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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] nen geiste folgt/ ja das reich GOttes ergriffen
zu haben meint/ da er doch weit darvon ist.

Cap. 4.

Daß der/ welchem diese verderbliche geister
in seiner menschheit bekannt worden/ mit dem
Autor über das grosse verderben leydsamkeit
beweisen und zu GOtt um gnade ruffen muß.
2. Die verschiedene| irrdische geister müssen ih-
re umlauffende zeit im menschen haben/ würcken
ihr verderben selbst/ welches sie kränckt. Diese
kränckung ist der lohn der irrdischen arbeit/ ken-
nen aber ihren HErrn/ die eigensinnige blind-
heit nicht/ darum müssen sie im verderben ar-
beiten/ biß sie ihn kennen lernen: Wann sie
ihn anfahen zu erkennen/ werden sie blind/ und
in ihrer blindheit machen sie ihr eigen grab/ die
verdammniß/ darein sie ihr HErr begräbt/ und
daraus sie nicht wieder auffstehen mögen.

Cap. 5.

Daß Autor dieses elend und verderben sehend
von freud und traurigkeit überfallen worden;
Von freuden/ daß er es zu erkennen gewürdiget
worden. 2. Von traurigkeit/ wegen der ar-
men annoch unter den irrdischen geistern gefan-
gener seelen/ ob sie auch die zeit erreichen möch-
ten/ die irrdische geister in ihrer zauberey zu erken-
nen. 3. Habe dieses doch der barmhertzigkeit
GOttes befehlen/ sich in gedult geben und sein
gesicht aus der traurigkeit und freude zur güte
CHristi einwenden müssen/ wo er nicht von der
vereinigung mit GOtt geschieden werden wol-
len. 4. Darinnen ihm vergönnt worden auff
sich selbsten acht zu haben/ zu seiner erhaltung/
und also der zeit wahrzunehmen/ damit er der
blindheit entgehen und GOtt ewig preisen
möchte.

Cap. 6.

Daß der mensch/ weil ihm das gesichte/ des
lebens licht anzuschauen/ geschlossen/ sich vom
empfinden/ fühlen und schmecken/ so ihn ergrif-
fen hat/ soll lassen lehren zu schmecken was er
esse/ und zu fühlen/ worauff er seinen fuß setze.
Erklärung der wott 1. Reg. 1. 11. Da der
HErr Eliä erschiene. Item Exod. 3. 5. Da
der HErr Mose seine schue ausziehen hiesse. 2.
Man soll seine augen niederwarts wenden zum
orte/ darauff man stehet/ dasselbe ist der acker
darinne das perlein vergraben; daß man tieff
graben/ und die augen nicht in die höhe erhe-
ben solle/ weil jedem sein erbtheil nahe. 3. So
man hierzu keinen glauben/ soll man leydender
weise das leben JEsu CHristi erwarten/ das
erweckt den glauben offenbarlich/ aber erst im
letzten theile der zeit/ das ist/ wann der mensch in
seinem wahne zum ende kommen. 4. Man
soll sich selbst erkennen/ und fürsehen/ wie weit
man vom wesen GOttes/ auch fleißig darnach
suchen/ weils (nach Deut. 30. v. 14. in uns/
nicht ausser uns ist) 5. Der mensch will auff
das/ so ihn begriffen hat/ auch leydet und treibt/
nicht mercken/ sucht ferne von sich/ was doch in
ihme. Worzu ihn die irrdische geister bere-
den/ wird dardurch seines verstands/ erkänt-
niß und empfindens GOttes und des menschen
beraubt/ daß er alles bildlich und irrdisch histo-
rischer weise ausser sich ihme einbildet.

Cap. 7.

1. Daß die in blindheit erfahrne wahrneh-
[Spaltenumbruch] men sollen/ was sie begriffen habe/ und den irr-
dischen geistern und sinnen abdancken. 2. Er-
klärung Matth. 24. v. 23. Siehe hier/ siche/
da ist Christus/ das ist/ daß der mensch vom
fleischlichen sinne sich nicht bereden lassen sol-
te/ seine seeligkeit ausser dem wesen Gottes zu
suchen. 3. Dem menschen muß im geiste und
wesen/ da er gefallen/ wieder aufgeholffen wer-
den. Der HERR einem jeden nahe/ der ihn
(nach Psalm 145. v. 18.) im geiste anruffet. 4.
Den wir nach Luc. 17. v. 23. nicht kennen/ steht
mitten in uns/ ist nicht unter den irrdischen
geistern/ die in den ungläubigen sinnen regie-
ren. Der geist oder das wesen GOttes dem
menschen schon gegeben/ und geistet in semer
seele/ möchte es nur erkant und wahrgenom-
men werden. 5. Wir sehen den himmlischen
Vater verkehrt für einen ungerechten austhei-
ler seiner gaben an. 6. Der Vater hat alle dinge
in der schöpffung gleich ausgetheilet/ aber einer
nimmt der gnade Gottes in sich mehr wahr/
als der ander. 7. Daß ein jeder das werck
des Vaters vor der Zeit zu urtheilen in seinem
bezauberten Wahn-geiste sich enthalten/ und
in der gnade des HErrn in seiner seelen wahr-
nehmen solle/ so wird er befinden/ daß der Vater
sein kind Jesum ihm von anbeginn zum mittler
gegeben/ ihn aus allem zu erlösen/ so ers in de-
muth begehrt/ und sucht im wesen Christi. 8.
Wo das recht geschicht/ da ist Jesus Christus
worden. Dieser erlöst sein volck aus dem ge-
fängnis. 9. Daß Jesus vom Vater der mensch-
heit zum troste eingepflantzt/ mit ihr inwendig
vermengt/ und jedem nahe sey/ der Jhn im Gei-
ste anrufft. 12. Dann in ihm leben und seynd
wir/ und seyn seines Geschlechts. Actor. 17. v. 28.
Aber sein wesen lebt im unerleuchten menschen
nicht.

Cap. 8.

1. Daß wir diesen schatz unwissend in uns
tragende/ uns/ wann der wesentliche tag des
HErrn in uns durchbricht/ verwundern wer-
den mit den nach Emaus gehenden Jüngern/
daß unsere augen so verblendt gewesen. 2. Jst/
wie Actor. 17. v. 23 der Athener/ so auch unser
unbekanter Gott gewest/ den wir durch die
wesentliche auferstehung in uns erst kennen ler-
nen. 3. Dann Paulus verkündigte ihnen den
in Jhm erstandenen Christum/ so wohl zu
mercken. 4. Er verkündigte Jhn/ daß er als
ein licht des lebens zu einem Christo Gottes
in krafft in ihme erstanden sey; Dann wo diß
licht in der seele mit seiner klarheit durchbricht/
wirds bekant/ biß dahin dient man dem un-
bekanten Gott in blindheit zu lauter unruhe. 5.
Athen ein abgöttischer ort in der menschen
hertzen in seinen lüsten zu leben. Von der
menschheit gestifftet in der irrdischen weißheit
zur heiligkeit im fleische. 6. Paulus/ die stim-
me Christi im abgöttischen hertzen der men-
schen. Eyffer und dienst ins menschen hertzen
gut/ wann man darmit dem wesentlichen
GOtt im einwesigen leben Christi/ so da ist
das leben der Gottseligkeit/ und ein licht der
menschen/ wornach sie im irrdischen wesen un-
wissentlich trachten/ dienet.

Cap. 9.

1. Daß durch den Wahn-geist von vielen

fleißi-

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] nen geiſte folgt/ ja das reich GOttes ergriffen
zu haben meint/ da er doch weit darvon iſt.

Cap. 4.

Daß der/ welchem dieſe verderbliche geiſter
in ſeiner menſchheit bekannt worden/ mit dem
Autor uͤber das groſſe verderben leydſamkeit
beweiſen und zu GOtt um gnade ruffen muß.
2. Die verſchiedene| irꝛdiſche geiſter muͤſſen ih-
re umlauffende zeit im menſchen haben/ wuͤrcken
ihr verderben ſelbſt/ welches ſie kraͤnckt. Dieſe
kraͤnckung iſt der lohn der irrdiſchen arbeit/ ken-
nen aber ihren HErꝛn/ die eigenſinnige blind-
heit nicht/ darum muͤſſen ſie im verderben ar-
beiten/ biß ſie ihn kennen lernen: Wann ſie
ihn anfahen zu erkennen/ werden ſie blind/ und
in ihrer blindheit machen ſie ihr eigen grab/ die
verdammniß/ darein ſie ihr HErr begraͤbt/ und
daraus ſie nicht wieder auffſtehen moͤgen.

Cap. 5.

Daß Autor dieſes elend und verderben ſehend
von freud und traurigkeit uͤberfallen worden;
Von freuden/ daß er es zu erkennen gewuͤrdiget
worden. 2. Von traurigkeit/ wegen der ar-
men annoch unter den irꝛdiſchen geiſtern gefan-
gener ſeelen/ ob ſie auch die zeit erreichen moͤch-
ten/ die iꝛꝛdiſche geiſteꝛ in ihꝛeꝛ zaubeꝛey zu erken-
nen. 3. Habe dieſes doch der barmhertzigkeit
GOttes befehlen/ ſich in gedult geben und ſein
geſicht aus der traurigkeit und freude zur guͤte
CHriſti einwenden muͤſſen/ wo er nicht von der
vereinigung mit GOtt geſchieden werden wol-
len. 4. Darinnen ihm vergoͤnnt worden auff
ſich ſelbſten acht zu haben/ zu ſeiner erhaltung/
und alſo der zeit wahrzunehmen/ damit er der
blindheit entgehen und GOtt ewig preiſen
moͤchte.

Cap. 6.

Daß der menſch/ weil ihm das geſichte/ des
lebens licht anzuſchauen/ geſchloſſen/ ſich vom
empfinden/ fuͤhlen und ſchmecken/ ſo ihn ergrif-
fen hat/ ſoll laſſen lehren zu ſchmecken was er
eſſe/ und zu fuͤhlen/ worauff er ſeinen fuß ſetze.
Erklaͤrung der wott 1. Reg. 1. 11. Da der
HErꝛ Eliaͤ erſchiene. Item Exod. 3. 5. Da
der HErꝛ Moſe ſeine ſchue ausziehen hieſſe. 2.
Man ſoll ſeine augen niederwarts wenden zum
orte/ darauff man ſtehet/ daſſelbe iſt der acker
darinne das perlein vergraben; daß man tieff
graben/ und die augen nicht in die hoͤhe erhe-
ben ſolle/ weil jedem ſein erbtheil nahe. 3. So
man hierzu keinen glauben/ ſoll man leydender
weiſe das leben JEſu CHriſti erwarten/ das
erweckt den glauben offenbarlich/ aber erſt im
letzten theile der zeit/ das iſt/ wann der menſch in
ſeinem wahne zum ende kommen. 4. Man
ſoll ſich ſelbſt erkennen/ und fuͤrſehen/ wie weit
man vom weſen GOttes/ auch fleißig darnach
ſuchen/ weils (nach Deut. 30. v. 14. in uns/
nicht auſſer uns iſt) 5. Der menſch will auff
das/ ſo ihn begriffen hat/ auch leydet und treibt/
nicht mercken/ ſucht ferne von ſich/ was doch in
ihme. Worzu ihn die irꝛdiſche geiſter bere-
den/ wird dardurch ſeines verſtands/ erkaͤnt-
niß und empfindens GOttes und des menſchen
beraubt/ daß er alles bildlich und irꝛdiſch hiſto-
riſcher weiſe auſſer ſich ihme einbildet.

Cap. 7.

1. Daß die in blindheit erfahrne wahrneh-
[Spaltenumbruch] men ſollen/ was ſie begriffen habe/ und den irr-
diſchen geiſtern und ſinnen abdancken. 2. Er-
klaͤrung Matth. 24. v. 23. Siehe hier/ ſiche/
da iſt Chriſtus/ das iſt/ daß der menſch vom
fleiſchlichen ſinne ſich nicht bereden laſſen ſol-
te/ ſeine ſeeligkeit auſſer dem weſen Gottes zu
ſuchen. 3. Dem menſchen muß im geiſte und
weſen/ da er gefallen/ wieder aufgeholffen wer-
den. Der HERR einem jeden nahe/ der ihn
(nach Pſalm 145. v. 18.) im geiſte anruffet. 4.
Den wir nach Luc. 17. v. 23. nicht kennen/ ſteht
mitten in uns/ iſt nicht unter den irrdiſchen
geiſtern/ die in den unglaͤubigen ſinnen regie-
ren. Der geiſt oder das weſen GOttes dem
menſchen ſchon gegeben/ und geiſtet in ſemer
ſeele/ moͤchte es nur erkant und wahrgenom-
men werden. 5. Wir ſehen den himmliſchen
Vater verkehrt fuͤr einen ungerechten austhei-
ler ſeiner gaben an. 6. Der Vater hat alle dinge
in der ſchoͤpffung gleich ausgetheilet/ aber einer
nimmt der gnade Gottes in ſich mehr wahr/
als der ander. 7. Daß ein jeder das werck
des Vaters vor der Zeit zu urtheilen in ſeinem
bezauberten Wahn-geiſte ſich enthalten/ und
in der gnade des HErrn in ſeiner ſeelen wahr-
nehmen ſolle/ ſo wird er befinden/ daß der Vater
ſein kind Jeſum ihm von anbeginn zum mittler
gegeben/ ihn aus allem zu erloͤſen/ ſo ers in de-
muth begehrt/ und ſucht im weſen Chriſti. 8.
Wo das recht geſchicht/ da iſt Jeſus Chriſtus
worden. Dieſer erloͤſt ſein volck aus dem ge-
faͤngnis. 9. Daß Jeſus vom Vater der menſch-
heit zum troſte eingepflantzt/ mit ihr inwendig
vermengt/ und jedem nahe ſey/ der Jhn im Gei-
ſte anrufft. 12. Dann in ihm leben und ſeynd
wir/ und ſeyn ſeines Geſchlechts. Actor. 17. v. 28.
Aber ſein weſen lebt im unerleuchten menſchen
nicht.

Cap. 8.

1. Daß wir dieſen ſchatz unwiſſend in uns
tragende/ uns/ wann der weſentliche tag des
HErrn in uns durchbricht/ verwundern wer-
den mit den nach Emaus gehenden Juͤngern/
daß unſere augen ſo verblendt geweſen. 2. Jſt/
wie Actor. 17. v. 23 der Athener/ ſo auch unſer
unbekanter Gott geweſt/ den wir durch die
weſentliche auferſtehung in uns erſt kennen ler-
nen. 3. Dann Paulus verkuͤndigte ihnen den
in Jhm erſtandenen Chriſtum/ ſo wohl zu
mercken. 4. Er verkuͤndigte Jhn/ daß er als
ein licht des lebens zu einem Chriſto Gottes
in krafft in ihme erſtanden ſey; Dann wo diß
licht in der ſeele mit ſeiner klarheit durchbricht/
wirds bekant/ biß dahin dient man dem un-
bekanten Gott in blindheit zu lauter unruhe. 5.
Athen ein abgoͤttiſcher ort in der menſchen
hertzen in ſeinen luͤſten zu leben. Von der
menſchheit geſtifftet in der irrdiſchen weißheit
zur heiligkeit im fleiſche. 6. Paulus/ die ſtim-
me Chriſti im abgoͤttiſchen hertzen der men-
ſchen. Eyffer und dienſt ins menſchen hertzen
gut/ wann man darmit dem weſentlichen
GOtt im einweſigen leben Chriſti/ ſo da iſt
das leben der Gottſeligkeit/ und ein licht der
menſchen/ wornach ſie im irrdiſchen weſen un-
wiſſentlich trachten/ dienet.

Cap. 9.

1. Daß durch den Wahn-geiſt von vielen

fleißi-
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[532/0840] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. nen geiſte folgt/ ja das reich GOttes ergriffen zu haben meint/ da er doch weit darvon iſt. Cap. 4. Daß der/ welchem dieſe verderbliche geiſter in ſeiner menſchheit bekannt worden/ mit dem Autor uͤber das groſſe verderben leydſamkeit beweiſen und zu GOtt um gnade ruffen muß. 2. Die verſchiedene| irꝛdiſche geiſter muͤſſen ih- re umlauffende zeit im menſchen haben/ wuͤrcken ihr verderben ſelbſt/ welches ſie kraͤnckt. Dieſe kraͤnckung iſt der lohn der irrdiſchen arbeit/ ken- nen aber ihren HErꝛn/ die eigenſinnige blind- heit nicht/ darum muͤſſen ſie im verderben ar- beiten/ biß ſie ihn kennen lernen: Wann ſie ihn anfahen zu erkennen/ werden ſie blind/ und in ihrer blindheit machen ſie ihr eigen grab/ die verdammniß/ darein ſie ihr HErr begraͤbt/ und daraus ſie nicht wieder auffſtehen moͤgen. Cap. 5. Daß Autor dieſes elend und verderben ſehend von freud und traurigkeit uͤberfallen worden; Von freuden/ daß er es zu erkennen gewuͤrdiget worden. 2. Von traurigkeit/ wegen der ar- men annoch unter den irꝛdiſchen geiſtern gefan- gener ſeelen/ ob ſie auch die zeit erreichen moͤch- ten/ die iꝛꝛdiſche geiſteꝛ in ihꝛeꝛ zaubeꝛey zu erken- nen. 3. Habe dieſes doch der barmhertzigkeit GOttes befehlen/ ſich in gedult geben und ſein geſicht aus der traurigkeit und freude zur guͤte CHriſti einwenden muͤſſen/ wo er nicht von der vereinigung mit GOtt geſchieden werden wol- len. 4. Darinnen ihm vergoͤnnt worden auff ſich ſelbſten acht zu haben/ zu ſeiner erhaltung/ und alſo der zeit wahrzunehmen/ damit er der blindheit entgehen und GOtt ewig preiſen moͤchte. Cap. 6. Daß der menſch/ weil ihm das geſichte/ des lebens licht anzuſchauen/ geſchloſſen/ ſich vom empfinden/ fuͤhlen und ſchmecken/ ſo ihn ergrif- fen hat/ ſoll laſſen lehren zu ſchmecken was er eſſe/ und zu fuͤhlen/ worauff er ſeinen fuß ſetze. Erklaͤrung der wott 1. Reg. 1. 11. Da der HErꝛ Eliaͤ erſchiene. Item Exod. 3. 5. Da der HErꝛ Moſe ſeine ſchue ausziehen hieſſe. 2. Man ſoll ſeine augen niederwarts wenden zum orte/ darauff man ſtehet/ daſſelbe iſt der acker darinne das perlein vergraben; daß man tieff graben/ und die augen nicht in die hoͤhe erhe- ben ſolle/ weil jedem ſein erbtheil nahe. 3. So man hierzu keinen glauben/ ſoll man leydender weiſe das leben JEſu CHriſti erwarten/ das erweckt den glauben offenbarlich/ aber erſt im letzten theile der zeit/ das iſt/ wann der menſch in ſeinem wahne zum ende kommen. 4. Man ſoll ſich ſelbſt erkennen/ und fuͤrſehen/ wie weit man vom weſen GOttes/ auch fleißig darnach ſuchen/ weils (nach Deut. 30. v. 14. in uns/ nicht auſſer uns iſt) 5. Der menſch will auff das/ ſo ihn begriffen hat/ auch leydet und treibt/ nicht mercken/ ſucht ferne von ſich/ was doch in ihme. Worzu ihn die irꝛdiſche geiſter bere- den/ wird dardurch ſeines verſtands/ erkaͤnt- niß und empfindens GOttes und des menſchen beraubt/ daß er alles bildlich und irꝛdiſch hiſto- riſcher weiſe auſſer ſich ihme einbildet. Cap. 7. 1. Daß die in blindheit erfahrne wahrneh- men ſollen/ was ſie begriffen habe/ und den irr- diſchen geiſtern und ſinnen abdancken. 2. Er- klaͤrung Matth. 24. v. 23. Siehe hier/ ſiche/ da iſt Chriſtus/ das iſt/ daß der menſch vom fleiſchlichen ſinne ſich nicht bereden laſſen ſol- te/ ſeine ſeeligkeit auſſer dem weſen Gottes zu ſuchen. 3. Dem menſchen muß im geiſte und weſen/ da er gefallen/ wieder aufgeholffen wer- den. Der HERR einem jeden nahe/ der ihn (nach Pſalm 145. v. 18.) im geiſte anruffet. 4. Den wir nach Luc. 17. v. 23. nicht kennen/ ſteht mitten in uns/ iſt nicht unter den irrdiſchen geiſtern/ die in den unglaͤubigen ſinnen regie- ren. Der geiſt oder das weſen GOttes dem menſchen ſchon gegeben/ und geiſtet in ſemer ſeele/ moͤchte es nur erkant und wahrgenom- men werden. 5. Wir ſehen den himmliſchen Vater verkehrt fuͤr einen ungerechten austhei- ler ſeiner gaben an. 6. Der Vater hat alle dinge in der ſchoͤpffung gleich ausgetheilet/ aber einer nimmt der gnade Gottes in ſich mehr wahr/ als der ander. 7. Daß ein jeder das werck des Vaters vor der Zeit zu urtheilen in ſeinem bezauberten Wahn-geiſte ſich enthalten/ und in der gnade des HErrn in ſeiner ſeelen wahr- nehmen ſolle/ ſo wird er befinden/ daß der Vater ſein kind Jeſum ihm von anbeginn zum mittler gegeben/ ihn aus allem zu erloͤſen/ ſo ers in de- muth begehrt/ und ſucht im weſen Chriſti. 8. Wo das recht geſchicht/ da iſt Jeſus Chriſtus worden. Dieſer erloͤſt ſein volck aus dem ge- faͤngnis. 9. Daß Jeſus vom Vater der menſch- heit zum troſte eingepflantzt/ mit ihr inwendig vermengt/ und jedem nahe ſey/ der Jhn im Gei- ſte anrufft. 12. Dann in ihm leben und ſeynd wir/ und ſeyn ſeines Geſchlechts. Actor. 17. v. 28. Aber ſein weſen lebt im unerleuchten menſchen nicht. Cap. 8. 1. Daß wir dieſen ſchatz unwiſſend in uns tragende/ uns/ wann der weſentliche tag des HErrn in uns durchbricht/ verwundern wer- den mit den nach Emaus gehenden Juͤngern/ daß unſere augen ſo verblendt geweſen. 2. Jſt/ wie Actor. 17. v. 23 der Athener/ ſo auch unſer unbekanter Gott geweſt/ den wir durch die weſentliche auferſtehung in uns erſt kennen ler- nen. 3. Dann Paulus verkuͤndigte ihnen den in Jhm erſtandenen Chriſtum/ ſo wohl zu mercken. 4. Er verkuͤndigte Jhn/ daß er als ein licht des lebens zu einem Chriſto Gottes in krafft in ihme erſtanden ſey; Dann wo diß licht in der ſeele mit ſeiner klarheit durchbricht/ wirds bekant/ biß dahin dient man dem un- bekanten Gott in blindheit zu lauter unruhe. 5. Athen ein abgoͤttiſcher ort in der menſchen hertzen in ſeinen luͤſten zu leben. Von der menſchheit geſtifftet in der irrdiſchen weißheit zur heiligkeit im fleiſche. 6. Paulus/ die ſtim- me Chriſti im abgoͤttiſchen hertzen der men- ſchen. Eyffer und dienſt ins menſchen hertzen gut/ wann man darmit dem weſentlichen GOtt im einweſigen leben Chriſti/ ſo da iſt das leben der Gottſeligkeit/ und ein licht der menſchen/ wornach ſie im irrdiſchen weſen un- wiſſentlich trachten/ dienet. Cap. 9. 1. Daß durch den Wahn-geiſt von vielen fleißi-

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/840>, abgerufen am 25.04.2024.