Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite


Siebente Abtheilung.
Von den Schleifern.
§. 1.
Tab. VI.

Die Schleifer kommen ohne und mit einem Pnncte
vor. Jhr Vortrag liegt im Worte angedeutet. Sie
machen die Gedancken fliessend.

§. 2.

Die Schleifer ohne Puncte bestehen theils aus
zweyen, theils aus dreyen Nötgen, welche man vor der
Haupt-Note anschläget.

§. 3.

Die erstern werden durch zwey kleine Zweyund-
dreyßigtheile angedeutet Tab. VI. Fig. LXXXVIII. Bey dem
Allabreve-Tackte können es auch Sechzehntheile seyn (*). Man
findet diese Manier bisweilen so bezeichnet wie wir bey (a) sehen.
Oft wird sie auch mit ihrer Ausführung ausgeschrieben (b).

§. 4.

Die Schleifer von zweyen Nötgen unterscheiden sich
noch von denen mit dreyen Nötgen auf zweyerley Art; (1) kom-
men jene allezeit vor einem Sprunge vor, allwo sie die Jnter-
vallen darzwischen ausfüllen Fig. LXXXVIII, diese hingegen, wie
wir bald sehen werden, kommen auch ausser diesen vor; (2) wer-
den jene allezeit geschwinde gespielt (b), diese aber nicht.

§. 5.

Bey Fig. LXXXIX. (a) sehen wir die Ausführung
dieses Schleifers von dreyen Nötgen. Die Geschwindig-
keit dieser Manier wird von dem Jnhalte eines Stückes und des-
sen Zeit-Maasse bestimmt. Da man von diesem Schleifer noch
kein gewöhnliches Zeichen hat, und seine Ausführung einem Dop-
pelschlage in der Gegen-Bewegung vollkommen gleich ist; so habe
ich ihn viel bequemer durch das bey (b) befindliche Zeichen ange-
deutet, als wenn ich statt dessen drey kleine Nötgen hätte setzen

wol-


Siebente Abtheilung.
Von den Schleifern.
§. 1.
Tab. VI.

Die Schleifer kommen ohne und mit einem Pnncte
vor. Jhr Vortrag liegt im Worte angedeutet. Sie
machen die Gedancken flieſſend.

§. 2.

Die Schleifer ohne Puncte beſtehen theils aus
zweyen, theils aus dreyen Noͤtgen, welche man vor der
Haupt-Note anſchlaͤget.

§. 3.

Die erſtern werden durch zwey kleine Zweyund-
dreyßigtheile angedeutet Tab. VI. Fig. LXXXVIII. Bey dem
Allabreve-Tackte koͤnnen es auch Sechzehntheile ſeyn (*). Man
findet dieſe Manier bisweilen ſo bezeichnet wie wir bey (a) ſehen.
Oft wird ſie auch mit ihrer Ausfuͤhrung ausgeſchrieben (b).

§. 4.

Die Schleifer von zweyen Noͤtgen unterſcheiden ſich
noch von denen mit dreyen Noͤtgen auf zweyerley Art; (1) kom-
men jene allezeit vor einem Sprunge vor, allwo ſie die Jnter-
vallen darzwiſchen ausfuͤllen Fig. LXXXVIII, dieſe hingegen, wie
wir bald ſehen werden, kommen auch auſſer dieſen vor; (2) wer-
den jene allezeit geſchwinde geſpielt (b), dieſe aber nicht.

§. 5.

Bey Fig. LXXXIX. (a) ſehen wir die Ausfuͤhrung
dieſes Schleifers von dreyen Noͤtgen. Die Geſchwindig-
keit dieſer Manier wird von dem Jnhalte eines Stuͤckes und deſ-
ſen Zeit-Maaſſe beſtimmt. Da man von dieſem Schleifer noch
kein gewoͤhnliches Zeichen hat, und ſeine Ausfuͤhrung einem Dop-
pelſchlage in der Gegen-Bewegung vollkommen gleich iſt; ſo habe
ich ihn viel bequemer durch das bey (b) befindliche Zeichen ange-
deutet, als wenn ich ſtatt deſſen drey kleine Noͤtgen haͤtte ſetzen

wol-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0102" n="94"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Siebente Abtheilung.<lb/><hi rendition="#g">Von den Schleifern</hi>.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 1.</head><lb/>
            <note place="left">Tab. <hi rendition="#aq">VI.</hi></note>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>ie Schleifer</hi> kommen <hi rendition="#fr">ohne</hi> und <hi rendition="#fr">mit einem Pnncte</hi><lb/>
vor. Jhr Vortrag liegt im Worte angedeutet. Sie<lb/>
machen die Gedancken flie&#x017F;&#x017F;end.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 2.</head>
            <p><hi rendition="#fr">Die Schleifer ohne Puncte</hi> be&#x017F;tehen theils aus<lb/><hi rendition="#fr">zweyen,</hi> theils aus <hi rendition="#fr">dreyen No&#x0364;tgen,</hi> welche man vor der<lb/>
Haupt-Note an&#x017F;chla&#x0364;get.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 3.</head>
            <p><hi rendition="#fr">Die er&#x017F;tern</hi> werden durch zwey kleine Zweyund-<lb/>
dreyßigtheile angedeutet Tab. <hi rendition="#aq">VI.</hi> Fig. <hi rendition="#aq">LXXXVIII.</hi> Bey dem<lb/>
Allabreve-Tackte ko&#x0364;nnen es auch Sechzehntheile &#x017F;eyn (*). Man<lb/>
findet die&#x017F;e Manier bisweilen &#x017F;o bezeichnet wie wir bey <hi rendition="#aq">(a)</hi> &#x017F;ehen.<lb/>
Oft wird &#x017F;ie auch mit ihrer Ausfu&#x0364;hrung ausge&#x017F;chrieben <hi rendition="#aq">(b)</hi>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 4.</head>
            <p>Die Schleifer von zweyen No&#x0364;tgen unter&#x017F;cheiden &#x017F;ich<lb/>
noch von denen mit dreyen No&#x0364;tgen auf zweyerley Art; (1) kom-<lb/>
men jene allezeit vor einem Sprunge vor, allwo &#x017F;ie die Jnter-<lb/>
vallen darzwi&#x017F;chen ausfu&#x0364;llen Fig. <hi rendition="#aq">LXXXVIII</hi>, die&#x017F;e hingegen, wie<lb/>
wir bald &#x017F;ehen werden, kommen auch au&#x017F;&#x017F;er die&#x017F;en vor; (2) wer-<lb/>
den jene allezeit ge&#x017F;chwinde ge&#x017F;pielt <hi rendition="#aq">(b)</hi>, die&#x017F;e aber nicht.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 5.</head>
            <p>Bey Fig. <hi rendition="#aq">LXXXIX. (a)</hi> &#x017F;ehen wir die Ausfu&#x0364;hrung<lb/>
die&#x017F;es <hi rendition="#fr">Schleifers von dreyen No&#x0364;tgen.</hi> Die Ge&#x017F;chwindig-<lb/>
keit die&#x017F;er Manier wird von dem Jnhalte eines Stu&#x0364;ckes und de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Zeit-Maa&#x017F;&#x017F;e be&#x017F;timmt. Da man von die&#x017F;em Schleifer noch<lb/>
kein gewo&#x0364;hnliches Zeichen hat, und &#x017F;eine Ausfu&#x0364;hrung einem Dop-<lb/>
pel&#x017F;chlage in der Gegen-Bewegung vollkommen gleich i&#x017F;t; &#x017F;o habe<lb/>
ich ihn viel bequemer durch das bey <hi rendition="#aq">(b)</hi> befindliche Zeichen ange-<lb/>
deutet, als wenn ich &#x017F;tatt de&#x017F;&#x017F;en drey kleine No&#x0364;tgen ha&#x0364;tte &#x017F;etzen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wol-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0102] Siebente Abtheilung. Von den Schleifern. §. 1. Die Schleifer kommen ohne und mit einem Pnncte vor. Jhr Vortrag liegt im Worte angedeutet. Sie machen die Gedancken flieſſend. §. 2. Die Schleifer ohne Puncte beſtehen theils aus zweyen, theils aus dreyen Noͤtgen, welche man vor der Haupt-Note anſchlaͤget. §. 3. Die erſtern werden durch zwey kleine Zweyund- dreyßigtheile angedeutet Tab. VI. Fig. LXXXVIII. Bey dem Allabreve-Tackte koͤnnen es auch Sechzehntheile ſeyn (*). Man findet dieſe Manier bisweilen ſo bezeichnet wie wir bey (a) ſehen. Oft wird ſie auch mit ihrer Ausfuͤhrung ausgeſchrieben (b). §. 4. Die Schleifer von zweyen Noͤtgen unterſcheiden ſich noch von denen mit dreyen Noͤtgen auf zweyerley Art; (1) kom- men jene allezeit vor einem Sprunge vor, allwo ſie die Jnter- vallen darzwiſchen ausfuͤllen Fig. LXXXVIII, dieſe hingegen, wie wir bald ſehen werden, kommen auch auſſer dieſen vor; (2) wer- den jene allezeit geſchwinde geſpielt (b), dieſe aber nicht. §. 5. Bey Fig. LXXXIX. (a) ſehen wir die Ausfuͤhrung dieſes Schleifers von dreyen Noͤtgen. Die Geſchwindig- keit dieſer Manier wird von dem Jnhalte eines Stuͤckes und deſ- ſen Zeit-Maaſſe beſtimmt. Da man von dieſem Schleifer noch kein gewoͤhnliches Zeichen hat, und ſeine Ausfuͤhrung einem Dop- pelſchlage in der Gegen-Bewegung vollkommen gleich iſt; ſo habe ich ihn viel bequemer durch das bey (b) befindliche Zeichen ange- deutet, als wenn ich ſtatt deſſen drey kleine Noͤtgen haͤtte ſetzen wol-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstauflage dieses Teils erschien als selbstä… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/102
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 1. 2. Aufl. Berlin, 1753, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch01_1759/102>, abgerufen am 28.03.2024.