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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Von Ansehung der Person.
Gesellen einen verachtete/ darum Salomo sagt: Ein Aug/ das den Vatter
verspottet/ und verachtet der Mutter zu gehorchen/ das müssen die Raben am
Bach außhacken/ und die junge Adler fressen/ Spr. 30. Sonsten aber
das äusserliche Ansehen der Person betreffend/ so zum Zweck deß Rechtens
nicht gehöret/ bleibet es darbey/ daß man die Person/ zur Verkehrung deß
Rechten nicht ansehen solle. Denn/ so ihr die Person ansehet/ thut ihr Sün-
de/ und werdet gestrafft vom Gesetz/ als die Ubertretter.

Wer nun diesem also nachkommt und die Person nicht ansiehet/ der be-Trost.
hält den Glauben und ein gutes Gewissen/ wie Samuel/ 1. Sam. 12. Wer
in Gerechtigkeit wandelt/ und redet was recht ist/ wer das Unrecht hasset/ samt
dem Geitz/ und seine Hand abziehet/ daß er nicht Geschencke nehme/ der wird
in der Höhe wohnen/ und die Felsen werden seine Veste und Schutz seyn/
Es. 33. Wer die Gottlosen nichts achtet/ sondern ehret die Gottesfürchtigen/
und nimmt nicht Geschencke über den Unschuldigen/ wer das thut/ (sagt
David/ Ps. 15.) der wird wol bleiben hier und dort. Darzu helffe unsWunsch
allen GOtt Vatter/ Sohn und H. Geist/ Amen.

GOtt allein die Ehre.



Jm Namen JEsu!
Die LXXXI. Laster-Predigt/d. 5. Nov.
1660.

Jn der III. Abtheilung/ von den Lastern wider
den Nächsten/
Das IV. Laster: Gegebenes Aergernuß.
Text.
Matth. c. 18. v. 6.
Wer aber ärgert dieser Geringsten einen/ die an mich
glauben/ dem wäre besser/ daß ein Mühl-Stein
an seinen Halß gehencket würde/ und ersäufft würde
im Meer/ da es am tieffsten ist.
Ein-
E e e e e

Von Anſehung der Perſon.
Geſellen einen verachtete/ darum Salomo ſagt: Ein Aug/ das den Vatter
verſpottet/ und verachtet der Mutter zu gehorchen/ das muͤſſen die Raben am
Bach außhacken/ und die junge Adler freſſen/ Spr. 30. Sonſten aber
das aͤuſſerliche Anſehen der Perſon betreffend/ ſo zum Zweck deß Rechtens
nicht gehoͤret/ bleibet es darbey/ daß man die Perſon/ zur Verkehrung deß
Rechten nicht anſehen ſolle. Denn/ ſo ihr die Perſon anſehet/ thut ihr Suͤn-
de/ und werdet geſtrafft vom Geſetz/ als die Ubertretter.

Wer nun dieſem alſo nachkommt und die Perſon nicht anſiehet/ der be-Troſt.
haͤlt den Glauben und ein gutes Gewiſſen/ wie Samuel/ 1. Sam. 12. Wer
in Gerechtigkeit wandelt/ und redet was recht iſt/ wer das Unrecht haſſet/ ſamt
dem Geitz/ und ſeine Hand abziehet/ daß er nicht Geſchencke nehme/ der wird
in der Hoͤhe wohnen/ und die Felſen werden ſeine Veſte und Schutz ſeyn/
Eſ. 33. Wer die Gottloſen nichts achtet/ ſondern ehret die Gottesfuͤrchtigen/
und nimmt nicht Geſchencke uͤber den Unſchuldigen/ wer das thut/ (ſagt
David/ Pſ. 15.) der wird wol bleiben hier und dort. Darzu helffe unsWunſch
allen GOtt Vatter/ Sohn und H. Geiſt/ Amen.

GOtt allein die Ehre.



Jm Namen JEſu!
Die LXXXI. Laſter-Predigt/d. 5. Nov.
1660.

Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider
den Naͤchſten/
Das IV. Laſter: Gegebenes Aergernůß.
Text.
Matth. c. 18. v. 6.
Wer aber aͤrgert dieſer Geringſten einen/ die an mich
glauben/ dem waͤre beſſer/ daß ein Muͤhl-Stein
an ſeinen Halß gehencket wuͤrde/ und erſaͤufft wuͤrde
im Meer/ da es am tieffſten iſt.
Ein-
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[769/0839] Von Anſehung der Perſon. Geſellen einen verachtete/ darum Salomo ſagt: Ein Aug/ das den Vatter verſpottet/ und verachtet der Mutter zu gehorchen/ das muͤſſen die Raben am Bach außhacken/ und die junge Adler freſſen/ Spr. 30. Sonſten aber das aͤuſſerliche Anſehen der Perſon betreffend/ ſo zum Zweck deß Rechtens nicht gehoͤret/ bleibet es darbey/ daß man die Perſon/ zur Verkehrung deß Rechten nicht anſehen ſolle. Denn/ ſo ihr die Perſon anſehet/ thut ihr Suͤn- de/ und werdet geſtrafft vom Geſetz/ als die Ubertretter. Wer nun dieſem alſo nachkommt und die Perſon nicht anſiehet/ der be- haͤlt den Glauben und ein gutes Gewiſſen/ wie Samuel/ 1. Sam. 12. Wer in Gerechtigkeit wandelt/ und redet was recht iſt/ wer das Unrecht haſſet/ ſamt dem Geitz/ und ſeine Hand abziehet/ daß er nicht Geſchencke nehme/ der wird in der Hoͤhe wohnen/ und die Felſen werden ſeine Veſte und Schutz ſeyn/ Eſ. 33. Wer die Gottloſen nichts achtet/ ſondern ehret die Gottesfuͤrchtigen/ und nimmt nicht Geſchencke uͤber den Unſchuldigen/ wer das thut/ (ſagt David/ Pſ. 15.) der wird wol bleiben hier und dort. Darzu helffe uns allen GOtt Vatter/ Sohn und H. Geiſt/ Amen. Troſt. Wunſch GOtt allein die Ehre. Jm Namen JEſu! Die LXXXI. Laſter-Predigt/ Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider den Naͤchſten/ Das IV. Laſter: Gegebenes Aergernůß. Text. Matth. c. 18. v. 6. Wer aber aͤrgert dieſer Geringſten einen/ die an mich glauben/ dem waͤre beſſer/ daß ein Muͤhl-Stein an ſeinen Halß gehencket wuͤrde/ und erſaͤufft wuͤrde im Meer/ da es am tieffſten iſt. Ein- E e e e e

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/839>, abgerufen am 28.03.2024.