Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite

Acht und zwanzigstes Capitel.
wichtigen Antheils, welchen diese Manier an der Harmonie nimmt,
und von der daraus folgenden nothwendigen Bezeichnung der-
selben gesaget worden ist, kann mit allem Rechte auch von
dem punctirten Schleifer gesagt werden.

§. 2.

Dieser letztere kommt zwar nicht so oft vor, als die
zwo Manieren, welche wir schon abgehandelt haben: doch wird die
Harmonie zuweilen durch unsern Schleifer hier noch länger auf-
gehalten,
als dort. Der Affect, mit welchem die punctirten Schlei-
fer zuweilen vorgetragen werden, und wo alsdenn bey der ersten
punctirten Note länger, als gewöhnlich, angehalten wird, nöthiget
den Begleiter in diesem Falle, der Aufgabe, welche nach unserer
Manier folget, noch die Hälfte von ihrer Geltung abzuziehen,
und sie dem vorhergehenden Accord zuzulegen. In der sechsten
Tabelle unter der drey und neunzigsten Figur des ersten Theils
von diesem Buche finden wir einige Exempel, wobey die Ausfüh-
rung unserer Manier sehr verschieden ist. Wir werden die da-
durch verursachte Veränderung in der Begleitung jedesmal in
den folgenden Exempeln anführen.

§. 3.

Bey allen hierunten vorgebildeten Fällen bleibet man
in der Begleitung bey den vorgeschriebenen Aufgaben, ob sie
schon ohne Rücksicht auf unsere Manier hingesetzet sind; blos ein
gewisser Vortrag dieser Manier kann eine kleine Aenderung ver-
anlassen, wie wir unten angemerkt haben:

[Abbildung]

Acht und zwanzigſtes Capitel.
wichtigen Antheils, welchen dieſe Manier an der Harmonie nimmt,
und von der daraus folgenden nothwendigen Bezeichnung der-
ſelben geſaget worden iſt, kann mit allem Rechte auch von
dem punctirten Schleifer geſagt werden.

§. 2.

Dieſer letztere kommt zwar nicht ſo oft vor, als die
zwo Manieren, welche wir ſchon abgehandelt haben: doch wird die
Harmonie zuweilen durch unſern Schleifer hier noch länger auf-
gehalten,
als dort. Der Affect, mit welchem die punctirten Schlei-
fer zuweilen vorgetragen werden, und wo alsdenn bey der erſten
punctirten Note länger, als gewöhnlich, angehalten wird, nöthiget
den Begleiter in dieſem Falle, der Aufgabe, welche nach unſerer
Manier folget, noch die Hälfte von ihrer Geltung abzuziehen,
und ſie dem vorhergehenden Accord zuzulegen. In der ſechsten
Tabelle unter der drey und neunzigſten Figur des erſten Theils
von dieſem Buche finden wir einige Exempel, wobey die Ausfüh-
rung unſerer Manier ſehr verſchieden iſt. Wir werden die da-
durch verurſachte Veränderung in der Begleitung jedesmal in
den folgenden Exempeln anführen.

§. 3.

Bey allen hierunten vorgebildeten Fällen bleibet man
in der Begleitung bey den vorgeſchriebenen Aufgaben, ob ſie
ſchon ohne Rückſicht auf unſere Manier hingeſetzet ſind; blos ein
gewiſſer Vortrag dieſer Manier kann eine kleine Aenderung ver-
anlaſſen, wie wir unten angemerkt haben:

[Abbildung]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0246" n="236"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Acht und zwanzig&#x017F;tes Capitel.</hi></fw><lb/>
wichtigen Antheils, welchen die&#x017F;e Manier an der Harmonie nimmt,<lb/>
und von der daraus folgenden nothwendigen Bezeichnung der-<lb/>
&#x017F;elben ge&#x017F;aget worden i&#x017F;t, kann mit allem Rechte auch von<lb/>
dem <hi rendition="#fr">punctirten Schleifer</hi> ge&#x017F;agt werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 2.</head>
          <p>Die&#x017F;er letztere kommt zwar nicht &#x017F;o oft vor, als die<lb/>
zwo Manieren, welche wir &#x017F;chon abgehandelt haben: doch wird die<lb/><hi rendition="#fr">Harmonie</hi> zuweilen durch un&#x017F;ern Schleifer hier noch länger <hi rendition="#fr">auf-<lb/>
gehalten,</hi> als dort. Der Affect, mit welchem die punctirten Schlei-<lb/>
fer zuweilen vorgetragen werden, und wo alsdenn bey der er&#x017F;ten<lb/>
punctirten Note länger, als gewöhnlich, angehalten wird, nöthiget<lb/>
den Begleiter in die&#x017F;em Falle, der Aufgabe, welche nach un&#x017F;erer<lb/>
Manier folget, noch die Hälfte von ihrer Geltung abzuziehen,<lb/>
und &#x017F;ie dem vorhergehenden Accord zuzulegen. In der &#x017F;echsten<lb/>
Tabelle unter der drey und neunzig&#x017F;ten Figur des <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten Theils</hi><lb/>
von die&#x017F;em Buche finden wir einige Exempel, wobey die Ausfüh-<lb/>
rung un&#x017F;erer Manier &#x017F;ehr ver&#x017F;chieden i&#x017F;t. Wir werden die da-<lb/>
durch verur&#x017F;achte Veränderung in der Begleitung jedesmal in<lb/>
den folgenden Exempeln anführen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 3.</head>
          <p>Bey allen hierunten vorgebildeten Fällen bleibet man<lb/>
in der Begleitung bey den vorge&#x017F;chriebenen Aufgaben, ob &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;chon ohne Rück&#x017F;icht auf un&#x017F;ere Manier hinge&#x017F;etzet &#x017F;ind; blos ein<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;er Vortrag die&#x017F;er Manier kann eine kleine Aenderung ver-<lb/>
anla&#x017F;&#x017F;en, wie wir unten angemerkt haben:<lb/><figure/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[236/0246] Acht und zwanzigſtes Capitel. wichtigen Antheils, welchen dieſe Manier an der Harmonie nimmt, und von der daraus folgenden nothwendigen Bezeichnung der- ſelben geſaget worden iſt, kann mit allem Rechte auch von dem punctirten Schleifer geſagt werden. §. 2. Dieſer letztere kommt zwar nicht ſo oft vor, als die zwo Manieren, welche wir ſchon abgehandelt haben: doch wird die Harmonie zuweilen durch unſern Schleifer hier noch länger auf- gehalten, als dort. Der Affect, mit welchem die punctirten Schlei- fer zuweilen vorgetragen werden, und wo alsdenn bey der erſten punctirten Note länger, als gewöhnlich, angehalten wird, nöthiget den Begleiter in dieſem Falle, der Aufgabe, welche nach unſerer Manier folget, noch die Hälfte von ihrer Geltung abzuziehen, und ſie dem vorhergehenden Accord zuzulegen. In der ſechsten Tabelle unter der drey und neunzigſten Figur des erſten Theils von dieſem Buche finden wir einige Exempel, wobey die Ausfüh- rung unſerer Manier ſehr verſchieden iſt. Wir werden die da- durch verurſachte Veränderung in der Begleitung jedesmal in den folgenden Exempeln anführen. §. 3. Bey allen hierunten vorgebildeten Fällen bleibet man in der Begleitung bey den vorgeſchriebenen Aufgaben, ob ſie ſchon ohne Rückſicht auf unſere Manier hingeſetzet ſind; blos ein gewiſſer Vortrag dieſer Manier kann eine kleine Aenderung ver- anlaſſen, wie wir unten angemerkt haben: [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/246
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/246>, abgerufen am 28.03.2024.