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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] sche. 10. Wie man auf die zeichen mercken solle.
11. etc. Erklärung des 5. Cap. 4. Esdr. v. 1. etc.

Cap. 26.

Daß wir nun der vorigen prophetischen zei-
chen erklärung im wesen Gottes warnehmen/
und uns von der eigenschafft befreyen sollen.
2. Alles in voriger prophezeihung in dunckel-
heit bezeugte soll nun wesentlich in uns voll-
bracht werden. 3. Was von einer art und
wesen ist/ wird sich zusammen fügen. 4. Gleich-
nuß vom wasser und winde. 5. Daß wir un-
sern lust aus dem getheilten ins vollkommne
einkehren sollen/ mit ihm eins zu werden. 6.
Einer erlangt das kleinod/ nemlich das wesen
der göttlichen natur. 7. Viel beruffen/ wenig
erwehlt. 8. Das wenige ist nur eins/ (welches
der Martha mangelte) und überwindt doch die
vielheit. 9. Diß eine bleibt der vielheit/ (den
getheilten sinnen) ein gesetz. 10. Die aus dem
fleische empfangen das gesetz/ haltens aber nicht/
und des gesetzes frucht oder die einigkeit des h.
wesens ist nicht offenbahr worden. 14. Diß
Gesetz ist in unser menschheit in ihrer Gerech-
tigkeit blieben und offenbar worden/ uns unser
verderben und auch seligkeit zu erkennen zu ge-
ben. 15. Darum GOtt an un |erin verderben
unschuldig ist.

Cap. 27.

Daß wir aus dem sünden-schlaffe erwachen/
und wie gar wir in unser menschheit mit Gott
in seinem h. leben keine vereinigung haben kön-
nen. 2. Hierdurch werden wir verursacht wer-
den unter Gottes h. wesen uns zu demüthigen.
3. Jn der demuth begehren wir gnade kein
recht. 4. Dann werden die gewaltigen oder
hochgeseßne (eigensinnige gedancken im flei-
sche) vom stuhl gestossen und die demüthige
drauff gesetzt. 5. Und die Einheit Gottes über-
wind die getheiltheit des fleisches. 6. Diß we-
sentliche leben Christi zeugt: Kommt zu mir al-
le die ihr müheselig und beladen seyd. etc. 7. Wer
seiner seele gantzen lust und liebe ins h. wesen
Christi umwendt/ bekommt eine lebendige hoff-
nung zur ruhe. 8. Durch diese erlangt man
von denen in Christo entschlaffenen sicherheit/
nicht mehr traurig zu seyn. 9. Dann die hoff-
nung versichert/ daß die in Christo entschlaffen
uns entgegen kommen werden. 10. Glauben
wir/ daß Christus in uns gestorben/ auch im le-
ben wieder erstanden/ so wird GOtt auch die
uns entschlaffne auferwecken. 11. Wir aus dem
schlaffe erweckte werden den schlaffenden nicht
vorkommen. 12. Wie der HErr mit einem
feld-geschrey vom himmel kommen werde/ unsauf-
zunehmen. 13. Daß wir uns hiermit trösten
und der würckung Gottes im Geiste warneh-
men sollen/ damit wir nicht in der finsternuß
verriegelt werden. 14. Dann der tag des HErrn
wird kommen wie ein dieb in der nacht.

Cap. 28.

Daß wir uns von allem fleisches anhange
loß machen sollen. 2. Aus dem fleisch nun nichts
dann bitterkeit/ quaal/ todt und elend zu erwar-
ten/ wodurch das leben Gottes in der seelen ge-
mordet wird. 3. Daß kein glaub/ liebe noch ge-
rechtigkeit im irrdischen hertzen mehr zu finden
seyn werde/ sondern nach Act. 3. 21. sich in den
himmel verbergen werden/ biß alle feinde über-
wunden. 4. Wo die göttl. natur ihre zuflucht
[Spaltenumbruch] im himmel nicht hätte/ würde sie vom gewalt
der erden gantz ausgerottet werden. 5. Dahin
kan die böse art nicht kommen. 6. Weil die boß-
heit immer mehr zunimmt/ muß sich die göttl. na-
tur/ je länger je mehr verbergen. 7. Die listige
boßheit wird so behend und mannigfaltig/ daß
sie mit ihrer fleisches heiligkeit| den himmel meynt
einzunehmen. Wird aber nun entblöst und zu
schanden. 8. Keinem fleisch mehr zu glauben
noch zu trauen. 9. Wo wir die meiste freund-
schafft und liebe im fleische haben von dannen
wird uns die meiste feindschafft und haß kom-
men.

Cap. 29.

Daß wir uns die lust des lebens weder von
der heiligkeit noch wollust des fleisches mehr
stehlen lassen sollen. 2. Für den haußgenossen
sich am meisten zu hüten/ weil sie unsere schwach-
heit kennen/ und daher uns am ersten zu überli-
sten wissen. Wer etwas lieber hat als Chri-
stum/ mag sein jünger nicht seyn. 3. Weil die
fleisches-lust ein gisst der seelen. Muß man al-
le liebe des fleisches verlassen. 4. Wer seine seele
Gott ergibt/ gibt alle seine irrdische lüste im tod
über/ und was ihm im fleische ein leben war/ wird
ihm im leben Gottes ein todt. etc. 5. Daß diß die
veränderung des wesens in der unterthänigen
menschheit/ und das wort Gottes im Geiste:
dem fleisch und blut weichen muß. 6. Wann des
HErrn geist die menschheit angreifft und vors
recht bringt: muß die verdorbene art ihre lüste
und gerechtigkeit für einen greuel erkennen/ wor-
auf das urtheil folgt.

Cap. 30.

Daß/ wer diß in sich erkennt/ soll seinen trost
allein in Gottes h. wesen und natur suchen. 2.
Jm gottlosen geiste ist nichts dann sterben. 3.
Ausser dem h. wesen Gottes sind man lauter lü-
gen/ keine warheit. 4. Alle freude und wollust im
fleische wird mit den tode belohnt. 5. Dem gott-
losen wesen soll man in seinem scheinbaren an-
kommen nichts guts zutrauen/ alle sein thun ist
gewalt über das unschuldige göttl. wesen. 6.
Wers im geiste nicht fühlen kan/ der greiffe es
menschlicher weise/ wie alles in der menschheit
verdorben irrdisch und teufflisch worden sey. 7.
Wers in sich nicht siht/ zeugt darmit über sich
selbsten/ daß er verdorben/ verblendt und eins mit
dem gottlosen wesen sey und dem teuffel diene.
8. Die lügen ist seine warheit worden und streit
mit gewalt wider Gottes h. wesen. 9. Hier auff
folgt endlich die verdammnuß 10. Nach ausge-
littener gedult dringt das licht Gottes das ur-
theil übers wesen der finsternuß. 11. Die war-
heit wird Herr. 12. David schlägt Goliath/ und
Saul muß sein reich verlieren. 13. Jsrael wird
aus den fleisch zu Gott umgewand und erwählt
David für Saul/ das h. wesen Gottes für die
figur. 14. Diß ist die erinnerung des reichs Got-
tes in der menschheit/ wornach jeder streben solle.
Alle schalckheit und betrug wird aus dem ei-
gensinnigen geiste des fleisches gebohren. 15.
Wordurch Christi einfalt aus der seele getrie-
ben wird. 16. Zu beklagen daß wir selbst dar-
zu helffen. 17. Das einfältige wesen Christi ist
im hertzen gantz verdruckt/ Gott aber hats aus
der angst im himmel aufgenommen/ es nun wie-
der zu verklären. 18. Durch diese verklärung
wird nun die welt gerichtet werden. 19. Ausser
dem h. wesen Gottes ist alle heiligkeit mehr

sünde

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] ſche. 10. Wie man auf die zeichen merckẽ ſolle.
11. ꝛc. Erklaͤrung des 5. Cap. 4. Eſdr. v. 1. ꝛc.

Cap. 26.

Daß wir nun der vorigen prophetiſchen zei-
chen erklaͤrung im weſen Gottes warnehmen/
und uns von der eigenſchafft befreyen ſollen.
2. Alles in voriger prophezeihung in dunckel-
heit bezeugte ſoll nun weſentlich in uns voll-
bracht werden. 3. Was von einer art und
weſen iſt/ wird ſich zuſam̃en fuͤgen. 4. Gleich-
nuß vom waſſer und winde. 5. Daß wir un-
ſern luſt aus dem getheilten ins vollkommne
einkehren ſollen/ mit ihm eins zu werden. 6.
Einer erlangt das kleinod/ nemlich das weſen
deꝛ goͤttlichen natur. 7. Viel beruffen/ wenig
erwehlt. 8. Das wenige iſt nur eins/ (welches
deꝛ Martha mangelte) und uͤberwindt doch die
vielheit. 9. Diß eine bleibt der vielheit/ (den
getheilten ſinnen) ein geſetz. 10. Die aus dem
fleiſche empfangẽ das geſetz/ haltens aber nicht/
und des geſetzes frucht oder die einigkeit des h.
weſens iſt nicht offenbahr worden. 14. Diß
Geſetz iſt in unſer menſchheit in ihrer Gerech-
tigkeit blieben und offenbar worden/ uns unſer
verderben und auch ſeligkeit zu erkennen zu ge-
ben. 15. Darum GOtt an un |erin verderben
unſchuldig iſt.

Cap. 27.

Daß wir aus dem ſuͤnden-ſchlaffe erwachen/
und wie gar wir in unſer menſchheit mit Gott
in ſeinem h. leben keine vereinigung haben koͤn-
nen. 2. Hierdurch werden wir verurſacht wer-
den unter Gottes h. weſen uns zu demuͤthigen.
3. Jn der demuth begehren wir gnade kein
recht. 4. Dann werden die gewaltigen oder
hochgeſeßne (eigenſinnige gedancken im flei-
ſche) vom ſtuhl geſtoſſen und die demuͤthige
drauff geſetzt. 5. Und die Einheit Gottes uͤber-
wind die getheiltheit des fleiſches. 6. Diß we-
ſentliche leben Chriſti zeugt: Kommt zu mir al-
le die ihr muͤheſelig uñ beladen ſeyd. ꝛc. 7. Wer
ſeiner ſeele gantzen luſt und liebe ins h. weſen
Chriſti umwendt/ bekom̃t eine lebendige hoff-
nung zur ruhe. 8. Durch dieſe erlangt man
von denen in Chriſto entſchlaffenen ſicherheit/
nicht mehr traurig zu ſeyn. 9. Dann die hoff-
nung verſichert/ daß die in Chriſto entſchlaffen
uns entgegen kommen werden. 10. Glauben
wir/ daß Chriſtus in uns geſtorben/ auch im le-
ben wieder erſtanden/ ſo wird GOtt auch die
uns entſchlaffne auferweckẽ. 11. Wir aus dem
ſchlaffe erweckte werden den ſchlaffenden nicht
vorkommen. 12. Wie der HErr mit einem
feld-geſchrey vom him̃el kom̃en weꝛde/ unsauf-
zunehmen. 13. Daß wir uns hiermit troͤſten
und der wuͤrckung Gottes im Geiſte warneh-
men ſollen/ damit wir nicht in der finſternuß
verriegelt werden. 14. Dañ der tag des HErꝛn
wird kom̃en wie ein dieb in der nacht.

Cap. 28.

Daß wir uns von allem fleiſches anhange
loß machen ſollẽ. 2. Aus dem fleiſch nun nichts
dann bitterkeit/ quaal/ todt und elend zu erwar-
ten/ wodurch das leben Gottes in der ſeelen ge-
mordet wird. 3. Daß kein glaub/ liebe noch ge-
rechtigkeit im irrdiſchen hertzen mehr zu finden
ſeyn werde/ ſondern nach Act. 3. 21. ſich in den
himmel verbergen werden/ biß alle feinde uͤber-
wunden. 4. Wo die goͤttl. natur ihre zuflucht
[Spaltenumbruch] im himmel nicht haͤtte/ wuͤrde ſie vom gewalt
der erden gantz ausgerottet werden. 5. Dahin
kan die boͤſe art nicht kom̃en. 6. Weil die boß-
heit im̃er mehr zunimmt/ muß ſich die goͤttl. na-
tur/ je laͤnger je mehr verbergen. 7. Die liſtige
boßheit wird ſo behend und mannigfaltig/ daß
ſie mit ihrer fleiſches heiligkeit| den him̃el meynt
einzunehmen. Wird aber nun entbloͤſt und zu
ſchanden. 8. Keinem fleiſch mehr zu glauben
noch zu trauen. 9. Wo wir die meiſte freund-
ſchafft und liebe im fleiſche haben von dannen
wird uns die meiſte feindſchafft und haß kom-
men.

Cap. 29.

Daß wir uns die luſt des lebens weder von
der heiligkeit noch wolluſt des fleiſches mehꝛ
ſtehlen laſſen ſollen. 2. Fuͤr den haußgenoſſen
ſich am meiſtẽ zu huͤten/ weil ſie unſere ſchwach-
heit keñen/ und daher uns am erſten zu uͤberli-
ſten wiſſen. Wer etwas lieber hat als Chri-
ſtum/ mag ſein juͤnger nicht ſeyn. 3. Weil die
fleiſches-luſt ein giſſt der ſeelen. Muß man al-
le liebe des fleiſches verlaſſen. 4. Wer ſeine ſeele
Gott ergibt/ gibt alle ſeine irrdiſche luͤſte im tod
uͤber/ uñ was ihm im fleiſche ein lebẽ war/ wird
ihm im leben Gottes ein todt. ꝛc. 5. Daß diß die
veraͤnderung des weſens in der unterthaͤnigen
menſchheit/ und das wort Gottes im Geiſte:
dem fleiſch und blut weichen muß. 6. Wañ des
HErrn geiſt die menſchheit angreifft uñ vors
recht bringt: muß die verdorbene art ihre luͤſte
und gerechtigkeit fuͤr einen greuel erkeñen/ wor-
auf das urtheil folgt.

Cap. 30.

Daß/ wer diß in ſich erkennt/ ſoll ſeinen troſt
allein in Gottes h. weſen und natur ſuchen. 2.
Jm gottloſen geiſte iſt nichts dann ſterben. 3.
Auſſeꝛ dem h. weſen Gottes ſind man lauter luͤ-
gen/ keine warheit. 4. Alle freude uñ wolluſt im
fleiſche wird mit dẽ tode belohnt. 5. Dem gott-
loſen weſen ſoll man in ſeinem ſcheinbaren an-
kommen nichts guts zutrauen/ alle ſein thun iſt
gewalt uͤber das unſchuldige goͤttl. weſen. 6.
Wers im geiſte nicht fuͤhlen kan/ der greiffe es
menſchlicher weiſe/ wie alles in der menſchheit
verdorben irrdiſch und teuffliſch worden ſey. 7.
Wers in ſich nicht ſiht/ zeugt darmit uͤber ſich
ſelbſten/ daß er verdorbẽ/ verblendt uñ eins mit
dem gottloſen weſen ſey und dem teuffel diene.
8. Die luͤgen iſt ſeine warheit worden uñ ſtreit
mit gewalt wider Gottes h. weſen. 9. Hier auff
folgt endlich die verdam̃nuß 10. Nach ausge-
littener gedult dringt das licht Gottes das ur-
theil uͤbers weſen der finſternuß. 11. Die war-
heit wird Herr. 12. David ſchlaͤgt Goliath/ uñ
Saul muß ſein reich verlieren. 13. Jſrael wird
aus dẽ fleiſch zu Gott umgewand und erwaͤhlt
David fuͤr Saul/ das h. weſen Gottes fuͤr die
figuꝛ. 14. Diß iſt die erinneꝛung des reichs Got-
tes in der menſchheit/ wornach jeder ſtrebẽ ſolle.
Alle ſchalckheit und betrug wird aus dem ei-
genſinnigen geiſte des fleiſches gebohren. 15.
Wordurch Chriſti einfalt aus der ſeele getrie-
ben wird. 16. Zu beklagen daß wir ſelbſt dar-
zu helffen. 17. Das einfaͤltige weſen Chriſti iſt
im hertzen gantz verdruckt/ Gott aber hats aus
der angſt im himmel aufgenom̃en/ es nun wie-
der zu verklaͤren. 18. Durch dieſe verklaͤrung
wird nun die welt gerichtet werden. 19. Auſſer
dem h. weſen Gottes iſt alle heiligkeit mehr

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[572/0880] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. ſche. 10. Wie man auf die zeichen merckẽ ſolle. 11. ꝛc. Erklaͤrung des 5. Cap. 4. Eſdr. v. 1. ꝛc. Cap. 26. Daß wir nun der vorigen prophetiſchen zei- chen erklaͤrung im weſen Gottes warnehmen/ und uns von der eigenſchafft befreyen ſollen. 2. Alles in voriger prophezeihung in dunckel- heit bezeugte ſoll nun weſentlich in uns voll- bracht werden. 3. Was von einer art und weſen iſt/ wird ſich zuſam̃en fuͤgen. 4. Gleich- nuß vom waſſer und winde. 5. Daß wir un- ſern luſt aus dem getheilten ins vollkommne einkehren ſollen/ mit ihm eins zu werden. 6. Einer erlangt das kleinod/ nemlich das weſen deꝛ goͤttlichen natur. 7. Viel beruffen/ wenig erwehlt. 8. Das wenige iſt nur eins/ (welches deꝛ Martha mangelte) und uͤberwindt doch die vielheit. 9. Diß eine bleibt der vielheit/ (den getheilten ſinnen) ein geſetz. 10. Die aus dem fleiſche empfangẽ das geſetz/ haltens aber nicht/ und des geſetzes frucht oder die einigkeit des h. weſens iſt nicht offenbahr worden. 14. Diß Geſetz iſt in unſer menſchheit in ihrer Gerech- tigkeit blieben und offenbar worden/ uns unſer verderben und auch ſeligkeit zu erkennen zu ge- ben. 15. Darum GOtt an un |erin verderben unſchuldig iſt. Cap. 27. Daß wir aus dem ſuͤnden-ſchlaffe erwachen/ und wie gar wir in unſer menſchheit mit Gott in ſeinem h. leben keine vereinigung haben koͤn- nen. 2. Hierdurch werden wir verurſacht wer- den unter Gottes h. weſen uns zu demuͤthigen. 3. Jn der demuth begehren wir gnade kein recht. 4. Dann werden die gewaltigen oder hochgeſeßne (eigenſinnige gedancken im flei- ſche) vom ſtuhl geſtoſſen und die demuͤthige drauff geſetzt. 5. Und die Einheit Gottes uͤber- wind die getheiltheit des fleiſches. 6. Diß we- ſentliche leben Chriſti zeugt: Kommt zu mir al- le die ihr muͤheſelig uñ beladen ſeyd. ꝛc. 7. Wer ſeiner ſeele gantzen luſt und liebe ins h. weſen Chriſti umwendt/ bekom̃t eine lebendige hoff- nung zur ruhe. 8. Durch dieſe erlangt man von denen in Chriſto entſchlaffenen ſicherheit/ nicht mehr traurig zu ſeyn. 9. Dann die hoff- nung verſichert/ daß die in Chriſto entſchlaffen uns entgegen kommen werden. 10. Glauben wir/ daß Chriſtus in uns geſtorben/ auch im le- ben wieder erſtanden/ ſo wird GOtt auch die uns entſchlaffne auferweckẽ. 11. Wir aus dem ſchlaffe erweckte werden den ſchlaffenden nicht vorkommen. 12. Wie der HErr mit einem feld-geſchrey vom him̃el kom̃en weꝛde/ unsauf- zunehmen. 13. Daß wir uns hiermit troͤſten und der wuͤrckung Gottes im Geiſte warneh- men ſollen/ damit wir nicht in der finſternuß verriegelt werden. 14. Dañ der tag des HErꝛn wird kom̃en wie ein dieb in der nacht. Cap. 28. Daß wir uns von allem fleiſches anhange loß machen ſollẽ. 2. Aus dem fleiſch nun nichts dann bitterkeit/ quaal/ todt und elend zu erwar- ten/ wodurch das leben Gottes in der ſeelen ge- mordet wird. 3. Daß kein glaub/ liebe noch ge- rechtigkeit im irrdiſchen hertzen mehr zu finden ſeyn werde/ ſondern nach Act. 3. 21. ſich in den himmel verbergen werden/ biß alle feinde uͤber- wunden. 4. Wo die goͤttl. natur ihre zuflucht im himmel nicht haͤtte/ wuͤrde ſie vom gewalt der erden gantz ausgerottet werden. 5. Dahin kan die boͤſe art nicht kom̃en. 6. Weil die boß- heit im̃er mehr zunimmt/ muß ſich die goͤttl. na- tur/ je laͤnger je mehr verbergen. 7. Die liſtige boßheit wird ſo behend und mannigfaltig/ daß ſie mit ihrer fleiſches heiligkeit| den him̃el meynt einzunehmen. Wird aber nun entbloͤſt und zu ſchanden. 8. Keinem fleiſch mehr zu glauben noch zu trauen. 9. Wo wir die meiſte freund- ſchafft und liebe im fleiſche haben von dannen wird uns die meiſte feindſchafft und haß kom- men. Cap. 29. Daß wir uns die luſt des lebens weder von der heiligkeit noch wolluſt des fleiſches mehꝛ ſtehlen laſſen ſollen. 2. Fuͤr den haußgenoſſen ſich am meiſtẽ zu huͤten/ weil ſie unſere ſchwach- heit keñen/ und daher uns am erſten zu uͤberli- ſten wiſſen. Wer etwas lieber hat als Chri- ſtum/ mag ſein juͤnger nicht ſeyn. 3. Weil die fleiſches-luſt ein giſſt der ſeelen. Muß man al- le liebe des fleiſches verlaſſen. 4. Wer ſeine ſeele Gott ergibt/ gibt alle ſeine irrdiſche luͤſte im tod uͤber/ uñ was ihm im fleiſche ein lebẽ war/ wird ihm im leben Gottes ein todt. ꝛc. 5. Daß diß die veraͤnderung des weſens in der unterthaͤnigen menſchheit/ und das wort Gottes im Geiſte: dem fleiſch und blut weichen muß. 6. Wañ des HErrn geiſt die menſchheit angreifft uñ vors recht bringt: muß die verdorbene art ihre luͤſte und gerechtigkeit fuͤr einen greuel erkeñen/ wor- auf das urtheil folgt. Cap. 30. Daß/ wer diß in ſich erkennt/ ſoll ſeinen troſt allein in Gottes h. weſen und natur ſuchen. 2. Jm gottloſen geiſte iſt nichts dann ſterben. 3. Auſſeꝛ dem h. weſen Gottes ſind man lauter luͤ- gen/ keine warheit. 4. Alle freude uñ wolluſt im fleiſche wird mit dẽ tode belohnt. 5. Dem gott- loſen weſen ſoll man in ſeinem ſcheinbaren an- kommen nichts guts zutrauen/ alle ſein thun iſt gewalt uͤber das unſchuldige goͤttl. weſen. 6. Wers im geiſte nicht fuͤhlen kan/ der greiffe es menſchlicher weiſe/ wie alles in der menſchheit verdorben irrdiſch und teuffliſch worden ſey. 7. Wers in ſich nicht ſiht/ zeugt darmit uͤber ſich ſelbſten/ daß er verdorbẽ/ verblendt uñ eins mit dem gottloſen weſen ſey und dem teuffel diene. 8. Die luͤgen iſt ſeine warheit worden uñ ſtreit mit gewalt wider Gottes h. weſen. 9. Hier auff folgt endlich die verdam̃nuß 10. Nach ausge- littener gedult dringt das licht Gottes das ur- theil uͤbers weſen der finſternuß. 11. Die war- heit wird Herr. 12. David ſchlaͤgt Goliath/ uñ Saul muß ſein reich verlieren. 13. Jſrael wird aus dẽ fleiſch zu Gott umgewand und erwaͤhlt David fuͤr Saul/ das h. weſen Gottes fuͤr die figuꝛ. 14. Diß iſt die erinneꝛung des reichs Got- tes in der menſchheit/ wornach jeder ſtrebẽ ſolle. Alle ſchalckheit und betrug wird aus dem ei- genſinnigen geiſte des fleiſches gebohren. 15. Wordurch Chriſti einfalt aus der ſeele getrie- ben wird. 16. Zu beklagen daß wir ſelbſt dar- zu helffen. 17. Das einfaͤltige weſen Chriſti iſt im hertzen gantz verdruckt/ Gott aber hats aus der angſt im himmel aufgenom̃en/ es nun wie- der zu verklaͤren. 18. Durch dieſe verklaͤrung wird nun die welt gerichtet werden. 19. Auſſer dem h. weſen Gottes iſt alle heiligkeit mehr ſuͤnde

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/880>, abgerufen am 18.04.2024.