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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] müssen wieder wesen/ wie sie vor gewesen/ wer-
den/ etc. 10. Wer sei[n]e ursprüngliche freyheit
wil lernen erkennen/ und wieder drein gehen/
muß sich zuvor die fleischliche augen (wormit
er in die begierde des fleisches sehend worden
ist) lassen ausstechen. 11. Alle freyheit in der
begierde des fleisches/ des Teuffels eigenthum.
12. Jn dieser erkänntnuß werden die geistliche
augen geöffnet/ die wahre freyheit in der see-
len zu sehen/ und im Geiste Christi darnach zu
trachten. 13. Welche freyheit die seelen von
allem fleischlichen anhange des eigenthums er-
löst/ und im ungeeigneten wesen Gottes be-
festigt. etc.

Cap. 11.

Daß die sinne des fleisches aufwachen und
sehen sollen in was für freyheit sie stehen. 2.
Die in den lüsten und begierden gefangne
meynen/ daß niemand würdig zu regieren dann
sie. 3. Daß die gewissen durch die so genannte
gemeine Gottesdienste zu allen lüsten frey ge-
macht werden. Wer diese/ wie sie meynen/
nicht hält/ ist verdammt. 4. Wie schön der
sinn des fleisches alles zu thun sich freyheit
nimmt/ vorgebend daß alle dinge für die hei-
ligen und gerechten Gottes/ nicht für die gott-
losen geschaffen/ zu gebrauchen.

Cap. 12.

Daß die einfältige ihre freyheit allein in
Gottes heiligen wesen suchende seelen sich für
diesem deckel und kleide der lüste hüten sollen/
sich nicht in eine fleischliche brüderschafft ein-
zulassen. 2. Dann die begierde zum eigenthum
zerstöhrt solche brüderschafft bald/ und verän-
dert sie in feindschafft. 3. Wo die lüste und
begierden zur eigenschafft regieren/ kan keine
brüderschafft zur einigkeit in Gott auffgericht
werden. 4. Die wahre brüderschafft urspringt
aus der geburt des wesens Gottes im Geiste.
5. Psalm. 133. 1. zeugt hiervon. 6. Wo die
lüste und begierden gecreutziget und getödtet
sind/ und man mit GOtt zu einem wesen ver-
einigt/ da ist geistliche brüderschafft. 7. Pau-
lus Gal. 5. 1. ermahnt in solcher freyheit zu
bestehen/ und sich nicht wieder unters joch des
eigenthums fangen zu lassen. 8. Mensch zur
freyheit Christi beruffen muß sie aber nicht zu
den lüsten im fleische gebrauchen. 9. Jn Got-
tes wahren wesen seinen nächsten lieben als sich
selbst/ ist die rechte brüderschafft. 10. Durch
den neid im eigenthum des fleisches verzehrt
einer den andern. 11. Durch den wandel im
geiste werden die lüste des fleisches gehindert.
12. Die conrrarietät des geists und fleisches
hindert die menschheit/ daß sie nicht thun kan
was sie wil: Dann sie wird vom tod und leben
bestritten. Der leib des todes Rom. 7. 24. ist
der streit des fleisches wider das leben Christi.
13. Die menschheit vom Geiste Christi getrie-
ben/ wird für der verdammnuß die den lust des
todes überfallen muß/ bewahrt. Die wercke
des fleisches beschrieben/ was von solcher art
und natur in der menschheit ist/ mag des reichs
Gottes (seines wesens) nicht theilhafftig wer-
den. 14. Die früchte des Geists sind liebe/ etc.
Wider diese vermag der beschuldiger der ver-
dammnuß nichts. 15. Die ihr fleisch gecreu-
tziget/ denen gibt GOtt einerley hertz/ seele und
gemüth/ etc.

Cap. 13.

Daß weil Gott nun Jsrael von den lüsten
[Spaltenumbruch] im fleische erlösen wil/ jeder der gnaden zeit in
sich warnehmen solle: Zur vereinigung seiner
seele mit Gott. 2. Daß auch das durch die lü-
ste verderbte natürliche wesen befreyt werde
in uns. 3. Und zwar durch die offenbahrung
der kinder Gottes. 4. Dann wirds in der ge-
rechtigkeit dem leben dienen nicht mehr den
tödtlichen lüsten/ und GOtt loben und dan-
cken. 5 Und wird der himmlische mensch mit
dem natürlichen wesen sich erfreuen.

Cap. 14.

Daß jeder Gottes in sich warnehmen solle.
2. Gott ist treu/ der verkehrte fällt von ihm ab.
3. GOtt befreyt sein volck von der bösen art/
darfür loben sie ihn. 4. Niemand kan ihm wi-
derstehen. 6. Gibt dem menschen muth. 7. Sein
Wort ist die krafft seines wesens. 8. Berge
sind die lehre in der weißheit des fleisches. 10.
Die GOtt fürchten/ denen gibt er gnade. 11.
Die von den lüsten und begierden im fleische
befreyt/ sollen sich freuen. 12. Des HErrn
wort und verheissungen sind gewiß. 13. Er
erfüllt die erde (die natürliche seele) mit seiner
güte. 14. Daß der himmel durchs wort ge-
macht. 15. 16. Er hält das wasser im meer zu-
sammen/ das ist/ bezwingt das gottlose wesen/
daß es die neugebohrnen seelen nicht peinigen
möge. 17. Alle welt muß den HErrn fürch-
ten. 18. Alles muß auf ihn sehen. 19. Nie-
mand mag sich für ihm verbergen. 20. Die er-
lösung seines volcks ist: Daß er HErr über
himmel und erden werde in ihnen. 22. Daß
Jsrael zwar den Heyden verkaufft/ nicht zur
verdammnuß/ wann ihre gedult zu ende/ wer-
den sie wieder frey. 23. GOtt wil sich mit der
menschheit wieder zu einem geiste und wesen
vereinigen. 24. Die ins gefängnuß durch den
gewalt und angst des irrdischen wesens weg-
geführte kinder/ das sehnen und die lust des her-
tzens zur Gottheit kommen/ erlöst aus dem ge-
fängnuß des fleisches wieder. 25. Und dancken
GOtt. 27. Jerusalem ziehet das trauer-kleid
aus und den zierat Gottes (sein h. wesen) an.
28. Das gottselige leben wird gekrönt zur
herrschung über Sünde/ Todt/ Teuffel und
Hölle. 30. Der name des gottseligen lebens ist
ewiger friede etc. 31. Diesen namen werden al-
le in Gottes wesen befreyte nun bekommen.

Cap. 15.

Daß der mensch diß in sich warnehmen/ und
aus den banden des eigenthums sich erlösen
lassen solle. 2. Die kinder Gottes müssen die
menschheit vom Teufel/ auch lüsten und begier-
den im fleische befreyen. 3. Gleichnuß gebiert
seines gleichen. 4. Jn den aus GOtt gehor-
nen seelen wird das gottselige leben gebohren.
6. Durch diß leben oder licht erkennt man die
finsternuß. 7. Wer von der finsternuß frey seyn
wil/ muß sich erst durchs licht erkennen. 8.
Durchs erkennen entstehet das seufftzen der
seelen zu GOtt. 9. Die aus einem zerbrochnen
hertzen gehende seufftzen und klagen bewegt die
Gottheit das hertz zu erleuchteren und befreyen;
10. Gott rufft nun alle geängstigte und zerbro-
chene hertzen/ daß sie zu ihm kommen/ und sich helf-
fen lassen sollen von dem irrdischen Geschlechte.

Cap. 16.

Daß wir uns vom Geiste der HErrn in un-
ser menschheit befreyen lassen sollen. 2. Ausser
der freyheit Christi im Geiste keine freyheit/ so

die
A. K. H. Vierter Theil. C c c c

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] muͤſſen wieder weſen/ wie ſie vor geweſen/ wer-
den/ ꝛc. 10. Wer ſei[n]e urſpruͤngliche freyheit
wil lernen erkennen/ und wieder drein gehen/
muß ſich zuvor die fleiſchliche augen (wormit
er in die begierde des fleiſches ſehend worden
iſt) laſſen ausſtechen. 11. Alle freyheit in der
begierde des fleiſches/ des Teuffels eigenthum.
12. Jn dieſer erkaͤnntnuß werden die geiſtliche
augen geoͤffnet/ die wahre freyheit in der ſee-
len zu ſehen/ und im Geiſte Chriſti darnach zu
trachten. 13. Welche freyheit die ſeelen von
allem fleiſchlichen anhange des eigenthums er-
loͤſt/ und im ungeeigneten weſen Gottes be-
feſtigt. ꝛc.

Cap. 11.

Daß die ſinne des fleiſches aufwachen und
ſehen ſollen in was fuͤr freyheit ſie ſtehen. 2.
Die in den luͤſten und begierden gefangne
meynen/ daß niemand wuͤrdig zu regieren dañ
ſie. 3. Daß die gewiſſen durch die ſo genannte
gemeine Gottesdienſte zu allen luͤſten frey ge-
macht werden. Wer dieſe/ wie ſie meynen/
nicht haͤlt/ iſt verdammt. 4. Wie ſchoͤn der
ſinn des fleiſches alles zu thun ſich freyheit
nimmt/ vorgebend daß alle dinge fuͤr die hei-
ligen und gerechten Gottes/ nicht fuͤr die gott-
loſen geſchaffen/ zu gebrauchen.

Cap. 12.

Daß die einfaͤltige ihre freyheit allein in
Gottes heiligen weſen ſuchende ſeelen ſich fuͤr
dieſem deckel und kleide der luͤſte huͤten ſollen/
ſich nicht in eine fleiſchliche bruͤderſchafft ein-
zulaſſen. 2. Dann die begierde zum eigenthum
zerſtoͤhrt ſolche bruͤderſchafft bald/ und veraͤn-
dert ſie in feindſchafft. 3. Wo die luͤſte und
begierden zur eigenſchafft regieren/ kan keine
bruͤderſchafft zur einigkeit in Gott auffgericht
werden. 4. Die wahre bruͤderſchafft urſpringt
aus der geburt des weſens Gottes im Geiſte.
5. Pſalm. 133. 1. zeugt hiervon. 6. Wo die
luͤſte und begierden gecreutziget und getoͤdtet
ſind/ und man mit GOtt zu einem weſen ver-
einigt/ da iſt geiſtliche bruͤderſchafft. 7. Pau-
lus Gal. 5. 1. ermahnt in ſolcher freyheit zu
beſtehen/ und ſich nicht wieder unters joch des
eigenthums fangen zu laſſen. 8. Menſch zur
freyheit Chriſti beruffen muß ſie aber nicht zu
den luͤſten im fleiſche gebrauchen. 9. Jn Got-
tes wahren weſen ſeinen naͤchſten lieben als ſich
ſelbſt/ iſt die rechte bruͤderſchafft. 10. Durch
den neid im eigenthum des fleiſches verzehrt
einer den andern. 11. Durch den wandel im
geiſte werden die luͤſte des fleiſches gehindert.
12. Die conrrarietaͤt des geiſts und fleiſches
hindert die menſchheit/ daß ſie nicht thun kan
was ſie wil: Dann ſie wird vom tod und leben
beſtritten. Der leib des todes Rom. 7. 24. iſt
der ſtreit des fleiſches wider das leben Chriſti.
13. Die menſchheit vom Geiſte Chriſti getrie-
ben/ wird fuͤr der verdammnuß die den luſt des
todes uͤberfallen muß/ bewahrt. Die wercke
des fleiſches beſchrieben/ was von ſolcher art
und natur in der menſchheit iſt/ mag des reichs
Gottes (ſeines weſens) nicht theilhafftig wer-
den. 14. Die fruͤchte des Geiſts ſind liebe/ ꝛc.
Wider dieſe vermag der beſchuldiger der ver-
dammnuß nichts. 15. Die ihr fleiſch gecreu-
tziget/ denen gibt GOtt einerley hertz/ ſeele und
gemuͤth/ ꝛc.

Cap. 13.

Daß weil Gott nun Jſrael von den luͤſten
[Spaltenumbruch] im fleiſche erloͤſen wil/ jeder der gnaden zeit in
ſich warnehmen ſolle: Zur vereinigung ſeiner
ſeele mit Gott. 2. Daß auch das durch die luͤ-
ſte verderbte natuͤrliche weſen befreyt werde
in uns. 3. Und zwar durch die offenbahrung
der kinder Gottes. 4. Dann wirds in der ge-
rechtigkeit dem leben dienen nicht mehr den
toͤdtlichen luͤſten/ und GOtt loben und dan-
cken. 5 Und wird der himmliſche menſch mit
dem natuͤrlichen weſen ſich erfreuen.

Cap. 14.

Daß jeder Gottes in ſich warnehmen ſolle.
2. Gott iſt treu/ der verkehrte faͤllt von ihm ab.
3. GOtt befreyt ſein volck von der boͤſen art/
darfuͤr loben ſie ihn. 4. Niemand kan ihm wi-
derſtehen. 6. Gibt dem menſchen muth. 7. Sein
Wort iſt die krafft ſeines weſens. 8. Berge
ſind die lehre in der weißheit des fleiſches. 10.
Die GOtt fuͤrchten/ denen gibt er gnade. 11.
Die von den luͤſten und begierden im fleiſche
befreyt/ ſollen ſich freuen. 12. Des HErrn
wort und verheiſſungen ſind gewiß. 13. Er
erfuͤllt die erde (die natuͤrliche ſeele) mit ſeiner
guͤte. 14. Daß der himmel durchs wort ge-
macht. 15. 16. Er haͤlt das waſſer im meer zu-
ſammen/ das iſt/ bezwingt das gottloſe weſen/
daß es die neugebohrnen ſeelen nicht peinigen
moͤge. 17. Alle welt muß den HErrn fuͤrch-
ten. 18. Alles muß auf ihn ſehen. 19. Nie-
mand mag ſich fuͤr ihm verbergen. 20. Die er-
loͤſung ſeines volcks iſt: Daß er HErr uͤber
himmel und erden werde in ihnen. 22. Daß
Jſrael zwar den Heyden verkaufft/ nicht zur
verdammnuß/ wann ihre gedult zu ende/ wer-
den ſie wieder frey. 23. GOtt wil ſich mit der
menſchheit wieder zu einem geiſte und weſen
vereinigen. 24. Die ins gefaͤngnuß durch den
gewalt und angſt des irrdiſchen weſens weg-
gefuͤhrte kinder/ das ſehnen uñ die luſt des her-
tzens zur Gottheit kommen/ erloͤſt aus dem ge-
faͤngnuß des fleiſches wieder. 25. Und dancken
GOtt. 27. Jeruſalem ziehet das trauer-kleid
aus und den zierat Gottes (ſein h. weſen) an.
28. Das gottſelige leben wird gekroͤnt zur
herrſchung uͤber Suͤnde/ Todt/ Teuffel und
Hoͤlle. 30. Der name des gottſeligen lebens iſt
ewiger friede ꝛc. 31. Dieſen namen werden al-
le in Gottes weſen befreyte nun bekommen.

Cap. 15.

Daß der menſch diß in ſich warnehmen/ und
aus den banden des eigenthums ſich erloͤſen
laſſen ſolle. 2. Die kinder Gottes muͤſſen die
menſchheit vom Teufel/ auch luͤſten und begier-
den im fleiſche befreyen. 3. Gleichnuß gebiert
ſeines gleichen. 4. Jn den aus GOtt gehor-
nen ſeelen wird das gottſelige leben gebohren.
6. Durch diß leben oder licht erkennt man die
finſternuß. 7. Wer von der finſternuß frey ſeyn
wil/ muß ſich erſt durchs licht erkennen. 8.
Durchs erkennen entſtehet das ſeufftzen der
ſeelen zu GOtt. 9. Die aus einem zerbrochnen
hertzen gehende ſeufftzen und klagen bewegt die
Gottheit das hertz zu erleuchteren uñ befreyen;
10. Gott rufft nun alle geaͤngſtigte und zerbro-
chene hertzen/ daß ſie zu ihm kom̃en/ uñ ſich helf-
fen laſſen ſollen von dem irrdiſchen Geſchlechte.

Cap. 16.

Daß wir uns vom Geiſte der HErꝛn in un-
ſer menſchheit befreyen laſſen ſollen. 2. Auſſer
der freyheit Chriſti im Geiſte keine freyheit/ ſo

die
A. K. H. Vierter Theil. C c c c
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[569/0877] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. muͤſſen wieder weſen/ wie ſie vor geweſen/ wer- den/ ꝛc. 10. Wer ſeine urſpruͤngliche freyheit wil lernen erkennen/ und wieder drein gehen/ muß ſich zuvor die fleiſchliche augen (wormit er in die begierde des fleiſches ſehend worden iſt) laſſen ausſtechen. 11. Alle freyheit in der begierde des fleiſches/ des Teuffels eigenthum. 12. Jn dieſer erkaͤnntnuß werden die geiſtliche augen geoͤffnet/ die wahre freyheit in der ſee- len zu ſehen/ und im Geiſte Chriſti darnach zu trachten. 13. Welche freyheit die ſeelen von allem fleiſchlichen anhange des eigenthums er- loͤſt/ und im ungeeigneten weſen Gottes be- feſtigt. ꝛc. Cap. 11. Daß die ſinne des fleiſches aufwachen und ſehen ſollen in was fuͤr freyheit ſie ſtehen. 2. Die in den luͤſten und begierden gefangne meynen/ daß niemand wuͤrdig zu regieren dañ ſie. 3. Daß die gewiſſen durch die ſo genannte gemeine Gottesdienſte zu allen luͤſten frey ge- macht werden. Wer dieſe/ wie ſie meynen/ nicht haͤlt/ iſt verdammt. 4. Wie ſchoͤn der ſinn des fleiſches alles zu thun ſich freyheit nimmt/ vorgebend daß alle dinge fuͤr die hei- ligen und gerechten Gottes/ nicht fuͤr die gott- loſen geſchaffen/ zu gebrauchen. Cap. 12. Daß die einfaͤltige ihre freyheit allein in Gottes heiligen weſen ſuchende ſeelen ſich fuͤr dieſem deckel und kleide der luͤſte huͤten ſollen/ ſich nicht in eine fleiſchliche bruͤderſchafft ein- zulaſſen. 2. Dann die begierde zum eigenthum zerſtoͤhrt ſolche bruͤderſchafft bald/ und veraͤn- dert ſie in feindſchafft. 3. Wo die luͤſte und begierden zur eigenſchafft regieren/ kan keine bruͤderſchafft zur einigkeit in Gott auffgericht werden. 4. Die wahre bruͤderſchafft urſpringt aus der geburt des weſens Gottes im Geiſte. 5. Pſalm. 133. 1. zeugt hiervon. 6. Wo die luͤſte und begierden gecreutziget und getoͤdtet ſind/ und man mit GOtt zu einem weſen ver- einigt/ da iſt geiſtliche bruͤderſchafft. 7. Pau- lus Gal. 5. 1. ermahnt in ſolcher freyheit zu beſtehen/ und ſich nicht wieder unters joch des eigenthums fangen zu laſſen. 8. Menſch zur freyheit Chriſti beruffen muß ſie aber nicht zu den luͤſten im fleiſche gebrauchen. 9. Jn Got- tes wahren weſen ſeinen naͤchſten lieben als ſich ſelbſt/ iſt die rechte bruͤderſchafft. 10. Durch den neid im eigenthum des fleiſches verzehrt einer den andern. 11. Durch den wandel im geiſte werden die luͤſte des fleiſches gehindert. 12. Die conrrarietaͤt des geiſts und fleiſches hindert die menſchheit/ daß ſie nicht thun kan was ſie wil: Dann ſie wird vom tod und leben beſtritten. Der leib des todes Rom. 7. 24. iſt der ſtreit des fleiſches wider das leben Chriſti. 13. Die menſchheit vom Geiſte Chriſti getrie- ben/ wird fuͤr der verdammnuß die den luſt des todes uͤberfallen muß/ bewahrt. Die wercke des fleiſches beſchrieben/ was von ſolcher art und natur in der menſchheit iſt/ mag des reichs Gottes (ſeines weſens) nicht theilhafftig wer- den. 14. Die fruͤchte des Geiſts ſind liebe/ ꝛc. Wider dieſe vermag der beſchuldiger der ver- dammnuß nichts. 15. Die ihr fleiſch gecreu- tziget/ denen gibt GOtt einerley hertz/ ſeele und gemuͤth/ ꝛc. Cap. 13. Daß weil Gott nun Jſrael von den luͤſten im fleiſche erloͤſen wil/ jeder der gnaden zeit in ſich warnehmen ſolle: Zur vereinigung ſeiner ſeele mit Gott. 2. Daß auch das durch die luͤ- ſte verderbte natuͤrliche weſen befreyt werde in uns. 3. Und zwar durch die offenbahrung der kinder Gottes. 4. Dann wirds in der ge- rechtigkeit dem leben dienen nicht mehr den toͤdtlichen luͤſten/ und GOtt loben und dan- cken. 5 Und wird der himmliſche menſch mit dem natuͤrlichen weſen ſich erfreuen. Cap. 14. Daß jeder Gottes in ſich warnehmen ſolle. 2. Gott iſt treu/ der verkehrte faͤllt von ihm ab. 3. GOtt befreyt ſein volck von der boͤſen art/ darfuͤr loben ſie ihn. 4. Niemand kan ihm wi- derſtehen. 6. Gibt dem menſchen muth. 7. Sein Wort iſt die krafft ſeines weſens. 8. Berge ſind die lehre in der weißheit des fleiſches. 10. Die GOtt fuͤrchten/ denen gibt er gnade. 11. Die von den luͤſten und begierden im fleiſche befreyt/ ſollen ſich freuen. 12. Des HErrn wort und verheiſſungen ſind gewiß. 13. Er erfuͤllt die erde (die natuͤrliche ſeele) mit ſeiner guͤte. 14. Daß der himmel durchs wort ge- macht. 15. 16. Er haͤlt das waſſer im meer zu- ſammen/ das iſt/ bezwingt das gottloſe weſen/ daß es die neugebohrnen ſeelen nicht peinigen moͤge. 17. Alle welt muß den HErrn fuͤrch- ten. 18. Alles muß auf ihn ſehen. 19. Nie- mand mag ſich fuͤr ihm verbergen. 20. Die er- loͤſung ſeines volcks iſt: Daß er HErr uͤber himmel und erden werde in ihnen. 22. Daß Jſrael zwar den Heyden verkaufft/ nicht zur verdammnuß/ wann ihre gedult zu ende/ wer- den ſie wieder frey. 23. GOtt wil ſich mit der menſchheit wieder zu einem geiſte und weſen vereinigen. 24. Die ins gefaͤngnuß durch den gewalt und angſt des irrdiſchen weſens weg- gefuͤhrte kinder/ das ſehnen uñ die luſt des her- tzens zur Gottheit kommen/ erloͤſt aus dem ge- faͤngnuß des fleiſches wieder. 25. Und dancken GOtt. 27. Jeruſalem ziehet das trauer-kleid aus und den zierat Gottes (ſein h. weſen) an. 28. Das gottſelige leben wird gekroͤnt zur herrſchung uͤber Suͤnde/ Todt/ Teuffel und Hoͤlle. 30. Der name des gottſeligen lebens iſt ewiger friede ꝛc. 31. Dieſen namen werden al- le in Gottes weſen befreyte nun bekommen. Cap. 15. Daß der menſch diß in ſich warnehmen/ und aus den banden des eigenthums ſich erloͤſen laſſen ſolle. 2. Die kinder Gottes muͤſſen die menſchheit vom Teufel/ auch luͤſten und begier- den im fleiſche befreyen. 3. Gleichnuß gebiert ſeines gleichen. 4. Jn den aus GOtt gehor- nen ſeelen wird das gottſelige leben gebohren. 6. Durch diß leben oder licht erkennt man die finſternuß. 7. Wer von der finſternuß frey ſeyn wil/ muß ſich erſt durchs licht erkennen. 8. Durchs erkennen entſtehet das ſeufftzen der ſeelen zu GOtt. 9. Die aus einem zerbrochnen hertzen gehende ſeufftzen und klagen bewegt die Gottheit das hertz zu erleuchteren uñ befreyen; 10. Gott rufft nun alle geaͤngſtigte und zerbro- chene hertzen/ daß ſie zu ihm kom̃en/ uñ ſich helf- fen laſſen ſollen von dem irrdiſchen Geſchlechte. Cap. 16. Daß wir uns vom Geiſte der HErꝛn in un- ſer menſchheit befreyen laſſen ſollen. 2. Auſſer der freyheit Chriſti im Geiſte keine freyheit/ ſo die A. K. H. Vierter Theil. C c c c

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/877>, abgerufen am 25.04.2024.