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Bauer, Karoline: Aus meinem Bühnenleben. Berlin, 1871.

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Karoline Bauer?

Es war im Spätherbst 1868. Ich saß am Re¬
dactionstische von "Ueber Land und Meer" und las
einen Brief und dann ein beiliegendes Manuscript:
Bühnenerinnerungen, von Karoline Bauer ...

Karoline Bauer? Ich muß ehrlich bekennen,
der Name war mir völlig fremd. Die alte
tapfere Theater-Garde aus den zwanziger und dreißi¬
ger Jahren, die so fröhlich lebte und schwärmte
und kunstenthusiastisch glühte und sich so gern und
so stolz -- ergab, möge dem Nachgeborenen ver¬
zeihen.

In dem Briefe stand: ... "Ich war nicht
die bedeutendste und berühmteste Künstlerin meiner
Zeit, aber ich hatte das Glück, in der Blütezeit
dramatischer Kunst mit den größten Mimen unseres
Jahrhunderts zusammenwirken zu dürfen. Von die¬

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Karoline Bauer?

Es war im Spätherbſt 1868. Ich ſaß am Re¬
dactionstiſche von »Ueber Land und Meer« und las
einen Brief und dann ein beiliegendes Manuſcript:
Bühnenerinnerungen, von Karoline Bauer …

Karoline Bauer? Ich muß ehrlich bekennen,
der Name war mir völlig fremd. Die alte
tapfere Theater-Garde aus den zwanziger und dreißi¬
ger Jahren, die ſo fröhlich lebte und ſchwärmte
und kunſtenthuſiaſtiſch glühte und ſich ſo gern und
ſo ſtolz — ergab, möge dem Nachgeborenen ver¬
zeihen.

In dem Briefe ſtand: … »Ich war nicht
die bedeutendſte und berühmteſte Künſtlerin meiner
Zeit, aber ich hatte das Glück, in der Blütezeit
dramatiſcher Kunſt mit den größten Mimen unſeres
Jahrhunderts zuſammenwirken zu dürfen. Von die¬

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Zitationshilfe: Bauer, Karoline: Aus meinem Bühnenleben. Berlin, 1871, S. [—III—]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauer_buehnenleben_1871/15>, abgerufen am 28.03.2024.