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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. X. D. Mich. Waltheri streit mit P. C.
[Spaltenumbruch] lich/ was recht ist/ und wol lautet/ wol folgen
möge/ als solches mit den reguln CHristi nicht
streitet expresse.

Replica D. Waltheri

1. Daß das Jus Romanum ex Christianis
rebus publicis
zu exterminiren sey/ ist der alte
irrthum des Carlsstadts/ dem die Münsteri-
schen Wiedertäuffer und andere Fanatici in fol-
genden zeiten beygepflichtet/ wie zu sehen ex
disputatione Bernhardi Textoris Anno 1592.
edita,
und ex praefat. Zepperi in Tract. de le-
gibus Mosaicis.
2. Dem opponiren wir nächst
andern fundamenten/ die Dn. D. Gerhardus
produciret T. 3. Loc. de Leg. Cer. & For.
39.
die Regulam Theologicam, Evangelium non
tollit politiam.
3. Das reich JESU CHri-
sti ist nicht von dieser welt/ und dieses geistli-
chen reichs exempel/ reguln und gesetze sind
nicht darum geben/ daß man nach ihnen allein
die welt regieren soll/ sondern daß man dadurch
zur erkäntniß GOttes und zum himmelreich er-
bauet werden möge. 4. Ob schon solche exem-
pel/ reguln und gesetze viel vollkömmlicher
sind/ als alle weltliche/ weil sie nicht allein vom
dem allerweisesten Legislatore herkommen/ son-
dern auch fürnemlich die seele und derer seligkeit
betreffen; dahingegen weltliche statuta leib
und leben/ ehre und zeitliche güter anreichen/ so
sind doch solche mundanae sanctiones in mun-
danis negotiis
jenen zu praeferiren/ non simplici
collatione, sed temporum, loci & gentis condi-
tione
5. Wie können doch alle exempel/ reguln
und gesetze der Römer und anderer weisen
Heiden/ im grund und in der wahrheit wahr-
hafftig streiten mit den exempeln/ reguln und
gesetzen CHristi/ weil ja die meisten aus dem ge-
setz der natur geflossen/ von dem CHristus
Matth. 7. v. 12. saget. Alles was ihr wollet/
das euch die leute thun sollen/ das thut ihr ihnen
auch/ das ist das gesetz und die Propheten. Jst
dann CHristus mit seinen exempeln/ regeln
und gesetzen wider das gesetz und Propheten?
Es nennet ja Weigel loc. alleg. selbst das ge-
setz CHristi die liebe und das eingeschriebene
gesetz Matth. 7. Und unser discipulus Wei-
gelii
bekennet im Responso, man könne dem
Oberherrn wol folgen in dem was löblich/ was
ehrlich/ was recht und was wol lautet/ wann
solches mit den reguln CHristi nicht streitet
expresse. Womit er seine vorige meinung im
Prognostico mehr als halb revociret, und
nach giebet/ es sey gleichwol noch etwas bey ih-
nen/ das ehrlich sey/ löblich/ recht/ und wol lau-
te/ da er doch zuvor das lästermaul so weit
aufgethan/ daß er ungescheut zu mehrmalen ge-
eiffert/ die Könige sollen allein und eintzig ihr
regiment anstellen/ nach den exempeln/ reguln
und gesetzen CHristi/ und nicht nach den exem-
peln/ reguln und gesetzen der Heidnischen Kö-
nige/ die streiten mit jenen wahrhafftiglich/ und
damit sey man über all behafftet/ und gleich be-
zaubert. 6. Die Regenten werden freylich
locis dictis, unter die disciplin ihres Ertz-
Königs/ mit grossem ernst gefodert/ aber theils
in spiritualibus, theils in mundanis, respectu
rationis reddendae,
und nicht/ daß sie nach dessen
geistlichen legibus weltlich regieren sollen/ sin-
temal ein anders ist das himmelreich/ und ein
anders ist das weltreich; ein jedes hat seine sta-
[Spaltenumbruch] tuta, quae quidem sibi invicem non debent esse
contraria, possunt interim esse, & revera sunt
distincta, adeoque quadantenus subordinata.

Dann so die Obrigkeit von GOtt ist/ und
man derselben unterthan seyn muß/ nicht nur
aus noth/ sondern auch um des gewissens wil-
len/ Röm. 13. so müssen auch traun ihre
leges observiret werden/ wann sie nicht wider
GOtt/ und wider sein wort lauffen. 7. Warum
aber so scharff auff dieses Thema beym gegen-
theil gedrungen werde/ das merckt man dar-
aus/ man soll die neugewachsene Propheten
auch in terrenis consuliren/ wie vor zeiten die
Könige die Göttlich-erweckten Propheten
und Prophetinnen rath gefragt haben/ da liegt
der hund begraben. Und so würden wir in ei-
nem subjecto und individuo beysammen ha-
ben einen Gottesgelehrten/ erleuchteten Theo-
logum,
einen experimentirten Medicum, und
einen Christlichen Jurisconsultum; scilicet. (8.)
Wohin auch die Reformation gehet/ das rie-
chet man leicht. Eben dahin/ dahin der Ro-
sencreutzer/ des Felgenhaueri, und anderer
mitfantasten traum ausgehet/ das ist/ auff
das erlogene Aureum Seculum Spiritus S.

Quaestio XXI. D. Waltheri.

Ob es sünde und unrecht sey/ daß die Ob-
rigkeit rechtmäßige kriege führet?

Sententia P.

Erscheinet ex Hiob, darinnen er Bellum
Suecicum simpliciter
ungut heisset/ und B II.
a. b. saget: Der Europeische Hiob hätte über
seine feinde nicht sollen unzeitige rache fordern.
Men schliche äusserliche mittel thun nichts in
dieser sachen. Und nennet doch gleichwol A.
11. a. Solche sache die allerhochwürdigste/
nicht allein gantz Europam, sondern auch das
gantze Christenthum betreffend.

Consensus Weigelii.

Videatur libellus vom Kriegs-Muster per
totum: Part. 1. Post. p.
184. schreibt er: Die
Christen haben zu streiten nicht mit fleisch und
blut/ das ist/ nicht mit sichtbahren leiblichen
feinden/ die da fleisch und blut haben/ da man
büchsen/ schwerdt/ lange spiese brauchet/ wie
Jsrael die sichtbahren/ leiblichen feinde bekrie-
gen muste/ zur figur in dem N. Testament/
welches anjetzo der Antichrist nimmet zum deck-
mantel/ das kriegen zu vertheidigen/ daß man
soll den glauben/ das wort GOttes/ beschir-
men mit langen spiesen. Und solche lehr wird
auffgenommen für recht/ da lauffet jung und
alt vor den Türcken/ ja wol vor andere Fürsten/
und vermeinet/ man sey in einem gar guten
stande. Aber würde CHristus erkennet/ der
Friedefürst/ so soll man innen werden/ wie un-
gebürlich die Schrifft ausgeleget sey/ von de-
nen kriegen/ davon liß meine feldpredigten.

Respons. P.

Daß die Obrigkeit rechtmäßige von GOtt
zugelassene kriege wol führen möge; wer dem
wiederspricht/ das achte ich ein gottloß wieder-
sprechen seyn.

Replica D. Waltheri.

Wolan/ so hätte der punct seine richtigkeit/

wo nicht

Th. IV. Sect. III. Num. X. D. Mich. Waltheri ſtreit mit P. C.
[Spaltenumbruch] lich/ was recht iſt/ und wol lautet/ wol folgen
moͤge/ als ſolches mit den reguln CHriſti nicht
ſtreitet expreſſè.

Replica D. Waltheri

1. Daß das Jus Romanum ex Chriſtianis
rebus publicis
zu exterminiren ſey/ iſt der alte
irꝛthum des Carlsſtadts/ dem die Muͤnſteri-
ſchen Wiedertaͤuffer und andere Fanatici in fol-
genden zeiten beygepflichtet/ wie zu ſehen ex
diſputatione Bernhardi Textoris Anno 1592.
edita,
und ex præfat. Zepperi in Tract. de le-
gibus Moſaicis.
2. Dem opponiren wir naͤchſt
andern fundamenten/ die Dn. D. Gerhardus
produciret T. 3. Loc. de Leg. Cer. & For.
39.
die Regulam Theologicam, Evangelium non
tollit politiam.
3. Das reich JESU CHri-
ſti iſt nicht von dieſer welt/ und dieſes geiſtli-
chen reichs exempel/ reguln und geſetze ſind
nicht darum geben/ daß man nach ihnen allein
die welt regieren ſoll/ ſondern daß man dadurch
zur erkaͤntniß GOttes und zum himmelreich er-
bauet werden moͤge. 4. Ob ſchon ſolche exem-
pel/ reguln und geſetze viel vollkoͤmmlicher
ſind/ als alle weltliche/ weil ſie nicht allein vom
dem allerweiſeſten Legislatore herkommen/ ſon-
dern auch fuͤrnemlich die ſeele und derer ſeligkeit
betreffen; dahingegen weltliche ſtatuta leib
und leben/ ehre und zeitliche guͤter anreichen/ ſo
ſind doch ſolche mundanæ ſanctiones in mun-
danis negotiis
jenen zu præferiren/ non ſimplici
collatione, ſed temporum, loci & gentis condi-
tione
5. Wie koͤnnen doch alle exempel/ reguln
und geſetze der Roͤmer und anderer weiſen
Heiden/ im grund und in der wahrheit wahr-
hafftig ſtreiten mit den exempeln/ reguln und
geſetzen CHriſti/ weil ja die meiſten aus dem ge-
ſetz der natur gefloſſen/ von dem CHriſtus
Matth. 7. v. 12. ſaget. Alles was ihr wollet/
das euch die leute thun ſollen/ das thut ihr ihnen
auch/ das iſt das geſetz und die Propheten. Jſt
dann CHriſtus mit ſeinen exempeln/ regeln
und geſetzen wider das geſetz und Propheten?
Es nennet ja Weigel loc. alleg. ſelbſt das ge-
ſetz CHriſti die liebe und das eingeſchriebene
geſetz Matth. 7. Und unſer diſcipulus Wei-
gelii
bekennet im Reſponſo, man koͤnne dem
Oberherrn wol folgen in dem was loͤblich/ was
ehrlich/ was recht und was wol lautet/ wann
ſolches mit den reguln CHriſti nicht ſtreitet
expreſſè. Womit er ſeine vorige meinung im
Prognoſtico mehr als halb revociret, und
nach giebet/ es ſey gleichwol noch etwas bey ih-
nen/ das ehrlich ſey/ loͤblich/ recht/ und wol lau-
te/ da er doch zuvor das laͤſtermaul ſo weit
aufgethan/ daß er ungeſcheut zu mehrmalen ge-
eiffert/ die Koͤnige ſollen allein und eintzig ihr
regiment anſtellen/ nach den exempeln/ reguln
und geſetzen CHriſti/ und nicht nach den exem-
peln/ reguln und geſetzen der Heidniſchen Koͤ-
nige/ die ſtreiten mit jenen wahrhafftiglich/ und
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locis dictis, unter die diſciplin ihres Ertz-
Koͤnigs/ mit groſſem ernſt gefodert/ aber theils
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rationis reddendæ,
und nicht/ daß ſie nach deſſen
geiſtlichen legibus weltlich regieren ſollen/ ſin-
temal ein anders iſt das himmelreich/ und ein
anders iſt das weltreich; ein jedes hat ſeine ſta-
[Spaltenumbruch] tuta, quæ quidem ſibi invicem non debent eſſe
contraria, poſſunt interim eſſe, & revera ſunt
diſtincta, adeoque quadantenus ſubordinata.

Dann ſo die Obrigkeit von GOtt iſt/ und
man derſelben unterthan ſeyn muß/ nicht nur
aus noth/ ſondern auch um des gewiſſens wil-
len/ Roͤm. 13. ſo muͤſſen auch traun ihre
leges obſerviret werden/ wann ſie nicht wider
GOtt/ und wider ſein wort lauffen. 7. Warum
aber ſo ſcharff auff dieſes Thema beym gegen-
theil gedrungen werde/ das merckt man dar-
aus/ man ſoll die neugewachſene Propheten
auch in terrenis conſuliren/ wie vor zeiten die
Koͤnige die Goͤttlich-erweckten Propheten
und Prophetinnen rath gefragt haben/ da liegt
der hund begraben. Und ſo wuͤrden wir in ei-
nem ſubjecto und individuo beyſammen ha-
ben einen Gottesgelehrten/ erleuchteten Theo-
logum,
einen experimentirten Medicum, und
einen Chriſtlichen Jurisconſultum; ſcilicet. (8.)
Wohin auch die Reformation gehet/ das rie-
chet man leicht. Eben dahin/ dahin der Ro-
ſencreutzer/ des Felgenhaueri, und anderer
mitfantaſten traum ausgehet/ das iſt/ auff
das erlogene Aureum Seculum Spiritus S.

Quæſtio XXI. D. Waltheri.

Ob es ſuͤnde und unrecht ſey/ daß die Ob-
rigkeit rechtmaͤßige kriege fuͤhret?

Sententia P.

Erſcheinet ex Hiob, darinnen er Bellum
Suecicum ſimpliciter
ungut heiſſet/ und B II.
a. b. ſaget: Der Europeiſche Hiob haͤtte uͤber
ſeine feinde nicht ſollen unzeitige rache fordern.
Men ſchliche aͤuſſerliche mittel thun nichts in
dieſer ſachen. Und nennet doch gleichwol A.
11. a. Solche ſache die allerhochwuͤrdigſte/
nicht allein gantz Europam, ſondern auch das
gantze Chriſtenthum betreffend.

Conſenſus Weigelii.

Videatur libellus vom Kriegs-Muſter per
totum: Part. 1. Poſt. p.
184. ſchreibt er: Die
Chriſten haben zu ſtreiten nicht mit fleiſch und
blut/ das iſt/ nicht mit ſichtbahren leiblichen
feinden/ die da fleiſch und blut haben/ da man
buͤchſen/ ſchwerdt/ lange ſpieſe brauchet/ wie
Jſrael die ſichtbahren/ leiblichen feinde bekrie-
gen muſte/ zur figur in dem N. Teſtament/
welches anjetzo der Antichriſt nimmet zum deck-
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alt vor den Tuͤrcken/ ja wol vor andere Fuͤrſten/
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ſtande. Aber wuͤrde CHriſtus erkennet/ der
Friedefuͤrſt/ ſo ſoll man innen werden/ wie un-
gebuͤrlich die Schrifft ausgeleget ſey/ von de-
nen kriegen/ davon liß meine feldpredigten.

Reſponſ. P.

Daß die Obrigkeit rechtmaͤßige von GOtt
zugelaſſene kriege wol fuͤhren moͤge; wer dem
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ſprechen ſeyn.

Replica D. Waltheri.

Wolan/ ſo haͤtte der punct ſeine richtigkeit/

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[616/0924] Th. IV. Sect. III. Num. X. D. Mich. Waltheri ſtreit mit P. C. lich/ was recht iſt/ und wol lautet/ wol folgen moͤge/ als ſolches mit den reguln CHriſti nicht ſtreitet expreſſè. Replica D. Waltheri 1. Daß das Jus Romanum ex Chriſtianis rebus publicis zu exterminiren ſey/ iſt der alte irꝛthum des Carlsſtadts/ dem die Muͤnſteri- ſchen Wiedertaͤuffer und andere Fanatici in fol- genden zeiten beygepflichtet/ wie zu ſehen ex diſputatione Bernhardi Textoris Anno 1592. edita, und ex præfat. Zepperi in Tract. de le- gibus Moſaicis. 2. Dem opponiren wir naͤchſt andern fundamenten/ die Dn. D. Gerhardus produciret T. 3. Loc. de Leg. Cer. & For. 39. die Regulam Theologicam, Evangelium non tollit politiam. 3. Das reich JESU CHri- ſti iſt nicht von dieſer welt/ und dieſes geiſtli- chen reichs exempel/ reguln und geſetze ſind nicht darum geben/ daß man nach ihnen allein die welt regieren ſoll/ ſondern daß man dadurch zur erkaͤntniß GOttes und zum himmelreich er- bauet werden moͤge. 4. Ob ſchon ſolche exem- pel/ reguln und geſetze viel vollkoͤmmlicher ſind/ als alle weltliche/ weil ſie nicht allein vom dem allerweiſeſten Legislatore herkommen/ ſon- dern auch fuͤrnemlich die ſeele und derer ſeligkeit betreffen; dahingegen weltliche ſtatuta leib und leben/ ehre und zeitliche guͤter anreichen/ ſo ſind doch ſolche mundanæ ſanctiones in mun- danis negotiis jenen zu præferiren/ non ſimplici collatione, ſed temporum, loci & gentis condi- tione 5. Wie koͤnnen doch alle exempel/ reguln und geſetze der Roͤmer und anderer weiſen Heiden/ im grund und in der wahrheit wahr- hafftig ſtreiten mit den exempeln/ reguln und geſetzen CHriſti/ weil ja die meiſten aus dem ge- ſetz der natur gefloſſen/ von dem CHriſtus Matth. 7. v. 12. ſaget. Alles was ihr wollet/ das euch die leute thun ſollen/ das thut ihr ihnen auch/ das iſt das geſetz und die Propheten. Jſt dann CHriſtus mit ſeinen exempeln/ regeln und geſetzen wider das geſetz und Propheten? Es nennet ja Weigel loc. alleg. ſelbſt das ge- ſetz CHriſti die liebe und das eingeſchriebene geſetz Matth. 7. Und unſer diſcipulus Wei- gelii bekennet im Reſponſo, man koͤnne dem Oberherrn wol folgen in dem was loͤblich/ was ehrlich/ was recht und was wol lautet/ wann ſolches mit den reguln CHriſti nicht ſtreitet expreſſè. Womit er ſeine vorige meinung im Prognoſtico mehr als halb revociret, und nach giebet/ es ſey gleichwol noch etwas bey ih- nen/ das ehrlich ſey/ loͤblich/ recht/ und wol lau- te/ da er doch zuvor das laͤſtermaul ſo weit aufgethan/ daß er ungeſcheut zu mehrmalen ge- eiffert/ die Koͤnige ſollen allein und eintzig ihr regiment anſtellen/ nach den exempeln/ reguln und geſetzen CHriſti/ und nicht nach den exem- peln/ reguln und geſetzen der Heidniſchen Koͤ- nige/ die ſtreiten mit jenen wahrhafftiglich/ und damit ſey man uͤber all behafftet/ und gleich be- zaubert. 6. Die Regenten werden freylich locis dictis, unter die diſciplin ihres Ertz- Koͤnigs/ mit groſſem ernſt gefodert/ aber theils in ſpiritualibus, theils in mundanis, reſpectu rationis reddendæ, und nicht/ daß ſie nach deſſen geiſtlichen legibus weltlich regieren ſollen/ ſin- temal ein anders iſt das himmelreich/ und ein anders iſt das weltreich; ein jedes hat ſeine ſta- tuta, quæ quidem ſibi invicem non debent eſſe contraria, poſſunt interim eſſe, & revera ſunt diſtincta, adeoque quadantenus ſubordinata. Dann ſo die Obrigkeit von GOtt iſt/ und man derſelben unterthan ſeyn muß/ nicht nur aus noth/ ſondern auch um des gewiſſens wil- len/ Roͤm. 13. ſo muͤſſen auch traun ihre leges obſerviret werden/ wann ſie nicht wider GOtt/ und wider ſein wort lauffen. 7. Warum aber ſo ſcharff auff dieſes Thema beym gegen- theil gedrungen werde/ das merckt man dar- aus/ man ſoll die neugewachſene Propheten auch in terrenis conſuliren/ wie vor zeiten die Koͤnige die Goͤttlich-erweckten Propheten und Prophetinnen rath gefragt haben/ da liegt der hund begraben. Und ſo wuͤrden wir in ei- nem ſubjecto und individuo beyſammen ha- ben einen Gottesgelehrten/ erleuchteten Theo- logum, einen experimentirten Medicum, und einen Chriſtlichen Jurisconſultum; ſcilicet. (8.) Wohin auch die Reformation gehet/ das rie- chet man leicht. Eben dahin/ dahin der Ro- ſencreutzer/ des Felgenhaueri, und anderer mitfantaſten traum ausgehet/ das iſt/ auff das erlogene Aureum Seculum Spiritus S. Quæſtio XXI. D. Waltheri. Ob es ſuͤnde und unrecht ſey/ daß die Ob- rigkeit rechtmaͤßige kriege fuͤhret? Sententia P. Erſcheinet ex Hiob, darinnen er Bellum Suecicum ſimpliciter ungut heiſſet/ und B II. a. b. ſaget: Der Europeiſche Hiob haͤtte uͤber ſeine feinde nicht ſollen unzeitige rache fordern. Men ſchliche aͤuſſerliche mittel thun nichts in dieſer ſachen. Und nennet doch gleichwol A. 11. a. Solche ſache die allerhochwuͤrdigſte/ nicht allein gantz Europam, ſondern auch das gantze Chriſtenthum betreffend. Conſenſus Weigelii. Videatur libellus vom Kriegs-Muſter per totum: Part. 1. Poſt. p. 184. ſchreibt er: Die Chriſten haben zu ſtreiten nicht mit fleiſch und blut/ das iſt/ nicht mit ſichtbahren leiblichen feinden/ die da fleiſch und blut haben/ da man buͤchſen/ ſchwerdt/ lange ſpieſe brauchet/ wie Jſrael die ſichtbahren/ leiblichen feinde bekrie- gen muſte/ zur figur in dem N. Teſtament/ welches anjetzo der Antichriſt nimmet zum deck- mantel/ das kriegen zu vertheidigen/ daß man ſoll den glauben/ das wort GOttes/ beſchir- men mit langen ſpieſen. Und ſolche lehr wird auffgenommen fuͤr recht/ da lauffet jung und alt vor den Tuͤrcken/ ja wol vor andere Fuͤrſten/ und vermeinet/ man ſey in einem gar guten ſtande. Aber wuͤrde CHriſtus erkennet/ der Friedefuͤrſt/ ſo ſoll man innen werden/ wie un- gebuͤrlich die Schrifft ausgeleget ſey/ von de- nen kriegen/ davon liß meine feldpredigten. Reſponſ. P. Daß die Obrigkeit rechtmaͤßige von GOtt zugelaſſene kriege wol fuͤhren moͤge; wer dem wiederſpricht/ das achte ich ein gottloß wieder- ſprechen ſeyn. Replica D. Waltheri. Wolan/ ſo haͤtte der punct ſeine richtigkeit/ wo nicht

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/924>, abgerufen am 29.03.2024.