Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Vierdte Buch.
Gott nach seinem vnd vnserem Willen allezeit für
Augen vnd durch auß bekandt sindt. Wie wir nun
deß Jupiters Weißheit Pallas nennen; wie wir
jhm vnterschiedene Nahmen geben wann er heim-
liches Wetter giebet oder regnet; also heissen wir
Fortune die sämptlichen Dinge so für vns verde-
cket sindt/ vnd die Gemüter mit zweiffelhafftigen
Gedancken auffhalten. Dieser setzen wir Kirchen
vnd Bilder/ damit sie vns was künfftig ist offenba-
re/ den Außgang der Sachen miltere/ vnd sich zu
vnserer Wolfahrt vberbitten lasse. Welch Gebett
wann es billich vnd mit Eyfer von vns geschiehet/
so ist es schon lange gültig gewesen/ vnd hat vns all-
bereit damals geholffen/ als die Natur den Saa-
men vnd Satzunge aller Dinge vnd Vrsachen em-
pfangen hat. Dieses ist die Fortune/ mein Freundt/
welcher jhr dienen vnd dancksagen sollet: dem höch-
sten Jupiter/ sage ich/ der euch durch die Zeichen
der Eingeweyde vnd deß Losses einen gewündtsch-
ten Außgang eweres bißher vngewissen Anschla-
ges verheisset. Dann/ wo jhr mir anders gläubet/
jhr habet sehr wol geopffert. Reiset sicherlich; reiset
vnter der Beschützung vnserer Foreune/ das
ist/ deß allermächtigsten vnter den
Göttern.



Fernere

Das Vierdte Buch.
Gott nach ſeinem vnd vnſerem Willen allezeit fuͤr
Augen vnd durch auß bekandt ſindt. Wie wir nun
deß Jupiters Weißheit Pallas nennen; wie wir
jhm vnterſchiedene Nahmen geben wann er heim-
liches Wetter giebet oder regnet; alſo heiſſen wir
Fortune die ſaͤmptlichen Dinge ſo fuͤr vns verde-
cket ſindt/ vnd die Gemuͤter mit zweiffelhafftigen
Gedancken auffhalten. Dieſer ſetzen wir Kirchen
vnd Bilder/ damit ſie vns was kuͤnfftig iſt offenba-
re/ den Außgang der Sachen miltere/ vnd ſich zu
vnſerer Wolfahrt vberbitten laſſe. Welch Gebett
wann es billich vnd mit Eyfer von vns geſchiehet/
ſo iſt es ſchon lange guͤltig geweſen/ vnd hat vns all-
bereit damals geholffen/ als die Natur den Saa-
men vnd Satzunge aller Dinge vnd Vrſachen em-
pfangen hat. Dieſes iſt die Fortune/ mein Freundt/
welcher jhr dienen vnd danckſagen ſollet: dem hoͤch-
ſten Jupiter/ ſage ich/ der euch durch die Zeichen
der Eingeweyde vnd deß Loſſes einen gewuͤndtſch-
ten Außgang eweres bißher vngewiſſen Anſchla-
ges verheiſſet. Dann/ wo jhr mir anders glaͤubet/
jhr habet ſehr wol geopffert. Reiſet ſicherlich; reiſet
vnter der Beſchuͤtzung vnſerer Foreune/ das
iſt/ deß allermaͤchtigſten vnter den
Goͤttern.



Fernere
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0727" n="683"/><fw place="top" type="header">Das Vierdte Buch.</fw><lb/>
Gott nach &#x017F;einem vnd vn&#x017F;erem Willen allezeit fu&#x0364;r<lb/>
Augen vnd durch auß bekandt &#x017F;indt. Wie wir nun<lb/>
deß Jupiters Weißheit Pallas nennen; wie wir<lb/>
jhm vnter&#x017F;chiedene Nahmen geben wann er heim-<lb/>
liches Wetter giebet oder regnet; al&#x017F;o hei&#x017F;&#x017F;en wir<lb/>
Fortune die &#x017F;a&#x0364;mptlichen Dinge &#x017F;o fu&#x0364;r vns verde-<lb/>
cket &#x017F;indt/ vnd die Gemu&#x0364;ter mit zweiffelhafftigen<lb/>
Gedancken auffhalten. Die&#x017F;er &#x017F;etzen wir Kirchen<lb/>
vnd Bilder/ damit &#x017F;ie vns was ku&#x0364;nfftig i&#x017F;t offenba-<lb/>
re/ den Außgang der Sachen miltere/ vnd &#x017F;ich zu<lb/>
vn&#x017F;erer Wolfahrt vberbitten la&#x017F;&#x017F;e. Welch Gebett<lb/>
wann es billich vnd mit Eyfer von vns ge&#x017F;chiehet/<lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t es &#x017F;chon lange gu&#x0364;ltig gewe&#x017F;en/ vnd hat vns all-<lb/>
bereit damals geholffen/ als die Natur den Saa-<lb/>
men vnd Satzunge aller Dinge vnd Vr&#x017F;achen em-<lb/>
pfangen hat. Die&#x017F;es i&#x017F;t die Fortune/ mein Freundt/<lb/>
welcher jhr dienen vnd danck&#x017F;agen &#x017F;ollet: dem ho&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;ten Jupiter/ &#x017F;age ich/ der euch durch die Zeichen<lb/>
der Eingeweyde vnd deß Lo&#x017F;&#x017F;es einen gewu&#x0364;ndt&#x017F;ch-<lb/>
ten Außgang eweres bißher vngewi&#x017F;&#x017F;en An&#x017F;chla-<lb/>
ges verhei&#x017F;&#x017F;et. Dann/ wo jhr mir anders gla&#x0364;ubet/<lb/>
jhr habet &#x017F;ehr wol geopffert. Rei&#x017F;et &#x017F;icherlich; rei&#x017F;et<lb/><hi rendition="#c">vnter der Be&#x017F;chu&#x0364;tzung vn&#x017F;erer Foreune/ das<lb/>
i&#x017F;t/ deß allerma&#x0364;chtig&#x017F;ten vnter den<lb/>
Go&#x0364;ttern.</hi></p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Fernere</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[683/0727] Das Vierdte Buch. Gott nach ſeinem vnd vnſerem Willen allezeit fuͤr Augen vnd durch auß bekandt ſindt. Wie wir nun deß Jupiters Weißheit Pallas nennen; wie wir jhm vnterſchiedene Nahmen geben wann er heim- liches Wetter giebet oder regnet; alſo heiſſen wir Fortune die ſaͤmptlichen Dinge ſo fuͤr vns verde- cket ſindt/ vnd die Gemuͤter mit zweiffelhafftigen Gedancken auffhalten. Dieſer ſetzen wir Kirchen vnd Bilder/ damit ſie vns was kuͤnfftig iſt offenba- re/ den Außgang der Sachen miltere/ vnd ſich zu vnſerer Wolfahrt vberbitten laſſe. Welch Gebett wann es billich vnd mit Eyfer von vns geſchiehet/ ſo iſt es ſchon lange guͤltig geweſen/ vnd hat vns all- bereit damals geholffen/ als die Natur den Saa- men vnd Satzunge aller Dinge vnd Vrſachen em- pfangen hat. Dieſes iſt die Fortune/ mein Freundt/ welcher jhr dienen vnd danckſagen ſollet: dem hoͤch- ſten Jupiter/ ſage ich/ der euch durch die Zeichen der Eingeweyde vnd deß Loſſes einen gewuͤndtſch- ten Außgang eweres bißher vngewiſſen Anſchla- ges verheiſſet. Dann/ wo jhr mir anders glaͤubet/ jhr habet ſehr wol geopffert. Reiſet ſicherlich; reiſet vnter der Beſchuͤtzung vnſerer Foreune/ das iſt/ deß allermaͤchtigſten vnter den Goͤttern. Fernere

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/727
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/727>, abgerufen am 25.04.2024.