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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

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Das erste Hauptstück.
Tab. I.rechten Hand anfangen und den Daumen ins e, und hierauf
den dritten Finger ins d setzen, daß hernach der Daumen wieder
in die Octave käme; Allein diese Applicatur, ob sie schon zu ge-
brauchen, und nicht unrecht ist, ist nur eine Octave durch gut,
weiter herunter dürfte leicht eine Verwirrung entstehen.

§. 50.

A dur im Aufsteigen finden wir unter Fig. XXIV.
mit einer Applicatur für die rechte und zweyen für die lincke
Hand. Die nächste unter den Noten ist nach der oft angeführ-
ten Regel, und bey allerley Fällen brauchbarer als die so da-
runter stehet, ohngeacht sie auch zuweilen nöthig seyn kan.

§. 51.

A dur im Absteigen zeigt Fig. XXV. einfach. Es
versteht sich von selbst, wie wir schon gehört haben, daß, wenn
der Anfang nicht eben so ist, wie hier, in der rechten Hand
statt des kleinen Fingers der Daumen eingesetzt werden muß,
und wenn eine Passagie aus dieser Tonart mit dem Grund-Tone
sich anfängt, anstatt 2, 3, 4, für die lincke Hand, 1, 2, 3, ste-
hen muß.

§. 52.

Fis moll im Aufsteigen sehen wir bey Fig. XXVI.
einfach. Weiter ist hierbey nichts zu mercken, als der Nutzen
von der im 33. §. angeführten Regel, welcher die nunmehro noch
vorkommende Scalen, jemehr Versetzungs-Zeichen sie haben, und
jemehr halben Töne darbey vorkommen, desto einfacher und desto
weniger gefährlich, folglich zur Uebung gantz leichte machen wird.

§. 53.

Fis moll im Absteigen hat nach Fig. XXVII. mit
A dur einerley Finger-Setzung, die eintzige im Aufsteigen für die
lincke Hand, welche, wie wir §. 50. gesehen haben, nur dann und
wann zu gebrauchen ist, ausgenommen. Wir werden aus der
Folge ersehen, daß nunmehro alle noch vorkommende weiche Ton-
Arten im Absteigen einerley Applicatur mit den harten Ton-
Arten annehmen, welche einerley Versetzungs-Zeichen mit jenen

gemein

Das erſte Hauptſtuͤck.
Tab. I.rechten Hand anfangen und den Daumen ins e, und hierauf
den dritten Finger ins d ſetzen, daß hernach der Daumen wieder
in die Octave kaͤme; Allein dieſe Applicatur, ob ſie ſchon zu ge-
brauchen, und nicht unrecht iſt, iſt nur eine Octave durch gut,
weiter herunter duͤrfte leicht eine Verwirrung entſtehen.

§. 50.

A dur im Aufſteigen finden wir unter Fig. XXIV.
mit einer Applicatur fuͤr die rechte und zweyen fuͤr die lincke
Hand. Die naͤchſte unter den Noten iſt nach der oft angefuͤhr-
ten Regel, und bey allerley Faͤllen brauchbarer als die ſo da-
runter ſtehet, ohngeacht ſie auch zuweilen noͤthig ſeyn kan.

§. 51.

A dur im Abſteigen zeigt Fig. XXV. einfach. Es
verſteht ſich von ſelbſt, wie wir ſchon gehoͤrt haben, daß, wenn
der Anfang nicht eben ſo iſt, wie hier, in der rechten Hand
ſtatt des kleinen Fingers der Daumen eingeſetzt werden muß,
und wenn eine Paſſagie aus dieſer Tonart mit dem Grund-Tone
ſich anfaͤngt, anſtatt 2, 3, 4, fuͤr die lincke Hand, 1, 2, 3, ſte-
hen muß.

§. 52.

Fis moll im Aufſteigen ſehen wir bey Fig. XXVI.
einfach. Weiter iſt hierbey nichts zu mercken, als der Nutzen
von der im 33. §. angefuͤhrten Regel, welcher die nunmehro noch
vorkommende Scalen, jemehr Verſetzungs-Zeichen ſie haben, und
jemehr halben Toͤne darbey vorkommen, deſto einfacher und deſto
weniger gefaͤhrlich, folglich zur Uebung gantz leichte machen wird.

§. 53.

Fis moll im Abſteigen hat nach Fig. XXVII. mit
A dur einerley Finger-Setzung, die eintzige im Aufſteigen fuͤr die
lincke Hand, welche, wie wir §. 50. geſehen haben, nur dann und
wann zu gebrauchen iſt, ausgenommen. Wir werden aus der
Folge erſehen, daß nunmehro alle noch vorkommende weiche Ton-
Arten im Abſteigen einerley Applicatur mit den harten Ton-
Arten annehmen, welche einerley Verſetzungs-Zeichen mit jenen

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[26/0034] Das erſte Hauptſtuͤck. rechten Hand anfangen und den Daumen ins e, und hierauf den dritten Finger ins d ſetzen, daß hernach der Daumen wieder in die Octave kaͤme; Allein dieſe Applicatur, ob ſie ſchon zu ge- brauchen, und nicht unrecht iſt, iſt nur eine Octave durch gut, weiter herunter duͤrfte leicht eine Verwirrung entſtehen. Tab. I. §. 50. A dur im Aufſteigen finden wir unter Fig. XXIV. mit einer Applicatur fuͤr die rechte und zweyen fuͤr die lincke Hand. Die naͤchſte unter den Noten iſt nach der oft angefuͤhr- ten Regel, und bey allerley Faͤllen brauchbarer als die ſo da- runter ſtehet, ohngeacht ſie auch zuweilen noͤthig ſeyn kan. §. 51. A dur im Abſteigen zeigt Fig. XXV. einfach. Es verſteht ſich von ſelbſt, wie wir ſchon gehoͤrt haben, daß, wenn der Anfang nicht eben ſo iſt, wie hier, in der rechten Hand ſtatt des kleinen Fingers der Daumen eingeſetzt werden muß, und wenn eine Paſſagie aus dieſer Tonart mit dem Grund-Tone ſich anfaͤngt, anſtatt 2, 3, 4, fuͤr die lincke Hand, 1, 2, 3, ſte- hen muß. §. 52. Fis moll im Aufſteigen ſehen wir bey Fig. XXVI. einfach. Weiter iſt hierbey nichts zu mercken, als der Nutzen von der im 33. §. angefuͤhrten Regel, welcher die nunmehro noch vorkommende Scalen, jemehr Verſetzungs-Zeichen ſie haben, und jemehr halben Toͤne darbey vorkommen, deſto einfacher und deſto weniger gefaͤhrlich, folglich zur Uebung gantz leichte machen wird. §. 53. Fis moll im Abſteigen hat nach Fig. XXVII. mit A dur einerley Finger-Setzung, die eintzige im Aufſteigen fuͤr die lincke Hand, welche, wie wir §. 50. geſehen haben, nur dann und wann zu gebrauchen iſt, ausgenommen. Wir werden aus der Folge erſehen, daß nunmehro alle noch vorkommende weiche Ton- Arten im Abſteigen einerley Applicatur mit den harten Ton- Arten annehmen, welche einerley Verſetzungs-Zeichen mit jenen gemein

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/34>, abgerufen am 25.04.2024.