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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] wahrnehmen/ wann sie in ihrem unbeschnitte-
nem hertzen die gerechtigkeit GOttes zur ver-
dammniß empfindt/ und keine lust noch liebe zu
GOttes gerechtigkeit/ sondern lust und liebe zu
ihr selbst im fleische befindt/ das eine feindschaft
wider GOtt ist. 7. Dieser feindschafft loß zu
werden/ und friede mit GOtt zu erlangen/ muß
die menschheit die beschneidung zu einem bunde
GOttes mit zwange und unluste im fleische an-
nehmen/ und dann opffer bringen dem HErrn
von widdern/ böcken/ stieren/ so alle kräffte/
lüste/ wille und begierden sind/ und alles ihm
zugehört/ aber mißbraucht und verunreinigt
worden/ und daher durchs feuer wieder gereinigt
werden muß. 8. Und die muß morgens und
abends/ so lange die sünde und lüste herrschen/
durch zwang des gesetzes geschehen; daß das
menschliche wesen seine straffe zum tode des irr-
dischen lebens empfange/ und dann einen unlust
der sünden in der seelen empfinde.

Cap. 57.

Daß dieser unlust der sünden sein werck zur
reue und leyd des sündlichen lebens beginne.
Wordurch Johannes in solchem hertzen ge-
hörtwird: Welch gehör die hoffnung und den
glauben erweckt. Durch den glauben läst sich
die menschheit zur reue und leyd der sünden tauf-
fen. 2. Nachdem sie getaufft/ hört der gesetz-
liche bund auff in seinem zwang und tödten/
weil die menschheit keine lust noch leben mehr in
den sünden hat/ sondern dieselbe ihr ein tod ist.
3. So lang aber sie lust in der sünde hat/ steht
sie unterm zwange des bunds der väter. 4. Und
am luste oder unluste der sünden erkennt man/
ob man unterm A. Testamente der gerechtig-
keit GOttes/ oder unterm Neuen der gnaden
CHRISTI stehe. 5. Das A. Testament
hört in der menschheit nicht auff/ so lange die
lüst der sünden in ihr lebt. 6. Dann nicht ein
titel am gesetze vergeht/ biß alles vollbracht was
drinnen geschrieben. 7. So lang etwas vom
alten himmel und erden in der menschheit lebt/
das sich in der Göttlichen natur nicht übergibt/
mag das gesetz nicht auffhören. 8. Wann aber
alles in ihr durch reu und leyd zu einem bußfer-
tigen leben aus dem irrdischen ins himmlische
sich verändert/ dann wird der dienst des gesetzes
vollendt/ und der alte himmel und er de müssen
vergehen/ und durch den tod der sünden zu ei-
nem ewigen Testamente im leben der Göttli-
chen natur besiegelt: nach der verheissung/
Abraham geschehen bey der beschneidung.

Cap. 58.

Daß/ wann der väter dienst wider die sünde
im fleische zu einem ewigen Testamente im tode
der sünden besiegelt/ der dienst JEsu CHristi
das erneute leben beginnt/ zu einem neuen Te-
stamente/ ohne zwang. 2. Und alles was
durch den zwang des gesetzes getödt ist nach dem
fleische/ wird durch JEsum CHristum wieder
lebendig und selig gemacht im geiste. Dann
empfängt die seele das fröliche Evangelium zur
ewigen dancksagung GOttes. 3. Dessen
schall durch alle die welt geht und verkündigt
wird. Und diß leben wird dann ein licht allen/
die um der sünden willen im finstern sitzen/ und
auff das licht hoffen. 4. Dieser bund und
Testament vereinigt die Gottheit und die er-
[Spaltenumbruch] neute menschheit im neuen einwesigen leben der
Göttlichen natur zu einem wesen. 5. Dann
wird erfüllt das wort: Jch will einen neuen
bund mit dem hause Jsrael auffrichten/ nicht
wie vormals/ da ich sie aus den ängsten des
fleisches ausführte/ welchen bund sie im zwan-
ge nicht gehalten: Sondern diß soll der bund
seyn: Jch will mein gesetz/ den geist des einwe-
sigen lebens/ ins innerste ihrer hertzen schreiben/
etc. 6. Diß sind die verheissungen des HCrrn/
die nun in der gehorsamen menschlichen natur
und in der Göttlichen befestigt werden/ amen.

Cap. 59.

1. Daß die seele auf diese zwey Testamente
nun in ihrem hertzen ein| wesentlich nachsehen und
empfinden haben solle; damit durch das alte die
sünde in ihr mit zwange offenbaret werde. 2.
Daß diß alte oder der väter Testament der ge-
rechte geist des HErrn/ der wieder die sünden
und lüste des fleisches im menschen gesetzlich
wirckt/ biß der glaube fruchtbar in ihm wor-
den ist. 3. Alsdann ist dieser der väter dienst/
in überwindung der sünden durch den glau-
ben/ zu einem ewigen Testament in der Gott-
heit versiegelt/ und wird der salbung des Hei-
ligen Geistes übergeben. 4. Wordurch al-
les erneuret und wieder zu recht gebracht wird.
5. Und diß erneute leben in JESU Christo
ist die himmlische klarheit im leben der Gött-
lichen natur. 6. Wo diß erneute leben nicht
regiert/ da ist kein haus oder wohnung Got-
tes nach der himmlischen wahrheit. 7. Und wie
es den ewigen frieden wirckt; so wirckets auch
die ewige feindschafft wieder die sünde und
ungerechtigkeit. 8. Dieser friede und feind-
schafft wieder die sünde wird versiegelt zur e-
wigen dancksagung Gottes. 9. Daß die seele
sich hierüber freuen soll. 10. Seuffzer/ daß Gott
alles/ so vor ihm ein tod ist/ auch der seelen zu
einem tode machen wolle. 11. Wordurch sie
frey und ungeeignet seyn/ und das sterben und
leben vom HErrn im gehorsam annehmen
wird.

Cap. 60.

1. Daß diese freyheit in der seelen zu empfan-
gen jeder die wirckliche übung des einwesigen
lebens darzu warnehmen solle (dann ohne sol-
che darzu nicht zu kommen sey. 2. Nicht durch
vernunfft-wehlen/ sondern man muß erst von
sich selbst scheiden/ und in einfalt auf die ein-
sprache GOTTes warten/ des Geists des
HErrn in sich täglich wahrnehmen/ und die
sinne und gedancken allzeit zum wesen GOt-
tes (so viel es erkant und empfunden wird) ein-
kehren lassen. Dann worzu diese gekehrt sind/
das wird im hertzen meistens angenommen.
3. Wer sein selbst und der lehre des Geists
beharrlich wahrnimmt/ macht sich selbst/ und
die ihn hören/ selig. 4. Wer einen saamen aus
dem Geist empfäht/ nimmt des Geists in sei-
ner geburt wahr/ und wird von ihm gelehrt. 6.
Der Geist muß durch seinen eigenen wesentli-
chen saamen gebohren werden. 7. Dieser saa-
me kan in der menschheit anders nicht als durch
die vereinigung mit dem geiste zu einem wesen
und geiste empfangen werden. 8. Es mag kei-
ne fruchtbarkeit geschehen/ dann in der verei-
nigung zu einem wesen. 9. Zwischen GOTT
und menschen keine vereinigung ohne in der

frucht-
A. K. H. Vierter Theil. F f f f 2

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] wahrnehmen/ wann ſie in ihrem unbeſchnitte-
nem hertzen die gerechtigkeit GOttes zur ver-
dammniß empfindt/ und keine luſt noch liebe zu
GOttes gerechtigkeit/ ſondern luſt und liebe zu
ihr ſelbſt im fleiſche befindt/ das eine feindſchaft
wider GOtt iſt. 7. Dieſer feindſchafft loß zu
werden/ und friede mit GOtt zu erlangen/ muß
die menſchheit die beſchneidung zu einem bunde
GOttes mit zwange und unluſte im fleiſche an-
nehmen/ und dann opffer bringen dem HErꝛn
von widdern/ boͤcken/ ſtieren/ ſo alle kraͤffte/
luͤſte/ wille und begierden ſind/ und alles ihm
zugehoͤrt/ aber mißbraucht und verunreinigt
woꝛden/ und daher durchs feuer wieder geꝛeinigt
werden muß. 8. Und die muß morgens und
abends/ ſo lange die ſuͤnde und luͤſte herꝛſchen/
durch zwang des geſetzes geſchehen; daß das
menſchliche weſen ſeine ſtraffe zum tode des irꝛ-
diſchen lebens empfange/ und dann einen unluſt
der ſuͤnden in der ſeelen empfinde.

Cap. 57.

Daß dieſer unluſt der ſuͤnden ſein werck zur
reue und leyd des ſuͤndlichen lebens beginne.
Wordurch Johannes in ſolchem hertzen ge-
hoͤrtwird: Welch gehoͤr die hoffnung und den
glauben erweckt. Durch den glauben laͤſt ſich
die menſchheit zur reue und leyd der ſuͤnden tauf-
fen. 2. Nachdem ſie getaufft/ hoͤrt der geſetz-
liche bund auff in ſeinem zwang und toͤdten/
weil die menſchheit keine luſt noch leben mehr in
den ſuͤnden hat/ ſondern dieſelbe ihr ein tod iſt.
3. So lang aber ſie luſt in der ſuͤnde hat/ ſteht
ſie unterm zwange des bunds der vaͤter. 4. Und
am luſte oder unluſte der ſuͤnden erkennt man/
ob man unterm A. Teſtamente der gerechtig-
keit GOttes/ oder unterm Neuen der gnaden
CHRISTI ſtehe. 5. Das A. Teſtament
hoͤrt in der menſchheit nicht auff/ ſo lange die
luͤſt der ſuͤnden in ihr lebt. 6. Dann nicht ein
titel am geſetze vergeht/ biß alles vollbracht was
drinnen geſchrieben. 7. So lang etwas vom
alten himmel und erden in der menſchheit lebt/
das ſich in der Goͤttlichen natur nicht uͤbergibt/
mag das geſetz nicht auffhoͤren. 8. Wann aber
alles in ihr durch reu und leyd zu einem bußfer-
tigen leben aus dem irꝛdiſchen ins himmliſche
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vollendt/ und der alte himmel und er de muͤſſen
vergehen/ und durch den tod der ſuͤnden zu ei-
nem ewigen Teſtamente im leben der Goͤttli-
chen natur beſiegelt: nach der verheiſſung/
Abraham geſchehen bey der beſchneidung.

Cap. 58.

Daß/ wann der vaͤter dienſt wider die ſuͤnde
im fleiſche zu einem ewigen Teſtamente im tode
der ſuͤnden beſiegelt/ der dienſt JEſu CHriſti
das erneute leben beginnt/ zu einem neuen Te-
ſtamente/ ohne zwang. 2. Und alles was
durch den zwang des geſetzes getoͤdt iſt nach dem
fleiſche/ wird durch JEſum CHriſtum wieder
lebendig und ſelig gemacht im geiſte. Dann
empfaͤngt die ſeele das froͤliche Evangelium zur
ewigen danckſagung GOttes. 3. Deſſen
ſchall durch alle die welt geht und verkuͤndigt
wird. Und diß leben wird dann ein licht allen/
die um der ſuͤnden willen im finſtern ſitzen/ und
auff das licht hoffen. 4. Dieſer bund und
Teſtament vereinigt die Gottheit und die er-
[Spaltenumbruch] neute menſchheit im neuen einweſigen leben der
Goͤttlichen natur zu einem weſen. 5. Dann
wird erfuͤllt das wort: Jch will einen neuen
bund mit dem hauſe Jſrael auffrichten/ nicht
wie vormals/ da ich ſie aus den aͤngſten des
fleiſches ausfuͤhrte/ welchen bund ſie im zwan-
ge nicht gehalten: Sondern diß ſoll der bund
ſeyn: Jch will mein geſetz/ den geiſt des einwe-
ſigen lebens/ ins innerſte ihrer hertzen ſchreiben/
ꝛc. 6. Diß ſind die verheiſſungen des HCrrn/
die nun in der gehorſamen menſchlichen natur
und in der Goͤttlichen befeſtigt werden/ amen.

Cap. 59.

1. Daß die ſeele auf dieſe zwey Teſtamente
nun in ihrem hertzen ein| weſentlich nachſehen uñ
empfinden haben ſolle; damit durch das alte die
ſuͤnde in ihr mit zwange offenbaret werde. 2.
Daß diß alte oder der vaͤter Teſtament der ge-
rechte geiſt des HErrn/ der wieder die ſuͤnden
und luͤſte des fleiſches im menſchen geſetzlich
wirckt/ biß der glaube fruchtbar in ihm wor-
den iſt. 3. Alsdann iſt dieſer der vaͤter dienſt/
in uͤberwindung der ſuͤnden durch den glau-
ben/ zu einem ewigen Teſtament in der Gott-
heit verſiegelt/ und wird der ſalbung des Hei-
ligen Geiſtes uͤbergeben. 4. Wordurch al-
les erneuret und wieder zu recht gebracht wird.
5. Und diß erneute leben in JESU Chriſto
iſt die himmliſche klarheit im leben der Goͤtt-
lichen natur. 6. Wo diß erneute leben nicht
regiert/ da iſt kein haus oder wohnung Got-
tes nach der him̃liſchen wahrheit. 7. Und wie
es den ewigen frieden wirckt; ſo wirckets auch
die ewige feindſchafft wieder die ſuͤnde und
ungerechtigkeit. 8. Dieſer friede und feind-
ſchafft wieder die ſuͤnde wird verſiegelt zur e-
wigen danckſagung Gottes. 9. Daß die ſeele
ſich hieruͤber freuen ſoll. 10. Seuffzer/ daß Gott
alles/ ſo vor ihm ein tod iſt/ auch der ſeelen zu
einem tode machen wolle. 11. Wordurch ſie
frey und ungeeignet ſeyn/ und das ſterben und
leben vom HErrn im gehorſam annehmen
wird.

Cap. 60.

1. Daß dieſe freyheit in der ſeelen zu empfan-
gen jeder die wirckliche uͤbung des einweſigen
lebens darzu warnehmen ſolle (dann ohne ſol-
che darzu nicht zu kommen ſey. 2. Nicht durch
vernunfft-wehlen/ ſondern man muß erſt von
ſich ſelbſt ſcheiden/ und in einfalt auf die ein-
ſprache GOTTes warten/ des Geiſts des
HErrn in ſich taͤglich wahrnehmen/ und die
ſinne und gedancken allzeit zum weſen GOt-
tes (ſo viel es erkant und empfunden wird) ein-
kehren laſſen. Dann worzu dieſe gekehrt ſind/
das wird im hertzen meiſtens angenommen.
3. Wer ſein ſelbſt und der lehre des Geiſts
beharrlich wahrnimmt/ macht ſich ſelbſt/ und
die ihn hoͤren/ ſelig. 4. Wer einen ſaamen aus
dem Geiſt empfaͤht/ nimmt des Geiſts in ſei-
ner geburt wahr/ und wird von ihm gelehrt. 6.
Der Geiſt muß durch ſeinen eigenen weſentli-
chen ſaamen gebohren werden. 7. Dieſer ſaa-
me kan in der menſchheit anders nicht als durch
die vereinigung mit dem geiſte zu einem weſen
und geiſte empfangen werden. 8. Es mag kei-
ne fruchtbarkeit geſchehen/ dann in der verei-
nigung zu einem weſen. 9. Zwiſchen GOTT
und menſchen keine vereinigung ohne in der

frucht-
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[595/0903] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. wahrnehmen/ wann ſie in ihrem unbeſchnitte- nem hertzen die gerechtigkeit GOttes zur ver- dammniß empfindt/ und keine luſt noch liebe zu GOttes gerechtigkeit/ ſondern luſt und liebe zu ihr ſelbſt im fleiſche befindt/ das eine feindſchaft wider GOtt iſt. 7. Dieſer feindſchafft loß zu werden/ und friede mit GOtt zu erlangen/ muß die menſchheit die beſchneidung zu einem bunde GOttes mit zwange und unluſte im fleiſche an- nehmen/ und dann opffer bringen dem HErꝛn von widdern/ boͤcken/ ſtieren/ ſo alle kraͤffte/ luͤſte/ wille und begierden ſind/ und alles ihm zugehoͤrt/ aber mißbraucht und verunreinigt woꝛden/ und daher durchs feuer wieder geꝛeinigt werden muß. 8. Und die muß morgens und abends/ ſo lange die ſuͤnde und luͤſte herꝛſchen/ durch zwang des geſetzes geſchehen; daß das menſchliche weſen ſeine ſtraffe zum tode des irꝛ- diſchen lebens empfange/ und dann einen unluſt der ſuͤnden in der ſeelen empfinde. Cap. 57. Daß dieſer unluſt der ſuͤnden ſein werck zur reue und leyd des ſuͤndlichen lebens beginne. Wordurch Johannes in ſolchem hertzen ge- hoͤrtwird: Welch gehoͤr die hoffnung und den glauben erweckt. Durch den glauben laͤſt ſich die menſchheit zur reue und leyd der ſuͤnden tauf- fen. 2. Nachdem ſie getaufft/ hoͤrt der geſetz- liche bund auff in ſeinem zwang und toͤdten/ weil die menſchheit keine luſt noch leben mehr in den ſuͤnden hat/ ſondern dieſelbe ihr ein tod iſt. 3. So lang aber ſie luſt in der ſuͤnde hat/ ſteht ſie unterm zwange des bunds der vaͤter. 4. Und am luſte oder unluſte der ſuͤnden erkennt man/ ob man unterm A. Teſtamente der gerechtig- keit GOttes/ oder unterm Neuen der gnaden CHRISTI ſtehe. 5. Das A. Teſtament hoͤrt in der menſchheit nicht auff/ ſo lange die luͤſt der ſuͤnden in ihr lebt. 6. Dann nicht ein titel am geſetze vergeht/ biß alles vollbracht was drinnen geſchrieben. 7. So lang etwas vom alten himmel und erden in der menſchheit lebt/ das ſich in der Goͤttlichen natur nicht uͤbergibt/ mag das geſetz nicht auffhoͤren. 8. Wann aber alles in ihr durch reu und leyd zu einem bußfer- tigen leben aus dem irꝛdiſchen ins himmliſche ſich veraͤndert/ dann wird der dienſt des geſetzes vollendt/ und der alte himmel und er de muͤſſen vergehen/ und durch den tod der ſuͤnden zu ei- nem ewigen Teſtamente im leben der Goͤttli- chen natur beſiegelt: nach der verheiſſung/ Abraham geſchehen bey der beſchneidung. Cap. 58. Daß/ wann der vaͤter dienſt wider die ſuͤnde im fleiſche zu einem ewigen Teſtamente im tode der ſuͤnden beſiegelt/ der dienſt JEſu CHriſti das erneute leben beginnt/ zu einem neuen Te- ſtamente/ ohne zwang. 2. Und alles was durch den zwang des geſetzes getoͤdt iſt nach dem fleiſche/ wird durch JEſum CHriſtum wieder lebendig und ſelig gemacht im geiſte. Dann empfaͤngt die ſeele das froͤliche Evangelium zur ewigen danckſagung GOttes. 3. Deſſen ſchall durch alle die welt geht und verkuͤndigt wird. Und diß leben wird dann ein licht allen/ die um der ſuͤnden willen im finſtern ſitzen/ und auff das licht hoffen. 4. Dieſer bund und Teſtament vereinigt die Gottheit und die er- neute menſchheit im neuen einweſigen leben der Goͤttlichen natur zu einem weſen. 5. Dann wird erfuͤllt das wort: Jch will einen neuen bund mit dem hauſe Jſrael auffrichten/ nicht wie vormals/ da ich ſie aus den aͤngſten des fleiſches ausfuͤhrte/ welchen bund ſie im zwan- ge nicht gehalten: Sondern diß ſoll der bund ſeyn: Jch will mein geſetz/ den geiſt des einwe- ſigen lebens/ ins innerſte ihrer hertzen ſchreiben/ ꝛc. 6. Diß ſind die verheiſſungen des HCrrn/ die nun in der gehorſamen menſchlichen natur und in der Goͤttlichen befeſtigt werden/ amen. Cap. 59. 1. Daß die ſeele auf dieſe zwey Teſtamente nun in ihrem hertzen ein| weſentlich nachſehen uñ empfinden haben ſolle; damit durch das alte die ſuͤnde in ihr mit zwange offenbaret werde. 2. Daß diß alte oder der vaͤter Teſtament der ge- rechte geiſt des HErrn/ der wieder die ſuͤnden und luͤſte des fleiſches im menſchen geſetzlich wirckt/ biß der glaube fruchtbar in ihm wor- den iſt. 3. Alsdann iſt dieſer der vaͤter dienſt/ in uͤberwindung der ſuͤnden durch den glau- ben/ zu einem ewigen Teſtament in der Gott- heit verſiegelt/ und wird der ſalbung des Hei- ligen Geiſtes uͤbergeben. 4. Wordurch al- les erneuret und wieder zu recht gebracht wird. 5. Und diß erneute leben in JESU Chriſto iſt die himmliſche klarheit im leben der Goͤtt- lichen natur. 6. Wo diß erneute leben nicht regiert/ da iſt kein haus oder wohnung Got- tes nach der him̃liſchen wahrheit. 7. Und wie es den ewigen frieden wirckt; ſo wirckets auch die ewige feindſchafft wieder die ſuͤnde und ungerechtigkeit. 8. Dieſer friede und feind- ſchafft wieder die ſuͤnde wird verſiegelt zur e- wigen danckſagung Gottes. 9. Daß die ſeele ſich hieruͤber freuen ſoll. 10. Seuffzer/ daß Gott alles/ ſo vor ihm ein tod iſt/ auch der ſeelen zu einem tode machen wolle. 11. Wordurch ſie frey und ungeeignet ſeyn/ und das ſterben und leben vom HErrn im gehorſam annehmen wird. Cap. 60. 1. Daß dieſe freyheit in der ſeelen zu empfan- gen jeder die wirckliche uͤbung des einweſigen lebens darzu warnehmen ſolle (dann ohne ſol- che darzu nicht zu kommen ſey. 2. Nicht durch vernunfft-wehlen/ ſondern man muß erſt von ſich ſelbſt ſcheiden/ und in einfalt auf die ein- ſprache GOTTes warten/ des Geiſts des HErrn in ſich taͤglich wahrnehmen/ und die ſinne und gedancken allzeit zum weſen GOt- tes (ſo viel es erkant und empfunden wird) ein- kehren laſſen. Dann worzu dieſe gekehrt ſind/ das wird im hertzen meiſtens angenommen. 3. Wer ſein ſelbſt und der lehre des Geiſts beharrlich wahrnimmt/ macht ſich ſelbſt/ und die ihn hoͤren/ ſelig. 4. Wer einen ſaamen aus dem Geiſt empfaͤht/ nimmt des Geiſts in ſei- ner geburt wahr/ und wird von ihm gelehrt. 6. Der Geiſt muß durch ſeinen eigenen weſentli- chen ſaamen gebohren werden. 7. Dieſer ſaa- me kan in der menſchheit anders nicht als durch die vereinigung mit dem geiſte zu einem weſen und geiſte empfangen werden. 8. Es mag kei- ne fruchtbarkeit geſchehen/ dann in der verei- nigung zu einem weſen. 9. Zwiſchen GOTT und menſchen keine vereinigung ohne in der frucht- A. K. H. Vierter Theil. F f f f 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/903>, abgerufen am 16.04.2024.