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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] dem Vater und dem Sohne einwesig im leben/
und das leben begiebt sich/ die krafft GOttes
zu empfangen/ mit der Gottheit in die stille. 2.
Wann der tod verschlungen/ bringt der sohn
dem Vater alle krafft wieder zu. 3. Dann
wird der himmel vor allen tödtlich vertheilten
geistern zugeschlossen/ daß sie keine krafft dar-
aus bekommen können. 4. Der himmel wird
mit einem feurigen schwerdt bewahrt/ daß die
irrdische geister keine hülffe zu ihren irrdischen
lüsten draus bekommen können. 5. Wie die
irrdische geister zur vertheiltheit würcken; Also
die himmlische zu aller einigkeit. 6. Wann
alle himmlische geister in ein leben und wesen be-
griffen/ wird der himmel geöffnet und mit dem
feurigen schwerde die gestrafft/ die das blut der
Heiligen vergossen auff erden. 7. Den himm-
lischen geistern folgt die einigkeit und der berg
Sion stehet gegen über. 8. Dann sieht die
gnade GOttes auff dem berge Sion (der
Göttlichen verklärung) ein lammstehen etc. 9.
Und hört eine stimme aus dem himmel/ wie ei-
ne wasserfluth/ und wie ein starcker donner. 10.
Diese geht aus die einwohner der erden zur bu-
se und besserung des lebens zu bewegen. 11. Die
stimme aus dem himmel/ in der gnade gehört/ ist
den himmlisch-gesinnten anzuhören als ein
lieblich harffenspiel. 12. Hierneben singen
die heerschaaren ein neu lied vor dem lamme und
dem throne. 13. Diß neue lied kan niemand ler-
nen/ denn die heerschaaren des einwesigen Got-
tes/ die vom lamme erkaufft/ reine jungfrauen
sind. etc.

Cap. 65.

Fernere erklärung dieses 14. capitels der Of-
fenbarung Johannis vom 6. vers biß ans ende.
Und des 15. capitels biß ans ende desselben.

Cap. 66.

Daß die Gottheit vom anbeginn dem bösen
wiederstanden habe. 2. Und je mehr es sich wie-
der fie empört/ jemehr sie ihm entgegen gestan-
den. 3. Steht die sünde in einem gesichte von
fernen/ so steht die gerechtigkeit auch also. 4.
So viel geister das irrdische wesen zum bösen
ausgibt/ eben so viel gibt das wesen GOttes
zueinem gegenwesen aus. 5. Scheint die sün-
de in Prophezeyhungen/ wird die gerechtigkeit
darinnen erkannt. 6. Wird die sünde in ge-
theiltheit gesehen/ so wird auch die gerechtig-
keit in getheiltheit erkannt. 7. Jn den gesetzen
oder menschen-satzungen. 8. Jm gesetze GOt-
tes. 9. Aber wesentlich in ihrer krafft und
that. 10. So viel leyd man über die sünde
hat/ so viel lieb hat man über die gerechtigkeit.
11. So viel man der sünde stirbt so viel lebt man
der gerechtigkeit. Und so viel man ihr lebt/
so viel kan man in wahrheit von ihr zeugen. Aus-
ser dem leben des gerichts kan man GOtt nicht
erkennen. Und das leben GOttes ist der tod
der gottlosen. 12. Wo das geschicht/ hören
die gesichte/ prophezeyhungen und dunckelhei-
ten/ die von fernen zwischen himmel und erden
hangen/ auff/ und haben keinen dienst mehr. etc.

Cap. 67.

Daß alle gesichte und prophezeyungen/ bilde
und schatten vom wahren vollkommnen wesen
ausgeisten/ dem irrdischen menschen eine zeit-
lang in dunckelheit zu dienen. Wer drauff
acht hat/ biß das licht wesentlich in seinem her-
tzen auffgeht/ thut wol. 2. Die geister der
Propheten und die irrdische geister/ die keine
[Spaltenumbruch] verklärung des wesens Gottes mit sich bringen/
soll man an der unterthänigkeit des einwesigen
lebens unterscheiden und in der seelen erkennen.
3. Daß die geister der Propheten den Prophe-
ten unterthan sind. 4. So ist auch ein unter-
scheid zwischenden himmlischen und irrdischen
Engeln zu machen/ etc. 5. Daß die himmlische
Engel anweisen zum einwesigen leben sich zu
bereiten. 6. Die irrdischen Engel aber bewe-
gen die menschheit zu allem verderben/ als gäh-
zorn/ rachgierigkeit etc. 7. Einige verstellen
sich unter einem schein der heiligkeit/ aber sie
sind an ihrer boßheit zu erkennen. 8. Allein die
menschheit kan die Engel und geister in den Pro-
phetischen und gesichtlichen zeit schwer unter-
scheiden/ und wird öffters unter einem heiligen
scheine betrogen. 9. Darum soll man die gei-
ster prüfen. 10. Ein Engel oder Prophet/ der
uns vom HErrn ableiten will/ muß nach Mosis
gesetze sterben. 11. 12. Daß sich für denen in
schafskleidern kommenden Propheten zu hüten;
dann sie wolffs-art/ und nur in ihren falschen
begierden genehrt zu werden suchen. 13. Sie
prophezeyen in der menschheit/ es werde wol ge-
hen/ wann man ihnen zu essen giebt/ etc. 14. All
ihr prophezeyen falschheit. Die sonne wird ü-
ber ihrem prophezeyen untergehen/ etc. 15. Al-
les was seinen dienst aus dem irrdischen wesen
annimmt/ muß den verdammlichen tod zu lohn
empfangen. 16. Die mit ihnen vereinigte
menschheit empfäht eben den lohn. 17. Wer
seinen lust des lebens GOttes gesetze/ Engeln
und geistern in allen gehorsamergiebt/ wird von
ihnen fürm bösen beschirmt. 18. Der geist des
Herrn redet zur unterthänigen menschheit durch
seine Engel/ Propheten und Geister/ biß die
Gottheit in ihr eine geburt bekomme. 19.
Nachdem solche geburt zur mannheit in der
menschheit erwächst/ wird GOTTes gerech-
tigkeit lebendig in ihr verklärt. 20. Dann
wird erfüllt das wort: Gleich wie GOtt auff
mancherley weise durch die Propheten/ etc. zu
den vätern geredt/ also nun in dem Sohne/ etc.
21. Dann geht die herrlichkeit in der seelen auff.
22. Durch den Sohn werden die himmlische
und irrdische Engel im menschen unterschieden.
Die himmlische Engel ehren ihn/ die irrdische
lästern und versuchen ihn.

Cap. 68.

Daß/ weil der Sohn GOttes das menschli-
che wesen von den irrdischen Engeln erlösen soll/
er vom geiste dar zu/ sie zu bestreiten/ ins verwü-
stete hertz getrieben/ kein brod noch speise der ge-
rechtigkeit finde. 2. Nachdem er viertzig tage
und nacht nach der menschen seligkeit gefastet/
hungert ihn nach dem himmlischen leben. 3.
Dann meint der irrdische Engel/ er hungert nach
seinen eignen lüsten/ und spricht/ mach das ver-
wüstete hertz und lüste zu brod. 4. Er antwor-
tet/ es hungere ihn nach dem brod seines himm-
lischen Vaters in der menschheit. 5. CHri-
stus wird zur vermessenheit versucht. 6. Ver-
läugnet sich aber selber/ daß er GOtt nicht ver-
suche. 7. Wird versucht die Gottheit zu ver-
lassen/ und der begierde im fleische anzuhangen.
8. Bleibt GOtt anbeten/ da ihn der teuffel ver-
lassen muß/ und die Göttlichen Engel dienen
ihm. 9. CHristus nimmt seines Vaters lehre we-
sentlich wahr/ wird über die Engel erhaben/ die
als feuerflammen durch das gute das böse ver-

zehren.
F f f f 3

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] dem Vater und dem Sohne einweſig im leben/
und das leben begiebt ſich/ die krafft GOttes
zu empfangen/ mit der Gottheit in die ſtille. 2.
Wann der tod verſchlungen/ bringt der ſohn
dem Vater alle krafft wieder zu. 3. Dann
wird der himmel vor allen toͤdtlich vertheilten
geiſtern zugeſchloſſen/ daß ſie keine krafft dar-
aus bekommen koͤnnen. 4. Der himmel wird
mit einem feurigen ſchwerdt bewahrt/ daß die
irꝛdiſche geiſter keine huͤlffe zu ihren irꝛdiſchen
luͤſten draus bekommen koͤnnen. 5. Wie die
irꝛdiſche geiſter zur vertheiltheit wuͤrcken; Alſo
die himmliſche zu aller einigkeit. 6. Wann
alle himmliſche geiſter in ein leben und weſen be-
griffen/ wird der himmel geoͤffnet und mit dem
feurigen ſchwerde die geſtrafft/ die das blut der
Heiligen vergoſſen auff erden. 7. Den himm-
liſchen geiſtern folgt die einigkeit und der berg
Sion ſtehet gegen uͤber. 8. Dann ſieht die
gnade GOttes auff dem berge Sion (der
Goͤttlichen verklaͤrung) ein lammſtehen ꝛc. 9.
Und hoͤrt eine ſtimme aus dem himmel/ wie ei-
ne waſſerfluth/ und wie ein ſtarcker donner. 10.
Dieſe geht aus die einwohner der erden zur bu-
ſe und beſſerung des lebens zu bewegen. 11. Die
ſtimme aus dem himmel/ in der gnade gehoͤꝛt/ iſt
den himmliſch-geſinnten anzuhoͤren als ein
lieblich harffenſpiel. 12. Hierneben ſingen
die heerſchaaren ein neu lied vor dem lam̃e und
dem throne. 13. Diß neue lied kan niemand ler-
nen/ denn die heerſchaaren des einweſigen Got-
tes/ die vom lamme erkaufft/ reine jungfrauen
ſind. ꝛc.

Cap. 65.

Fernere erklaͤrung dieſes 14. capitels der Of-
fenbarung Johannis vom 6. vers biß ans ende.
Und des 15. capitels biß ans ende deſſelben.

Cap. 66.

Daß die Gottheit vom anbeginn dem boͤſen
wiederſtanden habe. 2. Und je mehr es ſich wie-
der fie empoͤrt/ jemehr ſie ihm entgegen geſtan-
den. 3. Steht die ſuͤnde in einem geſichte von
fernen/ ſo ſteht die gerechtigkeit auch alſo. 4.
So viel geiſter das irꝛdiſche weſen zum boͤſen
ausgibt/ eben ſo viel gibt das weſen GOttes
zueinem gegenweſen aus. 5. Scheint die ſuͤn-
de in Prophezeyhungen/ wird die gerechtigkeit
darinnen erkannt. 6. Wird die ſuͤnde in ge-
theiltheit geſehen/ ſo wird auch die gerechtig-
keit in getheiltheit erkannt. 7. Jn den geſetzen
oder menſchen-ſatzungen. 8. Jm geſetze GOt-
tes. 9. Aber weſentlich in ihrer krafft und
that. 10. So viel leyd man uͤber die ſuͤnde
hat/ ſo viel lieb hat man uͤber die gerechtigkeit.
11. So viel man deꝛ ſuͤnde ſtirbt ſo viel lebt man
der gerechtigkeit. Und ſo viel man ihr lebt/
ſo viel kan man in wahrheit von ihr zeugen. Auſ-
ſer dem leben des gerichts kan man GOtt nicht
erkennen. Und das leben GOttes iſt der tod
der gottloſen. 12. Wo das geſchicht/ hoͤren
die geſichte/ prophezeyhungen und dunckelhei-
ten/ die von fernen zwiſchen himmel und erden
hangen/ auff/ und haben keinen dienſt mehr. ꝛc.

Cap. 67.

Daß alle geſichte und prophezeyungen/ bilde
und ſchatten vom wahren vollkommnen weſen
ausgeiſten/ dem irꝛdiſchen menſchen eine zeit-
lang in dunckelheit zu dienen. Wer drauff
acht hat/ biß das licht weſentlich in ſeinem her-
tzen auffgeht/ thut wol. 2. Die geiſter der
Propheten und die irꝛdiſche geiſter/ die keine
[Spaltenumbruch] verklaͤrung des weſens Gottes mit ſich bringen/
ſoll man an der unterthaͤnigkeit des einweſigen
lebens unterſcheiden und in der ſeelen erkennen.
3. Daß die geiſter der Propheten den Prophe-
ten unterthan ſind. 4. So iſt auch ein unter-
ſcheid zwiſchenden himmliſchen und irꝛdiſchen
Engeln zu machen/ ꝛc. 5. Daß die himmliſche
Engel anweiſen zum einweſigen leben ſich zu
bereiten. 6. Die irꝛdiſchen Engel aber bewe-
gen die menſchheit zu allem verderben/ als gaͤh-
zorn/ rachgierigkeit ꝛc. 7. Einige verſtellen
ſich unter einem ſchein der heiligkeit/ aber ſie
ſind an ihrer boßheit zu erkennen. 8. Allein die
menſchheit kan die Engel und geiſter in den Pro-
phetiſchen und geſichtlichen zeit ſchwer unter-
ſcheiden/ und wird oͤffters unter einem heiligen
ſcheine betrogen. 9. Darum ſoll man die gei-
ſter pruͤfen. 10. Ein Engel oder Prophet/ der
uns vom HErꝛn ableiten will/ muß nach Moſis
geſetze ſterben. 11. 12. Daß ſich fuͤr denen in
ſchafskleidern kommenden Pꝛopheten zu huͤten;
dann ſie wolffs-art/ und nur in ihren falſchen
begierden genehrt zu werden ſuchen. 13. Sie
prophezeyen in der menſchheit/ es werde wol ge-
hen/ wann man ihnen zu eſſen giebt/ ꝛc. 14. All
ihr prophezeyen falſchheit. Die ſonne wird uͤ-
ber ihrem prophezeyen untergehen/ ꝛc. 15. Al-
les was ſeinen dienſt aus dem irrdiſchen weſen
annimmt/ muß den verdammlichen tod zu lohn
empfangen. 16. Die mit ihnen vereinigte
menſchheit empfaͤht eben den lohn. 17. Wer
ſeinen luſt des lebens GOttes geſetze/ Engeln
uñ geiſtern in allen gehorſamergiebt/ wird von
ihnen fuͤrm boͤſen beſchirmt. 18. Der geiſt des
Herrn redet zur unterthaͤnigen menſchheit durch
ſeine Engel/ Propheten und Geiſter/ biß die
Gottheit in ihr eine geburt bekomme. 19.
Nachdem ſolche geburt zur mannheit in der
menſchheit erwaͤchſt/ wird GOTTes gerech-
tigkeit lebendig in ihr verklaͤrt. 20. Dann
wird erfuͤllt das wort: Gleich wie GOtt auff
mancherley weiſe durch die Propheten/ ꝛc. zu
den vaͤtern geredt/ alſo nun in dem Sohne/ ꝛc.
21. Dann geht die herrlichkeit in der ſeelen auff.
22. Durch den Sohn werden die himmliſche
und irꝛdiſche Engel im menſchen unterſchieden.
Die himmliſche Engel ehren ihn/ die irꝛdiſche
laͤſtern und verſuchen ihn.

Cap. 68.

Daß/ weil der Sohn GOttes das menſchli-
che weſen von den irꝛdiſchen Engeln erloͤſen ſoll/
er vom geiſte dar zu/ ſie zu beſtreiten/ ins verwuͤ-
ſtete hertz getrieben/ kein brod noch ſpeiſe der ge-
rechtigkeit finde. 2. Nachdem er viertzig tage
und nacht nach der menſchen ſeligkeit gefaſtet/
hungert ihn nach dem himmliſchen leben. 3.
Dann meint der irꝛdiſche Engel/ er hungeꝛt nach
ſeinen eignen luͤſten/ und ſpricht/ mach das ver-
wuͤſtete hertz und luͤſte zu brod. 4. Er antwor-
tet/ es hungere ihn nach dem brod ſeines himm-
liſchen Vaters in der menſchheit. 5. CHri-
ſtus wird zur vermeſſenheit verſucht. 6. Ver-
laͤugnet ſich aber ſelber/ daß er GOtt nicht ver-
ſuche. 7. Wird verſucht die Gottheit zu ver-
laſſen/ und der begierde im fleiſche anzuhangen.
8. Bleibt GOtt anbeten/ da ihn der teuffel ver-
laſſen muß/ und die Goͤttlichen Engel dienen
ihm. 9. CHriſtus nim̃t ſeines Vaters lehre we-
ſentlich wahr/ wird uͤber die Engel erhaben/ die
als feuerflammen durch das gute das boͤſe ver-

zehren.
F f f f 3
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[597/0905] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. dem Vater und dem Sohne einweſig im leben/ und das leben begiebt ſich/ die krafft GOttes zu empfangen/ mit der Gottheit in die ſtille. 2. Wann der tod verſchlungen/ bringt der ſohn dem Vater alle krafft wieder zu. 3. Dann wird der himmel vor allen toͤdtlich vertheilten geiſtern zugeſchloſſen/ daß ſie keine krafft dar- aus bekommen koͤnnen. 4. Der himmel wird mit einem feurigen ſchwerdt bewahrt/ daß die irꝛdiſche geiſter keine huͤlffe zu ihren irꝛdiſchen luͤſten draus bekommen koͤnnen. 5. Wie die irꝛdiſche geiſter zur vertheiltheit wuͤrcken; Alſo die himmliſche zu aller einigkeit. 6. Wann alle himmliſche geiſter in ein leben und weſen be- griffen/ wird der himmel geoͤffnet und mit dem feurigen ſchwerde die geſtrafft/ die das blut der Heiligen vergoſſen auff erden. 7. Den himm- liſchen geiſtern folgt die einigkeit und der berg Sion ſtehet gegen uͤber. 8. Dann ſieht die gnade GOttes auff dem berge Sion (der Goͤttlichen verklaͤrung) ein lammſtehen ꝛc. 9. Und hoͤrt eine ſtimme aus dem himmel/ wie ei- ne waſſerfluth/ und wie ein ſtarcker donner. 10. Dieſe geht aus die einwohner der erden zur bu- ſe und beſſerung des lebens zu bewegen. 11. Die ſtimme aus dem himmel/ in der gnade gehoͤꝛt/ iſt den himmliſch-geſinnten anzuhoͤren als ein lieblich harffenſpiel. 12. Hierneben ſingen die heerſchaaren ein neu lied vor dem lam̃e und dem throne. 13. Diß neue lied kan niemand ler- nen/ denn die heerſchaaren des einweſigen Got- tes/ die vom lamme erkaufft/ reine jungfrauen ſind. ꝛc. Cap. 65. Fernere erklaͤrung dieſes 14. capitels der Of- fenbarung Johannis vom 6. vers biß ans ende. Und des 15. capitels biß ans ende deſſelben. Cap. 66. Daß die Gottheit vom anbeginn dem boͤſen wiederſtanden habe. 2. Und je mehr es ſich wie- der fie empoͤrt/ jemehr ſie ihm entgegen geſtan- den. 3. Steht die ſuͤnde in einem geſichte von fernen/ ſo ſteht die gerechtigkeit auch alſo. 4. So viel geiſter das irꝛdiſche weſen zum boͤſen ausgibt/ eben ſo viel gibt das weſen GOttes zueinem gegenweſen aus. 5. Scheint die ſuͤn- de in Prophezeyhungen/ wird die gerechtigkeit darinnen erkannt. 6. Wird die ſuͤnde in ge- theiltheit geſehen/ ſo wird auch die gerechtig- keit in getheiltheit erkannt. 7. Jn den geſetzen oder menſchen-ſatzungen. 8. Jm geſetze GOt- tes. 9. Aber weſentlich in ihrer krafft und that. 10. So viel leyd man uͤber die ſuͤnde hat/ ſo viel lieb hat man uͤber die gerechtigkeit. 11. So viel man deꝛ ſuͤnde ſtirbt ſo viel lebt man der gerechtigkeit. Und ſo viel man ihr lebt/ ſo viel kan man in wahrheit von ihr zeugen. Auſ- ſer dem leben des gerichts kan man GOtt nicht erkennen. Und das leben GOttes iſt der tod der gottloſen. 12. Wo das geſchicht/ hoͤren die geſichte/ prophezeyhungen und dunckelhei- ten/ die von fernen zwiſchen himmel und erden hangen/ auff/ und haben keinen dienſt mehr. ꝛc. Cap. 67. Daß alle geſichte und prophezeyungen/ bilde und ſchatten vom wahren vollkommnen weſen ausgeiſten/ dem irꝛdiſchen menſchen eine zeit- lang in dunckelheit zu dienen. Wer drauff acht hat/ biß das licht weſentlich in ſeinem her- tzen auffgeht/ thut wol. 2. Die geiſter der Propheten und die irꝛdiſche geiſter/ die keine verklaͤrung des weſens Gottes mit ſich bringen/ ſoll man an der unterthaͤnigkeit des einweſigen lebens unterſcheiden und in der ſeelen erkennen. 3. Daß die geiſter der Propheten den Prophe- ten unterthan ſind. 4. So iſt auch ein unter- ſcheid zwiſchenden himmliſchen und irꝛdiſchen Engeln zu machen/ ꝛc. 5. Daß die himmliſche Engel anweiſen zum einweſigen leben ſich zu bereiten. 6. Die irꝛdiſchen Engel aber bewe- gen die menſchheit zu allem verderben/ als gaͤh- zorn/ rachgierigkeit ꝛc. 7. Einige verſtellen ſich unter einem ſchein der heiligkeit/ aber ſie ſind an ihrer boßheit zu erkennen. 8. Allein die menſchheit kan die Engel und geiſter in den Pro- phetiſchen und geſichtlichen zeit ſchwer unter- ſcheiden/ und wird oͤffters unter einem heiligen ſcheine betrogen. 9. Darum ſoll man die gei- ſter pruͤfen. 10. Ein Engel oder Prophet/ der uns vom HErꝛn ableiten will/ muß nach Moſis geſetze ſterben. 11. 12. Daß ſich fuͤr denen in ſchafskleidern kommenden Pꝛopheten zu huͤten; dann ſie wolffs-art/ und nur in ihren falſchen begierden genehrt zu werden ſuchen. 13. Sie prophezeyen in der menſchheit/ es werde wol ge- hen/ wann man ihnen zu eſſen giebt/ ꝛc. 14. All ihr prophezeyen falſchheit. Die ſonne wird uͤ- ber ihrem prophezeyen untergehen/ ꝛc. 15. Al- les was ſeinen dienſt aus dem irrdiſchen weſen annimmt/ muß den verdammlichen tod zu lohn empfangen. 16. Die mit ihnen vereinigte menſchheit empfaͤht eben den lohn. 17. Wer ſeinen luſt des lebens GOttes geſetze/ Engeln uñ geiſtern in allen gehorſamergiebt/ wird von ihnen fuͤrm boͤſen beſchirmt. 18. Der geiſt des Herrn redet zur unterthaͤnigen menſchheit durch ſeine Engel/ Propheten und Geiſter/ biß die Gottheit in ihr eine geburt bekomme. 19. Nachdem ſolche geburt zur mannheit in der menſchheit erwaͤchſt/ wird GOTTes gerech- tigkeit lebendig in ihr verklaͤrt. 20. Dann wird erfuͤllt das wort: Gleich wie GOtt auff mancherley weiſe durch die Propheten/ ꝛc. zu den vaͤtern geredt/ alſo nun in dem Sohne/ ꝛc. 21. Dann geht die herrlichkeit in der ſeelen auff. 22. Durch den Sohn werden die himmliſche und irꝛdiſche Engel im menſchen unterſchieden. Die himmliſche Engel ehren ihn/ die irꝛdiſche laͤſtern und verſuchen ihn. Cap. 68. Daß/ weil der Sohn GOttes das menſchli- che weſen von den irꝛdiſchen Engeln erloͤſen ſoll/ er vom geiſte dar zu/ ſie zu beſtreiten/ ins verwuͤ- ſtete hertz getrieben/ kein brod noch ſpeiſe der ge- rechtigkeit finde. 2. Nachdem er viertzig tage und nacht nach der menſchen ſeligkeit gefaſtet/ hungert ihn nach dem himmliſchen leben. 3. Dann meint der irꝛdiſche Engel/ er hungeꝛt nach ſeinen eignen luͤſten/ und ſpricht/ mach das ver- wuͤſtete hertz und luͤſte zu brod. 4. Er antwor- tet/ es hungere ihn nach dem brod ſeines himm- liſchen Vaters in der menſchheit. 5. CHri- ſtus wird zur vermeſſenheit verſucht. 6. Ver- laͤugnet ſich aber ſelber/ daß er GOtt nicht ver- ſuche. 7. Wird verſucht die Gottheit zu ver- laſſen/ und der begierde im fleiſche anzuhangen. 8. Bleibt GOtt anbeten/ da ihn der teuffel ver- laſſen muß/ und die Goͤttlichen Engel dienen ihm. 9. CHriſtus nim̃t ſeines Vaters lehre we- ſentlich wahr/ wird uͤber die Engel erhaben/ die als feuerflammen durch das gute das boͤſe ver- zehren. F f f f 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/905>, abgerufen am 16.04.2024.