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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

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Von den Schleifern.
folgende. Ueberhaupt können die meisten von diesen ExempelnTab. VI.
einen eigentlichen Sitz von dieser Manier vorstellen, indem man
bey Anschauung der simpeln Noten bald aus der Härte der an-
schlagenden Dissonantz, bald aus dem Leeren der Octaven leicht
mercken kan, daß dahin etwas gehöre. Es kan aber keine an-
dere Manier alsdenn wohl angebracht werden als diese. Die
folgende Noten nach dieser Manier pflegen gemeiniglich herun-
ter zu gehen, ob wir schon aus dem Exempel (x) sehen, daß
der Gesang in demselben Tone bisweilen auch fortfahren kan.

§. 13.

Das übrige zum Vortrage dieser Manier ist bey
Fig. XCIII. unter (1) und (2) abgebildet. Wir finden allda,
daß die Note mit dem Puncte starck, die darauf folgende hinge-
gen sammt der Haupt-Note schwach gespielt wird. Der Punct
über dem kleinen Bogen (1) bedeutet, daß über dieser Note der
Finger eher aufgehoben werden muß als die Geltung dauret,
folglich wird, wie bey (2) zu sehen ist, aus dem Puncte nach
der Haupt-Note eine Pause.



Achte Abtheilung.
Von dem Schneller.
§. 1.

Den kurtzen Mordent in der Gegen-Bewegung, dessen höch-
sten Ton man schnellt, und die übrigen beyden mit dem
steifen Finger vorträget, habe ich jederzeit, ohne Verän-
derung, so angedeutet, wie wir Tab. VI. unter Fig. XCIV. sehen.
Wegen dieses Schnellens kan man diese noch sonsten nicht be-
merckte Manier gar wohl den Schneller nennen.

§. 2.
N

Von den Schleifern.
folgende. Ueberhaupt koͤnnen die meiſten von dieſen ExempelnTab. VI.
einen eigentlichen Sitz von dieſer Manier vorſtellen, indem man
bey Anſchauung der ſimpeln Noten bald aus der Haͤrte der an-
ſchlagenden Diſſonantz, bald aus dem Leeren der Octaven leicht
mercken kan, daß dahin etwas gehoͤre. Es kan aber keine an-
dere Manier alsdenn wohl angebracht werden als dieſe. Die
folgende Noten nach dieſer Manier pflegen gemeiniglich herun-
ter zu gehen, ob wir ſchon aus dem Exempel (x) ſehen, daß
der Geſang in demſelben Tone bisweilen auch fortfahren kan.

§. 13.

Das uͤbrige zum Vortrage dieſer Manier iſt bey
Fig. XCIII. unter (1) und (2) abgebildet. Wir finden allda,
daß die Note mit dem Puncte ſtarck, die darauf folgende hinge-
gen ſammt der Haupt-Note ſchwach geſpielt wird. Der Punct
uͤber dem kleinen Bogen (1) bedeutet, daß uͤber dieſer Note der
Finger eher aufgehoben werden muß als die Geltung dauret,
folglich wird, wie bey (2) zu ſehen iſt, aus dem Puncte nach
der Haupt-Note eine Pauſe.



Achte Abtheilung.
Von dem Schneller.
§. 1.

Den kurtzen Mordent in der Gegen-Bewegung, deſſen hoͤch-
ſten Ton man ſchnellt, und die uͤbrigen beyden mit dem
ſteifen Finger vortraͤget, habe ich jederzeit, ohne Veraͤn-
derung, ſo angedeutet, wie wir Tab. VI. unter Fig. XCIV. ſehen.
Wegen dieſes Schnellens kan man dieſe noch ſonſten nicht be-
merckte Manier gar wohl den Schneller nennen.

§. 2.
N
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[97/0105] Von den Schleifern. folgende. Ueberhaupt koͤnnen die meiſten von dieſen Exempeln einen eigentlichen Sitz von dieſer Manier vorſtellen, indem man bey Anſchauung der ſimpeln Noten bald aus der Haͤrte der an- ſchlagenden Diſſonantz, bald aus dem Leeren der Octaven leicht mercken kan, daß dahin etwas gehoͤre. Es kan aber keine an- dere Manier alsdenn wohl angebracht werden als dieſe. Die folgende Noten nach dieſer Manier pflegen gemeiniglich herun- ter zu gehen, ob wir ſchon aus dem Exempel (x) ſehen, daß der Geſang in demſelben Tone bisweilen auch fortfahren kan. Tab. VI. §. 13. Das uͤbrige zum Vortrage dieſer Manier iſt bey Fig. XCIII. unter (1) und (2) abgebildet. Wir finden allda, daß die Note mit dem Puncte ſtarck, die darauf folgende hinge- gen ſammt der Haupt-Note ſchwach geſpielt wird. Der Punct uͤber dem kleinen Bogen (1) bedeutet, daß uͤber dieſer Note der Finger eher aufgehoben werden muß als die Geltung dauret, folglich wird, wie bey (2) zu ſehen iſt, aus dem Puncte nach der Haupt-Note eine Pauſe. Achte Abtheilung. Von dem Schneller. §. 1. Den kurtzen Mordent in der Gegen-Bewegung, deſſen hoͤch- ſten Ton man ſchnellt, und die uͤbrigen beyden mit dem ſteifen Finger vortraͤget, habe ich jederzeit, ohne Veraͤn- derung, ſo angedeutet, wie wir Tab. VI. unter Fig. XCIV. ſehen. Wegen dieſes Schnellens kan man dieſe noch ſonſten nicht be- merckte Manier gar wohl den Schneller nennen. §. 2. N

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/105>, abgerufen am 28.03.2024.