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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. I. Von AEgidio Guthmann/ Paulo Lautensack/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
daß man auch den Fürsten beredet/ als wenn
der Process ungerecht/ und die Universitaet
dabey nicht einig wäre. Es wäre darauff
in einer commission (da D. Crocius als ihr
ärgster feind Rector der Universitaet gewesen/
oder wie er selbst redet/ das scepter gefüh-
ret
) wieder sie inquirirt worden. Da sich
Und ande-
re Aussa-
gen/
denn der eine einen unüberwindlichen
zeugen der wahrheit/ einen offenba-
rer des Antichrists unter
XI. andern/ ei-
nen
Anti-Ischarioth und dergleichen genennet
hat/ einen unmittelbaren beruff vorgegeben/
und gesagt/ es hätte Anno 1619. GOtt mit
ihm geredet. Er hätte Paracelsum und Weige-
lium
als die aller accuratesten/ erleuchte-
sten und besten
Theologos gerühmet/
welche einem hertzen den schlüssel der
wahren erkantniß geben/ welchen die
buchstäblichen und unerfahrnen Phari-
seer weggenommen hätten.
Die Theo-
von den
Theolo-
gen.
logos hätte er nur Philosophische Theolo-
gos,
und Theologische Philosophos geheis-
sen/
item Aristotelico-Paulinos, Herma-
phrodit
en/ oder Zwitter-theologen/ die das
erkäntniß des Vaters und des Sohnes
wegnehmen/ einen unbekandten GOtt
predigten/
und dergleichen. Die cantzeln hät-
te er Antichristische rostra genennet die com-
mentarios
lauter lügen/ und die öffentlichen
predigten verachtet.

Von dem
Seculo
Spiritus S.

19. Er hätte ferner viel von dem seculo Spi-
ritus S.
geredet/ und es eine perle genennet/ die
nicht für die säue müste geworffen werden. Die
schul-fragen hätte er vor unnöthig gehalten/
zum exempel: An log[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] ante incarnationem
verum fuerit uPhisamenon? An unio naturarum sit

Jhre ver-
folgung.
facta salvis proprietatibus? &c. Endlich hätte
Zimmermann sich gestellet/ als revocirte er/
und wäre wieder zu gnaden angenommen wor-
den. Es hätte ihn aber hernach gereuet/ daß
er wiederruffen/ und sich nach Holland zu denen
Wiedertäuffern gewendet. Von dannen wäre
er nachmals weiter gezogen und in einer be-
rühmten Hansee-Stadt gestorben. Homagi-
us
aber wäre von Marpurg verwiesen worden/
und nach Giesen kommen/ allwo er Praeceptor
am Paedagogio worden. Erhätte aber auch da
nicht lange bleiben können/ daß man ihn wieder
weggejaget: Darauff er zu Cassel anno 1626.
öffentlich zur staupe geschlagen und des landes
verwiesen worden. Die ursach dieses proces-
ses
verschweiget Crocius: Es hat sie aber ne-
benst andern noch merckwürdigen umständen
eine Hollsteinische Poetin in folgenden versen
beschrieben hinterlassen.

Philipp Heinrich Homagius,
Und Georgius Zimmermann/
Zeigten die reine Wahrheit an/
Zu Marpurg auff der hohen schulen/
Den Titul-tragern/ Babels-bulen/
Und Letter-weisen wolgelehrten/
Jhr red sie mit der Schrifft bewährten.
Wolten auch damit so fortfahren/
Und der welt thorheit offenbaren:
Aber sie wurden abgeweiset/
Mit angst- und thränen-brod gespeiset:
Und beyd in carcerem geführt/
So unbarmhertzig da tractirt/
Daß der Zimmermann revocirt.
[Spaltenumbruch] Die straff wurd täglich immer strenger/Jahr
MDC.
biß
MDCC.

Er konte sie nicht leiden länger/
Und solche plagen mehr ertragen/
Bat gnad/ und blieb so ungeschlagen/
Wurd doch zum lande ausgejagt/
Hat seinen fall sehr offt beklagt/
Ja auch mit thränen bey dem essen/
Da er an meinem tisch gesessen.
Aber Homagius mit krafft
Von GOtt begnadet/ blieb standhafft/
Und wolt nicht von der wahrheit weichen/
Ließ sich am pranger blutig streichen.
Sagt zum Landgrafen unverholen/
Und dem volck/ wie ihm war befohlen/
Daß der/ der ihn ließ streichen aus/
Selbst weichen solt von land und hauß.
Er macht dem Fürsten deutlich kund/
Die künfftig straff mit hand und mund/
Da er ihn sah am fenster stehn/
Diese kurtzweil mit anzusehn:
Jndem er solt vom pranger gehn/
Rieff er gar laut mit hellen worten/
Daß es ihr Fürstlich Gnaden horten:
Du Landgraff hast mich lassen streichen/
Du solst auch selbst zum land ausweichen/
Richt dich darnach/ du wirst nicht bleiben/
Denn man wird dich wiedrum vertreiben;
Wenn du draus bist/ will icheingehn/
Und mich frey lassen wieder sehn.
Das alles ist auch so geschehn.
Die den brey hatten angerührt/
Und ihren Herrn ins spiel geführt/
Sind mit ihr meignen fett geschmiert:
Worden darnach selbst exulanten
Musten ausgehn von den bekanten/
Jn fremden landen als vaganten
Herum spatziren/ Iaboriren/
Auctorität und gut verlieren/
Und in ihrem peregriniren/
Schmertzlich parlirn und lamentiren.
Also kan GOtt das werck regieren!
Er lohnet beydes böß und gut/
Gleich wie man seinen freunden thut:
Giebt immer gern das ein ums ander.
Het loon na't doen, sagt der Hollander.
Dergleichen mehr hat man vernommen;
Darum verjaget nicht die frommen/
Sonst werden böse wiederkommen/
Und euch so angst und bange machen/
Daß euch vergehn wird euer lachen.
Selig ist der zu jeder frist/
Dem ander schad ein warnung ist.

Anna Owena Hoyerin geistl. gedichten p.
242. seqq. Confer. Joh. Hen. Ottius Annal.
Anabapt. p. 243. Colberg.
Platon. Chri-
stenth. P. I. p. 259. Gründl. beweiß/ daß Paracels.
Weig. &c.
mit grosser heucheley umgehen p. 259.

20. Daß wir aber wiederum auff diejenigen
personen kommen/ welche zwar die meiste zeit
noch im 16. seculo gelebet/ aber dennoch erst im
17. sonderlich bekant worden: so findet sich un-
ter diesen auch einer namens BartholomaeusBatthol.
Sclei

schrifften.

Sclei, welcher von geburt ein Pole und seinem
stande nach ein Doctor, vermuthlich der medi-
cin,
gewesen. Dieser hat um das Jahr 1596.
unterschiedliche schrifften auffgesetzet/ welche
erstlich anno 1686. in Holland in 8vo heraus
gekommen/ unter diesem titul: D. Bartholo-
maei Sclei Theosophi
sche schrifften: oder ei-
ne allgemeine und geheime/ jedoch ein-

fältige

Th. III. C. I. Von Ægidio Guthmann/ Paulo Lautenſack/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
daß man auch den Fuͤrſten beredet/ als wenn
der Proceſs ungerecht/ und die Univerſitæt
dabey nicht einig waͤre. Es waͤre darauff
in einer commiſſion (da D. Crocius als ihr
aͤrgſter feind Rector der Univerſitæt geweſen/
oder wie er ſelbſt redet/ das ſcepter gefuͤh-
ret
) wieder ſie inquirirt worden. Da ſich
Und ande-
re Auſſa-
gen/
denn der eine einen unuͤberwindlichen
zeugen der wahrheit/ einen offenba-
rer des Antichriſts unter
XI. andern/ ei-
nen
Anti-Iſcharioth und dergleichen genennet
hat/ einen unmittelbaren beruff vorgegeben/
und geſagt/ es haͤtte Anno 1619. GOtt mit
ihm geredet. Er haͤtte Paracelſum und Weige-
lium
als die aller accurateſten/ erleuchte-
ſten und beſten
Theologos geruͤhmet/
welche einem hertzen den ſchluͤſſel der
wahren erkantniß geben/ welchen die
buchſtaͤblichen und unerfahrnen Phari-
ſeer weggenommen haͤtten.
Die Theo-
von den
Theolo-
gen.
logos haͤtte er nur Philoſophiſche Theolo-
gos,
und Theologiſche Philoſophos geheiſ-
ſen/
item Ariſtotelico-Paulinos, Herma-
phrodit
en/ oder Zwitter-theologen/ die das
erkaͤntniß des Vaters und des Sohnes
wegnehmen/ einen unbekandten GOtt
predigten/
und dergleichen. Die cantzeln haͤt-
te er Antichriſtiſche roſtra genennet die com-
mentarios
lauter luͤgen/ und die oͤffentlichen
predigten verachtet.

Von dem
Seculo
Spiritus S.

19. Er haͤtte ferner viel von dem ſeculo Spi-
ritus S.
geredet/ und es eine perle genennet/ die
nicht fuͤr die ſaͤue muͤſte geworffen werden. Die
ſchul-fragen haͤtte er vor unnoͤthig gehalten/
zum exempel: An λόγ[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] ante incarnationem
verum fuerit ὑΦιςάμενον? An unio naturarum ſit

Jhre ver-
folgung.
facta ſalvis proprietatibus? &c. Endlich haͤtte
Zimmermann ſich geſtellet/ als revocirte er/
und waͤre wieder zu gnaden angenommen wor-
den. Es haͤtte ihn aber hernach gereuet/ daß
er wiederruffen/ und ſich nach Holland zu denen
Wiedertaͤuffern gewendet. Von dannen waͤre
er nachmals weiter gezogen und in einer be-
ruͤhmten Hanſee-Stadt geſtorben. Homagi-
us
aber waͤre von Marpurg verwieſen worden/
und nach Gieſen kommen/ allwo er Præceptor
am Pædagogio worden. Erhaͤtte aber auch da
nicht lange bleiben koͤnnen/ daß man ihn wieder
weggejaget: Darauff er zu Caſſel anno 1626.
oͤffentlich zur ſtaupe geſchlagen und des landes
verwieſen worden. Die urſach dieſes proceſ-
ſes
verſchweiget Crocius: Es hat ſie aber ne-
benſt andern noch merckwuͤrdigen umſtaͤnden
eine Hollſteiniſche Poetin in folgenden verſen
beſchrieben hinterlaſſen.

Philipp Heinrich Homagius,
Und Georgius Zimmermann/
Zeigten die reine Wahrheit an/
Zu Marpurg auff der hohen ſchulen/
Den Titul-tragern/ Babels-bulen/
Und Letter-weiſen wolgelehrten/
Jhr red ſie mit der Schrifft bewaͤhrten.
Wolten auch damit ſo fortfahren/
Und der welt thorheit offenbaren:
Aber ſie wurden abgeweiſet/
Mit angſt- und thraͤnen-brod geſpeiſet:
Und beyd in carcerem gefuͤhrt/
So unbarmhertzig da tractirt/
Daß der Zimmermann revocirt.
[Spaltenumbruch] Die ſtraff wurd taͤglich immer ſtrenger/Jahr
MDC.
biß
MDCC.

Er konte ſie nicht leiden laͤnger/
Und ſolche plagen mehr ertragen/
Bat gnad/ und blieb ſo ungeſchlagen/
Wurd doch zum lande ausgejagt/
Hat ſeinen fall ſehr offt beklagt/
Ja auch mit thraͤnen bey dem eſſen/
Da er an meinem tiſch geſeſſen.
Aber Homagius mit krafft
Von GOtt begnadet/ blieb ſtandhafft/
Und wolt nicht von der wahrheit weichen/
Ließ ſich am pranger blutig ſtreichen.
Sagt zum Landgrafen unverholen/
Und dem volck/ wie ihm war befohlen/
Daß der/ der ihn ließ ſtreichen aus/
Selbſt weichen ſolt von land und hauß.
Er macht dem Fuͤrſten deutlich kund/
Die kuͤnfftig ſtraff mit hand und mund/
Da er ihn ſah am fenſter ſtehn/
Dieſe kurtzweil mit anzuſehn:
Jndem er ſolt vom pranger gehn/
Rieff er gar laut mit hellen worten/
Daß es ihr Fuͤrſtlich Gnaden horten:
Du Landgraff haſt mich laſſen ſtreichen/
Du ſolſt auch ſelbſt zum land ausweichen/
Richt dich darnach/ du wirſt nicht bleiben/
Denn man wird dich wiedrum vertreiben;
Wenn du draus biſt/ will icheingehn/
Und mich frey laſſen wieder ſehn.
Das alles iſt auch ſo geſchehn.
Die den brey hatten angeruͤhrt/
Und ihren Herꝛn ins ſpiel gefuͤhrt/
Sind mit ihr meignen fett geſchmiert:
Worden darnach ſelbſt exulanten
Muſten ausgehn von den bekanten/
Jn fremden landen als vaganten
Herum ſpatziren/ Iaboriren/
Auctoritaͤt und gut verlieren/
Und in ihrem peregriniren/
Schmertzlich parlirn und lamentiren.
Alſo kan GOtt das werck regieren!
Er lohnet beydes boͤß und gut/
Gleich wie man ſeinen freunden thut:
Giebt immer gern das ein ums ander.
Het loon na’t dœn, ſagt der Hollander.
Dergleichen mehr hat man vernommen;
Darum verjaget nicht die frommen/
Sonſt werden boͤſe wiederkommen/
Und euch ſo angſt und bange machen/
Daß euch vergehn wird euer lachen.
Selig iſt der zu jeder friſt/
Dem ander ſchad ein warnung iſt.

Anna Owena Hoyerin geiſtl. gedichten p.
242. ſeqq. Confer. Joh. Hen. Ottius Annal.
Anabapt. p. 243. Colberg.
Platon. Chri-
ſtenth. P. I. p. 259. Gruͤndl. beweiß/ daß Paracelſ.
Weig. &c.
mit groſſer heucheley umgehen p. 259.

20. Daß wir aber wiederum auff diejenigen
perſonen kommen/ welche zwar die meiſte zeit
noch im 16. ſeculo gelebet/ aber dennoch erſt im
17. ſonderlich bekant worden: ſo findet ſich un-
ter dieſen auch einer namens BartholomæusBatthol.
Sclei

ſchrifften.

Sclei, welcher von geburt ein Pole und ſeinem
ſtande nach ein Doctor, vermuthlich der medi-
cin,
geweſen. Dieſer hat um das Jahr 1596.
unterſchiedliche ſchrifften auffgeſetzet/ welche
erſtlich anno 1686. in Holland in 8vo heraus
gekommen/ unter dieſem titul: D. Bartholo-
mæi Sclei Theoſophi
ſche ſchrifften: oder ei-
ne allgemeine und geheime/ jedoch ein-

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[8/0020] Th. III. C. I. Von Ægidio Guthmann/ Paulo Lautenſack/ daß man auch den Fuͤrſten beredet/ als wenn der Proceſs ungerecht/ und die Univerſitæt dabey nicht einig waͤre. Es waͤre darauff in einer commiſſion (da D. Crocius als ihr aͤrgſter feind Rector der Univerſitæt geweſen/ oder wie er ſelbſt redet/ das ſcepter gefuͤh- ret) wieder ſie inquirirt worden. Da ſich denn der eine einen unuͤberwindlichen zeugen der wahrheit/ einen offenba- rer des Antichriſts unter XI. andern/ ei- nen Anti-Iſcharioth und dergleichen genennet hat/ einen unmittelbaren beruff vorgegeben/ und geſagt/ es haͤtte Anno 1619. GOtt mit ihm geredet. Er haͤtte Paracelſum und Weige- lium als die aller accurateſten/ erleuchte- ſten und beſten Theologos geruͤhmet/ welche einem hertzen den ſchluͤſſel der wahren erkantniß geben/ welchen die buchſtaͤblichen und unerfahrnen Phari- ſeer weggenommen haͤtten. Die Theo- logos haͤtte er nur Philoſophiſche Theolo- gos, und Theologiſche Philoſophos geheiſ- ſen/ item Ariſtotelico-Paulinos, Herma- phroditen/ oder Zwitter-theologen/ die das erkaͤntniß des Vaters und des Sohnes wegnehmen/ einen unbekandten GOtt predigten/ und dergleichen. Die cantzeln haͤt- te er Antichriſtiſche roſtra genennet die com- mentarios lauter luͤgen/ und die oͤffentlichen predigten verachtet. Jahr MDC. biß MDCC. Und ande- re Auſſa- gen/ von den Theolo- gen. 19. Er haͤtte ferner viel von dem ſeculo Spi- ritus S. geredet/ und es eine perle genennet/ die nicht fuͤr die ſaͤue muͤſte geworffen werden. Die ſchul-fragen haͤtte er vor unnoͤthig gehalten/ zum exempel: An λόγ_ ante incarnationem verum fuerit ὑΦιςάμενον? An unio naturarum ſit facta ſalvis proprietatibus? &c. Endlich haͤtte Zimmermann ſich geſtellet/ als revocirte er/ und waͤre wieder zu gnaden angenommen wor- den. Es haͤtte ihn aber hernach gereuet/ daß er wiederruffen/ und ſich nach Holland zu denen Wiedertaͤuffern gewendet. Von dannen waͤre er nachmals weiter gezogen und in einer be- ruͤhmten Hanſee-Stadt geſtorben. Homagi- us aber waͤre von Marpurg verwieſen worden/ und nach Gieſen kommen/ allwo er Præceptor am Pædagogio worden. Erhaͤtte aber auch da nicht lange bleiben koͤnnen/ daß man ihn wieder weggejaget: Darauff er zu Caſſel anno 1626. oͤffentlich zur ſtaupe geſchlagen und des landes verwieſen worden. Die urſach dieſes proceſ- ſes verſchweiget Crocius: Es hat ſie aber ne- benſt andern noch merckwuͤrdigen umſtaͤnden eine Hollſteiniſche Poetin in folgenden verſen beſchrieben hinterlaſſen. Jhre ver- folgung. Philipp Heinrich Homagius, Und Georgius Zimmermann/ Zeigten die reine Wahrheit an/ Zu Marpurg auff der hohen ſchulen/ Den Titul-tragern/ Babels-bulen/ Und Letter-weiſen wolgelehrten/ Jhr red ſie mit der Schrifft bewaͤhrten. Wolten auch damit ſo fortfahren/ Und der welt thorheit offenbaren: Aber ſie wurden abgeweiſet/ Mit angſt- und thraͤnen-brod geſpeiſet: Und beyd in carcerem gefuͤhrt/ So unbarmhertzig da tractirt/ Daß der Zimmermann revocirt. Die ſtraff wurd taͤglich immer ſtrenger/ Er konte ſie nicht leiden laͤnger/ Und ſolche plagen mehr ertragen/ Bat gnad/ und blieb ſo ungeſchlagen/ Wurd doch zum lande ausgejagt/ Hat ſeinen fall ſehr offt beklagt/ Ja auch mit thraͤnen bey dem eſſen/ Da er an meinem tiſch geſeſſen. Aber Homagius mit krafft Von GOtt begnadet/ blieb ſtandhafft/ Und wolt nicht von der wahrheit weichen/ Ließ ſich am pranger blutig ſtreichen. Sagt zum Landgrafen unverholen/ Und dem volck/ wie ihm war befohlen/ Daß der/ der ihn ließ ſtreichen aus/ Selbſt weichen ſolt von land und hauß. Er macht dem Fuͤrſten deutlich kund/ Die kuͤnfftig ſtraff mit hand und mund/ Da er ihn ſah am fenſter ſtehn/ Dieſe kurtzweil mit anzuſehn: Jndem er ſolt vom pranger gehn/ Rieff er gar laut mit hellen worten/ Daß es ihr Fuͤrſtlich Gnaden horten: Du Landgraff haſt mich laſſen ſtreichen/ Du ſolſt auch ſelbſt zum land ausweichen/ Richt dich darnach/ du wirſt nicht bleiben/ Denn man wird dich wiedrum vertreiben; Wenn du draus biſt/ will icheingehn/ Und mich frey laſſen wieder ſehn. Das alles iſt auch ſo geſchehn. Die den brey hatten angeruͤhrt/ Und ihren Herꝛn ins ſpiel gefuͤhrt/ Sind mit ihr meignen fett geſchmiert: Worden darnach ſelbſt exulanten Muſten ausgehn von den bekanten/ Jn fremden landen als vaganten Herum ſpatziren/ Iaboriren/ Auctoritaͤt und gut verlieren/ Und in ihrem peregriniren/ Schmertzlich parlirn und lamentiren. Alſo kan GOtt das werck regieren! Er lohnet beydes boͤß und gut/ Gleich wie man ſeinen freunden thut: Giebt immer gern das ein ums ander. Het loon na’t dœn, ſagt der Hollander. Dergleichen mehr hat man vernommen; Darum verjaget nicht die frommen/ Sonſt werden boͤſe wiederkommen/ Und euch ſo angſt und bange machen/ Daß euch vergehn wird euer lachen. Selig iſt der zu jeder friſt/ Dem ander ſchad ein warnung iſt. Anna Owena Hoyerin geiſtl. gedichten p. 242. ſeqq. Confer. Joh. Hen. Ottius Annal. Anabapt. p. 243. Colberg. Platon. Chri- ſtenth. P. I. p. 259. Gruͤndl. beweiß/ daß Paracelſ. Weig. &c. mit groſſer heucheley umgehen p. 259. 20. Daß wir aber wiederum auff diejenigen perſonen kommen/ welche zwar die meiſte zeit noch im 16. ſeculo gelebet/ aber dennoch erſt im 17. ſonderlich bekant worden: ſo findet ſich un- ter dieſen auch einer namens Bartholomæus Sclei, welcher von geburt ein Pole und ſeinem ſtande nach ein Doctor, vermuthlich der medi- cin, geweſen. Dieſer hat um das Jahr 1596. unterſchiedliche ſchrifften auffgeſetzet/ welche erſtlich anno 1686. in Holland in 8vo heraus gekommen/ unter dieſem titul: D. Bartholo- mæi Sclei Theoſophiſche ſchrifften: oder ei- ne allgemeine und geheime/ jedoch ein- faͤltige Batthol. Sclei ſchrifften.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/20>, abgerufen am 24.04.2024.