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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Die XLIV. Laster-Predigt/
5.thum/ sondern auf den lebendigen GOtt/ der uns dargibt reichlich allerley zu
geniessen. 1. Tim. 6. Sollen die übrige Bauchsorg fliehen/ und unshüten/ daß
unsere Hertzen nicht beschwert werden mit Sorge der Nahrung. Luc 21. Sol-
len fleissig betten/ und mit David sagen: HERR neige mein Hertz zu deinen
6.Zeugnussen und nicht zum Geitz. Ps. 119. Das ist ein kurtz Gebett/ aber kräff-
tige Wort seyn es/ da wir bitten/ GOtt wöll unser Hertz bewegen und nei-
gen/ daß wir sein Wort lieb haben/ und thun was uns dasselbig lehret/ so werde
gewißlich durch sein Gnad unser Hertz auch vom Geitz erlöset werden.

Trost.

Und wer also den Geitz hasset/ der wird lang leben. Spr. 28. Die geitzige
Reichen müssen darben und hungern/ aber die den HErrn suchen/ haben keinen
Mangel an irgend einem Gut. Psal. 34. Darum so sprich dir selber zu/
und sag:

Kirchen-
Gesung.

Warum betrübstu dich mein Hertz/ bekümmerst dich und trägest Schmertz
nur um das zeitliche Gut/ Vertrau du deinem HErre GOtt/ der alle Ding
erschaffen hat.

Der Reich verlässt sich auf sein Gut/ ich aber will vertrauen meinem Gott/
ob ich gleich werd veracht/ so weiß ich und glaub vestiglich/ wer GOtt ver-
traut dem mangelt nicht.

Drum danck ich dir Christe Gottes Sohn/ daß mich solchs hast erkennen
lahn/ durch dein Göttliches Wort/ verleih mir auch Beständigkeit/ zu mei-
ner Seelen Seligkeit. Amen.

GOtt allein die Ehr.



Jm Namen Jesu!
Die
XLIV. Laster-Predigt/
d. 7. Nov.
1659.
Jn der II. Abtheilung/ von den Lastern wider
Sich selbsten.
Das IIX. Laster: Eygen-Nutz.
Text:
Syr. c. 37. v. 8.

Etliche rathen auf ihren Eygen-Nutz.

Ein-

Die XLIV. Laſter-Predigt/
5.thum/ ſondern auf den lebendigen GOtt/ der uns dargibt reichlich allerley zu
genieſſen. 1. Tim. 6. Sollen die uͤbrige Bauchſorg fliehen/ und unshuͤten/ daß
unſere Hertzen nicht beſchwert werden mit Sorge der Nahrung. Luc 21. Sol-
len fleiſſig betten/ und mit David ſagen: HERR neige mein Hertz zu deinen
6.Zeugnuſſen und nicht zum Geitz. Pſ. 119. Das iſt ein kurtz Gebett/ aber kraͤff-
tige Wort ſeyn es/ da wir bitten/ GOtt woͤll unſer Hertz bewegen und nei-
gen/ daß wir ſein Wort lieb haben/ und thun was uns daſſelbig lehret/ ſo werde
gewißlich durch ſein Gnad unſer Hertz auch vom Geitz erloͤſet werden.

Troſt.

Und wer alſo den Geitz haſſet/ der wird lang leben. Spr. 28. Die geitzige
Reichen muͤſſen darben und hungern/ aber die den HErꝛn ſuchen/ haben keinen
Mangel an irgend einem Gut. Pſal. 34. Darum ſo ſprich dir ſelber zu/
und ſag:

Kirchen-
Geſung.

Warum betruͤbſtu dich mein Hertz/ bekuͤmmerſt dich und traͤgeſt Schmertz
nur um das zeitliche Gut/ Vertrau du deinem HErre GOtt/ der alle Ding
erſchaffen hat.

Der Reich verlaͤſſt ſich auf ſein Gut/ ich aber will vertrauen meinem Gott/
ob ich gleich werd veracht/ ſo weiß ich und glaub veſtiglich/ wer GOtt ver-
traut dem mangelt nicht.

Drum danck ich dir Chriſte Gottes Sohn/ daß mich ſolchs haſt erkennen
lahn/ durch dein Goͤttliches Wort/ verleih mir auch Beſtaͤndigkeit/ zu mei-
ner Seelen Seligkeit. Amen.

GOtt allein die Ehr.



Jm Namen Jeſu!
Die
XLIV. Laſter-Predigt/
d. 7. Nov.
1659.
Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider
Sich ſelbſten.
Das IIX. Laſter: Eygen-Nutz.
Text:
Syr. c. 37. v. 8.

Etliche rathen auf ihren Eygen-Nutz.

Ein-
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[400/0470] Die XLIV. Laſter-Predigt/ thum/ ſondern auf den lebendigen GOtt/ der uns dargibt reichlich allerley zu genieſſen. 1. Tim. 6. Sollen die uͤbrige Bauchſorg fliehen/ und unshuͤten/ daß unſere Hertzen nicht beſchwert werden mit Sorge der Nahrung. Luc 21. Sol- len fleiſſig betten/ und mit David ſagen: HERR neige mein Hertz zu deinen Zeugnuſſen und nicht zum Geitz. Pſ. 119. Das iſt ein kurtz Gebett/ aber kraͤff- tige Wort ſeyn es/ da wir bitten/ GOtt woͤll unſer Hertz bewegen und nei- gen/ daß wir ſein Wort lieb haben/ und thun was uns daſſelbig lehret/ ſo werde gewißlich durch ſein Gnad unſer Hertz auch vom Geitz erloͤſet werden. 5. 6. Und wer alſo den Geitz haſſet/ der wird lang leben. Spr. 28. Die geitzige Reichen muͤſſen darben und hungern/ aber die den HErꝛn ſuchen/ haben keinen Mangel an irgend einem Gut. Pſal. 34. Darum ſo ſprich dir ſelber zu/ und ſag: Warum betruͤbſtu dich mein Hertz/ bekuͤmmerſt dich und traͤgeſt Schmertz nur um das zeitliche Gut/ Vertrau du deinem HErre GOtt/ der alle Ding erſchaffen hat. Der Reich verlaͤſſt ſich auf ſein Gut/ ich aber will vertrauen meinem Gott/ ob ich gleich werd veracht/ ſo weiß ich und glaub veſtiglich/ wer GOtt ver- traut dem mangelt nicht. Drum danck ich dir Chriſte Gottes Sohn/ daß mich ſolchs haſt erkennen lahn/ durch dein Goͤttliches Wort/ verleih mir auch Beſtaͤndigkeit/ zu mei- ner Seelen Seligkeit. Amen. GOtt allein die Ehr. Jm Namen Jeſu! Die XLIV. Laſter-Predigt/ Jn der II. Abtheilung/ von den Laſtern wider Sich ſelbſten. Das IIX. Laſter: Eygen-Nutz. Text: Syr. c. 37. v. 8. Etliche rathen auf ihren Eygen-Nutz. Ein-

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/470>, abgerufen am 28.03.2024.