Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

von böser Gewonheit.
fel/ dann weil Christus der HErr gerad zugieng und niemand schonete/ son-
derlich aber der Stadt Jerusalem nicht viel Gutes/ und den Juden gar den
Untergang verkündigte/ wie Jeremias zu seiner Zeit auch gethan/ meineten
ihrer viel/ es wäre eben der Jeremias der Prophet. Oder du seyest sonstenoder der
Propheten
einer.

der Propheten einer/ dann weil er grosse Wunder-Wercke verrichtete/
lieblich predigte/ ernstlich straffete/ kräfftig tröstete/ und dergleichen/ dachten
etliche/ er sey der Prophet Samuel/ oder Elisa/ oder Esaias/ oder sonsten sey
auß den alten Propheten einer auferstanden/ der die Kirche GOttes reformi-
ren und wieder zu recht bringen solte/ Luc. 9. Hier wird an dem Jüdischen
Volck wahr/ was Isidorus sagt: Pravususus vix abolitur, das ist/ ein böser(Isid. Hisp.
l. 1. Syn.
p. 218 H.)

Brauch oder Gewonheit wird schwerlich wieder abgebracht. Es war die
obgedachte Propheceyung Malachiae/ von Sendung deß Eliae/ einmal von
den Schrifftgelehrten auf die Person deß Propheten Eliae gedeutet/ Matth. 11.Dieser fal-
sche Wahn
kam her auß
einer bösen
Gewonheit.

Dieser Wahn wurtzelte so tieff bey den Juden ein/ daß auch vornehme/ be-
rühmte Leute darmit eingenommen und gleichsam bezaubert worden/ wie an
dem weisen Lehrer Syrach selbsten zu ersehen/ c. 48. Und obwol der Ertz-
Engel Gabriel/ und der HErr JEsus selber klärlich zeugeten/ daß solche
Weissagung an Johanni dem Täuffer erfüllet seye/ der im Geist und Krafft
Eliae/ vor dem Messia hergegangen/ Luc. 1. und also seye der verheissene Elias
schon kommen/ Matth. 11. liessen sie doch von ihrer Meinung nicht/ deren sie
von Jugend auf gewohnet waren/ ja sie häufften einen Jrrthum mit dem an-
dern/ und glaubeten daß der Verstorbenen Seelen in andere Cörper führen/
gleich als ob die Seele Johannis deß Täuffers/ oder Eliae/ oder Jeremiae/ oder
eines andern Propheten deß Alten Testaments in dem Leib deß HErrn Christi(Greg. M.
l. 15 c 5.
expos. mo-
ral. Tom. 1.
col. 491. C.)

wäre und wohnete. So starck hält die böse Gewonheit/ wo sie einmal einge-
wurtzelt/ daß sie täglich halßstarriger wird/ und ehe nicht/ als mit deß Sün-
ders Leben sich endet/ sagt Gregorius Magnus.

Lehr.Lehr.
Böse Ge-
wonheit zu
fliehen.

HJer haben wir nun wieder von einem andern Laster zu reden/ das ei-
gentlich auf den lasterhafften Menschen selbsten sihet und gehet/ nemlich
die böse Gewonheit/ daß ein jeder Christ sich fleissig davor hüte/ und das
vornemlich um nachfolgender 3. Ursachen willen.

I. Soll sich ein jeder Christ vor böser Gewonheit hüten/ weil die böseI.
Weil sie
von GOtt
verworffen.

Gewonheit von GOtt verworffen wird. Jhr solt nicht thun nach den Wer-
cken deß Landes Egypten/ darinnen ihr gewohnet habt/ sagt der HErr zu sei-
nem Volck/ das er auß der Egyptischen Dienstbarkeit außgeführet. 3. Mos. 18.
Und warnet sie hiemit/ daß sie nicht thun sollen juxta consuerudinem, nach der
Gewonheit/ nemlich nach der bösen/ heydnischen Gewonheit der Egypter. Lasset

euer
G g g g 3

von boͤſer Gewonheit.
fel/ dann weil Chriſtus der HErꝛ gerad zugieng und niemand ſchonete/ ſon-
derlich aber der Stadt Jeruſalem nicht viel Gutes/ und den Juden gar den
Untergang verkuͤndigte/ wie Jeremias zu ſeiner Zeit auch gethan/ meineten
ihrer viel/ es waͤre eben der Jeremias der Prophet. Oder du ſeyeſt ſonſtenoder der
Propheten
einer.

der Propheten einer/ dann weil er groſſe Wunder-Wercke verrichtete/
lieblich predigte/ ernſtlich ſtraffete/ kraͤfftig troͤſtete/ und dergleichen/ dachten
etliche/ er ſey der Prophet Samuel/ oder Eliſa/ oder Eſaias/ oder ſonſten ſey
auß den alten Propheten einer auferſtanden/ der die Kirche GOttes reformi-
ren und wieder zu recht bringen ſolte/ Luc. 9. Hier wird an dem Juͤdiſchen
Volck wahr/ was Iſidorus ſagt: Pravusuſus vix abolitur, das iſt/ ein boͤſer(Iſid. Hiſp.
l. 1. Syn.
p. 218 H.)

Brauch oder Gewonheit wird ſchwerlich wieder abgebracht. Es war die
obgedachte Propheceyung Malachiæ/ von Sendung deß Eliæ/ einmal von
den Schrifftgelehrten auf die Perſon deß Propheten Eliæ gedeutet/ Matth. 11.Dieſer fal-
ſche Wahn
kam her auß
einer boͤſen
Gewonheit.

Dieſer Wahn wurtzelte ſo tieff bey den Juden ein/ daß auch vornehme/ be-
ruͤhmte Leute darmit eingenommen und gleichſam bezaubert worden/ wie an
dem weiſen Lehrer Syrach ſelbſten zu erſehen/ c. 48. Und obwol der Ertz-
Engel Gabriel/ und der HErꝛ JEſus ſelber klaͤrlich zeugeten/ daß ſolche
Weiſſagung an Johanni dem Taͤuffer erfuͤllet ſeye/ der im Geiſt und Krafft
Eliæ/ vor dem Meſſia hergegangen/ Luc. 1. und alſo ſeye der verheiſſene Elias
ſchon kommen/ Matth. 11. lieſſen ſie doch von ihrer Meinung nicht/ deren ſie
von Jugend auf gewohnet waren/ ja ſie haͤufften einen Jrꝛthum mit dem an-
dern/ und glaubeten daß der Verſtorbenen Seelen in andere Coͤrper fuͤhren/
gleich als ob die Seele Johannis deß Taͤuffers/ oder Eliæ/ oder Jeremiæ/ oder
eines andern Propheten deß Alten Teſtaments in dem Leib deß HErꝛn Chriſti(Greg. M.
l. 15 c 5.
expoſ. mo-
ral. Tom. 1.
col. 491. C.)

waͤre und wohnete. So ſtarck haͤlt die boͤſe Gewonheit/ wo ſie einmal einge-
wurtzelt/ daß ſie taͤglich halßſtarriger wird/ und ehe nicht/ als mit deß Suͤn-
ders Leben ſich endet/ ſagt Gregorius Magnus.

Lehr.Lehr.
Boͤſe Ge-
wonheit zu
fliehen.

HJer haben wir nun wieder von einem andern Laſter zu reden/ das ei-
gentlich auf den laſterhafften Menſchen ſelbſten ſihet und gehet/ nemlich
die boͤſe Gewonheit/ daß ein jeder Chriſt ſich fleiſſig davor huͤte/ und das
vornemlich um nachfolgender 3. Urſachen willen.

I. Soll ſich ein jeder Chriſt vor boͤſer Gewonheit huͤten/ weil die boͤſeI.
Weil ſie
von GOtt
verworffen.

Gewonheit von GOtt verworffen wird. Jhr ſolt nicht thun nach den Wer-
cken deß Landes Egypten/ darinnen ihr gewohnet habt/ ſagt der HErꝛ zu ſei-
nem Volck/ das er auß der Egyptiſchen Dienſtbarkeit außgefuͤhret. 3. Moſ. 18.
Und warnet ſie hiemit/ daß ſie nicht thun ſollen juxta conſuerudinem, nach der
Gewonheit/ nemlich nach der boͤſen/ heydniſchen Gewonheit der Egypter. Laſſet

euer
G g g g 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0675" n="605"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von bo&#x0364;&#x017F;er Gewonheit.</hi></fw><lb/>
fel/ dann weil Chri&#x017F;tus der HEr&#xA75B; gerad zugieng und niemand &#x017F;chonete/ &#x017F;on-<lb/>
derlich aber der Stadt Jeru&#x017F;alem nicht viel Gutes/ und den Juden gar den<lb/>
Untergang verku&#x0364;ndigte/ wie Jeremias zu &#x017F;einer Zeit auch gethan/ meineten<lb/>
ihrer viel/ es wa&#x0364;re eben der Jeremias der Prophet. <hi rendition="#fr">Oder</hi> du &#x017F;eye&#x017F;t &#x017F;on&#x017F;ten<note place="right">oder der<lb/>
Propheten<lb/>
einer.</note><lb/><hi rendition="#fr">der Propheten einer/</hi> dann weil er gro&#x017F;&#x017F;e Wunder-Wercke verrichtete/<lb/>
lieblich predigte/ ern&#x017F;tlich &#x017F;traffete/ kra&#x0364;fftig tro&#x0364;&#x017F;tete/ und dergleichen/ dachten<lb/>
etliche/ er &#x017F;ey der Prophet Samuel/ oder Eli&#x017F;a/ oder E&#x017F;aias/ oder &#x017F;on&#x017F;ten &#x017F;ey<lb/>
auß den alten Propheten einer aufer&#x017F;tanden/ der die Kirche GOttes <hi rendition="#aq">reformi-</hi><lb/>
ren und wieder zu recht bringen &#x017F;olte/ Luc. 9. Hier wird an dem Ju&#x0364;di&#x017F;chen<lb/>
Volck wahr/ was <hi rendition="#aq">I&#x017F;idorus</hi> &#x017F;agt: <hi rendition="#aq">Pravusu&#x017F;us vix abolitur,</hi> das i&#x017F;t/ ein bo&#x0364;&#x017F;er<note place="right"><hi rendition="#aq">(I&#x017F;id. Hi&#x017F;p.<lb/>
l. 1. Syn.<lb/>
p. 218 H.)</hi></note><lb/>
Brauch oder Gewonheit wird &#x017F;chwerlich wieder abgebracht. Es war die<lb/>
obgedachte Propheceyung Malachi<hi rendition="#aq">æ</hi>/ von Sendung deß Eli<hi rendition="#aq">æ</hi>/ einmal von<lb/>
den Schrifftgelehrten auf die Per&#x017F;on deß Propheten Eli<hi rendition="#aq">æ</hi> gedeutet/ Matth. 11.<note place="right">Die&#x017F;er fal-<lb/>
&#x017F;che Wahn<lb/>
kam her auß<lb/>
einer bo&#x0364;&#x017F;en<lb/>
Gewonheit.</note><lb/>
Die&#x017F;er Wahn wurtzelte &#x017F;o tieff bey den Juden ein/ daß auch vornehme/ be-<lb/>
ru&#x0364;hmte Leute darmit eingenommen und gleich&#x017F;am bezaubert worden/ wie an<lb/>
dem wei&#x017F;en Lehrer Syrach &#x017F;elb&#x017F;ten zu er&#x017F;ehen/ c. 48. Und obwol der Ertz-<lb/>
Engel Gabriel/ und der HEr&#xA75B; JE&#x017F;us &#x017F;elber kla&#x0364;rlich zeugeten/ daß &#x017F;olche<lb/>
Wei&#x017F;&#x017F;agung an Johanni dem Ta&#x0364;uffer erfu&#x0364;llet &#x017F;eye/ der im Gei&#x017F;t und Krafft<lb/>
Eli<hi rendition="#aq">æ</hi>/ vor dem Me&#x017F;&#x017F;ia hergegangen/ Luc. 1. und al&#x017F;o &#x017F;eye der verhei&#x017F;&#x017F;ene Elias<lb/>
&#x017F;chon kommen/ Matth. 11. lie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie doch von ihrer Meinung nicht/ deren &#x017F;ie<lb/>
von Jugend auf gewohnet waren/ ja &#x017F;ie ha&#x0364;ufften einen Jr&#xA75B;thum mit dem an-<lb/>
dern/ und glaubeten daß der Ver&#x017F;torbenen Seelen in andere Co&#x0364;rper fu&#x0364;hren/<lb/>
gleich als ob die Seele Johannis deß Ta&#x0364;uffers/ oder Eli<hi rendition="#aq">æ</hi>/ oder Jeremi<hi rendition="#aq">æ</hi>/ oder<lb/>
eines andern Propheten deß Alten Te&#x017F;taments in dem Leib deß HEr&#xA75B;n Chri&#x017F;ti<note place="right"><hi rendition="#aq">(Greg. M.<lb/>
l. 15 c 5.<lb/>
expo&#x017F;. mo-<lb/>
ral. Tom. 1.<lb/>
col. 491. C.)</hi></note><lb/>
wa&#x0364;re und wohnete. So &#x017F;tarck ha&#x0364;lt die bo&#x0364;&#x017F;e Gewonheit/ wo &#x017F;ie einmal einge-<lb/>
wurtzelt/ daß &#x017F;ie ta&#x0364;glich halß&#x017F;tarriger wird/ und ehe nicht/ als mit deß Su&#x0364;n-<lb/>
ders Leben &#x017F;ich endet/ &#x017F;agt <hi rendition="#aq">Gregorius Magnus.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Lehr.</hi> </head>
          <note place="right">Lehr.<lb/>
Bo&#x0364;&#x017F;e Ge-<lb/>
wonheit zu<lb/>
fliehen.</note><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi>Jer haben wir nun wieder von einem andern La&#x017F;ter zu reden/ das ei-<lb/>
gentlich auf den la&#x017F;terhafften Men&#x017F;chen &#x017F;elb&#x017F;ten &#x017F;ihet und gehet/ nemlich<lb/>
die bo&#x0364;&#x017F;e Gewonheit/ daß ein jeder Chri&#x017F;t &#x017F;ich flei&#x017F;&#x017F;ig davor hu&#x0364;te/ und das<lb/>
vornemlich um nachfolgender 3. Ur&#x017F;achen willen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Soll &#x017F;ich ein jeder Chri&#x017F;t vor bo&#x0364;&#x017F;er Gewonheit hu&#x0364;ten/ weil die bo&#x0364;&#x017F;e<note place="right"><hi rendition="#aq">I.</hi><lb/>
Weil &#x017F;ie<lb/>
von GOtt<lb/>
verworffen.</note><lb/>
Gewonheit von GOtt verworffen wird. Jhr &#x017F;olt nicht thun nach den Wer-<lb/>
cken deß Landes Egypten/ darinnen ihr gewohnet habt/ &#x017F;agt der HEr&#xA75B; zu &#x017F;ei-<lb/>
nem Volck/ das er auß der Egypti&#x017F;chen Dien&#x017F;tbarkeit außgefu&#x0364;hret. 3. Mo&#x017F;. 18.<lb/>
Und warnet &#x017F;ie hiemit/ daß &#x017F;ie nicht thun &#x017F;ollen <hi rendition="#aq">juxta con&#x017F;uerudinem,</hi> nach der<lb/>
Gewonheit/ nemlich nach der bo&#x0364;&#x017F;en/ heydni&#x017F;chen Gewonheit der Egypter. La&#x017F;&#x017F;et<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g g g 3</fw><fw place="bottom" type="catch">euer</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[605/0675] von boͤſer Gewonheit. fel/ dann weil Chriſtus der HErꝛ gerad zugieng und niemand ſchonete/ ſon- derlich aber der Stadt Jeruſalem nicht viel Gutes/ und den Juden gar den Untergang verkuͤndigte/ wie Jeremias zu ſeiner Zeit auch gethan/ meineten ihrer viel/ es waͤre eben der Jeremias der Prophet. Oder du ſeyeſt ſonſten der Propheten einer/ dann weil er groſſe Wunder-Wercke verrichtete/ lieblich predigte/ ernſtlich ſtraffete/ kraͤfftig troͤſtete/ und dergleichen/ dachten etliche/ er ſey der Prophet Samuel/ oder Eliſa/ oder Eſaias/ oder ſonſten ſey auß den alten Propheten einer auferſtanden/ der die Kirche GOttes reformi- ren und wieder zu recht bringen ſolte/ Luc. 9. Hier wird an dem Juͤdiſchen Volck wahr/ was Iſidorus ſagt: Pravusuſus vix abolitur, das iſt/ ein boͤſer Brauch oder Gewonheit wird ſchwerlich wieder abgebracht. Es war die obgedachte Propheceyung Malachiæ/ von Sendung deß Eliæ/ einmal von den Schrifftgelehrten auf die Perſon deß Propheten Eliæ gedeutet/ Matth. 11. Dieſer Wahn wurtzelte ſo tieff bey den Juden ein/ daß auch vornehme/ be- ruͤhmte Leute darmit eingenommen und gleichſam bezaubert worden/ wie an dem weiſen Lehrer Syrach ſelbſten zu erſehen/ c. 48. Und obwol der Ertz- Engel Gabriel/ und der HErꝛ JEſus ſelber klaͤrlich zeugeten/ daß ſolche Weiſſagung an Johanni dem Taͤuffer erfuͤllet ſeye/ der im Geiſt und Krafft Eliæ/ vor dem Meſſia hergegangen/ Luc. 1. und alſo ſeye der verheiſſene Elias ſchon kommen/ Matth. 11. lieſſen ſie doch von ihrer Meinung nicht/ deren ſie von Jugend auf gewohnet waren/ ja ſie haͤufften einen Jrꝛthum mit dem an- dern/ und glaubeten daß der Verſtorbenen Seelen in andere Coͤrper fuͤhren/ gleich als ob die Seele Johannis deß Taͤuffers/ oder Eliæ/ oder Jeremiæ/ oder eines andern Propheten deß Alten Teſtaments in dem Leib deß HErꝛn Chriſti waͤre und wohnete. So ſtarck haͤlt die boͤſe Gewonheit/ wo ſie einmal einge- wurtzelt/ daß ſie taͤglich halßſtarriger wird/ und ehe nicht/ als mit deß Suͤn- ders Leben ſich endet/ ſagt Gregorius Magnus. oder der Propheten einer. (Iſid. Hiſp. l. 1. Syn. p. 218 H.) Dieſer fal- ſche Wahn kam her auß einer boͤſen Gewonheit. (Greg. M. l. 15 c 5. expoſ. mo- ral. Tom. 1. col. 491. C.) Lehr. HJer haben wir nun wieder von einem andern Laſter zu reden/ das ei- gentlich auf den laſterhafften Menſchen ſelbſten ſihet und gehet/ nemlich die boͤſe Gewonheit/ daß ein jeder Chriſt ſich fleiſſig davor huͤte/ und das vornemlich um nachfolgender 3. Urſachen willen. I. Soll ſich ein jeder Chriſt vor boͤſer Gewonheit huͤten/ weil die boͤſe Gewonheit von GOtt verworffen wird. Jhr ſolt nicht thun nach den Wer- cken deß Landes Egypten/ darinnen ihr gewohnet habt/ ſagt der HErꝛ zu ſei- nem Volck/ das er auß der Egyptiſchen Dienſtbarkeit außgefuͤhret. 3. Moſ. 18. Und warnet ſie hiemit/ daß ſie nicht thun ſollen juxta conſuerudinem, nach der Gewonheit/ nemlich nach der boͤſen/ heydniſchen Gewonheit der Egypter. Laſſet euer I. Weil ſie von GOtt verworffen. G g g g 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/675
Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/675>, abgerufen am 25.04.2024.