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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] disch fundament/ dadurch des menschen seele
nicht gereinigt wird. Ohne die neue geburt
aus dem Heiligen Geiste kan kein mensch ein
wahres zeugnis von GOTT geben. 3. So
lange die Apostel Christi mit ihrer menschheit
(durch seinen Geist nicht erneurt oder zu ei-
nem wesen nicht vereinigt) mit ihm figürlicher
weise umgiengen/ ob sie wohl alle wundertha-
ten sahen und hörten/ verstunden sie nach dem
wahren wesen doch nichts in Göttlichen sa-
chen; sondern alles menschlich/ biß auf den
Pfingsttag. 4. Als Christus aus ihrem gesich-
te war/ hieß es: Wir meynten/ er solte Jsrael
erlösen/ &c. Kommt/ laßt uns fischen gehen.
5. Sie kanten seinen dritten tag (seine dritte
und letzte verklärung) nicht; sahen auf ein irr-
disch reich/ wie alle unwiedergebohrne. 6. So
die Apostel Christum bey ihnen habende den
Geist des HErrn in seiner klarheit nicht ver-
standen haben/ wie soll ihn dann nun die blin-
de vernunfft verstehen in lesung der Schrifft.
7. Die buch stäbliche Schrifft zeugt anders
nichts/ dann bildlicher weise vom worte der
wahrheit. 8. Niemand mag das zeugnis nach
der himmlischen wahrheit im geiste verstehen/
oder er muß im geist eingekehrt/ mit GOTT
eines sinnes seyn/ und Christi leben in seiner
seelen erkennen und lebendig fühlen.

Cap. 19.

Daß wir biß anhero einem unsichern zeugnis-
se aus dem irrdischen unwiedergebornen wesen
gefolgt/ und uns nach Jerem. 8. 9. Vergeblich
der weißheit gerühmt. 2. Darum wann wir
auffs licht warten/ wirds nach Esa. 59. 9. fin-
ster. 3. So wirs erkennten/ möchten wirs
beklagen/ und endlich einen unterscheid erlan-
gen zwischen des HErrn wort/ das geist
und leben ist/ und zwischen dem zeugniß das
ein unwiedergeborner durch seinen irrdischen
geist aus der buchstäblichen schrifft hervor
bringt. 4. Daß/ so die/ welche sich vermes-
sentlich düncken lassen/ der Göttlichen sa-
ehen einen verstand zu haben/ augen des lichts
hätten zu sehen/ sie nach ihrem sinn in irrwegen
zu wandeln unterlassen würden.

Cap. 20.

Daß/ die vom fleischlichen irrdischen geiste
getrieben werden/ die schrifft/ da sie zeugt/
daß man CHristum bekennen solle/ nach dem
sinn des HERRN nicht verstehen. 2. Viel
halten das fürs bekäntniß CHristi/ wann sie
im buchstaben der schrifft von einem CHRI-
STO ehemalen in Jsrael geboren/ gelesen/
und solches durch die vernunfft im gedächtniß
begriffen und mit dem elementischen munde be-
kennen. 3. Allein das erkäntniß CIRISTI
muß mit mehrer krafft in der menschheit befe-
stigt stehen/ dann im munde. 4. Daß solche
bildliche mund-bekäntniß auch wol den leib in
tod übergibt/ um der angenommenen Ceremoni-
en willen/ die einer so/ der andere anders haben
will/ wie es die fliegende gedancken (die sie
für den geist GOTTes halten) aus eines je-
den vernünfftlicher sinnlichkeit hervor bringen.
5. Diese bekäntniß aber/ im licht CHristi be-
schaut/ ist ein eitler wahn/ wordurch CHri-
stus nach seinem wahren wesen gantz ausge-
schlossen wird. 6. Wer CHristi im geiste und
wahrheit nicht theilhafftig mit krafft und that/
[Spaltenumbruch] hat keine macht ihn zu bekennen. 7. Der so
in gerechtigkeit des lebens zu ihm eingekehrt
ist/ kan ihn wider alle sinne des fleisches beken-
nen. 8. Die bekäntniß CHRISTI muß
durchs wesen GOTTES im ausfluß und
natur des Christlichen lebens (so die krafft des
todes alles fleisches ist) geschehen/ wordurch
tod/ teuffel und hölle überwunden wird. 9.
So geschicht sie zu einem untergange fleisches
und bluts.

Cap. 21.

Daß Autor nicht von der menschen/ son-
dern des CHristus GOTTes vollkommen-
heit rede/ die er im menschen haben muß/ ehe er
ihn vor den irrdischen geschlechten/ die die herr-
schafft in ihm führen/ bekennen kan. 3. Der
mensch ist in seinem unwiedergebornen geiste
unvollkommen/ und so er einige vollkommen-
heit hat/ ist sie aus GOtt. 4. Niemand soll
in seiner bekantniß eigensinnig seyn/ sondern
der gnade GOTTES im innersten seiner
seelen wahrnehmen/ ob er ihr würdig werden
möchte. 5. Einwurff: Daß jeder sich ein-
bilde/ er verrichte den Gottesdienst nach CHri-
sti befehl/ und nach laut der schrifft. 6. Al-
lein daß es ein eitler ruhm und trost sey/ nach
dem sinne des fleisches gethan/ wie des jüng-
lings Matth. 19. 20. Dem der HERR
antwortete/ wo er vollkommen seyn wolle/ er
alles verkauffen müsse. 7. Dann er mit hal-
tung der gebote nach seinem eignem sinne aus-
ser dem wesen GOTTES GOTT noch
nie gedient hatte/ sondern sich selbst zum ruhm
im fleische/ von welchem er schwerlich zu brin-
gen war. 8. Ruhm wäre gut/ möchte ihn
der mensch im niedrigen wesen CHRISTI
haben/ aller ruhm aber im fleische vor GOTT
ein greuel. 9. Müste der jüngling seinen
ruhm in den geboten des gesetzes übergeben/
wo soll der title ruhm in der erwehlung des flei-
sches bleiben. 10. Die dienste/ durch welche
der CHristus GOttes nicht wesentlich gebo-
ren wird/ sind keine Christliche dienste/ wie
man sie wol zu seyn achtet. 11. Dann aus
den wahren Christlichen diensten muß die we-
sentliche geburt CHristi folgen. 12. Sie ge-
bären und verklären CHristum wesentlich im
menschen. 13. Wo CHristus geboren wird
und im wesen erscheint/ da ist seine krafft so
groß/ daß die bildlich von ihm zeugende dienste
auffhören müssen/ was soll dann mit den ei-
teln gebärde-diensten/ die zum ruhm und trost
im fleische erwehlt seyn/ geschehen.

Cap. 22.

Daß man einen nnterscheid zwischen der leh-
re und dienste CHristi und den erwehlenden
wahn-diensten erkennen lernen solle. 2. Als-
dann diese fahren lassen und jene annehmen. 3.
Die wahn-geister halten CHristum aus seinem
reiche/ und bringen die welt in uneinigkeit und
unruhe. 4. Man soll sich wol prüfen/ ob man
auch/ durch die vermeinte dienste zu CHristo
in sein heilig wesen mit dem luste des lebens
einkehret sey. 5. Die dienste/ aus dem geiste
CHRISTI bedient/ haben die verheissun-
gen/ daß sie denen ihnen wahrhafft unterthäni-
gen das pfand der Göttlichen erbschafft/ den
H. Geist/ zubringen/ nach Gal. 3. 27. 1. Cor.

10. v.

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] diſch fundament/ dadurch des menſchen ſeele
nicht gereinigt wird. Ohne die neue geburt
aus dem Heiligen Geiſte kan kein menſch ein
wahres zeugnis von GOTT geben. 3. So
lange die Apoſtel Chriſti mit ihrer menſchheit
(durch ſeinen Geiſt nicht erneurt oder zu ei-
nem weſen nicht vereinigt) mit ihm figuͤrlicher
weiſe umgiengen/ ob ſie wohl alle wundertha-
ten ſahen und hoͤrten/ verſtunden ſie nach dem
wahren weſen doch nichts in Goͤttlichen ſa-
chen; ſondern alles menſchlich/ biß auf den
Pfingſttag. 4. Als Chriſtus aus ihrem geſich-
te war/ hieß es: Wir meynten/ er ſolte Jſrael
erloͤſen/ &c. Kommt/ laßt uns fiſchen gehen.
5. Sie kanten ſeinen dritten tag (ſeine dritte
und letzte verklaͤrung) nicht; ſahen auf ein irr-
diſch reich/ wie alle unwiedergebohrne. 6. So
die Apoſtel Chriſtum bey ihnen habende den
Geiſt des HErrn in ſeiner klarheit nicht ver-
ſtanden haben/ wie ſoll ihn dann nun die blin-
de vernunfft verſtehen in leſung der Schrifft.
7. Die buch ſtaͤbliche Schrifft zeugt anders
nichts/ dann bildlicher weiſe vom worte der
wahrheit. 8. Niemand mag das zeugnis nach
der himmliſchen wahrheit im geiſte verſtehen/
oder er muß im geiſt eingekehrt/ mit GOTT
eines ſinnes ſeyn/ und Chriſti leben in ſeiner
ſeelen erkennen und lebendig fuͤhlen.

Cap. 19.

Daß wir biß anhero einem unſichern zeugniſ-
ſe aus dem irꝛdiſchen unwiedergebornen weſen
gefolgt/ und uns nach Jerem. 8. 9. Vergeblich
der weißheit geruͤhmt. 2. Darum wann wir
auffs licht warten/ wirds nach Eſa. 59. 9. fin-
ſter. 3. So wirs erkennten/ moͤchten wirs
beklagen/ und endlich einen unterſcheid erlan-
gen zwiſchen des HErꝛn wort/ das geiſt
und leben iſt/ und zwiſchen dem zeugniß das
ein unwiedergeborner durch ſeinen irꝛdiſchen
geiſt aus der buchſtaͤblichen ſchrifft hervor
bringt. 4. Daß/ ſo die/ welche ſich vermeſ-
ſentlich duͤncken laſſen/ der Goͤttlichen ſa-
ehen einen verſtand zu haben/ augen des lichts
haͤtten zu ſehen/ ſie nach ihrem ſinn in irꝛwegen
zu wandeln unterlaſſen wuͤrden.

Cap. 20.

Daß/ die vom fleiſchlichen irꝛdiſchen geiſte
getrieben werden/ die ſchrifft/ da ſie zeugt/
daß man CHriſtum bekennen ſolle/ nach dem
ſinn des HERRN nicht verſtehen. 2. Viel
halten das fuͤrs bekaͤntniß CHriſti/ wann ſie
im buchſtaben der ſchrifft von einem CHRI-
STO ehemalen in Jſrael geboren/ geleſen/
und ſolches durch die vernunfft im gedaͤchtniß
begriffen und mit dem elementiſchen munde be-
keñen. 3. Allein das erkaͤntniß CIRISTI
muß mit mehrer krafft in der menſchheit befe-
ſtigt ſtehen/ dann im munde. 4. Daß ſolche
bildliche mund-bekaͤntniß auch wol den leib in
tod uͤbergibt/ um der angenommenen Ceremoni-
en willen/ die einer ſo/ der andere anders haben
will/ wie es die fliegende gedancken (die ſie
fuͤr den geiſt GOTTes halten) aus eines je-
den vernuͤnfftlicher ſinnlichkeit hervor bringen.
5. Dieſe bekaͤntniß aber/ im licht CHriſti be-
ſchaut/ iſt ein eitler wahn/ wordurch CHri-
ſtus nach ſeinem wahren weſen gantz ausge-
ſchloſſen wird. 6. Wer CHriſti im geiſte und
wahrheit nicht theilhafftig mit krafft und that/
[Spaltenumbruch] hat keine macht ihn zu bekennen. 7. Der ſo
in gerechtigkeit des lebens zu ihm eingekehrt
iſt/ kan ihn wider alle ſinne des fleiſches beken-
nen. 8. Die bekaͤntniß CHRISTI muß
durchs weſen GOTTES im ausfluß und
natur des Chriſtlichen lebens (ſo die krafft des
todes alles fleiſches iſt) geſchehen/ wordurch
tod/ teuffel und hoͤlle uͤberwunden wird. 9.
So geſchicht ſie zu einem untergange fleiſches
und bluts.

Cap. 21.

Daß Autor nicht von der menſchen/ ſon-
dern des CHriſtus GOTTes vollkommen-
heit rede/ die er im menſchen haben muß/ ehe er
ihn vor den irꝛdiſchen geſchlechten/ die die herꝛ-
ſchafft in ihm fuͤhren/ bekennen kan. 3. Der
menſch iſt in ſeinem unwiedergebornen geiſte
unvollkommen/ und ſo er einige vollkommen-
heit hat/ iſt ſie aus GOtt. 4. Niemand ſoll
in ſeiner bekantniß eigenſinnig ſeyn/ ſondern
der gnade GOTTES im innerſten ſeiner
ſeelen wahrnehmen/ ob er ihr wuͤrdig werden
moͤchte. 5. Einwurff: Daß jeder ſich ein-
bilde/ er verrichte den Gottesdienſt nach CHri-
ſti befehl/ und nach laut der ſchrifft. 6. Al-
lein daß es ein eitler ruhm und troſt ſey/ nach
dem ſinne des fleiſches gethan/ wie des juͤng-
lings Matth. 19. 20. Dem der HERR
antwortete/ wo er vollkommen ſeyn wolle/ er
alles verkauffen muͤſſe. 7. Dann er mit hal-
tung der gebote nach ſeinem eignem ſinne auſ-
ſer dem weſen GOTTES GOTT noch
nie gedient hatte/ ſondern ſich ſelbſt zum ruhm
im fleiſche/ von welchem er ſchwerlich zu brin-
gen war. 8. Ruhm waͤre gut/ moͤchte ihn
der menſch im niedrigen weſen CHRISTI
haben/ aller ruhm aber im fleiſche vor GOTT
ein greuel. 9. Muͤſte der juͤngling ſeinen
ruhm in den geboten des geſetzes uͤbergeben/
wo ſoll der title ruhm in der erwehlung des flei-
ſches bleiben. 10. Die dienſte/ durch welche
der CHriſtus GOttes nicht weſentlich gebo-
ren wird/ ſind keine Chriſtliche dienſte/ wie
man ſie wol zu ſeyn achtet. 11. Dann aus
den wahren Chriſtlichen dienſten muß die we-
ſentliche geburt CHriſti folgen. 12. Sie ge-
baͤren und verklaͤren CHriſtum weſentlich im
menſchen. 13. Wo CHriſtus geboren wird
und im weſen erſcheint/ da iſt ſeine krafft ſo
groß/ daß die bildlich von ihm zeugende dienſte
auffhoͤren muͤſſen/ was ſoll dann mit den ei-
teln gebaͤrde-dienſten/ die zum ruhm und troſt
im fleiſche erwehlt ſeyn/ geſchehen.

Cap. 22.

Daß man einen nnterſcheid zwiſchen der leh-
re und dienſte CHriſti und den erwehlenden
wahn-dienſten erkennen lernen ſolle. 2. Als-
dann dieſe fahren laſſen und jene annehmen. 3.
Die wahn-geiſter halten CHriſtum aus ſeinem
reiche/ und bringen die welt in uneinigkeit und
unruhe. 4. Man ſoll ſich wol pruͤfen/ ob man
auch/ durch die vermeinte dienſte zu CHriſto
in ſein heilig weſen mit dem luſte des lebens
einkehret ſey. 5. Die dienſte/ aus dem geiſte
CHRISTI bedient/ haben die verheiſſun-
gen/ daß ſie denen ihnen wahrhafft unterthaͤni-
gen das pfand der Goͤttlichen erbſchafft/ den
H. Geiſt/ zubringen/ nach Gal. 3. 27. 1. Cor.

10. v.
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[546/0854] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. diſch fundament/ dadurch des menſchen ſeele nicht gereinigt wird. Ohne die neue geburt aus dem Heiligen Geiſte kan kein menſch ein wahres zeugnis von GOTT geben. 3. So lange die Apoſtel Chriſti mit ihrer menſchheit (durch ſeinen Geiſt nicht erneurt oder zu ei- nem weſen nicht vereinigt) mit ihm figuͤrlicher weiſe umgiengen/ ob ſie wohl alle wundertha- ten ſahen und hoͤrten/ verſtunden ſie nach dem wahren weſen doch nichts in Goͤttlichen ſa- chen; ſondern alles menſchlich/ biß auf den Pfingſttag. 4. Als Chriſtus aus ihrem geſich- te war/ hieß es: Wir meynten/ er ſolte Jſrael erloͤſen/ &c. Kommt/ laßt uns fiſchen gehen. 5. Sie kanten ſeinen dritten tag (ſeine dritte und letzte verklaͤrung) nicht; ſahen auf ein irr- diſch reich/ wie alle unwiedergebohrne. 6. So die Apoſtel Chriſtum bey ihnen habende den Geiſt des HErrn in ſeiner klarheit nicht ver- ſtanden haben/ wie ſoll ihn dann nun die blin- de vernunfft verſtehen in leſung der Schrifft. 7. Die buch ſtaͤbliche Schrifft zeugt anders nichts/ dann bildlicher weiſe vom worte der wahrheit. 8. Niemand mag das zeugnis nach der himmliſchen wahrheit im geiſte verſtehen/ oder er muß im geiſt eingekehrt/ mit GOTT eines ſinnes ſeyn/ und Chriſti leben in ſeiner ſeelen erkennen und lebendig fuͤhlen. Cap. 19. Daß wir biß anhero einem unſichern zeugniſ- ſe aus dem irꝛdiſchen unwiedergebornen weſen gefolgt/ und uns nach Jerem. 8. 9. Vergeblich der weißheit geruͤhmt. 2. Darum wann wir auffs licht warten/ wirds nach Eſa. 59. 9. fin- ſter. 3. So wirs erkennten/ moͤchten wirs beklagen/ und endlich einen unterſcheid erlan- gen zwiſchen des HErꝛn wort/ das geiſt und leben iſt/ und zwiſchen dem zeugniß das ein unwiedergeborner durch ſeinen irꝛdiſchen geiſt aus der buchſtaͤblichen ſchrifft hervor bringt. 4. Daß/ ſo die/ welche ſich vermeſ- ſentlich duͤncken laſſen/ der Goͤttlichen ſa- ehen einen verſtand zu haben/ augen des lichts haͤtten zu ſehen/ ſie nach ihrem ſinn in irꝛwegen zu wandeln unterlaſſen wuͤrden. Cap. 20. Daß/ die vom fleiſchlichen irꝛdiſchen geiſte getrieben werden/ die ſchrifft/ da ſie zeugt/ daß man CHriſtum bekennen ſolle/ nach dem ſinn des HERRN nicht verſtehen. 2. Viel halten das fuͤrs bekaͤntniß CHriſti/ wann ſie im buchſtaben der ſchrifft von einem CHRI- STO ehemalen in Jſrael geboren/ geleſen/ und ſolches durch die vernunfft im gedaͤchtniß begriffen und mit dem elementiſchen munde be- keñen. 3. Allein das erkaͤntniß CIRISTI muß mit mehrer krafft in der menſchheit befe- ſtigt ſtehen/ dann im munde. 4. Daß ſolche bildliche mund-bekaͤntniß auch wol den leib in tod uͤbergibt/ um der angenommenen Ceremoni- en willen/ die einer ſo/ der andere anders haben will/ wie es die fliegende gedancken (die ſie fuͤr den geiſt GOTTes halten) aus eines je- den vernuͤnfftlicher ſinnlichkeit hervor bringen. 5. Dieſe bekaͤntniß aber/ im licht CHriſti be- ſchaut/ iſt ein eitler wahn/ wordurch CHri- ſtus nach ſeinem wahren weſen gantz ausge- ſchloſſen wird. 6. Wer CHriſti im geiſte und wahrheit nicht theilhafftig mit krafft und that/ hat keine macht ihn zu bekennen. 7. Der ſo in gerechtigkeit des lebens zu ihm eingekehrt iſt/ kan ihn wider alle ſinne des fleiſches beken- nen. 8. Die bekaͤntniß CHRISTI muß durchs weſen GOTTES im ausfluß und natur des Chriſtlichen lebens (ſo die krafft des todes alles fleiſches iſt) geſchehen/ wordurch tod/ teuffel und hoͤlle uͤberwunden wird. 9. So geſchicht ſie zu einem untergange fleiſches und bluts. Cap. 21. Daß Autor nicht von der menſchen/ ſon- dern des CHriſtus GOTTes vollkommen- heit rede/ die er im menſchen haben muß/ ehe er ihn vor den irꝛdiſchen geſchlechten/ die die herꝛ- ſchafft in ihm fuͤhren/ bekennen kan. 3. Der menſch iſt in ſeinem unwiedergebornen geiſte unvollkommen/ und ſo er einige vollkommen- heit hat/ iſt ſie aus GOtt. 4. Niemand ſoll in ſeiner bekantniß eigenſinnig ſeyn/ ſondern der gnade GOTTES im innerſten ſeiner ſeelen wahrnehmen/ ob er ihr wuͤrdig werden moͤchte. 5. Einwurff: Daß jeder ſich ein- bilde/ er verrichte den Gottesdienſt nach CHri- ſti befehl/ und nach laut der ſchrifft. 6. Al- lein daß es ein eitler ruhm und troſt ſey/ nach dem ſinne des fleiſches gethan/ wie des juͤng- lings Matth. 19. 20. Dem der HERR antwortete/ wo er vollkommen ſeyn wolle/ er alles verkauffen muͤſſe. 7. Dann er mit hal- tung der gebote nach ſeinem eignem ſinne auſ- ſer dem weſen GOTTES GOTT noch nie gedient hatte/ ſondern ſich ſelbſt zum ruhm im fleiſche/ von welchem er ſchwerlich zu brin- gen war. 8. Ruhm waͤre gut/ moͤchte ihn der menſch im niedrigen weſen CHRISTI haben/ aller ruhm aber im fleiſche vor GOTT ein greuel. 9. Muͤſte der juͤngling ſeinen ruhm in den geboten des geſetzes uͤbergeben/ wo ſoll der title ruhm in der erwehlung des flei- ſches bleiben. 10. Die dienſte/ durch welche der CHriſtus GOttes nicht weſentlich gebo- ren wird/ ſind keine Chriſtliche dienſte/ wie man ſie wol zu ſeyn achtet. 11. Dann aus den wahren Chriſtlichen dienſten muß die we- ſentliche geburt CHriſti folgen. 12. Sie ge- baͤren und verklaͤren CHriſtum weſentlich im menſchen. 13. Wo CHriſtus geboren wird und im weſen erſcheint/ da iſt ſeine krafft ſo groß/ daß die bildlich von ihm zeugende dienſte auffhoͤren muͤſſen/ was ſoll dann mit den ei- teln gebaͤrde-dienſten/ die zum ruhm und troſt im fleiſche erwehlt ſeyn/ geſchehen. Cap. 22. Daß man einen nnterſcheid zwiſchen der leh- re und dienſte CHriſti und den erwehlenden wahn-dienſten erkennen lernen ſolle. 2. Als- dann dieſe fahren laſſen und jene annehmen. 3. Die wahn-geiſter halten CHriſtum aus ſeinem reiche/ und bringen die welt in uneinigkeit und unruhe. 4. Man ſoll ſich wol pruͤfen/ ob man auch/ durch die vermeinte dienſte zu CHriſto in ſein heilig weſen mit dem luſte des lebens einkehret ſey. 5. Die dienſte/ aus dem geiſte CHRISTI bedient/ haben die verheiſſun- gen/ daß ſie denen ihnen wahrhafft unterthaͤni- gen das pfand der Goͤttlichen erbſchafft/ den H. Geiſt/ zubringen/ nach Gal. 3. 27. 1. Cor. 10. v.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/854>, abgerufen am 19.04.2024.