geſchriebene ſchrifft nicht der Apoſtel lehre ſelbſt/ nur ein bild und anweiſung zur er- weckung der lehre im menſchen verborgen. 5. Lehre der Heiligen in ſich zu erkennen. 6. Chri- ſtum und alle Heiligen werden wir in uns mit ihrer lehre in klarheit erkennen/ wo wir wahre Juͤnger CHriſti werden/ und ſie im gei- ſte weſentlich wahrnehmen. 7. Erklaͤrung 2. Cor. 5. 17. Jſt jemand in CHriſto/ ſo iſt er eine neue creatur. 8. Wunſch/ daß wir wie Paulus in unſer eigenheit darnieder geſchla- gen wuͤrden. 9. Weil diß aber mangelt/ muͤſ- ſen wir die lehre und wuͤrckung im geiſte GOt- tes in uns wahrnehmen. 10. Wie demuͤth- und ſanfftmuͤthig der menſch im erkaͤntniß GOttes wird. Cap. 42. Daß wir die blindheit/ als ob CHriſti und der Apoſtel lehre nicht in uns ſey/ ſo wir GOt- tes willen zu thun begehren/ abſchuͤtten ſollen. 2. Der alte GOtt lebt in ſeinem weſen und wuͤrckung noch; die mittel/ ſo die vorige Heili- gen GOttes gehabt/ haben alle gutwillige ſee- len zu GOtt noch. Erklaͤrung Luc. 16. Sie haben Moſen und die Propheten. ꝛc. 3. Mo- ſes und die Propheten waren bey den Heiligen geſtorben/ den ſuͤndern aber/ ſie zu ſtraffen/ noch lebendige. Erklaͤrung Act. 2. 29. David iſt ge- ſtorben/ ſein grab iſt noch bey uns. Item 2. Petr. 1. 19. Wir haben ein feſt Prophetiſch wort. 4. Wann der morgenſtern auffgegan- gen/ hoͤrt die prophezeyhung und das Prophe- tiſche wort auff/ und der in uns ſtehet/ wird weſentlich erkannt. 5. Daß man ſich durch GOttes geiſt die augen des geiſtes oͤffnen laſſen ſolle/ die wuͤrckungen GOttes in ſich wahrzu- nehmen. 6. Wer vom geiſte des HErꝛn ge- ruͤhrt iſt/ wiꝛd den geiſtlichen leib Gottes wol eꝛ- kennen mit allen ſeinen gliedern. 7. Des geiſt- lichen leibs glieder ſind/ durch welche Gott ſei- ne lehre hervor bringt/ die nun verklaͤrt werden ſollen in allen Heiligen. 8. Daß dieſem hohen geheimniß niemand vor vollendung ſeiner zeit in den bilden und figuren nachjagen/ ſondern ſich ſelbſt erſt gruͤndlich erkennen lernen ſolle. 9. Klage der wiedergebornen uͤber den verfall des menſchen/ der aus der reinen erden/ darinnen er erſchaffen worden/ in die unreine erde verfal- len iſt/ nebenſt ermahnung im ſtaube der er den in ſich im ſchweiß des angeſichts/ tieff nach den verlohrnen ſchaͤtzen zu graben/ und mit ſeinen ſinnen und gedancken nicht aͤuſſerlich umzu- ſchweiffen. 10. Weitere warnung fuͤr unnuͤ- tzer arbeit/ und daß man das verlohrne mit weißheitſuchen ſolle. Cap. 43. 2. Daß man aufs einweſige leben Gottes/ das jeder/ wiewohl noch nicht aus dem tode verklaͤrt/ in ſich hat/ ſich alleine verlaſſen/ und in ſeinen wegen nachfolgen ſolle/ ſo man von ſeinem eiteln lauffe erloͤſt werden/ ſeine luſt im weſen Gottes und ihn zum Koͤnige haben will. 2. Wer ſeine luſt in den eiteln troſt auſſer ſich ſetzet/ wird betrogen und verblendt. 3. Auf Jſ- raels recht zu achten/ die ſie in bereitung ihres weges/ zum angeſicht des Herrn zu kom̃en hat- ten/ da ihnen geboten war innerhalb ihrẽ graͤn- tzen zu bleiben/ um ihre nahrung alda iñen zu ſuchen. 4. Die erde giebt jeder ſeele/ leben oder tode/ ihre ſpeiſe. 5. Daß dieſe erde die irrdiſche. lufftgei- A. K. H. Vierter Theil. U u u 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/831>, abgerufen am 29.03.2024.