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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] die Gottheit und die menschheit einander begin-
nen zur einigkeit zu erkennen und sich zu vereini-
gen zur fruchtbarkeit. 8. Alsdann hört die
bedeckte Prophezeyhung und die eigensinnig-
keiten des fleisches auff. 9. Dann wird die
wesentliche lehre mit der Gottheit und mit der
leydsamen menschheit Christi fruchtbar/ allein/
durch den heiligen Geist. 10. Und der Chri-
stus GOttes gebohren. 11. Wordurch die
Gottheit und die gehorsame menschheit zu sei-
ner zeit erlöst werden. 12. Und die Göttliche
seligkeit der menschen wird im fleische der selig-
keit gebohren. 13. So die erste gebärung der
Gottheit und menschheit ist. 14. Daß diese
frucht ein sohn GOttes und des menschen JE-
sus Christus/ der alle eigensinnigkeiten ernie-
drigen kan. 15. Durch leydsamkeit wird er
Jsrael zu seiner zeit auffhelffen. 16. Diese
Geburth geschicht auß gnaden dem schwachen
menschen zu liebe.

Cap. 28.

Daß nach dieser ersten geburth/ und endigung
ihres diensts/ auch eine geistliche geburth fol-
gen müsse. 2. Diese geschicht wesentlich im
geiste/ und ist die seligkeit GOttes wesentlich
im geiste. 3. Sie kan aber nicht geschehen/ biß
die erste Geburth im fleische ihre völlige bedie-
nung hat. 4. Wird beschnitten/ zur erfül-
lung des gesetzes des geists/ darauff das vori-
ge gesatz und Propheten zeugen: Und gehet
der schwachen menschheit im tod und leben vor/
allen sinnen des fleisches zu einem urtheil und
vorbilde/ ihme nachzufolgen. 5. Er weiset
alle sinne des fleisches auff die verleugnung und
verlassung ihr selbst/ und schliest fleisch
und blut in seiner eignen heiligkeit und ver-
wüstung auß seines Vaters Reiche. 6. Und
bringt die gerechtigkeit GOttes/ so dem ver-
laßnen menschen ferne schiene/ allen gutwilli-
gen seelen nahe bey. 7. Erweckt eine lebendi-
gehoffnung in der seelen/ macht die Göttliche
krafft offenbahr/ und bringt alles wieder zu
rechte. 8. Weist dem menschen den weg der
seligkeit. 9. Solte die seligkeit bezeugt werden/
müste sie erst in der menschheit gebohren wer-
den. 10. Jn dieser geburth ist das wort fleisch
worden. Erklärung dieser worte/ etc. 11. Chri-
stus bringt dem unseligen fleische einen seligen
tod/ und dem selig getödten geiste seines un-
schuldigen Habels ein gottselig leben zu.
12. und 13. Hat seine dem unseligen sinne
des fleisches contrare lehre je länger je mehr be-
kräfftigt. 14. Und dieweil er viel jünger be-
kommt/ denen er den unseligen sinn des fleisches
abnimmt/ erweckt ihm der neid viel feinde.

Cap. 29.

Daß weilder sinn des fleisches hört/ daß Chri-
stus im fleische kommt/ er meynt/ die selig-
keit Christi sey so wohl für seine falsche begier-
den/ als für die unschuldige und gedultige see-
len (die einfältige sinnen/ lüste und begierden/
als Christi mitglieder/ die durch gesetz und
Propheten zu einer hoffnung in der menschheit
erwacht sind) welche im fleische leyden/ und
nichts suchen dann Christo zu folgen und selig
zu werden. 2. Auß der eigensuchenden falschen
meynung bekommt der einfältige Christus
auch falsche lehr-jünger/ die ihn hernach ver-
[Spaltenumbruch] rathen: Dann er vielen zur aufferstehung und
vielen zu einem falle ist. 3. Allem seufftzen/ schrey-
en/ ruffen und begehren zu GOttes gerechtig-
keit wird auffgeholffen/ und die lüste und be-
gierden im fleische müssen fallen. 4. Diß aber
erkennen die junge lehrjünger/ weil Christus
noch bey ihnen ist/ nicht. 5. Dann sie wer-
den nicht weiter von Christo gelehrt/ dann das
fleisch in seiner schwachheit vertragen kan.
6. Ob wohl Christus selbst noch in der schwach-
heit des (unsündlichen) fleisches/ lehrt er doch
nichts dann was zur außrott ung und tödtung
des sündigen fleisches dienet/ wordurch der neid
mächtig wieder ihn erweckt wird. 7. Wann
dann die eigensuchenheit merckt/ daß sie ihr
reich verlieren müssen/ und in ihrer Heiligkeit
zu schanden werden wird/ wird sie neidisch und
bitter wider Christum. 8. Bereitet sich aber
dardurch|ihr eigen urtheil. 9. Wann Christus
des eigensuchenden geists rache erkennt/ nimmt
er in seiner leydsamkeit auch zu. 10. Daher
diese beyde partheyen/ die rache des neids und
Christi leydsamkeit/ einander nahen.

Cap. 30.

Daß/ wann die rache ihren vorsabbath an
Christo halten will/ Christus seinen sabbath
und übergang auß dem schwachen fleische in die
stärcke des geistes auch halten muß/ daher er
seine jünger stärckt in der schwachheit des glau-
bens und sich zum tode bereitet. 2. Weil er
die menschheit nicht verlassen kan/ dann durch
den seligen tod. 3. Wiederstehet seinen feinden/
der eigensinnigkeit/ nicht/ sondern wil lieber
von ihnen den tode leiden/ und der sündigen
menschheit/ dardurch ihm nach zufolgen/ ein
exempel nachlassen. 4. Jst darum im fleische
kommen/ daß er dem unseligen fleische den ver-
dammlichen tod in seinem leben offenbahrte.
5. Und das geschicht/ wann die verhärtung des
fleisches/ wie Judas/ ihre verhärtung empfindt
und erkennt. 6. Nachdem alles vollbracht/
und die gleißnerische heiligkeit in ihrer verräthe-
rey wieder Christum verhärtet und verblendt ist/
wird er überwältigt/ gefangen genommen
und gebunden/ und ist willig den tod zu leyden.
7. Und alle verdorbene lüste im fleische stim-
men einhellig in den tod Christi. 8. Dann sie
sind ihm in ihrer falschheit und unseligen
heiligkeit zu mächtig. 9. Nachdem sie ihn ge-
fangen/ zeugen sie/ er sey ein sündiger mensch/
und gebe sich für GOttes sohn auß/ lästere al-
so GOTT/ und habe den tod wohl ver-
dient/ etc. 10. Dann muß die falsche heilig-
keit ihren schuldigen tod auch leyden. 11. Da
man das Gottselige fleisch Christi und das un-
selige fleisch der verdammnuß von einander er-
kennt. 12. Jenes leydet den unschuldigen tod
willig für einen andern/ diß will seinen schuldi-
gen tod für sich selbst nicht leyden. 13. Das
ist die herrlichkeit Christi/ daß er den schuldi-
gen tod durch den unschuldigen tod überwindet
und darum ewig lebt.

Cap. 31.

Daß Christus von der eignen heiligkeit dieser
welt getödt/ im tode nicht bleiben kan/ sondern
am dritten tage wieder aufferstehen muß/ das
gerichte wieder alle falschheit zu halten. 2. Daß
diß die würckliche aufferstehung Christi auß

dem

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] die Gottheit und die menſchheit einander begin-
nen zur einigkeit zu erkennen und ſich zu vereini-
gen zur fruchtbarkeit. 8. Alsdann hoͤrt die
bedeckte Prophezeyhung und die eigenſinnig-
keiten des fleiſches auff. 9. Dann wird die
weſentliche lehre mit der Gottheit und mit der
leydſamen menſchheit Chriſti fruchtbar/ allein/
durch den heiligen Geiſt. 10. Und der Chri-
ſtus GOttes gebohren. 11. Wordurch die
Gottheit und die gehorſame menſchheit zu ſei-
ner zeit erloͤſt werden. 12. Und die Goͤttliche
ſeligkeit der menſchen wird im fleiſche der ſelig-
keit gebohren. 13. So die erſte gebaͤrung der
Gottheit und menſchheit iſt. 14. Daß dieſe
frucht ein ſohn GOttes und des menſchen JE-
ſus Chriſtus/ der alle eigenſinnigkeiten ernie-
drigen kan. 15. Durch leydſamkeit wird er
Jſrael zu ſeiner zeit auffhelffen. 16. Dieſe
Geburth geſchicht auß gnaden dem ſchwachen
menſchen zu liebe.

Cap. 28.

Daß nach dieſer erſten geburth/ und endigung
ihres dienſts/ auch eine geiſtliche geburth fol-
gen muͤſſe. 2. Dieſe geſchicht weſentlich im
geiſte/ und iſt die ſeligkeit GOttes weſentlich
im geiſte. 3. Sie kan aber nicht geſchehen/ biß
die erſte Geburth im fleiſche ihre voͤllige bedie-
nung hat. 4. Wird beſchnitten/ zur erfuͤl-
lung des geſetzes des geiſts/ darauff das vori-
ge geſatz und Propheten zeugen: Und gehet
der ſchwachen menſchheit im tod und leben vor/
allen ſinnen des fleiſches zu einem urtheil und
vorbilde/ ihme nachzufolgen. 5. Er weiſet
alle ſinne des fleiſches auff die verleugnung und
verlaſſung ihr ſelbſt/ und ſchlieſt fleiſch
und blut in ſeiner eignen heiligkeit und ver-
wuͤſtung auß ſeines Vaters Reiche. 6. Und
bringt die gerechtigkeit GOttes/ ſo dem ver-
laßnen menſchen ferne ſchiene/ allen gutwilli-
gen ſeelen nahe bey. 7. Erweckt eine lebendi-
gehoffnung in der ſeelen/ macht die Goͤttliche
krafft offenbahr/ und bringt alles wieder zu
rechte. 8. Weiſt dem menſchen den weg der
ſeligkeit. 9. Solte die ſeligkeit bezeugt werden/
muͤſte ſie erſt in der menſchheit gebohren wer-
den. 10. Jn dieſer geburth iſt das wort fleiſch
worden. Erklaͤrung dieſer worte/ ꝛc. 11. Chri-
ſtus bringt dem unſeligen fleiſche einen ſeligen
tod/ und dem ſelig getoͤdten geiſte ſeines un-
ſchuldigen Habels ein gottſelig leben zu.
12. und 13. Hat ſeine dem unſeligen ſinne
des fleiſches contrare lehre je laͤnger je mehr be-
kraͤfftigt. 14. Und dieweil er viel juͤnger be-
kommt/ denen er den unſeligen ſinn des fleiſches
abnimmt/ erweckt ihm der neid viel feinde.

Cap. 29.

Daß weilder ſinn des fleiſches hoͤrt/ daß Chri-
ſtus im fleiſche kommt/ er meynt/ die ſelig-
keit Chriſti ſey ſo wohl fuͤr ſeine falſche begier-
den/ als fuͤr die unſchuldige und gedultige ſee-
len (die einfaͤltige ſinnen/ luͤſte und begierden/
als Chriſti mitglieder/ die durch geſetz und
Propheten zu einer hoffnung in der menſchheit
erwacht ſind) welche im fleiſche leyden/ und
nichts ſuchen dann Chriſto zu folgen und ſelig
zu werden. 2. Auß der eigenſuchenden falſchen
meynung bekommt der einfaͤltige Chriſtus
auch falſche lehr-juͤnger/ die ihn hernach ver-
[Spaltenumbruch] rathen: Dann er vielen zur aufferſtehung und
vielen zu einem falle iſt. 3. Allem ſeufftzen/ ſchrey-
en/ ruffen und begehren zu GOttes gerechtig-
keit wird auffgeholffen/ und die luͤſte und be-
gierden im fleiſche muͤſſen fallen. 4. Diß aber
erkennen die junge lehrjuͤnger/ weil Chriſtus
noch bey ihnen iſt/ nicht. 5. Dann ſie wer-
den nicht weiter von Chriſto gelehrt/ dann das
fleiſch in ſeiner ſchwachheit vertragen kan.
6. Ob wohl Chriſtus ſelbſt noch in der ſchwach-
heit des (unſuͤndlichen) fleiſches/ lehrt er doch
nichts dann was zur außrott ung und toͤdtung
des ſuͤndigen fleiſches dienet/ wordurch der neid
maͤchtig wieder ihn erweckt wird. 7. Wann
dann die eigenſuchenheit merckt/ daß ſie ihr
reich verlieren muͤſſen/ und in ihrer Heiligkeit
zu ſchanden werden wird/ wird ſie neidiſch und
bitter wider Chriſtum. 8. Bereitet ſich aber
dardurch|ihr eigen urtheil. 9. Wann Chriſtus
des eigenſuchenden geiſts rache erkennt/ nimmt
er in ſeiner leydſamkeit auch zu. 10. Daher
dieſe beyde partheyen/ die rache des neids und
Chriſti leydſamkeit/ einander nahen.

Cap. 30.

Daß/ wann die rache ihren vorſabbath an
Chriſto halten will/ Chriſtus ſeinen ſabbath
und uͤbergang auß dem ſchwachen fleiſche in die
ſtaͤrcke des geiſtes auch halten muß/ daher er
ſeine juͤnger ſtaͤrckt in der ſchwachheit des glau-
bens und ſich zum tode bereitet. 2. Weil er
die menſchheit nicht verlaſſen kan/ dann durch
den ſeligen tod. 3. Wiederſtehet ſeinen feinden/
der eigenſinnigkeit/ nicht/ ſondern wil lieber
von ihnen den tode leiden/ und der ſuͤndigen
menſchheit/ dardurch ihm nach zufolgen/ ein
exempel nachlaſſen. 4. Jſt darum im fleiſche
kommen/ daß er dem unſeligen fleiſche den ver-
dammlichen tod in ſeinem leben offenbahrte.
5. Und das geſchicht/ wann die verhaͤrtung des
fleiſches/ wie Judas/ ihre verhaͤrtung empfindt
und erkennt. 6. Nachdem alles vollbracht/
und die gleißneriſche heiligkeit in ihrer verraͤthe-
rey wieder Chriſtum verhaͤrtet und verblendt iſt/
wird er uͤberwaͤltigt/ gefangen genommen
und gebunden/ und iſt willig den tod zu leyden.
7. Und alle verdorbene luͤſte im fleiſche ſtim-
men einhellig in den tod Chriſti. 8. Dann ſie
ſind ihm in ihrer falſchheit und unſeligen
heiligkeit zu maͤchtig. 9. Nachdem ſie ihn ge-
fangen/ zeugen ſie/ er ſey ein ſuͤndiger menſch/
und gebe ſich fuͤr GOttes ſohn auß/ laͤſtere al-
ſo GOTT/ und habe den tod wohl ver-
dient/ ꝛc. 10. Dann muß die falſche heilig-
keit ihren ſchuldigen tod auch leyden. 11. Da
man das Gottſelige fleiſch Chriſti und das un-
ſelige fleiſch der verdammnuß von einander er-
kennt. 12. Jenes leydet den unſchuldigen tod
willig fuͤr einen andern/ diß will ſeinen ſchuldi-
gen tod fuͤr ſich ſelbſt nicht leyden. 13. Das
iſt die herrlichkeit Chriſti/ daß er den ſchuldi-
gen tod durch den unſchuldigen tod uͤberwindet
und darum ewig lebt.

Cap. 31.

Daß Chriſtus von der eignen heiligkeit dieſer
welt getoͤdt/ im tode nicht bleiben kan/ ſondern
am dritten tage wieder aufferſtehen muß/ das
gerichte wieder alle falſchheit zu halten. 2. Daß
diß die wuͤrckliche aufferſtehung Chriſti auß

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[588/0896] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. die Gottheit und die menſchheit einander begin- nen zur einigkeit zu erkennen und ſich zu vereini- gen zur fruchtbarkeit. 8. Alsdann hoͤrt die bedeckte Prophezeyhung und die eigenſinnig- keiten des fleiſches auff. 9. Dann wird die weſentliche lehre mit der Gottheit und mit der leydſamen menſchheit Chriſti fruchtbar/ allein/ durch den heiligen Geiſt. 10. Und der Chri- ſtus GOttes gebohren. 11. Wordurch die Gottheit und die gehorſame menſchheit zu ſei- ner zeit erloͤſt werden. 12. Und die Goͤttliche ſeligkeit der menſchen wird im fleiſche der ſelig- keit gebohren. 13. So die erſte gebaͤrung der Gottheit und menſchheit iſt. 14. Daß dieſe frucht ein ſohn GOttes und des menſchen JE- ſus Chriſtus/ der alle eigenſinnigkeiten ernie- drigen kan. 15. Durch leydſamkeit wird er Jſrael zu ſeiner zeit auffhelffen. 16. Dieſe Geburth geſchicht auß gnaden dem ſchwachen menſchen zu liebe. Cap. 28. Daß nach dieſer erſten geburth/ und endigung ihres dienſts/ auch eine geiſtliche geburth fol- gen muͤſſe. 2. Dieſe geſchicht weſentlich im geiſte/ und iſt die ſeligkeit GOttes weſentlich im geiſte. 3. Sie kan aber nicht geſchehen/ biß die erſte Geburth im fleiſche ihre voͤllige bedie- nung hat. 4. Wird beſchnitten/ zur erfuͤl- lung des geſetzes des geiſts/ darauff das vori- ge geſatz und Propheten zeugen: Und gehet der ſchwachen menſchheit im tod und leben vor/ allen ſinnen des fleiſches zu einem urtheil und vorbilde/ ihme nachzufolgen. 5. Er weiſet alle ſinne des fleiſches auff die verleugnung und verlaſſung ihr ſelbſt/ und ſchlieſt fleiſch und blut in ſeiner eignen heiligkeit und ver- wuͤſtung auß ſeines Vaters Reiche. 6. Und bringt die gerechtigkeit GOttes/ ſo dem ver- laßnen menſchen ferne ſchiene/ allen gutwilli- gen ſeelen nahe bey. 7. Erweckt eine lebendi- gehoffnung in der ſeelen/ macht die Goͤttliche krafft offenbahr/ und bringt alles wieder zu rechte. 8. Weiſt dem menſchen den weg der ſeligkeit. 9. Solte die ſeligkeit bezeugt werden/ muͤſte ſie erſt in der menſchheit gebohren wer- den. 10. Jn dieſer geburth iſt das wort fleiſch worden. Erklaͤrung dieſer worte/ ꝛc. 11. Chri- ſtus bringt dem unſeligen fleiſche einen ſeligen tod/ und dem ſelig getoͤdten geiſte ſeines un- ſchuldigen Habels ein gottſelig leben zu. 12. und 13. Hat ſeine dem unſeligen ſinne des fleiſches contrare lehre je laͤnger je mehr be- kraͤfftigt. 14. Und dieweil er viel juͤnger be- kommt/ denen er den unſeligen ſinn des fleiſches abnimmt/ erweckt ihm der neid viel feinde. Cap. 29. Daß weilder ſinn des fleiſches hoͤrt/ daß Chri- ſtus im fleiſche kommt/ er meynt/ die ſelig- keit Chriſti ſey ſo wohl fuͤr ſeine falſche begier- den/ als fuͤr die unſchuldige und gedultige ſee- len (die einfaͤltige ſinnen/ luͤſte und begierden/ als Chriſti mitglieder/ die durch geſetz und Propheten zu einer hoffnung in der menſchheit erwacht ſind) welche im fleiſche leyden/ und nichts ſuchen dann Chriſto zu folgen und ſelig zu werden. 2. Auß der eigenſuchenden falſchen meynung bekommt der einfaͤltige Chriſtus auch falſche lehr-juͤnger/ die ihn hernach ver- rathen: Dann er vielen zur aufferſtehung und vielen zu einem falle iſt. 3. Allem ſeufftzen/ ſchrey- en/ ruffen und begehren zu GOttes gerechtig- keit wird auffgeholffen/ und die luͤſte und be- gierden im fleiſche muͤſſen fallen. 4. Diß aber erkennen die junge lehrjuͤnger/ weil Chriſtus noch bey ihnen iſt/ nicht. 5. Dann ſie wer- den nicht weiter von Chriſto gelehrt/ dann das fleiſch in ſeiner ſchwachheit vertragen kan. 6. Ob wohl Chriſtus ſelbſt noch in der ſchwach- heit des (unſuͤndlichen) fleiſches/ lehrt er doch nichts dann was zur außrott ung und toͤdtung des ſuͤndigen fleiſches dienet/ wordurch der neid maͤchtig wieder ihn erweckt wird. 7. Wann dann die eigenſuchenheit merckt/ daß ſie ihr reich verlieren muͤſſen/ und in ihrer Heiligkeit zu ſchanden werden wird/ wird ſie neidiſch und bitter wider Chriſtum. 8. Bereitet ſich aber dardurch|ihr eigen urtheil. 9. Wann Chriſtus des eigenſuchenden geiſts rache erkennt/ nimmt er in ſeiner leydſamkeit auch zu. 10. Daher dieſe beyde partheyen/ die rache des neids und Chriſti leydſamkeit/ einander nahen. Cap. 30. Daß/ wann die rache ihren vorſabbath an Chriſto halten will/ Chriſtus ſeinen ſabbath und uͤbergang auß dem ſchwachen fleiſche in die ſtaͤrcke des geiſtes auch halten muß/ daher er ſeine juͤnger ſtaͤrckt in der ſchwachheit des glau- bens und ſich zum tode bereitet. 2. Weil er die menſchheit nicht verlaſſen kan/ dann durch den ſeligen tod. 3. Wiederſtehet ſeinen feinden/ der eigenſinnigkeit/ nicht/ ſondern wil lieber von ihnen den tode leiden/ und der ſuͤndigen menſchheit/ dardurch ihm nach zufolgen/ ein exempel nachlaſſen. 4. Jſt darum im fleiſche kommen/ daß er dem unſeligen fleiſche den ver- dammlichen tod in ſeinem leben offenbahrte. 5. Und das geſchicht/ wann die verhaͤrtung des fleiſches/ wie Judas/ ihre verhaͤrtung empfindt und erkennt. 6. Nachdem alles vollbracht/ und die gleißneriſche heiligkeit in ihrer verraͤthe- rey wieder Chriſtum verhaͤrtet und verblendt iſt/ wird er uͤberwaͤltigt/ gefangen genommen und gebunden/ und iſt willig den tod zu leyden. 7. Und alle verdorbene luͤſte im fleiſche ſtim- men einhellig in den tod Chriſti. 8. Dann ſie ſind ihm in ihrer falſchheit und unſeligen heiligkeit zu maͤchtig. 9. Nachdem ſie ihn ge- fangen/ zeugen ſie/ er ſey ein ſuͤndiger menſch/ und gebe ſich fuͤr GOttes ſohn auß/ laͤſtere al- ſo GOTT/ und habe den tod wohl ver- dient/ ꝛc. 10. Dann muß die falſche heilig- keit ihren ſchuldigen tod auch leyden. 11. Da man das Gottſelige fleiſch Chriſti und das un- ſelige fleiſch der verdammnuß von einander er- kennt. 12. Jenes leydet den unſchuldigen tod willig fuͤr einen andern/ diß will ſeinen ſchuldi- gen tod fuͤr ſich ſelbſt nicht leyden. 13. Das iſt die herrlichkeit Chriſti/ daß er den ſchuldi- gen tod durch den unſchuldigen tod uͤberwindet und darum ewig lebt. Cap. 31. Daß Chriſtus von der eignen heiligkeit dieſer welt getoͤdt/ im tode nicht bleiben kan/ ſondern am dritten tage wieder aufferſtehen muß/ das gerichte wieder alle falſchheit zu halten. 2. Daß diß die wuͤrckliche aufferſtehung Chriſti auß dem

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/896>, abgerufen am 19.04.2024.