Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Das erste Hauptstück.
Tab. I.ein Paar Ausnahmen, welche gegen den Nutzen, den diese Regel
übrigens in der gantzen Lehre der Applicatur schaft, nichts be-
deuten wollen.

§. 38.

E moll im Absteigen sehen wir bey Fig. XII. mit
zweyerley Finger-Setzung, wovon die, nächst über und unter den
Noten, die beste ist.

§. 39.

F dur im Aufsteigen hat im Dißkante nur eine gute
Applicatur, laut Fig. XIII. hergegen sind im Basse drey, welche
in gewisser Art alle brauchbar und deswegen werth sind, daß
man sie übet.

§. 40.

F dur im Absteigen zeigt sich bey Fig. XIV. im Diß-
kante mit zweyen, und im Basse mit dreyen Applicaturen. Die
nächst über und unter den Noten sind die gewöhnlichsten; in den
andern ist nichts unregelmäßiges, sie können bey gewissen Fällen
nöthig seyn, folglich kan man sie darbey mit mercken.

§. 41.

D moll im Aufsteigen bey Fig. XV. hat für jede
Hand dreyerley Finger-Setzung, welche alle gut und zu üben
sind, ohngeacht daß die von den Noten entfernteste etwas unge-
wöhnlicher als die andern ist.

§. 42.

D moll im Absteigen finden wir bey Fig. XVI.
mit zweyerley Arten von Setzung der Finger für jede Hand.
Die beyden, welche am weitesten von den Noten entfernt stehen,
sind wegen des vorkommenden halben Tones nicht die besten, wel-
cher hier gerne den Daumen in das a verlangt.

§. 43.

B dur hat nur diese eintzige bey Fig. XVII. ange-
merckte Applicatur so wohl im Auf- als Absteigen.

§. 44.

G moll im Aufsteigen hat bey Fig. XVIII. in der
rechten Hand zweyerley, und in der lincken Hand dreyerley Arten von
Finger-Setzung. Die nächste über den Noten und entfernteste unter

den

Das erſte Hauptſtuͤck.
Tab. I.ein Paar Ausnahmen, welche gegen den Nutzen, den dieſe Regel
uͤbrigens in der gantzen Lehre der Applicatur ſchaft, nichts be-
deuten wollen.

§. 38.

E moll im Abſteigen ſehen wir bey Fig. XII. mit
zweyerley Finger-Setzung, wovon die, naͤchſt uͤber und unter den
Noten, die beſte iſt.

§. 39.

F dur im Aufſteigen hat im Dißkante nur eine gute
Applicatur, laut Fig. XIII. hergegen ſind im Baſſe drey, welche
in gewiſſer Art alle brauchbar und deswegen werth ſind, daß
man ſie uͤbet.

§. 40.

F dur im Abſteigen zeigt ſich bey Fig. XIV. im Diß-
kante mit zweyen, und im Baſſe mit dreyen Applicaturen. Die
naͤchſt uͤber und unter den Noten ſind die gewoͤhnlichſten; in den
andern iſt nichts unregelmaͤßiges, ſie koͤnnen bey gewiſſen Faͤllen
noͤthig ſeyn, folglich kan man ſie darbey mit mercken.

§. 41.

D moll im Aufſteigen bey Fig. XV. hat fuͤr jede
Hand dreyerley Finger-Setzung, welche alle gut und zu uͤben
ſind, ohngeacht daß die von den Noten entfernteſte etwas unge-
woͤhnlicher als die andern iſt.

§. 42.

D moll im Abſteigen finden wir bey Fig. XVI.
mit zweyerley Arten von Setzung der Finger fuͤr jede Hand.
Die beyden, welche am weiteſten von den Noten entfernt ſtehen,
ſind wegen des vorkommenden halben Tones nicht die beſten, wel-
cher hier gerne den Daumen in das a verlangt.

§. 43.

B dur hat nur dieſe eintzige bey Fig. XVII. ange-
merckte Applicatur ſo wohl im Auf- als Abſteigen.

§. 44.

G moll im Aufſteigen hat bey Fig. XVIII. in der
rechten Hand zweyerley, und in der lincken Hand dreyerley Arten von
Finger-Setzung. Die naͤchſte uͤber den Noten und entfernteſte unter

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0032" n="24"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</hi></fw><lb/><note place="left">Tab. <hi rendition="#aq">I.</hi></note>ein Paar Ausnahmen, welche gegen den Nutzen, den die&#x017F;e Regel<lb/>
u&#x0364;brigens in der gantzen Lehre der Applicatur &#x017F;chaft, nichts be-<lb/>
deuten wollen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 38.</head>
          <p>E <choice><sic>mol</sic><corr>moll</corr></choice> im Ab&#x017F;teigen &#x017F;ehen wir bey Fig. <hi rendition="#aq">XII.</hi> mit<lb/>
zweyerley Finger-Setzung, wovon die, na&#x0364;ch&#x017F;t u&#x0364;ber und unter den<lb/>
Noten, die be&#x017F;te i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 39.</head>
          <p>F dur im Auf&#x017F;teigen hat im Dißkante nur eine gute<lb/>
Applicatur, laut Fig. <hi rendition="#aq">XIII.</hi> hergegen &#x017F;ind im Ba&#x017F;&#x017F;e drey, welche<lb/>
in gewi&#x017F;&#x017F;er Art alle brauchbar und deswegen werth &#x017F;ind, daß<lb/>
man &#x017F;ie u&#x0364;bet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 40.</head>
          <p>F dur im Ab&#x017F;teigen zeigt &#x017F;ich bey Fig. <hi rendition="#aq">XIV.</hi> im Diß-<lb/>
kante mit zweyen, und im Ba&#x017F;&#x017F;e mit dreyen Applicaturen. Die<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;t u&#x0364;ber und unter den Noten &#x017F;ind die gewo&#x0364;hnlich&#x017F;ten; in den<lb/>
andern i&#x017F;t nichts unregelma&#x0364;ßiges, &#x017F;ie ko&#x0364;nnen bey gewi&#x017F;&#x017F;en Fa&#x0364;llen<lb/>
no&#x0364;thig &#x017F;eyn, folglich kan man &#x017F;ie darbey mit mercken.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 41.</head>
          <p>D moll im Auf&#x017F;teigen bey Fig. <hi rendition="#aq">XV.</hi> hat fu&#x0364;r jede<lb/>
Hand dreyerley Finger-Setzung, welche alle gut und zu u&#x0364;ben<lb/>
&#x017F;ind, ohngeacht daß die von den Noten entfernte&#x017F;te etwas unge-<lb/>
wo&#x0364;hnlicher als die andern i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 42.</head>
          <p>D moll im Ab&#x017F;teigen finden wir bey Fig. <hi rendition="#aq">XVI.</hi><lb/>
mit zweyerley Arten von Setzung der Finger fu&#x0364;r jede Hand.<lb/>
Die beyden, welche am weite&#x017F;ten von den Noten entfernt &#x017F;tehen,<lb/>
&#x017F;ind wegen des vorkommenden halben Tones nicht die be&#x017F;ten, wel-<lb/>
cher hier gerne den Daumen in das a verlangt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 43.</head>
          <p>B dur hat nur die&#x017F;e eintzige bey Fig. <hi rendition="#aq">XVII.</hi> ange-<lb/>
merckte Applicatur &#x017F;o wohl im Auf- als Ab&#x017F;teigen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 44.</head>
          <p>G moll im Auf&#x017F;teigen hat bey Fig. <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> in der<lb/>
rechten Hand zweyerley, und in der lincken Hand dreyerley Arten von<lb/>
Finger-Setzung. Die na&#x0364;ch&#x017F;te u&#x0364;ber den Noten und entfernte&#x017F;te unter<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0032] Das erſte Hauptſtuͤck. ein Paar Ausnahmen, welche gegen den Nutzen, den dieſe Regel uͤbrigens in der gantzen Lehre der Applicatur ſchaft, nichts be- deuten wollen. Tab. I. §. 38. E moll im Abſteigen ſehen wir bey Fig. XII. mit zweyerley Finger-Setzung, wovon die, naͤchſt uͤber und unter den Noten, die beſte iſt. §. 39. F dur im Aufſteigen hat im Dißkante nur eine gute Applicatur, laut Fig. XIII. hergegen ſind im Baſſe drey, welche in gewiſſer Art alle brauchbar und deswegen werth ſind, daß man ſie uͤbet. §. 40. F dur im Abſteigen zeigt ſich bey Fig. XIV. im Diß- kante mit zweyen, und im Baſſe mit dreyen Applicaturen. Die naͤchſt uͤber und unter den Noten ſind die gewoͤhnlichſten; in den andern iſt nichts unregelmaͤßiges, ſie koͤnnen bey gewiſſen Faͤllen noͤthig ſeyn, folglich kan man ſie darbey mit mercken. §. 41. D moll im Aufſteigen bey Fig. XV. hat fuͤr jede Hand dreyerley Finger-Setzung, welche alle gut und zu uͤben ſind, ohngeacht daß die von den Noten entfernteſte etwas unge- woͤhnlicher als die andern iſt. §. 42. D moll im Abſteigen finden wir bey Fig. XVI. mit zweyerley Arten von Setzung der Finger fuͤr jede Hand. Die beyden, welche am weiteſten von den Noten entfernt ſtehen, ſind wegen des vorkommenden halben Tones nicht die beſten, wel- cher hier gerne den Daumen in das a verlangt. §. 43. B dur hat nur dieſe eintzige bey Fig. XVII. ange- merckte Applicatur ſo wohl im Auf- als Abſteigen. §. 44. G moll im Aufſteigen hat bey Fig. XVIII. in der rechten Hand zweyerley, und in der lincken Hand dreyerley Arten von Finger-Setzung. Die naͤchſte uͤber den Noten und entfernteſte unter den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstauflage dieses Teils erschien als selbstä… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/32
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/32>, abgerufen am 28.03.2024.