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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
von meinen oder ewern Gütern bestimmet. Sie
lien/ Mauritanien/ vnd Sardinien/ welches new
lich darzu kommen/ werden gar genug seyn/ da
beydes ewer Sohn mächtig regieren/ vnd man di
Tochter jhrem Geschlecht vnd Stande nach auß
setzen könne. In dem Kästlein sende ich die gehei-
me Sachen/ welche mir meine Schwester auff jh-
rem Todtbette anbefohlen hat; vnter anderm das
letzte Schreiben/ darinnen sie anzeiget/ daß sie mit
hinderlassung eines Sohnes sterben mußte. Wel-
che Sachen dieses Jahr fast gantz sindt verlohren
gewesen: weil das Kästlein hinweg gestolen ist wor-
den. Aber der König Poliarchus hat mir es mit
Niderhawung der Rauber widerumb vnverschret
eingestellet. Derhalben habt jhr jhm auch eines
Theils ewern Sohn wie ich mein Königreich/ das
ewerm Hyempsal allbereit bestimmet ist/ zu dan-
cken. Für solche Wolthaten kan man jhme kein
andere Vergeltung geben als ewere Argenis. Ge-
niesset der Glückseligkeit lange/ welche ewrem
Alter von den Göttern gegeben wirdt;
denen ich euch befehle.



Poliar-

Joh. Barclayens Argenis/
von meinen oder ewern Guͤtern beſtimmet. Sie
lien/ Mauritanien/ vnd Sardinien/ welches new
lich darzu kommen/ werden gar genug ſeyn/ da
beydes ewer Sohn maͤchtig regieren/ vnd man di
Tochter jhrem Geſchlecht vnd Stande nach auß
ſetzen koͤnne. In dem Kaͤſtlein ſende ich die gehei-
me Sachen/ welche mir meine Schweſter auff jh-
rem Todtbette anbefohlen hat; vnter anderm das
letzte Schreiben/ darinnen ſie anzeiget/ daß ſie mit
hinderlaſſung eines Sohnes ſterben mußte. Wel-
che Sachen dieſes Jahr faſt gantz ſindt verlohren
geweſen: weil das Kaͤſtlein hinweg geſtolen iſt wor-
den. Aber der Koͤnig Poliarchus hat mir es mit
Niderhawung der Rauber widerumb vnverſchret
eingeſtellet. Derhalben habt jhr jhm auch eines
Theils ewern Sohn wie ich mein Koͤnigreich/ das
ewerm Hyempſal allbereit beſtimmet iſt/ zu dan-
cken. Fuͤr ſolche Wolthaten kan man jhme kein
andere Vergeltung geben als ewere Argenis. Ge-
nieſſet der Gluͤckſeligkeit lange/ welche ewrem
Alter von den Goͤttern gegeben wirdt;
denen ich euch befehle.



Poliar-
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[1036/1080] Joh. Barclayens Argenis/ von meinen oder ewern Guͤtern beſtimmet. Sie lien/ Mauritanien/ vnd Sardinien/ welches new lich darzu kommen/ werden gar genug ſeyn/ da beydes ewer Sohn maͤchtig regieren/ vnd man di Tochter jhrem Geſchlecht vnd Stande nach auß ſetzen koͤnne. In dem Kaͤſtlein ſende ich die gehei- me Sachen/ welche mir meine Schweſter auff jh- rem Todtbette anbefohlen hat; vnter anderm das letzte Schreiben/ darinnen ſie anzeiget/ daß ſie mit hinderlaſſung eines Sohnes ſterben mußte. Wel- che Sachen dieſes Jahr faſt gantz ſindt verlohren geweſen: weil das Kaͤſtlein hinweg geſtolen iſt wor- den. Aber der Koͤnig Poliarchus hat mir es mit Niderhawung der Rauber widerumb vnverſchret eingeſtellet. Derhalben habt jhr jhm auch eines Theils ewern Sohn wie ich mein Koͤnigreich/ das ewerm Hyempſal allbereit beſtimmet iſt/ zu dan- cken. Fuͤr ſolche Wolthaten kan man jhme kein andere Vergeltung geben als ewere Argenis. Ge- nieſſet der Gluͤckſeligkeit lange/ welche ewrem Alter von den Goͤttern gegeben wirdt; denen ich euch befehle. Poliar-

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 1036. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/1080>, abgerufen am 28.03.2024.